Die Christlichen und paganischen sakralen Namen in den Spätantiken Epigrammen des Gregor von Nazianz (original) (raw)

Seeliger, Hans Reinhard, Die Verwendung des Christogramms durch Konstantin im Jahre 312 : Zschr. f. Kirchengeschichte 100 (1989), 149/68.

I Über die Umstände des Sieges Kaiser Konstantins an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 1 liegen bekanntlich vier zeitgenössische Quellen vor: (1) Anspielungen innerhalb einer Lobrede, die ein uns namentlich nicht bekannter, nicht-christlicher Panegyriker auf Konstantin in dessen Beisein aller Wahrscheinlichkeit nach in der Trierer Residenz im Spätsommer 313, also ein knappes Jahr nach dem Sieg, gehalten hat. Der Sieg erscheint hier als Fr~cht der Beharrlichkeit und Konsequenz Konstantins, seiner Furchtlosigkeit gegenüber dem übermächtigen Heer seines Gegners Maxentius und der Aufmunterung durch einen nicht näher bezeichneten, aber dem Konstantin nahen Gott, mit dem dieser auf alle Fälle ein Geheimnis teilt. Die, quaeso, quid in consilio nisi divinum numen habuisti? -Sag, ich bitte Dich, welchen Ratschlag bzw. welche Eingebung hast Du bekommen, wenn nicht die eines göttlichen Wesens ?2 (2) Weitaus konkreter sind die Mitteilungen, die Laktanz als christlicher Zeithistoriker in seiner politischen Kampfschrift über die Art, wie die verschiedenen Christenverfolger umgekommen sind, macht: Er bestätigt die militärische Überlegenheit des Maxentius, der bei der Belagerung Roms einen Ausfall aus der Stadt versucht, um den Belagerer, der bei der Milvischen Brücke aufgezogen ist, jenseits des Tiber zu schlagen. Um ihm den Weg nach Rom abzuschneiden, wird eine Brücke über den Tiber abgebrochen. Damit aber behindert der Gegner selbst die Möglichkeit seines Rückzuges. Als der militärische Ausfall scheitert, ertrinkt Maxentius auf dem Rückzug in den Fluten des Tiber. '~ Der Studie liegt die Antrittsvorlesung zugrunde, die der Verf. am 24. 6. 1987 an der Universität-Gesamthochschule-Siegen gehalten hat. . 1 Zur Datierung: M. R.-Alfö1di/D. Kienast, Zu ~· Bruuns Dat1eru!1g der Schlacht an der Milvischen Brücke =Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 11 (1961), 33/41. 2 Panegyrici latini XII (IX), hier 4,1 (273,21 Mynors; II 126 Galletier). Ztschr.f.K.G. 2/89 11 150 Reinhard Seeliger Lactantius, der 314/5 oder 315/6 schreibt, 3 führt den Sieg auf das Walten der Hand Gottes über den Schlachtreihen zurück, nachdem Konstantin einer im Traum empfangenen Mahnung nachgekommen war, das caeleste signum dei 4 auf den Schilden seiner Soldaten anzubringen. Was es mit diesem himmlischen Zeichen Gottes auf sich hat, soll hier nochmals Gegenstand näherer Betrachtung sein. 5 (3) Eusebius von Caesarea, der von diesen Vorgängen im 9. Buch seiner Kirchengeschichte berichtet, das in erster Auflage entweder 315 oder wenig früher entstanden ist und in seine jetzige Form 317 gebracht wurde, 6 weiß von diesem Traum und von jenem Zeichen auf den Schilden der konstantinischen Truppen nichts. Nach seinem Bericht betete Konstantin beim Marsch auf Rom zu Gott und Jesus Christus, während der Gegner Maxentius Zauberpraktiken (yorrrn(av µexavai:~) vertraute. Die Schlachtenschilderung ist im wesentlichen dieselbe, nur erfahren wir zusätzlich, daß es sich bei der Brücke, die Maxentius zum Verhängnis wurde, um eine Pontonbrücke handelte. Auch für Eusebius ist die göttliche Macht mit Konstantin verbunden. Dies findet sich am deutlichsten in dem Einfall des Theologen ausgedrückt, eine typologische Parallele zwischen Mose und Konstantin, bzw. dem Pharao und Maxentius zu ziehen. Da jener wie der Pharao in den Fluten versank -hier der Tiber, dort das Rote Meer -, konnte Konstantin wie Mose einen Triumph über einen Tyrannen feiern. Konstantin wird so zum neuen Mose -und zum neuen Volksführer! Gott hat all dies wunderbar (3taQaÖo~6'tatov) eingerichtet. Das von Laktanz erwähnte Zeichen kehrt bei Eusebius erst post festum wieder: Konstantin läßt in der Stadt ein Standbild seiner selbst mit dem "Zeichen des heilbringenden Leidens in der Hand" (i:oii cr<.Ot"'Y]Qt01J tQ63tatOV ncJ.{}ov~) aufstellen.

