Multiple Rationalitäten in Tourismus und Verkehr (original) (raw)
Related papers
2003
Freizeitaktivitäten und touristische Aktivitäten sind durch verschiedene Determinanten geprägt. Eine Rolle für den Umfang der Freizeit-und Urlaubsmobilität spielt die Entwicklung der zur Verfügung stehenden freien-nicht durch Verpflichtungen (wie z. B. Ausbildungs-, Erwerbs-und Versorgungstätigkeiten) belegten-Zeit. Die Ausprägung immer entfernungsintensiverer Lebensstile (z. B. Tagesfahrten zum Surfen an die Atlantikküste, zum Skifahren in die Alpen) ist Ausdruck einer verringerten Wochenarbeitszeit, aber auch einer zunehmend erlebnisorientierten Gesellschaft. Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass das Freizeit-und Urlaubsverkehrsaufkommen ständig ansteigt. Für den oder die Einzelne(n) ist die Nutzung des privaten Pkw dabei oft selbstverständlich. Problemfelder, wie der Treibhauseffekt, Klimaveränderungen, Gesundheitsschäden durch Verkehrslärm und zu hohe Luftbelastungen (z. B. Sommersmog) und Schädigungen der Tier-und Pflanzenwelt, werden dabei häufig
Wirtschaftliche Rationalitäten
Der Verweis auf eine spezifisch wirtschaftliche Rationalität muss tautologisch erscheinen, gilt doch der homo oeconomicus in weiten Kreisen der Ökonomie und der Soziologie als der Prototyp wirtschaftlich rationalen Handelus. Wirtschaft und Rationalität erscheinen wie zwei Seiten einer Medaille. In diesem Beitrag wird diese Eindeutigkeit in Frage gestellt, indem genauer beleuchtet wird, inwiefern und in Bezug worauf wirtschaftliches Handeln rational sein kann. Anders ausgedrückt: Es wird gezeigt, dass wirtschaftliches Handeln auf ganz unterschiedliche Art und Weise rational sein kann.
„Massentourismus anders gedacht: Nachhaltiger, gerechter, demokratischer und zukunftsfähiger?“
Zeitschrift für Tourismuswissenschaft
Kann Massentourismus nachhaltiger, gerechter, demokratischer und zukunftsfähiger sein? Mit dieser Frage haben sich WissenschaftlerInnen auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Tourismusforschung (AKTF) befasst. Ausrichter war das Deutsche Institut für Tourismusforschung mit Sitz an der Fachhochschule Westküste. Nach der vorigen Jahrestagung im Oktober 2021 in Berlin fand die Jahrestagung zum zweiten Mal in hybrider Form statt. Mehr als 60 Forschende aus ganz Deutschland nahmen virtuell oder in Präsenz in St. Peter-Ording an der Tagung teil. Die touristischen Nachfragevolumina nehmen nach dem starken Einbruch durch die Reisebeschränkungen wieder zu, wie Ulf Sonntag (Institut für Tourismus-und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT)) in einer Keynote mit den aktuellen Zahlen der Reiseanalyse ausführte. Bereits nächstes Jahr werde die Reiseintensität wieder fast das Niveau von 2019 erreicht haben. Die Konsumierenden verhalten sich jetzt allerdings nicht nachhaltiger, achten immer noch vor allem auf den Preis und ein Paradigmenwechsel werde wohl nicht von der Nachfrageseite ausgehen, sondern müsse von der Branche gesteuert werden, so Sonntags Gedanken zum Titel der Tagung.
Touristische Mobilitäten und ihre Schnittstellen
Tourismusdestinationen sind in überregionale Infrastrukturnetzwerke der Mobilität integriert. An den Zugängen zu diesen Netzwerken und lokal vor Ort müssen verschiedene Typen von Mobilität synchronisiert und Übergänge organisiert werden (etwa zwischen motorisiertem Individualverkehr, motorisiertem öffentlichem Personenverkehr, vertikaler Mobilität z. B. durch Seilbahnen, individueller unmotorisierter Mobilität). Daher lassen sich Tourismusdestinationen als Schauplätze studieren, deren infrastrukturelle Ausstattung diese Organisationsleistung zu erbringen hatte und hat – genauer besehen lassen sich spezifische kritische Schnittstellen identifizieren, an denen diese Synchronisation und Organisation erfolgt. Der Beitrag stellt anhand des Beispiels des alpinen Tourismus und auf der Basis vorläufiger Ergebnisse einer Fallstudie zur Vorarlberger Gemeinde Mittelberg die analytische Kategorie der kritischen Schnittstellen touristischer Mobilitäten zur Diskussion. Sie eröffnet eine Perspektive, die helfen kann, im überregionalen Vergleich Entwicklungsmuster zu identifizieren und zu erörtern. Übergeordnetes Ziel ist eine historische Evaluation der ökonomischen und sozialökologischen Nachhaltigkeit der touristischen Transformation touristischer Regionen.
