Ein Menschenbild für das 21.Jh (original) (raw)
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Ein Museum für das 21. Jahrhundert
Zukunft Publikum
die Kunstrezeption beeinflusst und welche Herausforderungen dies für die kuratorische praxis mit sich bringt 1 martIn tröndle, StépHanIe wIntZerItH, roland wäSpe, wolfgang tScHacHer 1 Dieser Beitrag wird auf Englisch im Journal Museum Mangement and Curatorship 2012 unter dem Titel A Museion for the 21st Century: The Influence of ‚Sociality' on Art Reception in Museum Space veröffentlicht. Ein Wiederabdruck auf Deutsch erscheint uns mehrfach begründet. Zum einen gibt es kaum Überschneidungen zwischen den Lesern der beiden Periodika, zum anderen stoßen die Ergebnisse dieser Studie im deutschsprachigen Raum auf ein umfangreiches mediales Interesse, weshalb auch den deutschsprachigen Lesern die originalstudie zur Verfügung gestellt werden sollte.
Der nervöse Charakter im 21. Jahrhundert
2019
Psychische Gesundheit beruht nach Alfred Adler auf der Fahigkeit eines Menschen, die drei sozialen Lebensaufgaben der Liebe, Arbeit und Gemeinschaft erfolgreich zu losen. Der Umgang mit der Freizeit stellt fur den Menschen im 21. Jahrhundert im Gegensatz zu der Zeit des Erscheinens von Adlers programmatischem Hauptwerk „Uber den nervosen Charakter“ (1912a) eine zentrale und soziale Herausforderung dar. Es soll diskutiert werden, ob die Freizeitgestaltung als die im individualpsychologischen Sinne „vierte Lebensaufgabe des Menschen“ bezeichnet werden kann. Dazu werden die Bedeutung der Freizeit zu Zeiten Adlers und in der heutigen Zeit kurz umrissen, die Rolle der Selbststeuerung als wichtige Ressource bei der Freizeitgestaltung dargestellt und das Konzept der Achtsamkeitsschulung erortert werden.
Das Kalifat des 21. Jahrhunderts
Die " Ausrufung des Kalifats " in Syrien und Irak im Juni 2014 katapultierte die in der westlichen Öffentlichkeit bis dahin kaum beachtete Gruppe " Islamischer Staat " über Nacht ins Zentrum der Medienberichterstattung. Dabei war der Übergang vom regionalen zum trans-und international relevanten Akteur weniger schlagartig als vielmehr graduell über ein ganzes Jahrzehnt hinweg erfolgt. Insbesondere aufgrund einschneidender Misserfolge war die Gruppe dabei immer wieder aus dem Blickfeld ‚westlicher' Beobachter geraten, weshalb selbst Kenner der Region auf ihre rasanten Gebietsgewinne im fernen Nahen Osten nur unzureichend vorbereitet waren. Politik, Medien und Öffentlichkeit reagierten mit einer gewissen Hilfslosigkeit – entsprechend groß war der Bedarf nach Erklärungen, Lösungen und Hintergrundanalysen zu Daesh, wie die Gruppe " Islamischer Staat " hier auch bezeichnet werden soll. Wenig überraschend ist somit die inzwischen unüberschaubare Fülle an vorrangig journalistischen und populärwissenschaftlichen Monografien, die sich nahezu ausnahmslos der Frage widmen, wie der Aufstieg Daeshs möglich wurde. Dabei neigen die Analysen nicht nur zu ganz unterschiedlichen Gewichtungen, sondern kommen sogar zu diametral gegensätzlichen Schlüssen und Bewertungen, was nicht zuletzt auf die damals wie heute denkbar schwierige Quellenlage zurückzuführen ist: Der Informationsfluss aus dem und in das von der Gruppe beanspruchte Gebiet wird engmaschig kontrolliert; nur die wenigsten Augenzeugenberichte lassen sich mittels einer zweiten Quelle verifizieren. Entsprechend können und sollen die bislang vorgelegten Studien zum sogenannten " Islamischen Staat " auch nicht unmittelbar am schwachen empirischen Unterbau gemessen werden. Vielmehr ist ausschlaggebend, ob ihre Argumentation zumindest ansatzweise der Komplexität des Phänomens gerecht wird. Die vorliegende Doppelrezension will gute Gründe liefern, für einen Blick auf die ‚frühen' Analysen des Jahres 2014.
