Konvergente Entstehung des Fluges bei Amniota und ihre Bedeutung zum Verständnis der Vogelevolution (original) (raw)
Related papers
Geschichte der Erforschung des Vogelflugs von der Renaissance bis zur Gegenwart
Journal of Ornithology, 1973
Die Erforschung des Vogelflugs kreist gewissermaf~en um eine einzige Frage: Warum f~illt der Vogel nicht herunter, wenn er fliegt? So trivial diese Frage erscheint: Sie hat doch Generationen yon Forschern bewegt, und man kann sie heute in allen Details immer noch nicht genau beantworten. Etwas priiziser formuliert lautet die Grundfrage: Wie erzeugt der Vogel mit seinem Fli~gelpaar die hebenden Kr~ifte (Hub) und die vorw~irts treibenden Kr~ifte (Schub)? Weiter: Wie meistert er die verschiedenen Flugzust~nde, wie steuert er im Fluge und wie spart er bei all dem mtSglichst viel Energie? Der Vogelflug hat niemals lediglich die reinen Ornithologen besch~iftigt. Der alte Menschheitstraum, fliegen zu k6nnen wie ein Vogel, ist mit der Vogelflugforschung an sich stets mehr oder minder verkniipft gewesen. Manche Forscher wollten wissen, wie der Vogel fliegt und hatten dabei keine weiteren Gesichtspunkte im Auge. Andere wollten das nur wissen, damit sie der Natur Geheimnisse ablauschen und diese auf technische Gebiete tibertragen k6nnen. Das waren die ersten ,,Bioniker". Fachwissenschaftler und Amateure, Ornithologen und Flugzeugbauer, Bastler und Ttiftler, Enthusiasten und Besessene haben sich mit dem Problem des Vogelflugs befaf~t. Viele Wege sind beschritten worden, und noch mehr Irrwege haben sich ergeben. Aus der geradezu erdrtickenden Ftille des Materials versuche ich hier einige Linien aufzuzeigen, die sich miteinander verzahnen, und die aus dem Dunkel der vorwissenschaftlichen Bet~itigung zur Flugbiophysik unserer Tage fiihren. Der Legende nach flohen DAEDALUS und sein Sohn IKARUS tibers Meer. Sie verfertigten sich FRigel aus Vogelfedern und Pech, mit denen sie sich gleich V~Sgeln dutch die Luft bewegten (Abb. 1). Ikarus kam der Sonne zu nahe und stiirzte ab. Seinen Namen tr~igt nun ein Tell des Mittelmeeres. Diese und andere Sagen des Altertums haben wahrscheinlich einen sehr realen Hintergrund: Es gab damals wie heute Meister der Vogelflugbeobachtung, und wir wiirden sehr wahrscheinlich staunen, wenn wir das Wissen heute vorliegen h~itten, das sich im Laufe der Jahrhunderte angehiiuft hat und wieder verloren gegangen ist. Die sehr vielf~iltige Darstellung des fliegenden Vogels in der friihen Kunst, im alten Orient, Agypten, auf Kreta und Griechenland (Abb. 2 u. 3) spricht ein beredtes Wort. Flugzust~inde des Gleitens, des Landeanflugs, des Kurvenflugs und so fort sind klar herausgearbeitet.
Die Evolution des Fluges und der Echoortung: Fledermäuse
Biologie in unserer Zeit, 2008
F ledertiere (Fledermäuse und Flughunde) sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. An ihren Flügeln fallen sofort die extrem verlängerten Handknochen ins Auge, zwischen denen sich eine dünne, hochelastische, aber dennoch extrem reißfeste Flughaut ausspannt. Die gewölbte Tragfläche setzt sich vom Arm über den Rumpf bis zu den Hinterbeinen fort. Es ist diese Erfolgskonstruktion mit ihren zahlreichen Spezialvarianten, die jedes fünfte heute lebende Säugetier, also insgesamt weit über 1000 Arten, zu meisterhaften Akrobaten des Luftraums hat werden lassen.
