"Die Terme Taurine bei Civitavecchia. Untersuchungen zur Chronologie und Funktion der zentralen Thermalbadesäle", Boreas (Muenster) 25, 2002, 125-157 pl. 17-26. (original) (raw)
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Höck, Anton: Ein balneum im vicus von Veldidena – Vorbericht, in: Traxler, Stefan/Kastler, Raimund (Hg.): Colloquium Lentia 2010 – Römische Bäder in Raetien, Noricum und Pannonien (= Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 27), Linz 2012, S. 63–76.
Thiasos: Festschrift für Erwin Pochmarski zum 65. Geburtstag, 2008
Wien 2008 <<Theile einer Badeanstalt im r˛mischen Style>> Zu den AnfÌngen der provinzialr˛mischen Forschung im Sˇden Lusitaniens Felix Teichner Im Jahre 1880 erschien in Frankfurt am Main das Bˇchlein <<Zum Cap S. Vincent^Reise durch das K˛nigreich Algarve>> 1 . Darin schilderte der Mecklenburger Naturforscher und Schriftsteller Hermann Freiherr von Maltzahn die Eindrˇcke seiner im Vorjahr durchgefˇhrten Reise an die Sˇdkˇste Portugals. Dort hatte Maltzahn auf Anregung eines lokalen Privatgelehrten und Mˇnzliebhabers, der <<seiner an die 10.000 Stˇcke umfassenden Sammlung vorwiegend arabische und r˛mische Mˇnzen einverleibte>>, am 16. April des Jahres 1879 auch das in <> gelegene D˛rfchen Estoy besucht. <<Theile einer Badeanstalt im r˛mischen Style wurden hier freigelegt. Bleierne Bademˇnzen, die man noch von Zeit zu Zeit findet, weisen darauf hin, dass hier die Turdetanische Stadt Ossonoba zu suchen ist. Der den Bademarken eingeprÌgte Fisch wiederholt sich als Einlage der vortreff lich erhaltenen Mosaikarbeiten, welche in Ìusserst geschmackvoller Zusammensetzung nicht nur die Grundf lÌche der GÌnge, sondern auch die Wandungen der Badebassins bekleiden. Die FlÌche, welche vom Erdboden entbl˛sst ist, betrÌgt mehrere tausend Quadratmeter. SÌulenreste von italienischem Marmor lassen auf weiteren Luxus schliessen. † Die vielen Erdbeben, die Algarve erschˇtterten, haben wohl das Zerst˛rungswerk begˇnstigt. † Der Grund und Boden, auf dem Estoy liegt, geh˛rt einem reichen Manne in Portima‹ o, der es der Regierung gestattet zu graben, so viel sie will. Die Algarbischen Abgeordneten haben so lange gepredigt, bis zur Freilegung des Bades die erforderlichen Mittel hergegeben wurden †>>.
Vorwort Christian Lübke und Prof. Dr. Matthias Hardt, dafür, dass sie das Erscheinen der Studien im Rahmen des oben erwähnten Forschungsprojektes unterstützt haben, und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das GLH ÀQDQ]LHOOH 8QWHUVWW]XQJ LP 5DKPHQ GHU *:=23URMHNWI|UGHUXQJ EH-UHLW KLHOW 1LFKW ]XOHW]W P|FKWHQ ZLU XQV EHL GULHQGULHQ %OD\ 0DGHOHLQH +XPP-OHU (YD0DULD 7HSHVW .DWKOHHQ =HLGOHU XQG .ULV]WLiQ .ROR]VYiUL IU GLH UH-GDNWLRQHOOH 8QWHUVWW]XQJ XQG EHL GULHQQLWD 0H]HL IU GLH PKHYROOH UEHLWDPSatzbedanken.,P1DPHQDOOHUUEHLW DP Satz bedanken. ,P 1DPHQ DOOHU UEHLWDPSatzbedanken.,P1DPHQDOOHUXWRUHQ KRIIHQ ZLU VFKOLHOLFK GDVV ZLU XQVHUHP .ROOHJHQ %pOD 0LNOyV 6]ĞNH PLW GHP YRUOLHJHQGHQ %DQG QHXH $QUHJXQJHQ IU VHLQH NQIWLJHQ )RUVFKXQJHQ OLHIHUQ N|QQHQ /HLS]LJ ([HWHU =DODHJHUV]HJ XQG %XGDSHVW Januar 2015 Die Herausgeber Der vorliegende Band ist The present volume is dedicated to Prof. Dr. Béla Miklós SzĞke zu seinem 65. Geburtstag gewidmet on his 65 th birthday