Kommunikative Rationalität und praktische Vernunft
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 1993
Die beiden bekanntesten Sozialphilosophen des deutschen sowie des englischen Sprachraums werden von ihren Kritikern als Kantianer bezeichnet. Jürgen Habermas und John Rawls selber lehnen aber seit langem diese theoretische Zuordnung ab, und zwar aus ähnlichen Gründen. Nach Habermas-wie nach Rawls-blieb Kant immer innerhalb des Rahmens der metaphysischen Tradition, wie vor allem seine Zwei-Reiche-Lehre bestätigt; nach beiden sind Rechtsfragen nicht so eng wie bei Kant mit Moralprinzipien zu verknüpfen. Bei Rawls, der sich zu einer empiristischen Handlungstheorie bekennt, ist diese Ablehnung überzeugend: er argumentiert zwar mehr oder weniger für Kantische Rechtsnormen, geht aber von einer Fassung der praktischen Vernunft aus, die in keiner Hinsicht zu der Kantischen paßt und lehnt jede Begründung eines Moralprinzips ab. Obwohl er 1980 seine politische Philosophie als "Kantian Constructivism" bezeichnet hat, beziehen sich seine jüngsten ethischen und politischen Schriften immer weniger auf Kant. Das Denken von Habermas entwickelt sich in anderer Richtung. In den Studien, die jetzt in dem Buch Faktizität und
Freizeit- und Urlaubsverkehr: Strukturen - Probleme - Lösungsansätze
In: Becker, Ch., H. Hopfinger & A. Steinecke (Hrsg.): Geographie der Freizeit und des Tourismus. Bilanz und Ausblick. München/Wien 2003, S. 259-272, 2003
Den verkehrlichen Dimensionen von Freizeit- und Urlaub wurde lange Zeit nur relativ geringe Aufmerksamkeit gewidmet. In der Verkehrsforschung konzentrierte sich das Forschungsinteresse lange Zeit v.a. auf den Berufsverkehr, der wegen der durch ihn verursachten Überlastungsphänomene Gestaltungsbedarf signalisierte und bei dem Modal-Split-Beeinflussungen aufgrund der werktäglich wiederkehrenden Quelle-Ziel-Beziehungen am ehesten aussichtsreich erschienen. Aufgrund seines episodischen Charakters und seiner räumlichen Diffusität schienen beim Freizeitverkehr weder großer Handlungsbedarf für verkehrsplanerische Interventionen noch große Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden zu sein. Auch in den Freizeit- und Tourismuswissenschaften wurden die Verkehrsaspekte insgesamt gesehen nicht besonders intensiv aufgearbeitet. Die wirtschaftswissenschaftlich geprägten Zweige der Freizeit- und Tourismusforschung legen den Hauptfokus auf die ökonomischen Dimensionen der Freizeit- und Tourismuswirtschaft bzw. unter dem Blickwinkel der Konsumforschung auf Entwicklungstrend des Nachfrageverhaltens. Die raumwissenschaftlich orientierten Ansätze zur Behandlung von Freizeit und Tourismus weisen zwar eine starke aktionsräumliche Komponente auf und haben das Freizeit- und Tourismusverhalten seit den 70er Jahren in diversen Fallstudien behandelt. Allerdings lag der Hauptfokus problemorientierter Arbeiten dabei aber zumeist auf den ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen für die Zielgebiete bzw. beschränkte sich auf eine Analyse der Nachfrager. In den letzten Jahren wird allerdings deutlich, dass der größte Teil der Verkehrszunahme im Personenverkehr auf den Freizeit- und Urlaubsverkehr zurückzuführen ist. Er beträgt inzwischen (je nach Abgrenzung bzw. Berücksichtung von Verkehrsaufkommen oder Verkehrsaufwand) zwischen einem Drittel und der Hälfte des Verkehrs. HEINZE (1998) geht davon aus, dass das Volumen des Freizeitverkehrs wohl nach wie vor systematisch eher zu niedrig als zu hoch angegeben wird. Wie LANZENDORF (1998) aufzeigt, wird es dabei immer schwieriger, zwischen Alltags- und Freizeitverkehr zu unterscheiden. Auch innerhalb des Freizeitverkehrs bestehen mehr und mehr fließende Übergänge zwischen alltäglichem Freizeitverkehr, Tagesausflugsverkehr, Kurzreiseverkehr und Urlaubsverkehr, d.h. eine systematische Erfassung und Abschätzung des Freizeitverkehrs ist allein schon aus methodischen Gründen schwierig. Gleichzeitig werden – auch im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsdiskussion – in den letzten Jahren verstärkt Ansätze gesucht, motorisierten Verkehr zumindest nicht weiter wachsen zu lassen bzw. möglichst umweltverträglich zu gestalten. Während im Bereich des Alltagsverkehr bereits eine Vielzahl von erfolgreichen Ansätzen zur Verkehrsgestaltung unternommen wurden, sind für den Freizeitverkehrs erst vereinzelte Pilotprojekte angelaufen. Mit dem Beitrag werden Grundzüge der quantitativen Dimensionen von Freizeit- und Urlaubsverkehr aufgearbeitet, sowie bisherige Ansätze der Gestaltung diskutiert.