The figurative representations of Early Iron Age Situlae Art (5th and 4th century BC) provide a priceless treasure of archaeological information. While the main focus of the research so far was paid mainly to the elaborated depictions of garments, the weapons of warriors or the hand position of pugilists, in this article less prominent figures should stay in the foreground. Also the representations of birds, despite their small size, show their species-specific characteristics and contain therefore much yet hidden archaeological evidence. In this article an attempt was made to systematically describe the different representations of the shown birds and the images were compared with current avifauna. In this way, it was not only possible to demonstrate again the realistic performance of the images of the Situlae Art. It was also managed to draw, by comparing the current habitats of the depicted birds with the archaeological site of the find of their Situla, conclusions about one of the Iron Age production areas of Situlae. In this way it was possible to underpin the so far purely archaeological considerations of a manufacturing center in the Iron Age Krain.
Zur Bedeutung des Vogellaufes. Nebst einer Deutung des Vasen- und Ruderlaufes
Aegyptiaca Hamburgensia 5, Gladbeck, 2024
The king’s actions depicted in Egyptian temples include a group of ritual scenes that are summarized in Egyptological literature under the term “sacrificial run” or “cult run”, as the king as ritualist adopts a running posture in these scenes. This also includes the so-called “bird run”, in which the running king holds a bird and one or more sceptre sticks. The depiction of this action first appeared in the temples of the 18th Dynasty and was handed down in temple decorations until Roman times. This study examines the symbolism of this action, including the question of the symbolic meaning of the running posture, which has not yet been satisfactorily answered. The solution found to this problem leads to the interpretation of two other "ritual runs", namely the "vase run" and the "oar run".
Using semitic comparison material, this article tries to find a new interpretation of a passage in the ,,Berufssatiren" which so far has withstood numerous explanation attempts. Special emphasis is attributed to a new determination of the bird nane cb(w). Seitenblicke auf semitische Sprachtraditionen haben sich bei der Lösung schon so mancher ägyptischer Probleme als probates Mittel herausgestellt. Nachdem die Interpretation auch der folgenden Textpassage aus den ,,Berufscharakieristiken"l trotz etlicher Hypothesen nach wie vor noch nicht abgeschlossen scheint, mag die interdisziplinäre Methode auch in diesem Fall einen weiteren Schritt hin zu einem vielleicht besseren Gesamtverständnis bedeuten. chw.ti §bh:f r nh (sicl) I kli firw=f r 'b(w)2 ,,Der Landmann klagt mehr als ein Perlhuhn3 / seine Stimme ist lautera als die des cä(w)-Vogels. Der Begriffwird hier rein aus Konventionsgrtinden verwendet, zu der damit verbundenen Problematik siehe W. Guglielmi, in: M. Bietak, (I{g.), Zwischen den beiden Ewigkeiten, Fs Thausing, 1994,68ff-Mein Dank für die Manuskriptkorrektur gilt Prof' Dr. Rößler-Köhler. W. Helck, Die Lehre des Dw3-Etjj, fÄf :, ß70,76. Geht man zunächst von der für dieses Wort primär geschriebenen Form n fil.t aus, bleibt zu konstatieren,
Studien Zur Altagyptischen Kultur, 2005