Ein "hohes Bild" vom Menschen. Herders Impulse für die Diakonie heute
2018
Über Johann Gottfried Herder 2 (25.08.1744-18.12.1803) und die Diakonie im Jahr 2013 zu sprechen, ist keine Selbstverständlichkeit-bei manchem Herderforscher mag dieses Thema sogar Stirnrunzeln hervorrufen. In den älteren und neueren Handbüchern der Diakoniebesonders zur Geschichte der Diakonie-kommt Herder nicht vor 3 , wohl aber Johannes Daniel Falk, dessen Verein der Freunde in der Not vor genau 200 Jahren gegründet wurde. 4 Deshalb feierten die Weimarer Kirche und Diakonie, der Johannes Falk Verein sowie das Goethe-und Schiller-Archiv, Johannes Falk mit einem ganzen Festjahr. Das Ziel dieses Beitrages ist es, Johann Gottfried Herder, den Generalsuperintendenten von Sachsen-Weimar von 1776-1803, nach wertvollen Impulsen für diakonische Arbeit heute zu befragen. Wir würden Herder nicht gerecht werden, wollten wir moderne Interessen unvermittelt an Herder herantragen. Wir würden Herder nicht gerecht werden, wollten wir die politischen, sozialen, kulturellen und geistesgeschichtlichen Unterschiede zwischen seiner Zeit, der Weimarer Klassik, und unserer modern-postmodernen Welt überspringen. Gleichwohl: Klassiker wären keine Klassiker, würden ihre Botschaften nicht auch über ihre eigene Lebenszeit hinausragen und nachgeborenen Generationen vielfältige Anregung geben. Die 1 Dieser Beitrag geht auf einen Vortrag auf dem Empfang von Kirche und Diakonie in Weimar anlässlich der Feier des Herder-Geburtstages in der Herderkirche am 30.08.2013 zurück. Für die Möglichkeit und die Einladung dazu danke ich sehr herzlich dem heutigen Superintendent des Kirchenkreises Weimar, Henrich Herbst, sowie den befreundeten Miteinladenden des heutigen Empfangs von Kirche und Diakonie. Kirche und Diakonie in Weimar laden seit vier Jahren jährlich zum Empfang anlässlich des Herder-Geburtstags ein. Die vorliegenden Reflexionen zu Herders Impulsen handeln mindestens in einer Hinsicht Herders Intention entgegen: Michael Maurer, der einen lehrreichen Aufsatz zu "Herder und das Fest" publiziert hat, schreibt einmal über die entsprechenden Feiern im Hause Herder: "Betrachten wir Herders Geburtstage im Überblick, so zeigt sich, daß sie nicht (wie bei Goethe) zu einer vertiefenden Besinnung und Rechenschaftslegung über den bisherigen Lebensweg benutzt wurden." Und dann zitiert Maurer Herders Frau Caroline (1750-1809): "Beim Essen wurde gesagt daß es des Vaters Geburtstag sei-da wurde Champagner herbeigeholt u. nach Spanischer Sitte: Mille annos dem Vater zugetrunken. Wir waren sehr vergnügt." (Johann Gottfried Herder,
Der Leviathan für das 21. Jahrhundert