Technik im Alltag oder: die Rationalität geht weiter
2013
Ich möchte die These vertreten, daß eine Technisierung aUtägücher Lebensformen von den industriellen Kernsystemen produziert, durchgesetzt und ständig weitergetrieben wird und daß damit zwangsläufig Handlungs¬ prinzipien und Institutionaüsierungsformen, wie sie für die Kernsysteme charakteristisch sind, aütägüchen Formen der Lebensbewältigung überlagert werden. Das ist deshalb möghch, weil es dieselben Menschen sind, die in den
2017
In the results of experimental studies have been shown that the psychological nature of the second foreign language after the first studying can be lit within the professionally oriented foreign language communication aspect, which also determines the rules of communication and laws implemented in the network interactive activities. This interpretation of the process of mastering the German-oriented professional competence in productive types of speech activity allows us to go beyond the concept of classroom and outside the classroom educational autonomy, including the comparison and analysis. Purpose. The algorithm sequence output in shaping German-oriented professional competence of future workers in international tourism as a specific implementation of the educational process in the productive kinds of speech activity development; detection of the psychological mechanisms functioning in multi-stages of mastering speech activity under conditions of interference phenomena and positive transfer. Methods. Analysis of psychological research and methodological problems of interference and positive transfer when learning a second foreign language after the first held abroad and in Ukraine in order to systematize the existing scientific concepts and strategies withdrawal algorithm learning a second foreign language in terms of network support Moodel. Results. The results obtained after the experimental study definitively prove the probability of the hypothesis that the consideration of psychological characteristics, mechanisms of interference phenomena and positive transfer in the process of German-oriented professional competence in speaking and writing (German language after English) at the upcoming International Tourism workers effectively reflected in the quality of education. Therefore, in learning a second foreign language after the first must consider the following factors: 1) link between professionally oriented foreign language non-verbal thinking student the university and the surrounding reality; 2) availability of future workers in international tourism communication skills in their native language and basics speech and mental activity in the first foreign language; 3) availability of future tourism experts educational experience in learning professionally oriented foreign language competence in productive types of speech of the first foreign language that must be considered and used in the learning process, built on a conscious transfer of training skills and non-verbal skills of students of higher education; 4) availability of language universals (statement, subject, object, singular / plural, etc.), which creates a special kind of linguistic knowledge that facilitate the assimilation of a second foreign language. Language universals determine the possibility of contrastive-typological comparison phenomena native and foreign languages studied in parallel. Conclusion. To summarize, it was found that understanding the concept of learning a second foreign language after the first conditions for network support should be seen as a model the interaction of foreign languages and mental activity future workers in the tourism industry. It follows from the above; the native language while learning two or more foreign languages should not be separated in the minds of students and filtered. On the contrary, it must be consciously and actively involved in the study of foreign languages as native language initially provides structures and linguistic conceptual basis of consciousness. In terms of learning foreign languages, especially learning several languages in learning the mother language should be laid foundations active and conscious approach to studying two or more foreign languages. This statement enables the presentation and implementation of further ways to develop methods of multilingual professionally oriented foreign language teaching.
Die Rationalität des Alltagshandelns
Zeitschrift für Soziologie, 1991
Zusammenfassung „Rational Choice“-Erklärungen sozialer Prozesse werden insbesondere von Seiten des sog. interpretativen Paradigmas heftig kritisiert. Dabei beruft man sich häufig auf Alfred Schütz und auf das von ihm entwickelte Konzept der Lebenswelt bzw. des Alltagshandelns. In dem Beitrag wird - unter Bezug auf verschiedene Artikel aus den „Collected Papers“ - gezeigt, daß Alfred Schütz eine Handlungstheorie entwickelt hat, die nahezu identisch mit den Grundvariablen und Annahmen der sog. SEU-Theorie (einer wichtigen Variante der Rational- Choice-Theorie) ist. Das Konzept des Alltagshandelns widerspricht dem nicht, sondern berücksichtigt lediglich, daß normalerweise Informationen einen stark abnehmenden Grenznutzen haben: Alltagshandeln ist „rational“ unter der Bedingung der „bounded rationality“ des Menschen. Diese Grundidee von Alfred Schütz wird anschließend in das Erklärungsmodell der SEU-Theorie (über die Annahme eines zweistufigen und dadurch drastisch vereinfachten „Wahl“-...
Mehr �konomische Rationalit�t in der Zuwanderungspolitik
Vierteljahrshefte Zur Wirtschaftsforschung, 2010
German immigration policy needs an economic foundation. The economic benefits of immigration should be systematically enhanced by implementing a points system for the selection of high-skilled workers as permanent immigrants, as well as a market-based process to regulate temporary labor migration. Germany must become more aware of the growing international competition for scarce skilled labor in the face of demographic change. Since the immigration situation has lost some of its edge in recent years, now is the time to set the stage for a transparent policy that actively attracts immigrants abroad while communicating the relevance of economic criteria for successful social integration at home. The new policy can build upon the achievements of existing legislation, such as the Immigration and Integration Act, and the Labor Migration Control Act.