Schuler 2010 Names In Lycia (original) (raw)

Personennamen in lykischen Inschriften (14. 6. 2024)

Die primäre Quelle ist immer noch Kalinka 1901 (Sigle TL) 1 , auch wenn von nicht ganz wenigen Inschriften Revisionen publiziert sind. Weitere Inschriften sind bei Neumann 1979 zusammengetragen (Sigle N, bis N 323), Münzlegenden von Mørkholm-Neumann 1978 zusammengestellt, und dazu kommen verstreute Veröffentlichungen, teilweise bei Christiansen 2019 zusammengefaßt, zusammen mit Neuveröffentlichungen. Die jeweils relevanten Veröffentlichungen und Neulesungen werden hier angeführt. Bei den Münzlegenden wird auf Angabe einzelner Belege verzichtet. Da die griechischen Namenbelege nun bei LGPN online nachgeschlagen werden können, ist auf Angaben dazu auch verzichtet 2. Kasusangaben (N, A, D, G) gibt es nur, wo der Kasus nicht ohnehin klar sein dürfte und gut bestimmbar ist; auf den ‚accusativus genitivi' auf-a/ehñ und lykisch B-a/ezñ wird nicht eigens hingewiesen. Namen, die mit ϑ-und χ-beginnen, folgen nach z-. Abu[ru]wẽteh◊ TL 54 3 und Ab[ur]uwẽteh◊ TL 54a (Phellos) 4 vor zzimaza. Gräzisiert wohl Aβερουνδις Ada[m̃]mñnaje TL 112 (Limyra) Sohn/Tochter Ahamãsi TL 14 (Pinara) Erbauer Ahqqadi TL 36 (Xanthos) Erbauer Ajẽta[. .]d[.]h oder-dẽh N 334 (Tlos) 5 Patronym Alaχssãñtra (N) TL 29 (Tlos) 6 : Alexander der Große; Aliχssã[ N 307 Beischrift: der Alexandros der Ilias Ani[ TL 127 (Limyra) wohl PN Apñnãtama TL 87 (Myra) Erbauer (der Beleg N 301 entfällt: wahrscheinlich Fälschung) Apñχuχa siehe Epñχuχa Araχa TL 125 (Limyra) Beischrift 1 Die Inschriften sollten nicht nach den Modifikationen von Kalinkas Umschrift in Friedrich 1932 angeführt werden, was immer noch verbreitet ist. Nur bei der Anführung von Kalinkas Lesungen werden dessen Umschriften c statt k, k statt χ und κ statt ◊ beibehalten. Für sein β ist hier γ gebraucht (in Arγγazuma). Zu beachten ist, daß Kalinka eckige Klammern für beschädigte, aber erkennbare Zeichen, für unsichere Lesungen und auch für Ergänzungen verwendete, was berichtigt werden muß. Tekoğlu verwendet offenbar ebenfalls eckige Klammern für unsichere Lesungen, was hier beibehalten ist. Ich verwende sonst Unterstreichung für unsichere Lesungen, eckige Klammern nur für Ergänzungen. Für eine Auskunft danke ich Christof Schuler. 2 Natürlich gibt es viele Personennamen, die nur gräzisiert belegt sind und daher hier nicht berücksichtigt sind. Eine wichtige Quelle für die Erfassung der lykischen Sprache sind sie auch. 3 Kalinka abu. .. . w[ẽte]hκ.

Lykische Schwiegersöhne

Kadmos 58, 2019

Ausgehend von der Bestimmung von sidi als ‚Schwiegersohn' gegenüber der luwischen Entsprechung zitis mit der Bedeutung ‚Mann, Ehemann' wird das in einer neuen Grabinschrift von Tlos belegte sedi ebenso gedeutet, mit Erwägungen zu den Gründen für eine Senkung des Stammvokals. Damit führt der Graberbauer nicht nur seinen Onkel statt seines Vaters an, was auch in zwei anderen Grabinschriften belegt ist, sondern bekundet auch noch, daß er dessen Tochter geheiratet hatte. Eine solche Cousinenheirat ist in Lykien noch öfters belegt, allerdings erst in der Kaiserzeit.

