„Modularisierte Musikgeschichte“ (original) (raw)
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"Musikgeschichte im Raster der Notation"
"Musikgeschichte im Raster der Notation", in: Beitragsarchiv zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle / Saale 2015 – "Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog", hg. von Wolfgang Auhagen und Wolfgang Hirschmann, Mainz 2016 (Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-20160905686)
This paper illustrates how the idea of scribability in connection with middle class ideals of education influenced the way music history has been conceived in the 19th century.
Vom Umgang des Faches Musikpädagogik mit seiner Geschichte
2015
Der Band versammelt 16 Aufsätze, die aus den Referaten zur Jahrestagung 2000 des AMPF, die unter dem Thema 'Vom Umgang des Faches Musikpädagogik mit seiner Geschichte' stand, hervorgegangen sind. Die Beiträge zur historischen Forschung reichen von Studien zu weit zurückliegenden Epochen (Mesopotamien, Renaissance) über die 20er bis 40er Jahre des 20. Jahrhunderts bis hin zur Geschichte der Gesamtschule aus musikpädagogischer Perspektive. Der jahrzehntelange Streit um Tonwort-Methoden und seine politischen Hintergründe wird ebenso detailliert aufgefächert wie die Biografien von Musiklehrern oder die fachspezifische Leistung des bisher kaum gewürdigten Ernst Heywang. Autobiografische Reflexionen thematisieren die NS-Zeit und die Musikpädagogik der DDR. Auch geschichtstheoretischen und methodenkritischen Aspekten sind Beiträge gewidmet. Einige freie Forschungsbeiträge zur Musikpädagogik der Gegenwart runden das Themenspektrum ab. (DIPF/Orig.)
Musikgeschichte als Dramaturgie
Musikgeschichte auf der Bühne - Performing Music History
»What is this thing, that's better than spring? What thing is this, that's better than a kiss? What is the X, that's better than sex? / What could it be? (They go into a soft shoe tempo, performing with all the song selling belief of an old time soft shoe)«. 1 So ist im Libretto von Alan J. Lerners und Kurt Weills Musical Love Life von 1948 der Gestus des Übergangs von der Strophe zum Refrain des Songs »Progress« (in der 3. Szene) beschrieben. »Soft shoe« benennt dabei eine musikalische und theatralischperformative Spieltradition der Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert: eine von einzelnen Entertainer_innen oder Ensembles sowohl singend als auch-mit weicher Sohle, ohne Taps, mit wischenden Fußbewegungen-tanzend vorgetragene Nummer im schmiegsamen und eingängigen performativen Stil des damaligen Varietéund Vaudevilletheaters. 2 In einer Aufführung der späten 1940er Jahre ist dies ein Verweis auf ein Genre, das zur Zeit der Uraufführung dieses Musicals seinen Höhepunkt schon längst hinter sich hatte-ein anachronistischer und nostalgischer Gestus also, der hier gezielt genutzt wird. Der Verweis in die musik-und theaterhistorische Vergangenheit korrespondiert mit der zentralen Anweisung, wie sie dem Programmheft wie auch dem Aufführungsmaterial des Stücks beigelegt ist: »Love Life is a Vaudeville. It is presented in two parts, each consisting of a series of acts. The sketches, which start in 1791 and come up to the present day, are presented in the physical style of the various periods. The vaudeville acts which come 1
Die Lehre in den Zeiten der Modularisierung
Es gibt wohl kaum ein anderes Wort innerhalb der gegenwärtigen Umstellung der Studiengänge an Hochschulen, an das so viele Hoffnungen geknüpft sind und das zugleich so viel Verunsicherung und Ängste hervorruft wie „Modularisierung“. Wie bei anderen, ähnlichen Zentral-Worten in Politik und Gesellschaft hat auch „Modularisierung“ einen Signal-Charakter angenommen. Ein solches Wort steht für einen komplexen Sinnzusammenhang, der bei der Verwendung des Wortes immer mittransportiert wird, aber eben gerade nicht mehr erläutert oder präzisiert werden muss. Zugleich ist ein solches Wort in einen normativen und emotionalen Bedeutungshof eingebettet, wobei die Richtung der Bewertungen und das Ausmaß der Emotionen individuell durchaus unterschiedlich sein können. Die Abkürzungs und Signalfunktion solcher Worte kommt nur zustande und wirkt, weil keine präzise und vereinheitlichte Bedeutung, keine genaue Definition o.ä. vorhanden ist. Wird sie eingefordert und werden Erläuterungen gegeben, löst ...
