Smart City – Bausteine auf dem Weg zu einer CO2-armen Stadt (original) (raw)

Smart Cities – Ein Überblick!

Nach einer kurzen Begriffsfassung von Smart Cities gehen wir basierend auf den folgenden Beiträgen dieses Heftes auf verschiedene Eigenschaften einer solchen smarten Stadt ein. Dadurch versuchen wir den Ist-Zustand dieser Städte zu dokumentieren. Damit die jeweiligen Stakeholder (strategische) Entscheide treffen können, widmen wir danach ein Kapitel den Chancen und Risiken von Smart Cities. Anhand einer Studie des Europäischen Parlaments zeigen wir nachfolgend entsprechende Bestrebungen aus Europa auf. Anschliessend präsentieren wir eine Best-Practice-Roadmap für die Realisierung von Smart Cities. Zum Schluss zeichnen wir auf einer konnektivistischen Lern- und Kognitionstheorie aufbauend einen Weg zur Cognitive City der Zukunft. Dabei wird der Mensch nicht als isoliertes, sondern als vernetztes Individuum gesehen. Dies begünstigt die Weiterentwicklung von Smart Cities zu Städten, welche aktiv und selbstständig lernen und dadurch automatisch auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren können.

Treiber und Barrieren auf dem Weg zu einer Smart City : Erkenntnisse aus Theorie und Praxis

2016

Alle Rechte für den Nachdruck und die Vervielfältigung dieser Arbeit liegen bei der Abteilung General Management der ZHAW School of Management and Law. Die Weitergabe an Dritte bleibt ausgeschlossen. Dank Für die grosszügige Förderung der angewandten Forschung zu dem Projekt «Entwicklungsprozesse von Smart Cities and Regions in der Schweiz» wird der ZHAW, der Stadt Winterthur, dem Bundesamt für Energie sowie dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (COST-Projekt C13.0147) gedankt. Den drei Reviewern danken wir für die wertvollen Rückmeldungen zu einer früheren Version des Manuskripts. 4 CARABIAS et al. Treiber und Barrieren auf dem Weg zu einer Smart City Management Summary Städte nehmen eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Energiestrategie 2050 («Energiewende») ein. Einerseits steigt der Energieverbrauch von Städten infolge der Urbanisierung, welche als einer der wichtigsten globalen Trends angesehen wird, weiter an. Andererseits haben Städte durch die vorhandene Infrastruktur mehrere Möglichkeiten, sich aktiv für die Energiewende einzusetzen. Zudem können Städte durch ihre Vorbildfunktion in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Arealentwicklung oder bei der Sanierung von Gebäuden wichtige Impulse setzen. Städte stehen in enger Beziehung und Abhängigkeit zu Wirtschaft und Bevölkerung. Sie können Rahmenbedingungen schaffen, welche diese Akteure zu Energieeffizienz oder-suffizienz motivieren. Das Konzept Smart City birgt vielfältige Möglichkeiten, durch intelligente Vernetzung von Handlungsbereichen bessere Bedingungen für eine nachhaltige und moderne Stadtentwicklung zu schaffen. Mit dem integrativen Ansatz soll die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt erhöht und die Mitwirkung relevanter Anspruchsgruppen ermöglicht werden. Gleichzeitig wird eine Reduktion des Energie-und Ressourcenverbrauchs in Städten angestrebt. Smart City ist daher als Lösungsansatz für die zukünftigen Herausforderungen in Städten zu verstehen. In der Schweiz wurde das Konzept allerdings bisher erst in wenigen Städten im Rahmen von einzelnen Projekten berücksichtigt und angewandt. In diesem Working Paper wird der Frage nach den Barrieren und Treibern innerhalb der Transformationsprozesse zu einer Smart City und den vordringlichen Handlungsfeldern mit ihren Akteuren nachgegangen. Auf der Grundlage einer Literatur-Studie zu Forschungs-und Praxisansätzen, einer mehrstufigen Delphi-Befragung von Schweizer Experten zu Smart Cities 2035 sowie der Teilnahme an konkreten «Smart City Winterthur»-Teilprojekten, welche in den Jahren 2014-2015 durchgeführt wurden, wurden Treiber und Barrieren identifiziert und daraus weiterer Handlungs-und Forschungsbedarf abgeleitet. Als wesentliche Treiber für die Umsetzung von Smart-City-Konzepten sind sowohl die Zusammenarbeit relevanter Akteure, die Förderung von Pilot-als auch das Aufzeigen von konkreten Smart-City-Projekten identifiziert worden, die kosten-und ressourceneffizienter sind. Damit sollen Investoren und Unternehmen zur Unterstützung solcher Projekte motiviert werden. Fehlende politische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie die vertikalen, städtischen Verwaltungsstrukturen wirken beim integrativen Ansatz des Smart-City-Konzepts als Barrieren. Zukünftige Smart-City-Projekte sollten den Einbezug der Bevölkerung stärker berücksichtigen, insbesondere bei der Verwendung von Daten. Nebst praxisbezogenen Empfehlungen werden Hinweise zum Forschungsbedarf in der Thematik genannt.

