Trösten - Nicht Vertrösten. Gedanken Eines Krankenhausseelsorgers zur tröstenden Begleitung Unheilbar Kranker (original) (raw)
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Dem Schmerz begegnen. Theologische Deutungen, 2021
Die Tatsache, dass das Krankenhaus bzw. die Klinik schon immer per definitionem als Ort für die Linderung und Heilung von Krankheit, körperlichen Schäden und auch seelischem Leid verstanden wurde, hat es auch schon immer zu einem Ort der Schmerzen gemacht. Vom Geburtsschmerz in der Gynäkologie angefangen über die akuten Schmerzen eines Patienten mit einem Knochenbruch in der Ambulanz, den kaum zu stillenden Schmerzen einer Krebspatientin während einer Chemotherapie bis hin zum tiefen seelischen Schmerz eines Traumapatienten in der psychosomatischen Abteilung, um nur einige Beispiele zu nennen, begegnet einem das Phänomen Schmerz in vielfältiger und oft auch vielschichtiger Weise im Krankenhaus. Schmerzen beschränken sich im Krankenhaus nicht nur auf Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen, sondern erfassen auch die Menschen, die Sorge für Patienten tragen und es als ihre Berufung und ihren Beruf ansehen, Schmerzen zu lindern oder zu »beseitigen«. Die moderne Medizin und die Klinische Psychologie haben Antworten auf den Schmerz in Form von unterschiedlichen Schmerztherapie-Ansätzen gefunden. Doch welche spezifische Rolle kommt der Seelsorge im Krankenhaus in der Begegnung mit Schmerzen zu?
Leid und Geduld – ein muslimisch-seelsorgerlicher Weg zur Bewältigung
Grundlagen muslimischer Seelsorge, 2020
Moderne Gesellschaften sind durch religiöse Pluralität charakterisiert. Zum einen ist da die wachsende Vielfalt religiöser Gruppierungen in der Gesellschaft, zum anderen bedarf es wegen durch Einwanderung entstandener interkultureller und religiöser Vielfalt, in Deutschland einer Organisation wie der "Wohlfahrtpflege", die sich auf die Dichte der Pluralität von Lebensstilen einstellt. 1 Ungefähr vier Millionen MuslimInnen von rund 16,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund prägen und formen das Bild Deutschlands entsprechend ihrer unterschiedlichen Lebensentwürfe. 2 Folglich bildet sich in Bezug auf die kultursensible Krankenhausseelsorge hierbei die Kernfrage heraus, wie Menschen in einem säkularen Raum, beispielsweise in einer Klinik, bezüglich der kultursensiblen seelsorgerischen Pflege hinsichtlich des Glaubenshorizonts individuell betreut werden können. Als Ansprechpersonen für PatientInnen und Klinikpersonal sind Klinikseelsorge-rInnen, die eine interkulturelle Kompetenz für die Lösung ethischer Konfliktfälle mitbringen, erforderlich. 3 Aus der Perspektive der "islamischen Seelsorge" betrachtet, steht die Ausbildung hierfür noch in der Qualifizierungsoffensive, da das Angebot sich noch im Rahmen des Ehrenamts bewegt. In diesem Sinne gestaltet sich die praktische Umsetzung der Ausbildung der ehrenamtlichen KlinikseelsorgerInnen als eine Herausforderung, da sie der Pluralität der MuslimInnen und den aufgrund individueller Lebensentwürfe differierenden theologischen Ausrichtungen gerecht werden soll. Das Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e.V. versucht mit seinem Angebot, genannt auch das "Mannheimer Modell" 4 , ein sicheres Zukunftsmodell für die islamische Seelsorge zu schaffen und integriert TheologInnen in seinen Ausbildungsplänen, um den theologischen Fundierungen in Theorie und Praxis gerecht zu werden. 5
Seelsorgende als ‚Vertikalisten' im Krankenhaus
Spiritual Care, 2022
Die Rolle von Seelsorgenden im Gesundheitswesen kann die von ‚Vertikalisten' sein. Diese Idee wird zunächst professionstheoretisch eingeführt und danach an einer instruktiven Fallgeschichte erläutert. Eine Auswertung rundet den Case Study ab.
