Das Problem des Freien Willens und die Ausnahmestellung Wittgensteins: Zwei Anmerkungen zu Gottfried Gabriel zu Geltung und Genese (original) (raw)
2012, Erwägen, Wissen, Ethik 23/4, pp. 581-583
1)) In seinem Aufsatz "Geltung und Genese als Grund lagenproblem" argumentiert Gottfried Gabriel in ver schie de ner Hinsicht für die Notwendigkeit der Unter scheidung von Geltung und Genese. Fragen nach der Geltung dürften nicht mit Fragen nach der Genese verwechselt werden. Be grün dung und Rechtfertigung seien eines, der Hinweis auf Kausalität und Entstehung aber sei etwas anderes. Ersteres könne nicht durch letzteres ersetzt werden. Am Ende seines Aufsatzes führt Gabriel das Problem des freien Willens und die Position des neurobiologischen Determinismus als Beispiel für solch eine Verwechslung oder zumindest ein Übersehen dieser Unterscheidung an. Außerdem wird das Verhältnis von Wissen und Glauben diskutiert und Witt gen steins Position als eine Ausnahme erwähnt, weil dieser dem Glauben einen Vorrang gegenüber dem Wissen ein räume. Auf diese beiden Punkte möchte ich im folgenden eingehen.
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Wittgensteins Tractatus und die Selbstbezüglichkeit der Sprache
P. Lang , 1987
Im System des Tractatus logico-philosophicus von L. Wittgenstein ist ein Schwerpunkt zu erkennen: die Selbstbezüglichkeit der Sprache. Diese begründet gleichzeitig Möglichkeit und Grenze von Sprache und Philosophie. Einerseits muss Sprache autark, selbstregulativ, also implizit selbstbezüglich sein: sinnvolle Sätze sind Entformalisierungen von Möglichkeiten von Sinn, diese sind Formalisierungen von sinnvollen Sätzen - nur in diesem Kreislauf ist Sprache möglich. Andererseits kann Sprache nicht explizit selbstbezüglich sein: ein Sprachsystem kann selbst nicht seine Möglichkeiten von Sinn darstellen, ohne im infiniten Regress der Selbstexplikation zu versanden oder sich im Paradox der Selbstaufhebung zu verstricken - philosophische Erkenntnisse, Möglichkeiten von Sinn «zeigen» sich.
(Hg.): WittgensteinKunst. Annäherungen an eine Philosophie und ihr Unsagbares
2006
»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.
2003
In a letter dated August 6, 1797 to his friend Christian Gottfried Korner, Friedrich Schiller characterized Alexander von Humboldt as a person of limited imagination, who, in spite of his numerous activities, would never be able to achieve greatness in his scientific pursuits. Yet, only in 1849 did Humboldt learn of Schiller’s opinion from the published correspondence between Schiller and Korner. Nonetheless, Humboldt declared that this basically unjust characterization of himself by Schiller would never prevent him from admiring the great German playwright and poet; moreover, Humboldt looked for comfort in a similarly harsh opinion of Johann Gottfried Herder also expressed by Schiller. In the end, Humboldt could barely conceal his feelings of disappointment regarding Schiller’s opinion, especially because Humboldt had considered Schiller to be his friend.
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