Einstehen für unsere Kulturgüter (original) (raw)

Der Schutz kultureller Güter

2017

Das Intergovernmental Committee on Traditional Knowledge, Genetic Resources and Traditional Cultural Expressions der World Intellectual Property Organization (WIPO) bietet Ländern aus allen Teilen der Welt ein Forum, um darüber zu beraten, ob mehr Schutz für kulturelle Güter notwendig ist. Die Convention on the Protection and Promotion of the Diversity of Cultural Expressions der Vereinten Nationen legt ergänzend fest "to protect and promote the diversity of cultural expressions, […] and to give recognition to the distinctive nature of cultural activities, goods and services as vehicles of identity, values and meaning" (UNESCO 2005, Article 1(a) und (g)). Der Schutz der Kultur in bestimmten Aspekten und Konstellationen steht also auf der internationalen Agenda. Was ist aus ökonomischer Sicht davon zu halten? 1 Kultur äußert sich auf vielfältige Art und Weise, z.B. in sakralen Ritualen oder in Bildern, die einen wichtigen Teil der Identität bestimmter Gruppen ausmachen und vor widerrechtlicher Aneignung und Missbrauch geschützt werden sollten. Dies könnte spezifische Maßnahmen erfordern, die bestimmte Kulturgüter unter Schutz stellen.

3. Kapitel: Kulturgut als Schutzgegenstand

2017

had numerous sculptures removed from the Parthenon in Athens and shipped to London. He did so, we are told, with permission of the governing Ottoman authorities. The original legal instrument has disappeared and is said to exist in an Italian translation made for Ergin by the Ottoman court. Some then and now question the legality of Elgin's actions. The Italian language document gives Elgin the right to draw, measure and make plaster casts of the scultures, and dig for others that may have been buried. It also allows for 'some pieces of stone with old scriptions and figures' to be taken away. Did this refer to the sculptures in the building or only the fragments found on the ground? The document is not clear. And without greater clarity (and at this point even with it), no legal case can be made against Britain's ownership of the marbles. Still, the modern government of Greece has consistently called for their return.

Kulturerbe = Kulturpflicht

Das archäologische Erbe spielte in Österreich zum Unterschied zu den meisten europäischen Staaten insgesamt eine politisch untergeordnete Rolle. Erst in den letzten Jahren führte die verstärkte Vermittlungsarbeit aller Fachinstitutionen zu einer besseren öffentlichen Wahrnehmung. Die archäologische Denkmalpflege sollte diese Chance nützen, auch ihr nicht sichtbares Schutzgut als Teil der gemeinsamen Geschichte bewusster werden zu lassen

Unser aller Kulturgut: Eine ethnologische Annäherung an das UNESCO-Welterbe

Sociologus, 2011

Der UNESCO-Welterbetitel hat sich zu einer global beachteten und begehrten Auszeichnung entwickelt, die öffentliche Vorstellungen von Kultur stark beeinflusst. Der Artikel berichtet über eine multilokale Feldforschung in dieser Arena, die mit dem Welterbekomitee, dem zugeordneten UNESCO-Sekretariat, diversen Experten-NGOs und den Staatsvertretern sehr komplex und von gegensätzlichen Interessen bestimmt ist. Der ethnographische Zugang erfährt zwar gewisse Einschränkungen, erweist sich aber trotz der Schriftlastigkeit der Vorgänge als genauso ergiebig wie in weniger formalen Kontexten. Für das Welterbe-Geschehen bestimmend ist der Vorwurf des Eurozentrismus, der in jüngerer Zeit zu einer Öffnung hin zum Alltagserbe, neuen Kategorien wie Kulturlandschaften, der Erweiterung der Authentizitätsstandards und stärker konzeptgeleiteten Nominierungen geführt hat. Die dennoch anhaltende europäische Dominanz provoziert jedoch einen Nord-Süd-Konflikt, bei dem sich starke Staaten des Südens zusehends über die Empfehlungen der zumeist euroamerikanischen Experten hinwegsetzen. Dies reproduziert aus anderen globalen Steuerungsversuchen wie etwa beim Klimaschutz bekannte Tendenzen und demonstriert die Grenzen des Multilateralismus in einer weiterhin nationalstaatlich strukturierten Welt.

