Ein Abschnitt aus der Geschichte der Dokumentarfotografie. Neuere Literatur über Atget und die Nachwelt (original) (raw)

Die nostalgische Moderne Eugène Atgets – eine anachronistische Dokumentation

Die nostalgische Moderne Eugène Atgets – eine anachronistische Dokumentation, in: Visual Past. A Journal for the Study of Past Visual Cultures, 2017, p. 342-363. http://www.visualpast.de/archive/pdf/vp2017\_0341.pdf , 2017

Eugène Atget’s nostalgic sense of Modernity – an anachronistic documentation Eugène Atget: Archeologist, collector and photographer of the old Paris, these are only some of the titles attributed to the famous personality of Atget and his photographic œuvre. The works of Atget contain certain temporal tensions, which will be discussed in the following. They reflect the past, the present and the future on different levels and provide a view from contemporary “modernity” into the past, thus preserving it and transferring it to the future. By means of his works it is therefore possible to investigate the construction of the Middle Ages in 19th-century France and its production. A preoccupation with the vanishing past is no singular phenomenon, other artists and writers like Charles Meryon and Charles Baudelaire examined the topic as well. When Atget is born in 1857, Paris has already been subject to a dynamic process of modernization and transformation for almost five years. As he turns towards photography at the end of the 19th century, he decides to focus on a specific part of the city: medieval Paris. His discussion of time does not only take place on a motivic level, but on a material one. What is significant is not only the fact that he chooses and documents motifs of the past, but rather the way in which he presents and constructs that past. As he uses a large-format camera, it is possible to state that the so-called modern technique of photography – speaking in terms of technical progress – in terms of Atget is also as antique and surpassed as his motifs. The duality of time gets sharper, as the “passed” is presented through a surpassed technique.

Literatur als „Wiederholungstäterin“ Dürrenmatts Werke zwischen Text und Film

Germanica, 2013

Littérature et cinéma dans l'espace germanophone contemporain : jeux intermédiaux, modes de transfert, adaptations Literatur als "Wiederholungstäterin" Dürrenmatts Werke zwischen Text und Film La littérature comme « récidiviste ». L'oeuvre de Dürrenmatt entre texte et film Literature as a persistant offender. Friedrich Dürrenmatt works between text and film

Über die Wiederkehr der Fotografie im Film. Ein diegetischer Störfall

Postproduktion. Bildpraktiken zwischen Film und Fotografie, 2023

Über die Wiederkehr der Fotografie im Film Ein diegetischer Störfall Im Folgenden geht es um einen Sonderfall des Verhältnisses zwischen den Bildmedien Fotografie und Film. Es geht um ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten, jedoch weniger in der Absicht einer grundsätzlichen Bestimmung als auf Grundlage der Annahme, dass diese Unterschiede im gestalterischen Vollzug immer neu ausgehandelt werden. Viele Medientheoretiker haben sich darum bemüht, die grundsätzliche Andersartigkeit von Film und Fotografie zu bestimmen. Die Rückführbarkeit des Films auf das fotografische Verfahren hatte André Bazin und Siegfried Kracauer dazu verleitet, den Realismus als natürliches Ziel von Stilbildung im Kino anzusehen; Stanley Cavell ging als Vertreter philosophischer Ästhetik ebenfalls von der ontologischen Gleichartigkeit des Wirklichkeitsverhältnisses beider Medien aus. Bald heißt es aber umgekehrt, dass der Film gerade nicht dasselbe Verhältnis zur Wirklichkeit unterhält wie die Fotografie. Peter Wollen spricht von unterschiedlichen Beziehungen beider Medien zum Augenblick und zur mehr oder weniger festgelegten Bedeutung. Christian Metz sagt: Der Film kann nicht, sehr wohl aber die Fotografie kann zum Fetisch werden. 1 Kurz zuvor hatte Roland Barthes, auf den sich Wollen und Metz beziehen, der Fotografie und dem Film verschiedene Phänomenologien zugeschrieben: Ihr «Noema» ist, sagt Barthes, in ihm verkümmert. Im Augenblick der Fotografie hat sich etwas vor die Linse gestellt; für den Film hat sich etwas vor ihr vorbeibewegt. Wenn wir Barthes folgen, gilt das immer. Es gilt auch im allerkleinsten Zeitabschnitt: Der Referent hat in der Fotografie keine Zukunft, im Film aber 1 André Bazin, «Ontologie de l'image photographique», in: Gaston Diehl (Hg.), Les problèmes de la peinture.

Am Rande der Fotografie. Eine Medialitätsgeschichte des Fotogramms im 19. Jahrhundert

2019

Weshalb gibt es eine Geschichte der Fotografie, jedoch keine des Fotogramms? Ausgehend von einer Analyse der Fotografie-Historiografie, die Fotogrammarbeiten in eine "Vorgeschichte" verlagert, widmet sich die Publikation insbesondere dem Ausschluss von Frauen als Produzentinnen kameraloser Fotografien: technizistisch wie kunsthistorisch geprägte Fotografie-Geschichten rückten "männlich" kodierte "Meisterwerke" in den Vordergrund. Mithilfe der Geschlechtergeschichte und feministischen Wissenschaftskritik bricht die Untersuchung solch "objektivierende" Meister-Erzählungen jedoch auf und macht "blinde Flecken" sichtbar . Unter Einbeziehung zahlreicher Fallstudien arbeitet sie abseits gängiger Historisierungsweisen die historische Relevanz dieses bisher vernachlässigten Mediums heraus.

