Die Organisation des Controllings in österreichischen und bayerischen Familienunternehmen (original) (raw)
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Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag analysiert die bisher in der Forschung wenig betrachtete spezifische Ausgestaltung und Kontextfaktoren der Controllingorganisation in Familienunternehmen. Die durchgeführte empirische Studie basiert auf dem Situativen Ansatz und zieht Agency-und Stewardship-Theorie sowie den Ressourcenorientierten Ansatz als Referenztheorien heran. Im Ergebnis unterscheidet sich die Organisation des Controllings in Familienunternehmen signifikant von jener in Nicht-Familienunternehmen: Familienunternehmen installieren weniger eigenständige Controlling-Instanzen und besetzen die Leitungsorgane der Controlling-Stellen seltener mit Akademikern. Mittlere Familienunternehmen organisieren das Controlling zudem häufiger extern als mittlere Nicht-Familienunternehmen. Innerhalb der Gruppe der Familienunternehmen hindert ein höherer Familieneinfluss tendenziell die Etablierung einer eigenständigen Controlling-Instanz, hingegen das Vorhandensein von Fremdmanagement begünstigt diese.
Controlling in mittelständischen Familienunternehmen – ein Vergleich von Deutschland und Österreich
2012
Mittelständische Unternehmen stellen, ebenso wie Familienunternehmen, einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor in Deutschland und Österreich dar. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich können mehr als 99 % aller Unternehmen als mittelständische Unternehmen klassifiziert werden. Zu den Familienunternehmen zählen in Deutschland und Österreich 60 % bis 85 % aller Unternehmen (vgl. Klein 2010; Feldbauer-Durstmüller/Wimmer/Duller 2007). In Wirtschaft, Politik und Gesellschaft werden die Begriffe "Familienunternehmen" (FU), "mittelständisches Unternehmen" (MU) bzw. "kleine und mittlere Unternehmen" (KMU) häufig synonym verwendet bzw. unter dem Begriff "Mittelstand" subsumiert. Obgleich zwischen KMU und FU sehr große Überschneidungsbereiche bestehen, unterscheiden sich die dahinter zu betrachtenden Objekte, wodurch diese auch als solche eigenständige Begriffe zu definieren sind. Gerade qualitative Merkmale wie die Eigentums-und Leitungsrechte sind es, die neben den quantitativen Bestandteilen (Größenklasse) die Definition von FU und KMU bzw. MU in der Literatur häufig prägen.
Controlling und finanzielle Führung in Familienunternehmen
Familienunternehmen dominieren sowohl die österreichische als auch die internationale Unternehmenslandschaft. Gleichzeitig weisen sie auch spezifische Charakteristika auf, die verhindern, dass Forschungsergebnisse, welche für Nicht-Familienunternehmen erbracht wurden, schlicht auf Familienunternehmen übertragbar wären. Dies gilt auch für Controlling und finanzielle Führung in Familienunternehmen. Aus diesem Grund hat sich das Institut für Controlling und Consulting vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, die Ausgestaltung des Controllings in Familienunternehmen sowie angrenzende Forschungsbereiche näher zu analysieren. Dieser Beitrag stellt die relevantesten bisherigen Ergebnis-se dieser Forschungsanstrengungen vor und beleuchtet offene Fragen und weitere lohnenswerte Forschungsfelder.
Transformation des deutschen Unternehmenskontroll-Systems?
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2001
Transformation des deutschen Unternehmenskontroll-Systems? Zusammenfassung: Die vorliegende Studie ist ein empirischer Beitrag zur Unternehmenskontroll-Debatte, die mit der feindlichen Übernahme der Mannesmann AG durch Vodafone Airtouch wieder aufgelebt ist. Ist das deutsche Kontroll-System bislang gekennzeichnet von einem Netzwerkarrangement kapitalmäßig und personell wechselseitig verflochtener Produktionsunternehmen und Banken, so ist es das britische durch einen aktiven Markt für Unternehmenskontrolle. Der Mannesmann-Fall kann vor diesem Hintergrund entweder als Anomalie oder Indiz eines Systemwandels aufgefasst werden. Die Überprüfung dieser zwei Hypothesen auf der Mikro-bzw. Mesoebene ergibt, dass sich das deutsche Unternehmenskontroll-System (als Makrophänomen) in einem hybriden Zustand befindet. Unternehmenskontrolle für wenige, hoch internationalisierte und zudem große Unternehmen verläuft zunehmend in Analogie zum britischen Markt für Unternehmenskontrolle. Zu ihnen zählt Mannesmann im Jahr 1999. Für den Großteil der restlichen Unternehmen gilt trotz einiger institutioneller Umbauten das bisherige System weiter. Es gibt somit eine Segmentierung der deutschen Großunternehmen im Hinblick auf Unternehmenskontrolle auf aggregierter Ebene. Ein dem britischen vergleichbarer Markt für Unternehmenskontrolle ist in Deutschland jedoch nicht in Sicht.