Thomas Hobbes gilt als Begründer der politischen Philosophie der Moderne. Welche Bedeutung diese Kennzeichnung hat, ist aber in der unüberschaubaren Hobbes-Literatur hochumstritten. Die drei vorliegenden Veröffentlichungen repräsentieren drei unterschiedliche Zugänge zu Hobbes' politischer Philosophie und drei unterschiedlich geartete Antworten auf die Frage nach seiner Aktualität, die, plakativ gefasst, lauten: 1. Hobbes ist der Begründer des ‚liberalistischen Nihilismus', der für die Katastrophen der Moderne verantwortlich ist. 2. Hobbes ist der Theoretiker des autoritären Früh-und Spätkapitalismus und 3. Hobbes ist der Vorläufer des Kantischen Vernunftstaats der Freiheit. Rezension zu Leo Strauss, Gesammelte Schriften, Band 3: Hobbes’ politische Wissenschaft und zugehörige Schriften – Briefe, hrsg. v. Heinrich u. Wiebke Meier, J.B. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2001, 799 S., 49,90 Euro Thomas Schneider, Thomas Hobbes’ Leviathan. Zur Logik des politischen Körpers, zu Klampen, Springe 2003, 270 S., 29,- Euro Dieter Hüning (Hg.), Der lange Schatten des Leviathan. Hobbes’ politische Philosophie nach 350 Jahren, Duncker&Humblot, Berlin 2005, 377 S., 68,- Euro
Der 21. Dezember 2012 - Die globale Inszenierung eines Weltuntergangs
2012 - Die globalisierte Apokalypse aus lateinamerikanischer Perspektive, 2017
Über die Vermarktung des Hollywood-Films „2012“ erfuhren viele Kinobesucher um den angeblich in verschiedenen nicht-europäischen Kalendersystemen vorausgesagten Weltuntergang 2012. Aber auch schon Jahre vor dem Kinoknüller begannen sich Anhänger diverser Glaubensausrichtungen im Netz zu outen und den Weltuntergang zu beschwören, sich an vermeintlich mythischen Orten zu versammeln und vorzubereiten. Zahlreiche Bücher erschienen auf dem Markt, die erklären wieso und warum es zum Weltuntergang kommen muss. Der ausbleibende Weltuntergang im Dezember 2012 führte überraschenderweise nicht dazu, Gerüchte und Endzeitvorstellungen zu beenden. Stattdessen wurden nur die Szenarien verändert und das Ereignis in die weitere Zukunft verschoben. Die Faszination um eine bevorstehende Apokalypse ist geblieben und wird nun in anderen Omen und Zeichen gesehen. Die diskutierten Ursachen eines bevorstehenden Weltunterganges sind vielfältig und reichen vom Klimawandel, der Überbevölkerung zu Ressourcenkonflikten und Wirtschaftskrisen, die wiederum aufgrund ihrer globalen Ausmaße weltweite soziale Unruhen nach sich ziehen. Es fällt dabei auf, dass die Krisenszenarien zumeist von selbsternannten Propheten der westlichen Welt ausgehen, die vorgeben sich an nicht-europäischen Weissagungen und Prophezeiungen zu orientieren. Der Sammelband in deutscher Sprache geht anhand einzelner Beiträge aus verschiedenen Disziplinen den Fragen nach, was tatsächlich in den Maya-Hieroglypheninschriften zum „Weltuntergang“ vermerkt ist und, welchen historischen jüdisch-christlichen Hintergrund unsere eigenen Apokalypse Vorstellungen haben. Weitere Beiträge behandeln die Vorstellungen ausgewählter amerindischer Gesellschaften auf das Ende der Welt von der kolonialen Vergangenheit bis in die Gegenwart und sie beleuchten, wie diese Facetten in der modernen Literatur wieder aufgegriffen werden.