herausgegeben von Manfred Landfester Rezeptions-und Wissenschaftsgeschichte Band 14 Fr-Ky 4 s\ Verlag J.B.Metzler Stuttgart • Weimar 709 710 ITALIEN Oreslee von Luca Ronconi (1972) und der Societas Raffaello Sanzio (1995) zu erwahnen. In It. ist Pier Paolo Pasolini (i 922-1975) der Kiinsder gewesen, der am meisten den Dialog mit der Ant. gesucht hat: zunachst als Ubersetzer der Orestic, die er als Konflikt zwischen der magisch-sakralen, archa. und der rationalistisch-pragmatischen, mod. Zivilisation interpretiert hat, spater als Filmregisseur. Pasolinis Orc5fic-Interpretation wird sich in Orcstea di Gibellina (1983-1985) von Emilio Isgrò wiederholen, einem Protagonisten der visuellen Dichtung. Das Bild der Aut., das in Pasohnis mythischen, wenig lit. und sehr bildhaften Filmen entsteht (Edipo re, 1967; Medea, 1969; Appunti per un'Orestiade africana, «Anmerkungen zu einer afrikan. Orestie«, 1970), ist antiklassizistisch und barbarisch, einer in denselben Jahren von Elsa Morante entwickelte Poetik zufolge, die in einer Pasolini vergleichbaren Weise eine Bearbeitung des sophokleischen Oidipus auf Kokmos {La serata a Colono, »Der Abend auf Kolonos«, 19(18) verfaBt hat. Griechenland wird zur Metapher einer landlichen Zivilisation, zum Smnbild einer jahrtausendealten Lebehsweise, die durch die wilde Modemisierung des Neukapitalismus zertriimmert wurde, wahrend doch eine ausgeglichenere Entwicklung nach einer harmonischen AssimiHerung batte streben miissen. Pasolinis Theaterstiicke, die im Unterschied zu seinen Filmen deutlich ideologisch und didaktisch ausgerichtet sind, richten sich in ihrer Struktur nach der griech. Trag. und ùbemehmen von ihr verschiedene Themen, die er direkt in den zeitgenòssischen Kontext einbezieht {Affabuìazione, eine Neubearbeitung des Odipus-Mythos aus der Sicht von Odipus' Vater Laios, 1966; Pilade, eine fiktive Fortsetzung der Orestie ini zeitgenòssischen It.; 1967) . In den letzten Jahren seines Lebens beschaftigt sich Pasohni wieder mit dem Roman: In Petronio (die unvollstandigen Fragmente sind erst 1992 veròffentlicht worden), den er selbst als ein mod. Satyricon bezeichnete, iibemimmt er aus Petron die flieBende Form, die polyphone Mischung der Stil-und Sprachebenen und die Form des Prosimetrum. Er batte zudeni die Absicht, von Apollonios Rhodios inspirierte Argonautiche auf Neugriech. in das Werk einzufùgen; die Argonautenfahrt nach Osten solite den KoloniaUsmus und die Ausbeutung der Dritten Welt durch den Westen symbolisieren. Petrons Roman hat in It. eine vieltìiltige Rezeption erfahren, wenn man an die Ubers. und Bearbeitung durch einen Protagonisten der Neoavantgarde des Gmppo '63, Edoardo Sanguineti {lì gioco del Satyricon, 1968) oder den durch C. G.Jung beeinfluBten Film von Federico FeUini (1969) denkt. Petron hat auf eine allgemeinere Weise die Rolle eines Vorbilds fiir eine freie, spielerische, »nienippeische« Erzahlkunst gespielt, wie etwa in Alberto Arbasinos umfangreichen Werken {Fratelli d'Italia, 1963; Super-Eliogabalo, 1969). Die mod. Neufassungen des Odysseus-Mythos, der mit der archetypischen Vorstellung von -> Reise verbunden ist, verweisen hingegen auf die Riickkehr zu einer traditio-nelleren Erzahltechnik: In L'olivo e l'olivastro (»Der kultivierte und der wilde Òlbauni», 1994) von Vincenzo Consolo bildet Odysseus' Heimkehr das Modell fùr die Erzahlung einer Reise in das zeitgenòssische Sizihen. In
Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums 84, 2, 2, 2010
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb. de abrufbar. © 2010 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begrün deten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nach drucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funk-und Fernsehsen dung, der Wiedergabe auf photomechanischem (Photokopie, Mikrokopie) oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen, Ton-und Bild trägern bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vor be halten. Die Vergü tungs ansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG. werden durch die Verwer tungs gesellschaft Wort wahrgenommen. MARTIN STESKAL BADEWESEN UND BÄDERARCHITEKTUR VON EPHESOS IN FRÜHBYZANTINISCHER ZEIT 1 Der Besuch von Thermen und das Baden als solches