Using semitic comparison material, this article tries to find a new interpretation of a passage in the ,,Berufssatiren" which so far has withstood numerous explanation attempts. Special emphasis is attributed to a new determination of the bird nane cb(w). Seitenblicke auf semitische Sprachtraditionen haben sich bei der Lösung schon so mancher ägyptischer Probleme als probates Mittel herausgestellt. Nachdem die Interpretation auch der folgenden Textpassage aus den ,,Berufscharakieristiken"l trotz etlicher Hypothesen nach wie vor noch nicht abgeschlossen scheint, mag die interdisziplinäre Methode auch in diesem Fall einen weiteren Schritt hin zu einem vielleicht besseren Gesamtverständnis bedeuten. chw.ti §bh:f r nh (sicl) I kli firw=f r 'b(w)2 ,,Der Landmann klagt mehr als ein Perlhuhn3 / seine Stimme ist lautera als die des cä(w)-Vogels. Der Begriffwird hier rein aus Konventionsgrtinden verwendet, zu der damit verbundenen Problematik siehe W. Guglielmi, in: M. Bietak, (I{g.), Zwischen den beiden Ewigkeiten, Fs Thausing, 1994,68ff-Mein Dank für die Manuskriptkorrektur gilt Prof' Dr. Rößler-Köhler. W. Helck, Die Lehre des Dw3-Etjj, fÄf :, ß70,76. Geht man zunächst von der für dieses Wort primär geschriebenen Form n fil.t aus, bleibt zu konstatieren,
2009
Der Untersuchung der Vogel in der griechischen Antike liegen die Fragestellungen zu Grunde, welche Vogel damals bekannt waren, wie man sie wahrgenommen hat und welches Wissen uber die Vogel im griechischen Kulturraum vorhanden war. Hierzu werden neben den schriftlichen auch kunstlerische Quellen sowie zooarchaologische Zeugnisse ausgewertet. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der systematischen Erfassung der in der Antike bekannten Vogel. Hierfur konnen jedoch weder eine moderne zoologische Taxonomie noch eine entsprechende Systematik als Basis genommen werden, vielmehr erfolgt die Einteilung nach der Sichtweise und aus der Wahrnehmung der antiken Griechen heraus. So werden etwa die Gruppen der Wasservogel, Greifvogel, Eulen, exotischen Vogel etc. gebildet. Bei der Identifizierung der Vogelnamen aus den Quellen konnten neue Erkenntnisse gewonnen und manche bisherigen Namenszuweisungen revidiert werden. Die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Vogel machen den zweiten Schwerpunkt aus...
Mitropa 2017 43 dies der Fall war, ist sicherlich einerseits dem Drang jeder ordentlichen Verwaltung nach territorialer und administrativer Vollständigkeit geschuldet. Andererseits dokumentiert es, dass die Anordnungen des Innenministeriums eine Einwanderung und Weiterwanderung jüdischer politischer und Elendsflüchtlinge bis in den tiefsten Westen vielleicht behinderten, aber nicht verhinderten. Auch ging die Dringlichkeit, mit der das Innenministerium die nachgeordneten Stellen zur Anstellung von Nachforschungen und zur Berichterstattung aufforderte, über die mehreren hundert Kilometer Richtung Westen offensichtlich verloren: Am 1. Februar 1906 schrieb die Düsseldorfer Polizeiverwaltung an den Regierungspräsidenten: »Seit dem 22. Januar 1905 sind hier 20 russische Juden zugezogen. Von diesen reisten 7 nach kurzem Aufenthalt wieder ab, die übrigen 13, darunter 3 Frauen, sind hier als Reisende, Hausierer oder Angestellte in kaufmännischen Geschäften tätig. Es handelt sich durchweg um harmlose Leute, die wegen der besseren Erwerbsverhältnisse hierher gekommen sind und sich bisher in keiner Weise lästig gemacht haben. Ausweisungsverfahren sind bis jetzt in keinem Falle eingeleitet worden.« Auch andere lokale Stellen in der Rheinprovinz reagierten eher nüchtern und abgeklärt, was freilich für die preußische Verwaltungssprache auch ganz allgemein typisch war. Gleichwohl sehen wir, dass die Umsetzung zentraler Anordnungen von lokalen diskursiven und habituellen Interpretationen bestimmt wurde. Die Angst der Berliner Behörden vor Überschwemmung mit umtriebig-aufrührerischen Juden relativierte sich angesichts ihrer geringen Zahl und ihrer offensichtlichen Harmlosigkeit vor Ort. Der ministerielle Erlass wurde 1906 nicht einmal genutzt, um Migranten loszuwerden, die ihren Lebensunterhalt mit wenig angesehenen Tätig keiten bestritten. Ein antisemitischer Diskurs hatte sich in der rheinischen Verwaltung noch nicht durchgesetzt. Michael G. Esch arbeitet als Historiker zu Fragen der Migration aus, nach und in Ostmitteleuropa in den Jahren 1850-1918 bzw. 1918-1989. Dabei beschäftigt er sich auch mit kultur-und alltagsgeschichtlichen Aspekten von Migration. Mit seinen Forschungen trägt er am GWZO zum Themenfeld »Transnationale Zeitgeschichte Ostmittel europas« bei.