Out of Africa II – Die Theorie über die Einwanderung des modernen Menschen nach Europa auf dem archäologischen Prüfstand (original) (raw)
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Von Afrika nach Eurasien: Der Weg des Modernen Menschen
Wir alle – alle heute auf der Erde lebenden Menschen – sind genetisch eng verwandt. Unsere gemeinsamen Vorfahren kommen aus Afrika und lebten dort vor nur 200 000 Jahren. Zu dieser Erkenntnis führte der Vergleich des Erbgutes heute lebender Menschen. Der Moderne Mensch, der »Homo sapiens sapiens«, ist also eine relativ junge Art – verglichen mit der langen Dauer der gesamten Menschheitsgeschichte, die 2,6 Millionen Jahre umfasst und ebenfalls in Afrika begann.
Konfrontation oder Integration? Ein Kommentar zur gegenwärtigen Theoriediskussion in der Archäologie
Germania, 2000
The present discussion of theory in archaeology tends to polarise comparisons between Processualism and Post-processualism, a confrontation which recalls, with a glance at the history of research, the debate between Enlightenment and Historism. If one changes perspective, attempting to focus on past peoples' motivations and interests, the epistemological interests of both schools can be systematised, revealing each of their different, but nevertheless fundamental aspects (Fig. 1). From this emerges the demand for an integrative view, one which shifts past-actors to the forefront and makes use of the strengths of these differing, but mutually complementary theoretical orientations, since their strengths are the result of the weak points of the competing philosophical orientation.
Jenseits von Afrika – Wie der Frühe Mensch die Welt besiedelte
Carl Pause, Margrit Schulte Beerbühl und Deniz Elbir (Hrsg.), Von hier? Von Heimaten und Herkünften (Neuss 2023), 2023
Two major waves of human dispersal from Africa are described: that of the earliest humans on record, 2 million years ago, and that of anatomically modern humans, commencing 200,000 years ago. In addition, the recolonisation of Northwestern Europe after the cold maximum of the last glacial period by people of the Upper Palaeolithic is discussed, 18,000 years ago. ----------- Zwei große Ausbreitungswellen von Menschen aus Afrika werden beschrieben: die der frühsten Menschen überhaupt, vor 2 Mio. Jahren, und die der anatomisch modernen Menschen, ab 200.000 Jahren vor heute. Außerdem wird die Wiederbesiedlung Nordwesteuropas nach dem Kältemaximum der letzten Kaltzeit durch Menschen des Jungpaläolithikums diskutiert, vor 18.000 Jahren. ----------- Deux grandes vagues d'expansion des hommes depuis l'Afrique sont décrites : celle des tout premiers hommes, il y a 2 millions d'années, et celle des hommes anatomiquement modernes, à partir de 200.000 ans avant aujourd'hui. En outre, la recolonisation du Europe du Nord-Ouest après le maximum de froid de la dernière période glaciaire par des hommes du Paléolithique supérieur est discutée, il y a 18.000 ans.
Migration – Innovation – Kulturwandel: aktuelle Problemfelder archäologischer Investigation.
E. Kaiser u. W. Schier (Hrsg.), Mobilität und Wissenstransfer in diachroner und interdisziplinärer Perspektive. Topoi – Berlin Studies of the Ancient World 9 (Berlin u. Boston 2012) 35–58.
Migration – Innovation – Culture Change. Current problems in archaeological investigations: Migration, culture change, and innovation are vaguely seen as linked, but theoretical understanding of their connection is not well developed. Methodological shortcomings have caused a retreat from the study of migration in the past. Though, all three topics should have their prominent place on the archaeological agenda. It is the aim of the paper to sort and state more precisely these topics in respect of archaeological research and to develop a methodology for their study. New ways of archaeological analysis of migration have to be sought. As demonstrated in a historical case study (the European migration to North America) immigrants live in a dual world. Their cultural practice can be differentiated in an inner and an outer sphere. This differentiation and a stronger focus on cultural practice – in contrast to selected cultural features – can be made valid for the archaeological study of past migrations. Innovation is another key concept in the archaeological agenda, and one of the basic reasons for culture change. It again is a loose and not well integrated concept in archaeological research. With the example of two modern technical devices (video tape, motor car) it is argued that innovation is not a process that solely can be understood out of technological reasoning. Innovation can only be understood and studied as semiotically and socially shaped cultural process.
Die Begegnung des Europäers mit Afrika und Kritik des Kolonialismus im Roman "He
Researcher: Social science studies, 2018
der Finsternis" von Joseph Conrad ist ein bedeutender Roman, weil er sowohl den kolonialen Prozess als auch den interkulturellen Zustand von Afrika beleuchtet. Der Roman macht deutlich die Begegnung des europäischen Subjekts mit dem Anderen in Afrika. Die Herrschaft von den Europäern und die Unterdrückung des afrikanischen Volkes werden als das zentrale Thema des Romans in Frage gestellt. Die interkulturelle Konstellation und der kolonialistische Prozess in Afrika werden in einem literarischen Text in Betracht gezogen. Die Einstellung der Europäer auf das afrikanische Volk wird konkretisiert und in dieser Konkretisierung spielt die komplexe Erzählkonstruktion des Romans eine grosse Rolle. Deswegen spiegelt der Erzähler die koloniale Unterdrückung mit der detallierten Darstellung der Sklaven wider. Joseph Conrad hält die Herrschaft und Unterdrückung von seiner Biographie ausgehend in diesem Roman gegeneinander.