Personennamen in lykischen Inschriften (aktualisiert)

Die primäre Quelle ist immer noch Kalinka 1901 (Sigle TL) 1 , auch wenn von nicht ganz wenigen Inschriften Revisionen publiziert sind. Weitere Inschriften sind bei Neumann 1979 zusammengetragen (Sigle N, bis N 323), Münzlegenden von Mørkholm-Neumann 1978 zusammengestellt, und dazu kommen verstreute Veröffentlichungen, teilweise bei Christiansen 2019 zusammengefaßt, zusammen mit Neuveröffentlichungen. Die jeweils relevanten Veröffentlichungen und Neulesungen werden hier angeführt. Bei den Münzlegenden wird auf Angabe einzelner Belege verzichtet. Da die griechischen Namenbelege nun bei LGPN online nachgeschlagen werden können, ist auf Angaben dazu auch verzichtet 2. Kasusangaben (N, A, D, G) gibt es nur, wo der Kasus nicht ohnehin klar sein dürfte und gut bestimmbar ist; auf den ‚accusativus genitivi' auf-a/ehñ und lykisch B-a/ezñ wird nicht eigens hingewiesen. Namen, die mit ϑ-und χ-beginnen, folgen nach z-. Abu[ru]wẽteh◊ TL 54 3 und Ab[ur]uwẽteh◊ TL 54a (Phellos) 4 vor zzimaza. Gräzisiert wohl Aβερουνδις Ada[m̃]mñnaje TL 112 (Limyra) Sohn/Tochter Ahamãsi TL 14 (Pinara) Erbauer Ahqqadi TL 36 (Xanthos) Erbauer Ajẽta[. .]d[.]h oder-dẽh N 334 (Tlos) 5 Patronym Alaχssãñtra (N) TL 29 (Tlos) 6 : Alexander der Große; Aliχssã[ N 307 Beischrift: der Alexandros der Ilias Ani[ TL 127 (Limyra) wohl PN Apñnãtama TL 87 (Myra) Erbauer Apñχuχa siehe Epñχuχa Araχa TL 125 (Limyra) Beischrift 1 Die Inschriften sollten nicht nach den Modifikationen von Kalinkas Umschrift in Friedrich 1932 angeführt werden, was immer noch verbreitet ist. Nur bei der Anführung von Kalinkas Lesungen werden dessen Umschriften c statt k, k statt χ und κ statt ◊ beibehalten. Zu beachten ist, daß Kalinka eckige Klammern für beschädigte, aber erkennbare Zeichen, für unsichere Lesungen und auch für Ergänzungen verwendete, was berichtigt werden muß. Tekoğlu verwendet offenbar ebenfalls eckige Klammern für unsichere Lesungen, was hier beibehalten ist. Ich verwende sonst Unterstreichung für unsichere Lesungen, eckige Klammern nur für Ergänzungen. 2 Natürlich gibt es viele Personennamen, die nur gräzisiert belegt sind und daher hier nicht berücksichtigt sind. Eine wichtige Quelle für die Erfassung der lykischen Sprache sind sie auch. 3 Kalinka abu. .. . w[ẽte]hκ.