Schrift und Layout in päpstlichen Inschriften des frühen Mittelalters. Die inschriftlichen Erlasse Gregors I. und Gregors II

Materialität, Inschriftlichkeit und schrifttragende Artefakte im mittelalterlichen Rom

Obgleich diese Verse deines Grabes nicht würdig sind, Vater, und der verherrlichte Glaube keiner Titel bedarf, empfange trotzdem das Lob, das der Gast, der von Liebe zu Petrus ergriffen aus entfernten Gegenden der Welt kommt, lesen soll. Du hast den vom Schisma zerfleischten Körper des Vaterlandes geheilt und die abgerissenen Glieder an ihrem Platze wieder angefügt. Deinem frommen Befehl ordnete sich das zur besseren Einsicht gebrachte Griechenland unter und freut sich, dass er den verlorenen Frieden wiederhergestellt hat. Es freut sich das während vieler Jahre (im Irrtum) gefangene Afrika, dass du dir durch deine Bitten Verdienste um die Bischöfe erworben hast. Dies habe ich, Silverius, geschrieben, obgleich es mir schwer fiel, damit diese Worte lange an deinem Grab prangen können.1 Mit diesen Worten erinnerte Silverius, Sohn des Papstes Hormisdas und später selbst Papst (536-537) an den Pontifikat und die Leistungen seines Vaters. Der Text macht zwei wichtige Aussagen über die Funktion der Inschrift: Der Gast, der von Liebe zu Petrus ergriffen aus entfernten Gegenden der Welt kommt, soll sie lesen und die Worte der Inschrift sollen lange an dem Grab prangen. Die Information der Inschrift sollte also lange Zeit überdauern können, damit sie immer und immer wieder gelesen werden konnte, wodurch Erinnerung geschaffen werden sollte. Über die Materialität des Inschriftenträgers hingegen verliert die Inschrift kein Wort. Warum auch? Schließlich konnte jeder, der die Inschrift las, sehen, worauf sie geschrieben war. So bleiben Bezugnahmen auf den Inschriftenträger in den Inschriftentexten sehr selten. Eine Ausnahme ist das 795 von Bischof Theodulf von Orléans entworfene Grabgedicht für Papst Hadrian I.: Die goldene Schrift enthält das Grabgedicht, und es ertönt die goldene Farbe von tränenreichen Worten. Dies zu bekennen treibt mich, Karl, die Zuneigung zu dir und der Schmerz, geliebtester Bischof Hadrian, […] Als der schreckliche Tag, auf den kein Tag mehr folgen wird, diesen den Lebenden entriss und ich davon erfuhr, erkannte ich gleich die Spuren der alten Trauer, und der Tod meiner Eltern ist mir wieder vor Augen gerufen worden. (15) Ich spürte den Kummer, der durch den Tod Pippins entstand, und der Schmerz, ach der Schmerz bringt Bertrada zurück. 1 Le Liber pontificalis I, ed. Duchesne 274, Anm. 25: Quamvis digna tuis non sit pater ista sepulcris / Nec titulis egeat clarificata fides / Sume tamen laudes quas Petri captus amore / Extremo veniens hospes ab orbe legat / Sanasti patriae laceratum scismate corpus / Restituens propriis membra revulsa locis / Imperio devicta pio tibi Graecia cessit / Amissamque gaudens se reparasse fidem / Africa laetatur multos captiva per annos / Pontifices precibus promeruisse tuis / Haec ego Silverius quamvis mihi dura notavi / Ut possent tumulus fixa manere diu.

Keltische (und rätische?) Personennamen in der vorrömischen Epigraphik der Schweiz

Namenkundliche Informationen 115, 2024

MANUSCRIPT VERSION WITH CORRECT MAP — Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über das in vernakulären Inschriften der Eisenzeit bezeugte Personennamengut der Schweiz mit Fokus auf die cisalpin-keltischen Inschriften der Südschweiz und diskutiert zwei mit diesem Material in Zusammenhang stehende Themen: die mögliche Präsenz sprachlich rätischer Elemente, und die mutmaßlichen Unterschiede zwischen lepontischer und gallischer Personennamenbildung.

Eckhard Siemer : Zwei Briefe des Nonnos von Panopolis an den heiligen Gregor von Nazianz Vorlage Angelo Mai

Zwei Briefe des Nonnos von Panopolis an den heiligen Gregor von Nazianz und ihre Bedeutung für die Entstehung der Dionysien. Ein Kommentar. Leicht überarbeitete und um eine Replik ergänzte Ausgabe, Liknon vom Stau Verlag, Goslar, 2020

The publication above is likeness the same as before, but now improved with a correction at page 43 by mentioning the real source of the picture shown there, namely Nicholas Gaukroger and Luke Dylan Veda-Sarson 2015. This text at p. 43 given to the depicted illustration from the Notitia Dignitatum has been criticized at June 12. by Dr. Ingo G. Maier from the University of Melbourne, Australia, because the Image with the title "Comes per Isauriam" was not published by him. I regret my mistake done there and apologize to him for it. Furthermore, Dr. Maier has criticized my informations concerning the provenance of the Notitia Dignitatum, but in this respect i wrote additional a short reply given now at the last page of my work. The core of my opinion is fixed up there by a statement of Guido Panciroli (1602). The original Exemplar of the Notitia Dignitatum was written by Scotus Marianus and has come from Fulda over Speyer to the Bodleian Library Oxford and not about Basel, because just Froben is given at Basel and that's a Book with completly different plates, and it is not a manuscript ! Therefore Dr. Maier and the legend of the Bodleian concerning the provenance of the N. D. is in that case not correct. That's what i'm talking about in my additional reply to the critique of Dr. Maier.