Politiken des Ereignisses. Einleitung (original) (raw)
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Einleitung. Zum Politischen der Berührung
Einleitung. Zum Politischen der Berührung, 2022
In der Geschichte der Sinne führt der Tastsinn ein Schattendasein und steht immer wieder hinter dem Sehsinn zurück. In den Medien-, Bild-und Literaturwissenschaften haben der Tastsinn und das Berühren in den letzten Jahren jedoch vermehrt Aufmerksamkeit erfahrendie soziale und politische Dimension des Berührens in der Literatur wurde hierbei meistens nur am Rande thematisiert. 1 Das vorliegende Themenheft setzt an dieser Stelle an. Die ausgewählten Beiträge sindlange vor Ausbruch der Corona-Pandemie-2017 im Rahmen der Münchener Tagung "Taktilität und Gemeinschaft. Literatur und Politik der Berührung" entstanden, die im Rahmen des DFG-Netzwerks Berühren. Literarische, mediale und politische Figurationen stattfand. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen Relationen von Berührung und Distanz, von Nähe und Ferne in Gemeinschaftsund Gesellschaftskonzeptionen und deren Reflexion in der Literatur und anderen Kunstformen. Berühren umfasst dabei sowohl körperlich-taktile als auch affektive Erfahrungsdimensionen und bezieht auch das Berührtwerden mit ein. 2 In historischer Perspektive wurden Metaphern und Vorstellungen von Berührung und körperlicher Intimität einerseits, von Distanz und Berührungsvermeidung andererseits analysiert und nach der Funktion gefragt, die körperlichen und affektiven Aspekten der Berührung und der Berührungsvermeidung in der künstlerischen Repräsentation politischer und sozialer Machtordnungen zukommt. Literatur und andere Kunstformen stellen dabei nicht nur Modelle und Metaphern des Berührens zur Beschreibung von Gemeinschaft bereit und loten Imaginationen, Wün
1. Einleitung: Politiken der Generativität
Politiken der Generativität
The reproduction of life has always been a central question in nationstates, concerning which kinds of families, and particularly which kinds of mothers, are suitable to raise new generations. The desirable form of the nation is shaped in discourses on Reproduction. Who can reproduce the nation? Salla Tuori 2009, 123 Als ich anfing, mir über ein Dissertationsprojekt Gedanken zu machen, wurde in Deutschland und in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien gerade über den angeblichen Missbrauch der Sozialsysteme durch die sogenannte Unterschicht und über deren angeblich konsumistischen Lebenswandel debattiert. Viele Medien zeichneten das Bild einer konsumierenden, faulen und abgehängten Unterschicht, in diesem Zusammenhang erschien auch die Figur der sogenannten ›Welfare-Mom‹. Berichtet wurde über alleinerziehende Mütter, die angeblich Kinder bekommen, um Sozialgelder zu erhalten. Der Pädagoge Gunnar Heinsohn schrieb, das Elterngeld sei eine »Fortpflanzungsprämie für die Unterschicht« (2009). Auch Politiker/-innen befeuerten eine sozialeugenische Diskussion.
Politik der Verhältnisse - Politik des Verhaltens
2018
In der Reihe erscheinen Beiträge, deren Anliegen es ist, eine Perspektive kritischer Sozialer Arbeit zu entwickeln bzw. einzunehmen. "Kritische Soziale Arbeit" ist als ein Projekt zu verstehen, in dem es darum geht, den Gegenstand und die Aufgaben Sozialer Arbeit eigenständig zu benennen und Soziale Arbeit in den gesellschaftspolitischen Kontext von sozialer Ungleichheit und sozialer Ausschließung zu stellen. In der theoretischen Ausrichtung wie auch im praktischen Handeln steht eine kritische Soziale Arbeit vor der Aufgabe, sich selbst in diesem Kontext zu begreifen und die eigenen Macht-, Herrschafts-und Ausschließungsanteile zu reflektieren. Die Beiträge in dieser Reihe orientieren sich an der Analyse und Kritik ordnungstheoretischer Entwürfe und ordnungspolitischer Problemlösungen-mit der Zielsetzung, unterdrückende, ausschließende und verdinglichende Diskurse und Praktiken gegen eine reflexive Soziale Arbeit auszutauschen, die sich der Widersprüche ihrer Praxis bewusst ist, diese benennt und nach Wegen sucht, innerhalb dieser Widersprüche das eigene Handeln auf die Ermöglichung der autonomen Lebenspraxis der Subjekte zu orientieren.