Menschenbilder in einer postkommunistischen Welt
Menschenbilder in einer postkommunistischen Welt (Paper presented at University of Tubingen, Germany, 18th June 2006) Begründung I. Die Ideale einer kommunistischen Gesellschaft und die alternative Welt Als ich fünf Jahre alt war, fragte ich meine Mama, was für eine Schule ich machen sollte, um Präsident zu werden. "So wie Ceausescu, ergänzte ich!". Meine Eltern waren schlecht überrascht, wie ich sah und fragten mich, warum ich mich so etwas wünsche. "Um Kremkaramell jeden Tag essen zu dürfen und zu können" antworte ich. Schon früh als fünfjähriges Kind merkte ich, dass ein Präsident alles nach Beliebigkeit darf und kann. Die Vorstellung einer unbegrenzten Macht (1), die die ganze Gesellschaft beherrschte, entstand auch sehr früh in meinem Kopf. Und dabei alle Träume und Idealen, die ein Kind oder ein Jugendlichen haben könnte, waren zentriert auf die Frage: wie man so hoch wie möglich in der Hierarchie steigen könnte? In einer sehr streng ideologisch kontrollierten Gesellschaft, gab es leider keine Alternative Wirklichkeit (2), die irgendwie ein kritischer Sinn erwecken könnte. Oder solche Situationen waren so gut wie möglich vermeiden, besonders vor den Kindern, um sie und damit auch die Familien nicht im Gefahr zu bringen. Doch in Constanta, eine Hafenstadt, wo ich wohnte, kamen Bilder einer anderen Welt mit den Schieffahrern. Es war nicht viel: schöne Bluejeans, feine Schokolade, echten Orangensaft und Seidestrumpfe. Und in Sommer kamen die Touristen mit anderen Geschichten und mit Sonnenkremen. Sie waren die ersten empirischen Beweise über die Existenz einer anderen Welt (3). Die dekadente kapitalistische Welt schmeckte mir doch und später ergänzte ich das Alternativbild mit den täglichen Sendungen von Freie Europa und Voice of America (4).
Die Araber im 21. Jahrhundert, 2013
Viele Meinungen und Vorurteile zirkulieren über die Haltung und das Verhalten von Muslimen 1 gegenüber Tieren. Vor einigen Jahren als der Erstautor bei der Welttierschutzgesellschaft (WSPA) als Trustee und Chef des wissenschaftlich beratenden Beirats tätig war, entschied er, eine breit angelegte, vergleichende Studie über die Haltung von erwachsenen Menschen zu Tieren-insbesondere Hunden und Katzen-in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen religiösen Traditionen durchzuführen. Neu an dieser Studie waren auch die Einbeziehung von Meinungen über Natur und Naturschutz, Wildtiere, Zootierhaltung, intensiver Nutztierhaltung und Tierschutzfragen sowie der Vergleich der Meinungen von Privatpersonen aus einem Land mit jenen von Expats aus diesem Land. Letzteres um festzustellen, ob sich die Meinungen ändern, wenn jemand von Menschen aus einem anderen Kulturkreis beeinflusst ist. Zum Ende dieser Studie nahm der Erstautor als Zuhörer/Diskutant an einem Brüsseler Symposium der weltweit tätigen Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" 2 teil und hörte ein Referat Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Alia Al Hussein von Jordanien, das die Ergebnisse seiner Forschung bezüglich Muslimen bestätigte und ihm den nötigen, religiösen Hintergrund seiner Befunde eröffnete. Deshalb entschieden sich beide, den Beitrag für dieses Buch gemeinsam zu schreiben. 3 Wir werden zuerst im Allgemeinen Tiere und Tierschutz im Islam betrachten, danach die entsprechenden Ergebnisse der vergleichenden Studie aus Jordanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus anderen Ländern, in denen Muslime wohnen, um festzustellen, ob die in westlichen Staaten vorhandenen Klischees zutreffen. 1 Zur besseren Lesbarkeit wird im Text immer die männliche Form verwendet wobei auch die weibliche eingeschlossen ist, wenn nicht anders vermerkt. 2 Siehe www.vierpfoten.org oder www.carodog.eu 3 Für mögliche Übersetzungsfehler und inkorrekte Formulierungen bezüglich des Islam oder des Koran übernimmt der Erstautor die Verantwortung. 4 Sinngemäss übersetzt aus dem Englischen durch den Erstautor. Fotolegende: Foto 1: Ein nicht-überbelasteter Esel in der Nähe von Amman, Jordanien. © D.C. Turner Foto 2: Herden-und Jagdhunde werden anerkannt im Islam. Heute haben wohlsituierte Muslime, z.B. hier in Amman, Wachhunde-natürlich nur gehalten ausserhalb des Hauses. © D.C. Turner Foto 3: Gut ernährte Katzen waren oft zu sichten in den Wohnquartieren von Amman. Katzen in schlechter Verfassung wurden äussert selten angetroffen.