Vielteilige Gürtelgarnituren des 6.-7. Jahrhunderts: Herkunft, Aufkommen und Trägerkreis / Die Awaren am Rand der Byzantinischen Welt, Falko Daim (Herausgeber), S. 15 - S. 44 (original) (raw)

Falko Daim, „Byzantinische“ Gürtelgarnituren des 8. Jahrhunderts, 77-204.

Falko Daim, „Byzantinische“ Gürtelgarnituren des 8. Jahrhunderts. In: Daim (Hg.), Die Awaren am Rand der byzantinischen Welt. Studien zu Diplomatie, Handel und Technologietransfer im Frühmittelalter (Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie, hg. von F. Daim, 7, Innsbruck 2000) 77-204.

B. Tobias, Riemenzungen mediterraner Gürtelgarnituren mit Monogrammen. Studien zur Chronologie und Funktion. Acta Praehist. et Arch. 43, 2011, 151–188.

Strap-ends with central monogram are extremely rare amongst the finds from early medieval contexts in the Mediterranean. They can be divided according to their geographic origin into Western, Southern and Eastern Mediterranean strap-ends. Although comparatively numerous strap-ends from Italy are found in grave contexts, most originate from uncertain find circumstances. This is particularly true for the Eastern Mediterranean. The context of these belt sets has shown that they were worn by members of a higher ranking military class. Whereas in the Western Mediterranean the strap ends are mainly made from silver, in the Eastern Mediterranean they are primarily made from gold or gold-plated bronze. There are three known stamping press models used for the production of the strap-ends. The oldest strap ends date to the late 6th century in the Western Mediterranean and were in circulation until the end of the 7th century. Although most monograms bear the names of the owner, some can be deciphered as incantations. It is particularly striking that especially the western, mainly Latin monograms also carry Latin names, even though their bearer – contrary to the roman unarmed burial custom – carried arms.

M. Landvoigt, S. Zintl, Im Block geborgen – aus dem Block befreit: Eine Gürtelgarnitur des 7. Jahrhunderts aus Großmehring, Landkreis Eichstätt, Oberbayern. In: Das Archäologische Jahr in Bayern 2014, 178-180

302 Großmehring. Grab 36. Lage der Gürtelbeschläge (schraffiert) und Riemenzungen sowie der beiden Schnallen im Grab. Hellgrau markierte Gürtelbestandteile lagen mit der Schauseite nach oben, dunkelgrau markierte mit der Schauseite nach unten. Im Block geborgen -aus dem Block befreit: Eine Gürtelgarnitur des 7. Jahrhunderts aus Großmehring Landkreis Eichstätt, Oberbayern Das beste zuletzt aus Grab 36 Im Zuge des Umzugs der Dienststelle Ingolstadt des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Thierhaupten wurde -nicht nur im sprichwörtlichen Sinne -eine Leiche aus dem Keller ausgegraben: Eine recht unhandliche Blockbergung wurde aufgelöst, restauratorisch behandelt und ausgewertet. Es handelt sich um den im Block geborgenen Beckenbereich aus einem Männergrab, das in Großmehring "Straßgwender" zutage kam. Dort hatte man zwischen 1994 und 1999 insgesamt vier merowingerzeitliche Bestattungsplätze ausgegraben. Die dabei entdeckten Gräber hat Anja Gairhos bereits im Rahmen ihrer Dissertation ausgewertet und publiziert. Grab 36, aus dem die Blockbergung stammt, ist nach den Ergebnissen dieser Arbeit das früheste datierbare Grab in Bestattungsplatz 3, der -wie die anderen Großmehringer Bestattungsplätze auch -erst in der späten und spätesten Merowingerzeit belegt wurde. Der im Alter von etwa 35-40 Jahren verstorbene und dort begrabene Mann war mit einem Breitsax, Lanze und Schild ausgestattet. Ferner hatte man einen Kamm und ein Rasiermesser neben seinen Beinen deponiert, ein weiteres Messer fand sich am Sax. Am aussagekräftigsten für die Datierung des Grabes ist jedoch die nun aus dem Block befreite vielteilige Gürtelgarnitur. Anhand von Form und Maßen der eisernen Beschläge und Riemenzungen kann die Bestattung etwa im dritten Viertel des 7. Jahrhunderts angesetzt werden.