4. Kapitel: Das Eigentum an Kulturgütern

Der Schutz materieller Kulturgüter in Lateinamerika

Der Schutz der Kulturgüter erweist sich weltweit als unerlässlich. Dies betrifft etwa die Kontrolle des Zugangs zu archäologischen, historischen und künstlerischen Gütern und die Verhinderung ihrer Plünderung und des damit verbundenen rechtswidrigen Handels. 1 In einigen Regionen der Welt ist die Gefährdung der Güter jedoch größer als in anderen, vor allem in den Herkunftsländern, die sich von den so genannten Import-oder Marktländern unterscheiden. 2 In den Ländern Lateinamerikas ist das Schutzbedürfnis besonders groß. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, wie der heutige Stand der Regelungen für den Schutz von Kulturgütern in einigen mittel-und südamerikanischen Ländern aussieht. Zum Kern der Arbeit gehört es aber auch festzustellen, ob und wie die Interessen der indigenen Völker in solchen Regelungen berücksichtigt werden. Der kulturelle Reichtum Lateinamerikas ist mit der ethnischen Vielfalt dieses Erdteils wesentlich verbunden, was darauf zurückzuführen ist, dass 7,71 Prozent der Bevölkerung etwa 400 indigenen Völkern angehören. 3 Daher sollen die Länder der Region nicht nur allgemeine, meistens auf internationaler Ebene entwickelte Rechtsnormen beachten, die den Schutz von Kulturgütern normieren. Sie sollen auch den Schutz der Kulturgüter der indigenen Völker garantieren. Die Hauptfrage der Arbeit lautet somit: Wie sind der Schutz und das Eigentum von Kulturgütern in Lateinamerika rechtlich geregelt, und in welcher Weise werden indigene Kulturgüter innerhalb solcher Regelungen berücksichtigt? 1 Das ist ein weltweites Phänomen. Besonders dringend in Regionen, in denen gegenwärtig bewaffnete Konflikte stattfinden, wie etwa im Irak und in Afghanistan. Jedoch auch in anderen Regionen, unabhängig davon, ob bewaffnete Konflikte stattfinden. Gut dokumentiert ist unter vielen anderen der Fall der Vigango aus Kenia; siehe Udvardy 2003. 2 In der Regel handelt es sich um Entwicklungsländer, aber nicht immer. Weitere Staate, wie etwa Italien, Japan und Griechenland zählen auch zu den Herkunftsländern. Es gibt aber auch Länder, die sowohl Ursprungs-als auch Marktländer sind, wie es bei den drei genannten Ländern der Fall ist. 3 OAS-Dokument OEA/Ser.G/CP/doc.3281/00, 15.03.2000, Informe Anual del Instituto Indigenista Interamericano a la OAS-Asamblea General.

Museen als Orte des Kulturgüterschutzes

2008

Kulturgüter werden am besten und kostengünstigsten zu Hause geschützt. Insofern ist der Kulturgüterschutz primär eine Sache der Nationalstaaten. Es gibt keine internationale Gemeinschaft, die einen solchen Kulturgüterschutz wirksam er-und durchsetzen kann. Internationale Übereinkommen und supranationales Recht der EU können bei der internationalen Durchsetzung nationaler Regeln behilflich sein. Das UNESCO-Übereinkommen von 1970 versuchte zum ersten Mal,Kulturgüter in Friedenszeiten und im internationalen Kunsthandel zu schützen. Das Übereinkommen bedarf der Umsetzung in nationale Gesetze der Vertragsstaaten. Das haben die USA und die Schweiz bereits getan. Deutschland ist dabei, ein solches Umsetzungsgesetz zu erlassen. Der Entwurf für ein deutsches Umsetzungsgesetz ist noch verbesserungsbedürftig. Das Unidroit-Übereinkommen von 1995 ist ein gutes Übereinkommen. Es wird noch eine Weile dauern, bis es als Minimalstandard in Quellenund Marktstaaten ratifiziert und in Kraft gesetzt wird. Aber ihm gehört die Zukunft. 1. Leicht gekürzter und etwas überarbeiteter Vortrag, gehalten anlässlich des Symposiums "Schutz von Kulturgütern. Internationale Erfahrungen und Perspektiven" am 23. Mai 2006 in Hamburg. 2. Deutschland hat die Richtlinie im Kulturgüterrückgabegesetz von 1998 umgesetzt: Gesetz vom 15.5.1998 zur Umsetzung der Richtlinie 93/7/EWG des Rates über die Rückgabe von unrechtmäßig aus dem Hoheitsgebiet eines Mitgliedsstaats verbrachten Kulturgütern (Kulturgüterrückgabegesetz-KultGü

Vom Abfall zum Kulturgut

2011

Beim Begriff Abfall denkt man heutzutage zunachst an in Parks herumliegende leere Flaschen und allerhand weggeworfene oder lagen gelassene Verpackungen. Doch was bedeutet Abfall aus archaologischer Sicht? Wie wird aus Abfall Kulturgut? Eine Betrachtung anhand zweier aktueller archaologischer Fallbeispiele.

Schriftliches Kulturgut erhalten! Ein Weimarer Appell

Bibliotheksdienst, 2014

Die schriftliche Überlieferung ist durch Vernachlässigung zunehmend gefährdet. Eine Stadtgründungsurkunde, ein barockes Buch, eine alte Landkarte, das Fotoalbum eines Exilschriftstellers oder eine Notenhandschrift sind unverwechselbare Zeugnisse unserer Kulturgeschichte. Wir brauchen diese Originale weiterhin, auch wenn Abbilder davon für das Internet hergestellt sind. Nur die Originale sichern dauerhaft die Möglichkeit des wissenschaftlichen Verstehens. Originalerhalt und Digitalisierung ergänzen sich.