stellt seit frühester Kaiserzeit einen integralen Bestandteil des täglichen Lebens eines Römers dar. Das Ritual des Thermenbesuches war in der Bevölkerung so tief verwurzelt, dass der Badebetrieb über viele Jahrhunderte und jegliche religiöse Grenzen hinweg ein wesent licher Bestandteil für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen blieb 2 . Dies lässt sich alleine durch die große Anzahl an Badeanlagen in den Metropolen der Spätantike eindrucksvoll dokumentieren: So nennt das Inventarium der Stadt Rom zur Zeit von Constantin I. (312-337) 867 Badeanlagen, davon elf Thermae und 856 Balnea 3 . Unter dem Begriff »Thermae« sind in diesem Kontext große, meist symmetrische Anlagen mit Palästren zu verstehen, die grundrisstypologisch in der Mehrzahl der Fälle dem sogenannten Kaisertypus entsprechen 4 . Die kleinen, meist asymmetrischen Badeanlagen ohne Palästra wiederum werden, abgeleitet vom griechischen »Balaneion«, als »Balneum« (Plural »Balnea«) bezeichnet 5 . Dazu kom men noch unzählige Bäder in den Privathäusern. Vom weitaus größten Teil ist freilich kein einziger Stein erhalten 6 . Vor allem die kleinen Bäder, die oft nur aus einem Vorraum und einem Caldarium be standen, aber einen bedeutenden Anteil an der Versorgung der Bevölkerung mit Bademöglichkeiten ein nahmen, sind meist nur schwer nachzuweisen. So ist wohl auch für Konstantinopel, für das die um 425 erstellte »Notitia Urbis Constantinopolitanae« neben neun großen Thermae immerhin 153 Balnea 7 nennt, eine viel höhere Zahl anzunehmen. Die in die Mitte des 4. Jahrhunderts datierte syrische »Notitia Urbis Alexandrinae« berichtet von 1.561 Bädern in Alexandria 8 . Generell galt eine hohe Zahl an Bädern als Zeichen von Reichtum und Wohlstand einer Stadt 9 . Neben den in öffentlichem Besitz stehenden Thermae und Balnea sowie den Privatbädern gab es auch sogenannte Balnea meritoria, also kommerziell betriebene Miet-oder Pachtbäder 10 . Sie wurden von Privatpersonen, die als Eigentümer fungierten, errichtet und einem oder mehreren Pächtern (Conductores) zum 573 Byzanz -das Römerreich im Mittelalter · Daim/Drauschke 1 Für zahlreiche zweckdienliche Hinweise sei A. Pülz (Wien) gedankt. 2 Vgl.: Yegül, Baths and Bathing 315: »It would have been unrealistic to expect the Church to take a consistent stance against an institution that had become a deeply ingrained part of daily life«. 3 Vgl.: Yegül, Baths and Bathing 315. -Brödner, Thermen 260. -Meusel, Verwaltung und Finanzierung 18f. 4 Entsprechend der Typologie bei: Krencker, Untersuchungen 174-187. -Rasch, Kaisertypus. 5 Vgl.: Nielsen, Thermae et Balnea 3. -Die seltene und grammatikalisch ungewöhnliche Plural-Form »balneae« verwendet sie lediglich für Bäder mit getrennten Einrichtungen für Männer und Frauen, also für sogenannte Doppelanlagen. Der Verf. schließt sich dieser Typologisierung an. 6 Neben der materiellen Hinterlassenschaft sowie epigrafischen und literarischen Quellen geben uns für Rom vor allem die »Forma Urbis Romae« vom Templum Pacis und Architekturzeichnungen der Renaissance Auskunft über das Inventar der Stadt. Die »Forma Urbis Romae«, von der etwa 10-15 % erhalten sind, stellt eine aus 150 Marmorplatten bestehende, 18,10 × 13 m große Karte dar, in die die Grundrisse Roms um 200 eingeritzt sind; vgl. dazu: Carettoni, La pianta. -Rodriguez Al mei da, Forma urbis. Von den Architekturzeichnungen sind vor allem jene von A. Palladio aus dem 16. Jahrhundert zu nennen, der einen Führer zu den antiken Bauwerken Roms konzipierte; vgl.: Bertotti Scamozzi, Le terme. -Zu den Thermen Roms allgemein: Yegül, Baths and Bathing 128-183. -Nielsen, Thermae et Balnea 36-59. -Weber, Badekultur 73-96. -Heinz, Römische Thermen 60-70; 75-77; 89f.; 112-141. -Brödner, Thermen 48-51;