Perspektiven der Krankenhausseelsorge. Eine Auseinandersetzung mit dem Konzept des Spiritual Care
Wege zum Menschen, 2010
This essay analyzes the socio-structural conditions of clinical pastoral care and describes the special potential of pastoral care in the hospital. Religion and medicine are related to each other but follow different perspectives. That is why it seems to be problematic to integrate pastoral care as fourth column in the health care system as the concept of spiritual care suggests. The concept of spiritual care might make sense in a palliative care unit, because palliative care is itself at the fringe of the health care system.
Seelsorge als Leibsorge: Perspektiven einer leiborientierten Krankenhausseelsorge
2000
Der Begriff und daran anschließend eine Lehre von der Seelsorge taucht meines Wissens zuerst in Martin Bucers Schrift "Von der wahren Seelsorge'Von 1538 (BUCER, Martin: Von der wahren Seelsorge und dem rechten Hirtendienst, wie derselbige in der Kirchen Christi bestellet und verrichtet werden solle. In: STUPPERICH, Robert (Hg): Martin Bucers deutsche Schriften. Bd. 7. Gütersloh 1964, 67-245) auf. Daher beginnt üblicherweise die evangelische Geschichte der Seelsorge mit der Reformationszeit, wenngleich ihre Praxis natürlich so ait ist wie der christliche Glaube selbst und vor allem im Mittelalter den kirchlichen Aufgabenbereich noch vor Predigt und Unterricht bestimmte. (Vgl. hierzu RÖSSLER, Dietrich: Grundriß der Praktischen Theologie. Berlin-New York 1986, 154 ff; BONHOEFFER, Thomas: Ursprung und Wesen der christlichen Seelsorge. In: Beiträge zur evangelischen Theologie Bd. 95. München 1985). 15 Zuletzt hat Hermann Eberhardt den Seelsorgebegriff auf der Basis einer detaillierten Analyse des biblischen Seelenbegriffs (unter Einbeziehung des griechischen Umfeldes) untersucht, denn: "Jeder Auflassung von 'Seelsorge'liegt, auch wenn sie nicht reflektiert wurde, eine bestimmte Anschauung von 'Seele'zugrunde. Seelsorge-Lehre pflegt und propagiert, bewußt oder unbewußt, ihren jeweiligen Begriff von 'Seele' ."(EBERHARDT, Hermann: Praktische Seel-Sorge-Theolgie. Entwurf einer Seelsorge-Lehre im Horizont von Bibel und Erfahrung. Bielefeld 1990, 13) Sein Hauptanliegen besteht jedoch nicht in einer konkreten ReIntegration der Leiblichkeit ins Seelsorgeverständnis-auch wenn er die eindimensionale Deutung von Seel-Sorge kritisiert-sondern in der Begründung einer dezidiert biblischen Psycho-Logie, wobei er den Beziehungsaspekt des Seelenbegriffs ins Zentrum seiner Überlegungen stellt.
2023
Cholera reached the gates of Vienna in August 1831 and continued to afflict the east and south of the Austrian monarchy with varying intensity until 1837. The first advisory books were published in the fall of 1831 and addressed the emotions triggered by the new epidemic and, in the centuries-old tradition of dietetics for body and soul, problematized the dangerous effects of fear and terror for the healthy and the sick. Against this backdrop, this article explores the role and significance attributed to emotions in the nursing and treatment of cholera patients during the first wave. How, for example, were fear, repulsion, and disgust thematized and evaluated in the course of the perception of crisis and disaster? How was it possible to lay hands on the sick (or dead) body, and how were feelings of fear or disgust suppressed in the process of care? In order to explore such questions, the article connects with new research that argues for a combination of sensory and emotional-historical approaches. The findings may also contribute to a discussion of perceived emotionalities and sensory experiences in the face of ordered/ overwhelming caregiving relationships during the current pandemic.
Sinnlosigkeit aushalten! Ein Plädoyer gegen die Spiritualisierung von Krankheit
Wege zum Menschen, 2009
In the presence people tend to ask for the spiritual or psychological meaning of illnesses. This is due to the fact that they aim to control their body and their finitude. In Christianity we have a tradition that seeks in a similar way for a religious purpose of suffering. But there is also a tradition (i. e. Hiob) that refuses to make sense out of dangerous illness. Faith is understood then as a power that dispenses from a religious use of pain and disease.