Können neurowissenschaftliche Methoden dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen räumlichem Vorstellungsvermögen und Mathematikleistung zu klären? (original) (raw)

Förderung visuell-räumlicher Lösungsstrategien bei Algebra und Geometrie durch Bewegung: eine EEG-Studie

2015

Aktuelle Studien aus dem Bereich der Kognitionsund Neurowissenschaft belegen Zusammenhänge von körperlichen Bewegungen und kognitiven Verarbeitungsprozessen. Angelehnt an diese Erkenntnisse erfährt das Konzept der bewegten Schule seit einigen Jahren größere Aufmerksamkeit (z. B. Högger, 2013). Für den mathematischen Bereich finden sich Hinweise auf einen Zusammenhang von körperlicher Bewegung und mathematischen Fertigkeiten (Correa-Burrows, Burrows, Orellana & Ivanovic, 2014). Wenig untersucht ist bisher die genaue Schnittstelle zwischen kognitiven Prozessen auf Verhaltensebene und der korrespondierenden Gehirnaktivität bei mathematischen Arbeitsprozessen unter Bewegung. Eine Kenntnis dieser Zusammenhänge kann für die Gestaltung des Mathematikunterrichts, etwa im Sinne eines Einsatzes von Bewegungen während des Lernprozesses, für die Förderung mathematischer Leistungen, insbesondere solcher, die eine visuell-räumliche Verarbeitung erfordern (Alibali et al., 2013), von entscheidendem...

Förderung räumlichen Vorstellungsvermögens durch CAD-Software – Eine Fallstudie

2020

Einleitung Räumliches Vorstellungsvermögen ist ein bedeutsamer Indikator für Intelligenz und ist wichtig für unser alltägliches Leben sowie das schulische (mathematische) Lernen. Die Entwicklung und Förderung dieses Vermögens ist ein zentrales Ziel des Mathematikunterrichts. Durch den vermehrten Einsatz digitaler Werkzeuge sollen Schülerinnen und Schüler zudem im Unterricht zunehmend mit dynamischen Projektionen von dreidimensionalen Objekten umgehen können. Daher ist das räumliche Vorstellungsvermögen einerseits als Voraussetzung zu sehen, welche das Handeln im virtuellen Raum überhaupt erst ermöglicht. Anderseits beinhaltet die Nutzung einer 3D-Software das Potential, diese Fähigkeit (weiter) zu entwickeln. Dieser Beitrag zeigt erste Ergebnisse einer exemplarischen Untersuchung zum Zusammenhang von Computer-Aided-Design-Software (CAD) und der Förderung von räumlichem Vorstellungsvermögen.

Raumdenken und Gehirn

Fullspace-Projektion, 2013

Das technische, inhaltliche und dramaturgische Potenzial von 360°-Projektionen eröffnet einen Experimentierraum, in dem wir realistischere und fantastischere Welten schaffen sowie komplexere Probleme darstellen und lösen können, als mit allen bisher bekannten audiovisuellen Medien. Durch die sphärische Projektion von Informationen erhalten wir ein anschauliches Sprachsystem, das der Verarbeitung von räumlich-visuellen Daten im Gehirn weitaus näher kommt, als die verfügbaren Standardbildformate. Hierdurch können alle sinnlich erfahrenen und kognitiv erkannten Umweltbeziehungen weitaus besser als bisher auf anschauliche und auditive Weise zur Sprache gebracht werden. Auch wenn ich mich in diesem Beitrag auf das visuelle Potenzial beschränken muss, sollen die aufgezeigten gemeinsamen Strukturen zwischen der Wort- und Bildsprache zur Nutzung von Synergien anregen und die Lesbarkeit von Botschaften fördern. Das Informationspotenzial von 360°-Projektionen wird sich in dem Maß auf unser Kommunikationsverhalten, die Umweltgestaltung sowie unsere Intelligenzentwicklung auswirken, wie es uns gelingt, die damit verbundenen sinnesphysiologischen und kognitiven Anforderungen zu verstehen und in lebenspraktische Anwendungen zu überführen.