Musik zur Sprache bringen : Gedanken zum Fach Historische Musikwissenschaft
2009
Wenn Musik einen solchen Raum einnimmt, dem Innersten des Menschen derart eng verbunden, ja, Teil des Menschen ist, dann ist es natürlich, daß sie das Objekt wissenschaftlichen • Interesses ist, und zwar seit Jahrtausenden. Hierbei widmen sich die drei Fächer, in die die institutionalisierte Musikwissenschaft unseres Jahrhunderts eingeteilt ist (Systematische Musikwissenschaft, Historische Musikwissenschaft und Musikethnologie). dem gleichen Gegenstandsbereich und bemühen sich darum, Musik zur Sprache zu bringen. Aber obwohl der Gegenstandsbereich Musik gleich bleibt, nähern sie sich ihm mit unterschiedlichem Erkenntnisziel,. unterschiedlicher Perspektive und unterschiedlicher wissenschaftlicher Methode. Und während die Musikethnologie sich dem Studium außereuropäischer Musikkulturen und europäischer Volksmusikkulturen widmet, die Systematische Musikwissenschaft als multidisziplinäres Fach auch die akustischen und psychologischen Bedingungen des Hörens einbezieht und vor Subkulturen vor Jazz, Pop und Rock nicht zurückschreckt, beschäftigt sich tra~
Historismus in der zeitgenössischen Musik
Historistic composing here is taken in the sense of music that was and is composed in the latter 20th and in the 21st century in pre-modern styles, from medieval to impressionistic. The composers do not consider themselves as mere copyists of older styles, but they see their work as a valid expression of their artistic personality. Some historistic composers are shortly presented and the results of a survey among historistic composers are discussed. Historistic composing is still widely neglected in concert life as well as in musicology.
Historische Musikalienbestände und ihre Erschließung
Musiksammlungen in den Regionalbibliotheken Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, 2015
Das über Jahrhunderte gewachsene, außerordentlich vielfältige Musikleben Deutschlands schlägt sich bis heute in einem ebenso vielfältigen Spektrum an Musikbibliotheken oder Bibliotheken und Archiven mit bedeutenden musikalischen Beständen nieder. Das 1998 erschienene Handbuch der Musikbibliotheken in Deutschland verzeichnet 314 Institutionen mit "musikbibliothekarischen Beständen". 1 Nicht alle dieser Einrichtungen verfügen über historische Materialien; andererseits gibt es eine Vielzahl weiterer Bibliotheken und Archive mit musikhistorisch relevanten Buch-, Noten-und Handschriftenbeständen. Zieht man die Fundort-Datenbank des Internationalen Quellenlexikons der Musik (RISM) heran, so stößt man auf mehr als 1.400 deutsche Institutionen, in denen musikhistorisch einschlägige Quellen vorhanden sind. 2 Hierunter befinden sich freilich sehr unterschiedliche Sammlungen-neben den großen, mittleren und kleineren wissenschaftlichen Bibliotheken sind auch viele städtische, kommunale oder kirchliche Bibliotheken und Archive vertreten, außerdem weitere wissenschaftliche Einrichtungen und einige Privatsammlungen. Vor welchen speziellen Herausforderungen stehen diese Sammlungen im Blick auf ihre historischen Musikbestände? Wie können sie eine zeitgemäße Erschließung, Präsentation und Erhaltung gewährleisten? Und wie können sie dabei mit Musikwissenschaft und Musikpraxis kooperieren? Viele dieser Fragen lassen sich freilich auf historische Bestände insgesamt beziehen-welche spezifischen Herausforderungen sind aber in Bezug auf die Musik von Bedeutung? In meinem Beitrag möchte ich versuchen, einen knappen Überblick über 1