A. Haug, Die attische Bilderwelt des 8. und 7. Jh. zwischen sozialer Konkretheit und freier Imagination, in: C. Juwig – C. Kost (Hrsg.), Bilder in der Archäologie, eine Archäologie der Bilder, Tübinger archäologische Taschenbücher 8 (Münster 2010) 155–171.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ANNETTE HAUG Die attische Bilderwelt des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. zwischen sozialer Konkretheit und freier Imagination ZUSAMMENFASSUNG: Der Beitrag zeigt am Beispiel der frühgriechischen Bilder des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. die wechselseitige Abhängigkeit von Bildkontext und Bildmedium sowie die Veränderlichkeit des visuellen Redens über sozial relevante Inhalte auf. In einem weiteren Schritt wird der visuelle Diskurs an die über bildexterne Quellen rekonstruierte, erlebbare Wirklichkeit dieser Zeit rückgebunden, um so die Realitätsebene, auf der sich die Bilder bewegen, zu beschreiben. Das Thema des Kolloquiums -die Frage nach einer archäologischen Bildhermeneutik -fordert von Bildinterpreten Rechenschaft ein. Besonders prekär ist die Ausgangslage für Epochen, für die keine historischen Informationen zum politischen Tagesgeschäft bekannt sind. Ein besonders komplexer, aber auch viel versprechender Fall begegnet uns in den Darstellungen der griechischen Frühzeit, den Bildern des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. in Athen und Attika. Für diese Zeit liegen mit den homerischen Epen und den Dichtungen Hesiods zwar erste schriftliche Quellen vor, um historische Quellen im engeren Sinn handelt es sich jedoch nicht. Eine sozialhistorische Kontextualisierung der Bilder auf der Grundlage schriftlicher Quellen ist folglich nicht möglich. So steht im Mittelpunkt der nachfolgenden Überlegungen eine Frage: Können die Bilder selbst als historische Quellen dienen? Mit dieser Frage stehen doch letztlich das Bildverständnis und die Bildbedeutung schlechthin auf dem Spiel. Von Archäologen wie Historikern werden gerade die frühen Bilder als Informanten für die Rekonstruktion antiker Realien, aber auch als Quellen für historische Abläufe eingesetzt. So erhofft man von den Bildern Aussagen dazu, wie man sich etwa Waffen oder Bekleidung einer Zeit vorzustellen hat. Zeigt eine Kampfdarstellung Rundschilde, so setzt man wie selbstverständlich voraus, dass das Bild die reale Bewaffnung der Zeit wiedergebe. Diese positivistische Herangehensweise wird jedoch dem Bild und seinen Möglichkeiten nicht gerecht. Im Folgenden wird daher eine vorsichtige Annäherung an Bedeutungsoptionen der frühen Bilder versucht. Ausgangspunkt der Überlegungen ist das Bild des Menschen, wie es in der Kunst Athens und Attikas im 8. und 7. Jahrhundert artikuliert worden ist. Damit wird nicht nur der zentrale Bildgegenstand dieser Zeit ins Auge gefasst, sondern auch ein Bildinhalt untersucht, der durch die Anschauung des menschlichen Körpers inspiriert ist. Der Bildgegenstand ist in gewissem Sinn auf eine soziale Konkretheit festgelegt. Es steht folglich zur Debatte, wie konkret der Nexus zwischen Bildlichkeit und Lebenswelt ausfällt. Die Untersuchung soll dabei durch

Schreibsequenz – Schriftsequenz. Literaturgeschichten im Biopic

Literaturgeschichte und Bildmedien, 2015

Das Kino zählt zu den wichtigsten Bildmedien der Literaturgeschichte. Es ist von jeher der Literatur verpflichtet. Seine Medialität zeigt sich in konkurrierenden und konvergierenden Bezügen auf den literarischen Text und dessen Produktion, Distribution und Rezeption. ›Literatur‹ und ›Film‹ sind auf intrikate und überaus differenzierte Weise miteinander verbunden und knüpfen an einem unübersichtlichen wie reichen Beziehungsnetz.

Neue Sichten – neue Schichten Skizze einer Redaktionsgeschichte des Buches Kohelet

Zeitvorstellungen im Alten Testament Festschrift für Ernst-Joachim Waschke zum 65. Geburtstag, 2014

Bei der Analyse des Buches Kohelet stößt man rasch auf zwei eng miteinander zusammenhängende Fragen. Die eine ist die nach dem Aufbau des Buches, genauer, ob das Buch eine durchgehende Komposition aufweist, und die zweite, wie die zahlreichen inhaltlichen Widersprüche und Spannungen innerhalb des Buches zu erklären sind. Über den Aufbau vertraten in der Vergangenheit F. Delitzsch (1877), K. Galling (1940, 2 1969), O. Loretz (1964) und u. a. F. Ellermeier (1967) und A. Lauha (1978) die Auffassung, dass das Buch keine durchgehende Komposition besitze, sondern als lose Anhäufung von einzelnen Texteinheiten (Sentenzen, Reflexionen, Topoi) zu beurteilen sei, die anhand innerer Zusammengehörigkeit durch Stichwortverknüpfungen oder gedankliche Assoziationen zusammengestellt worden seien. Im Gegensatz dazu sprechen sich gegenwärtig immer mehr Exegeten für einen planvollen Aufbau des gesamten Buches aus.

Pascale Anja Dannenberg: Das Ich des Autors. Autobiografisches in Filmen der Nouvelle Vague

2012

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