“Man muss den literarischen Stil immer aus dem Stoff entwickeln.” Interview with Ingo Schulze, conducted with Sabine Wilke. (original) (raw)
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Man muss den literarischen Stil immer aus dem Stoff entwickeln." Interview mit Ingo Schulze
GDR Bulletin, 1999
Sabine Wilke: Wir hatten vorhin mit Durs Grünbein gesprochen und festgestellt, dass er sich gar nicht als DDR-Autor oder früherer DDR-Autor versteht. Wie stehen Sie dazu? Ingo Schulze: Ich denke schon, dass das Aufwachsen in der DDR für mich eine prägende Erfahrung war. Vielleicht gibt es einen Unterschied zwischen Lyrikern und Prosa-Schriftstellern. Letztendlich bin ich mir aber doch unsicher, ob man das mit Lyrik und Prosa erklären kann. Eine Rolle spielt es auf jeden Fall. Ich war siebenundzwanzig Jahre alt, als die Mauer fiel, und habe dann auch noch weiterhin bis 1992 im Osten gelebt. Danach war ich ein halbes Jahr in Petersburg und danach bin ich bewusst nach West-Berlin gezogen. Die Prägung wird schon bis zu meinem Lebensende bleiben. Der Osten ist einfach eine Kontrastmasse, die man hat, und aus der heraus man vieles bestimmt.
Kalbotyra, 2022
von denen manche bereits an anderen Stellen veröffentlicht wurden 1 und andere zum ersten Mal in der Printversion publiziert werden. Das Ziel des Bandes besteht darin, die Aufsätze aus diesen vier im Titel der Monographie genannten thematischen Bereichen an einer Stelle zusammenzustellen und dadurch ihre gemeinsame Rezeption zu ermöglichen. Wie Ulla Fix verdeutlicht, gibt es zwischen diesen thematischen Bereichen zahlreiche Relationen und Überscheidungen, so dass "[sich] erst im Kontext [zeigt], wie sehr das Verständnis der Phänomene Stil, Denkstil, Text und Diskurs auf die Einsicht in die zwischen ihnen bestehenden Zusammenhänge angewiesen ist" (S. 7, Hervorhebungen im Original). Der Band vereinigt einerseits theoretisch ausgerichtete Beiträge, die insbesondere darauf abzielen, die Interdisziplinarität der analysierten Kategorien hervorzuheben. Andererseits umfasst er auch Studien, in de-1 Dazu vgl. die Webseite von Ulla Fix: https://home.uni-leipzig.de/fix/PublikationenAufsaetze.html, Zugriff am 20.10.2021.
Daß die Materialität von Büchern für die Buchwissenschaft aus verschiedenen Gründen eine wichtige Rolle spielt, dürfte klar sein. Nicht nur die Wertigkeit eines Buches kommt hier in den Blick, die über Buchgestaltung, Illustrationen, Einbände etc. vermittelt wird. 1 Auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht spielt das gedruckte Buch eine bedeutende Rolle für die Konstitution dessen, was als Autorschaft einen Kernbegriff des literarischen Feldes ausmacht. Mit dieser These wendet sich der Verfasser des Buches Die Kunst des Büchermachens, Tobias Fuchs, gegen die Auffassung im Bereich der Studien zur materiellen Kultur, wonach bezweifelt wird, daß "die Materialität von Büchern und anderen Objekten aus dem Bereich der literarischen Produktion überhaupt in den Gegenstandsbereich der Literaturwissenschaft fällt" (S. 33). Es finde jedoch bei Büchern "im Nebeneinander von
Stoffgeschichte-darunter verstehen wir ein Forschungs-und Diskussionsfeld der Geschichtswissenschaften, das auf aktuelle ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen reagiert, neuere theoretische Debatten um »Materialität« aufgreift und die Möglichkeit bietet, in einer zunehmend segregiert arbeitenden Geschichtswissenschaft transversale Impulse zu setzen. Mit diesem Band wollen wir das Feld erkunden und aufschließen. Wir greifen damit ein neues und ausgesprochen vielfältiges Interesse an Rohstoffen, Substanzen, Gütern, Ressourcen, Werk-und Wirkstoffen auf. Seit gut einem Jahr
"Romantische Novellen druckt man sich aus" Interview Die Zeit
2010
Geht die Buchkultur vorbei? Lesen wir bald die dicksten Romane am Bildschirm? Der Wissenschaftler Matthias Bickenbach erklärt, warum gedruckte Literatur Bestand haben wird und im Internet eigene Form von Literatur entstehen kann. (7. Januar 2010)