Der Tigersprung ins Vergangene – ein Plädoyer für eine Kritische Archäologie
Skyrocketing Into the Past – A Plea for a Critical Archaeology This plea for a critical archaeology begins with Walter Benjamin's reflection on the relationship between the present day and the construction of the past. From there it develops some thoughts about the impact of current political, economic and social interests as well as prevailing Lebenswelten on our views of history. Despite the experiences with German archaeology during the Third Reich, such an approach has received comparatively little attention. Rather, in the postwar period there was a tend-ency to take refuge in a mostly positivist and thus supposedly apolitical, objective archaeology, which raised decontextualized knowledge production to the status of dogma without exposing it as the result of a modernist ideology or recognizing political praxis in both archaeology and other disciplines. In my opinion the subject of a critical archaeology should be the production of archaeological knowledge and the calling into question of the present-day constructions and categorizations of our late-capitalist, neo-liberal world. It is not about producing better, more reliable knowledge. Rather, it is about the emergence of a critical consciousness with regard to the social foundations of knowledge and the highlighting of new alternative and previously non-dominant discourses. Some examples of spheres of archaeological knowledge production that would be worth investigating are touched upon in order to speak in favor of a critical archaeology that makes these important issues its central task.
Ziel der Arbeit ist es anhand einer textkritischen Bestandsaufnahme den Transfer eines apokalyptischen frühislamischen Motivs bis zu seiner Einverleibung in den Prophetien des 5. Kreuzzugs und sein Weiterleben in der recuperatio Literatur nach dem Verlust von Akkon in 1291 zu rekonstruieren. Gleichzeitig soll die Studie kartografische Belege für eine bislang kaum beachtete eschatologische Gefahrenzone am Horn von Afrika aufdecken. Die Arbeit befasst sich unter anderem mit folgenden Fragen: Wie wurden eschatologische Erwartungen vom Ende der Welt in mittelalterlichen Weltkarten konfiguriert? Wie konnte das Horn von Afrika zu einer gegen Islam gerichtete eschatologische Region in Weltkarten werden? Wie konnte ein frühislamisches apokalyptisches Motiv in anti-islamische Prophetien und in die recuperatio-Literatur Eingang finden? Der Auslöser zu diesen Fragestellungen war ein Enigma im SO der Londoner Psalterkarte, wo eine eingeschlossene Region am Horn von Afrika konfiguriert wurde ohne selbst eine Erklärung geliefert zu haben. Frappierend ähnlich ist sie jedoch mit dem NO der Karte, die als Habitat der endzeitlichen Gog und Magog bekannt ist. Ist diese aemulatio im Sinne von Michel Foucaults Kategorien der Ähnlichkeiten, ein Hinweis für ihre eschatologische Bedeutung? Aber bevor wir in die Materie einsteigen, möchte ich zunächst eine Nomenklaturfrage klären. In der Zeitspanne zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert unterscheiden lateinische Quellen kaum zwischen Nubien und Äthiopien. Dieses Unvermögen geht vor Allem auf die Kontaktarmut Europas mit Afrika im Allgemeinen und mit dem Horn von Afrika im Besonderen zurück. Der Begriff Horn von Afrika war im Mittelalter unbekannt. Die in der Antike unbekannte Bezeichnung Nubia wurde in Europa durch arabische astrologische Tabellen und Klimata-Karten eingeführt. Die Bezeichnung Abessinia, die aus dem Arabischen al-Habascha stammt, erschien, Ausnahmen abgesehen, erst im 14. Jahrhundert. In 15 von 37 enzyklopädischen Weltkarten aus dem 12.bis zum 14. Jahrhundert ist der Archetyp der endzeitlichen Region im NO am Rand der Welt vertreten. Die Vernordung der endzeitlichen Bedrohung ist durch die biblischen Prophetien von Jeremias und Ezekiels festgelegt worden. Die übrigen 22 Weltkarten, die mehrheitlich dem Kartentyp von Beatus Liebana angehören, haben keine Verortung der endzeitlichen Gog und Magog. Sie halten sich nämlich an den Text der Offenbarung Johannes, der diese Bedrohung von allen 4 Enden der Welt erwartet und dadurch keine Richtlinie für Kartenmacher hinterlegt hatte. Im NO befindet sich das Habitat der legendären wilden Völker Gog und Magog. Sie wurden gemäß der Legende von Alexander d. Großen im Kaukasus hinter den Kaspischen Toren eingeschlossen.