Politik der Metapher – Einleitung
2015
Hölzl, Andreas, Matthias Klumm, Mara Matčevič, Thomas Scharinger, Johannes Ungelenk & Nora Zapf. 2015. Einleitung. In Andreas Hölzl, Matthias Klumm, Mara Matčevič, Thomas Scharinger, Johannes Ungelenk & Nora Zapf (eds.), Politik der Metapher [languagetalks 4], 9–20. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Handbuchartikel zu: Sachverhalten, Tatsachen und Ereignissen
Die Ausdrücke "Sachverhalt", "Tatsache" und "Ereignis" werden in der Philosophie mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. werden oft mit Sachverhalten oder bestehenden Sachverhalten gleichgesetzt. Viele Konzeptionen von Ereignissen unterscheiden Ereignisse von Sachverhalten und Tatsachen, aber es gibt auch Konzeptionen, die Ereignisse als zeit-relativierte bestehende Sachverhalte oder Tatsachen auffassen. Ereignisse sind auf denjenigen Bereich der Wirklichkeit eingeschränkt, der raum-zeitlicher Veränderung unterworfen ist. Sachverhalte und Tatsachen können auf alle möglichen Bereiche der Wirklichkeit ausgedehnt werden. (1) Kanonische Bezugnahme auf Sachverhalte, Tatsachen und Ereignisse Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Sachverhalte, Tatsachen und Ereignisse zu bezeichnen. Die eingängigste Art sich auf Sachverhalte und Tatsachen zu beziehen, verwendet Komplement-Phrasen der Form "dass p" mit unterschiedlichen Präfixen, wie "Der Sachverhalt/die Tatsache, dass Peter ein Mann ist". Man kann sich aber auch durch Nominalisierung wie "Peters Mann-sein" zumindest auf die Tatsache, dass Peter ein Mann ist, beziehen. Komplement-Phrasen der Form "dass p" mit Präfixen eignen sich nicht um auf Ereignisse Bezug zu nehmen. "Das Ereignis, dass Peter Maria erwürgt hat" klingt schrägt. Besser eignen sich dafür bestimmte Nominalisierungen wie "Peters Erwürgen von Maria". Die Bezugnahme auf Ereignisse erfordert aber die Nominalisierung spezieller Ereignisverben. Vgl. dazu: Vendler 1967; Bennett 1986.
Disruptive Ereignisse und wie die Politik damit umgehen kann
Der Beitrag „Disruptive Ereignisse und wie die Politik damit umgehen kann“ von den Innovationsexperten Hannes Leo, Johannes Gadner, Wilhelm Geiger und Andreas Gemes beschreibt den bereits erwähnten, begleitenden Diskussionsprozess auf www.oesterreich2050.at. Mit dem Prozess wurde der Versuch unternommen, die traditionellen thematischen Eingrenzungen, nach denen auch die vorliegende Publikation strukturiert ist, über Bord zu werfen. Stattdessen wurde der Blick auf all jenes gelenkt, was in den anderen Beiträgen zu “Österreich 2050” nicht angedacht oder möglicherweise nur unzureichend wahrgenommen und diskutiert wurde. Da durch die Öffnung der Diskussion der engere Kreis der ExpertInnen verlassen und eine breitere Öffentlichkeit eingebunden wurde, kam es zu einer Vielzahl an Ergebnissen, die eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Umgang mit disruptiven Ereignissen erforderlich machten. Entsprechend fokussiert der Beitrag am Beispiel der Diskussionsbeiträge auf m...