In memoriam Prälat Helmuth Schuler

2019

In memoriam ​ Prälat Helmuth Schuler "Allseits beliebt war der Prälat"-das konnte man oft lesen und hören in den Tagen rund um die Beerdigung von Helmuth Schuler in seiner Heimatpfarrei Niederaichbach. Es ist schön, so etwas zu sagen und zu hören, aber man muss doch fragen, ob es wirklich stimmt. So wie wir uns an den Schuler erinnern, würde er selber genau das fragen, wenn er nicht direkt lachen würde über die Behauptung. Er würde aber auch sagen, dass man das eben so sagt, wenn ein alter Prälat stirbt. Die Wahrheit ist: Für Helmuth Schuler war Beliebtheit kein wichtiges Kriterium, nicht einmal ein starkes Zeichen dafür, ob man richtig dran ist oder nicht. Mehrheiten stand er oft skeptisch gegenüber, sei es Klerus, in den Gemeinde, oder in der Welt überhaupt. Auseinandersetzungen hat er nicht gemieden oder gefürchtet. Die Wahrheit war ihm wichtig, denn er wollte Recht haben-und dann auch Recht bekommen. Seiner Autobiographie hat er den Titel "Jesus Manager" gegeben. Der auf ihn gemünzte Ausdruck war ursprünglich kaum als Kompliment gemeint, bestenfalls als Scherz. Wenn ich ihn heute lese, passt er aber genau, denn ein guter Leiter von Pfarrei und Dekanat wollte der Prälat sein, und er hat darin viel mehr und viel früher investiert als andere Pfarrer, aus jetziger Sicht war das direkt prophetisch. Und er hat deswegen in Leitung investiert, weil ihm die Botschaft und die Kirche Jesu Christi so wichtig war, dass es ihm eben völlig unangemessen und unwürdig erschien, dafür amateurhaft zu arbeiten. Immerhin sind die Kirche Christi und die Wahrheit des Evangeliums etwas heiliges. Die Wirklichkeit und die Wahrheit des Lebens der Menschen hat den Prälaten interessiert, sei es ganz individuell, in Beziehungen und Familien, in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Strukturen. Die Wahrheit wollte er sagen, vor allem in seinen Predigten, und zwar so, dass sie klar und deutlich ist, dass man sie verstehen kann und annehmen will-und da war es erstmal egal, ja sogar hinderlich, wenn man vor allem beliebt werden möchte. Das heißt nicht, dass er keine Rücksicht genommen hat auf das Denken und Empfinden anderer. Seinen Mitarbeitern hat er immer wieder, wenn es nötig war, klar und deutlich "erklärt", was pastoral, liturgisch und homiletisch geht in Zwiesel und was nicht. Vor allem aber hatte die Liebe zu Wahrheit bei ihm einen anderen Effekt: Er hat nie aufgehört damit, anderen zuzuhören und (von anderen) dazuzulernen. Das gilt für die Leute, die mit gesprochen haben-und bei seiner Beerdigung konnte man offenbar sehen, wie viele das waren und wie verschiedene Menschen! Das gilt für die vielen Bücher und Texte, die er gelesen hat, um nicht zu sagen verschlungen. Vor allem aber gilt es für Gott und sein Wort, dem er mit seinem ganzen Dasein und Können dienen wollte.

Lykische Orte und ihre Namen: drei Namentypen

Proc. of the 8th Int. Congr. of Hittitology, 2014

Die geschichtliche Überlieferung der Hethiter beginnt mit dem Anitta-Text, der Geschehnisse in der Zeit der altassyrischen Handelskolonien in Anatolien behandelt, d. h. im frühen 2. Jahrtausend vor Christus. Anitta, der Sohn des Königs Pithana von Kussara, schlägt da einen Aufstand nieder, nachdem sein Vater Nesa erobert hatte: "Welches Land auch immer sich erhob, alle schlug ich mit Hilfe des Sonnengotts." In der folgenden Zeile ist nur der Name der Stadt Ullamma vollständig erhalten (Neu 1974, 10f. Z.13), die auch in den altassyrischen Tontafeln von Kültepe belegt ist (Bayram 1997, 64f.). Ullamma zählt also zu den ältesten Ortsnamen, die in Anatolien überliefert sind-und findet bemerkenswerterweise in dem Namen einer Stadt Lykiens eine Entsprechung, der nur in den Ethnika des Stephanos von Byzanz (6. Jh. n. Chr.) bewahrt ist: %Ulamoi 1. Dazu führt er eine Sage an, die den Namen erklären soll: Toúberiw und Térmeriw hätten zwei Schwestern geheiratet und jeder zehn Söhne gezeugt. Daran schließt irgendwie eine Erklärung des Ortsnamens an: ^Ulámouw dè toùw rpoúw fasi (Ergänzung von Salmasius). Da die Ethnika nur in einem Auszug erhalten geblieben sind, erfahren wir nicht mehr über diese Sage und die Rolle des Ortes. Als Quelle wird ein Dionysios genannt, bei dem es sich um Dionysios Thrax handeln dürfte, aus dessen Buch über Rhodos Stephanos eine Erklärung des kilikischen Ortsnamens Tarsos aus der Bellerophontes-Sage anführt. Leider ist Hylamoi nicht lokalisierbar, und es ist daher auch nicht klar, ob dieser Ort wirklich ins altlykische Kultur-und Sprachgebiet gehört, wie bei anderen Orten auch, die nur bei Stephanos bezeugt und Lykien zugeordnet sind. Aber Tuberis und Termeris, vermutlich ein Brüderpaar, führen wirklich ins klassische Lykien: Da haben sie im ‚Nordgedicht' auf dem Agora-Pfeiler in Xanthos (TL 44), der gegen Ende des 5.