Smart City: Zwischen Utopie und Dystopie

sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2019

Der Band vermittelt kritisch zwischen zwei weitverbreiteten Polen, wonach Smart-City-Ansätze entweder als Utopie von Nachhaltigkeit und Lebensqualität oder als Dystopie der Fremdsteuerung beschrieben wird. In dem lesenswerten Buch nehmen die Autor_innen unterschiedliche Einzelphänomene von smartem Urbanismus über alternatives Mapping bis hin zu großstädtischen Smart-City-Konzepten in den Blick. Während einerseits vor dem Einfluss dominanter IT-Unternehmen gewarnt wird, werden andererseits die Möglichkeiten alternativer Konzepte von Digitalisierung für Stadtgesellschaften aufgezeigt. Über allem steht dabei die Forderung nach einer gesellschaftlichen Debatte zur zukünftigen Gestaltung von Stadt, die technische wie soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Smart Cities - Zurück in die Zukunft

The smart city vision tends to focus on infrastructure, buildings, vehicles, looking for a client amidst the city governments that procure or plan such things. But the city is something else. The city is its people. We don´t make cities in order to make buildings and infrastructure. We make cities in order to come together, to create wealth, culture, more people. As social animals, we create the city to be with other people, to work, live, play. Buildings, vehicles and infrastructure are mere enablers, not drivers. They are a side-effect, a by-product, of people and culture. (Hill 2013)

Auf dem Weg zum nachhaltigen Stadtviertel

Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift, 2011

Wie die nachhaltige Stadt der Zukunft aussehen könnte, zeigt der Stadtteil „Scharnhauser Park“ in Ostfildern bei Stuttgart. In diesem Quartier versuchen Wissenschaftler und Investoren, einen ganzen Stadtteil so optimal wie möglich nach nachhaltigen Gesichtspunkten zu gestalten.

Klimafreundlich leben in der Stadt Potenziale für CO 2 -arme Lebensstile

Forschungsprojekt Noch ist die Null-Emissions-Stadt eine Utopie und nur wenige leben einen CO 2-armen Lebensstil. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt KlimaAlltag untersuchte, wie Alltagsroutinen in unterschiedlichen sozialen Schichten geändert und klimafreundliche Lebensweisen unterstützt werden können. Das KlimaAlltag Eine geschlechtergerechte Sprache ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Für eine bessere Lesbarkeit haben wir an manchen Stellen auf die Verdoppelung durch die Verwendung männlicher und weiblicher Formen verzichtet.

91 Der Weg zum Smart Citizen-soziotechnologische Anforderungen an die Stadt der Zukunft

2012

Die Bereitstellung von Infrastruktur und sozialen Dienstleistungen sowie die Gewährleistung einer hohen Lebensqualität für eine wachsende und immer stärker diversifizierte Stadtbevölkerung stellen vor dem Hintergrund der Umweltbelastungen und des steigenden Ressourcenverbrauchs eine der größten Herausforderungen für Städte dar. In Hinblick auf die ökologische, ökonomische und soziale Stadt der Zukunft wird dem Konzept der Smart Cities deshalb großes Potential zugeschrieben. In diesem Zusammenhang werden häufig neue Technologien, besonders im Bereich IKT, Energie und Mobilität entwickelt und eingesetzt, wobei jedoch gesellschaftliche und nutzerorientierte Ansprüche zu wenig beachtet werden. Das führt zu dem Problem, dass diese neuen Technologien nicht angenommen werden oder nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Voraussetzungen, um die technologischen Entwicklungen zu etablieren, sind einerseits die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um eine gemeinsame Vision, Vorgaben und regulative Grundlagen zu schaffen, ein hohes Bildungsniveau (Humanund Sozialkapital) sowie die Berücksichtigung der Diversität der Stadtbevölkerung. Andererseits ist vor allem die Einbindung der Stadtbevölkerung in Entscheidungsprozesse sowie die Etablierung von Technologien, die Bewusstseinsbildung und Partizipation in der Bevölkerung erhöhen, ausschlaggebend. Um herauszufinden, wie diese gesellschaftlichen Ansprüche in Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung umgesetzt werden können, wurden 20 Experteninterviews mit Stakeholdern aus verschiedenen Bereichen geführt, um den bisherigen Einsatz von Technologien durch die Bevölkerung sowie die Bereitschaft der Gesellschaft zur Nutzung dieser Systeme zu erheben. Dabei zeichneten sich Forderungen nach einem Smart Citizen, einem mündigen, selbstbestimmten und für Umweltbelange sensibilisierten Bürger ab, der gewillt ist, aktiv am Stadtgeschehen teilzunehmen und nachhaltig zu handeln. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein dreistufiger Prozess (Problemorientierte Bewusstseinsbildung, Akzeptanz der technologischen Erneuerungen, langfristige Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung) abgeleitet, der den Weg der Bürger in Richtung dieses Smart Citizen beschreibt. 2 EINLEITUNG Seit 2008 lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung (3,3 Milliarden Menschen) in Städten bzw. Megastädten und die Tendenz ist steigend, 2030 werden es rund 5 Milliarden Menschen (80% der Weltbevölkerung) sein. Diese Entwicklung führt zu einer Veränderung der städtischen Strukturen, die neue Herausforderungen entstehen lässt. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum gehen Probleme wie Umweltbelastungen, Armut, Überalterung der Bevölkerung, Segregation, wirtschaftliche, soziale, politische und ethnische Ungleichheiten, Wohnraummangel, steigender Ressourcenverbrauch oder Schwierigkeiten in der Bereitstellung von Infrastruktur, sozialen Dienstleistungen und der Daseinsvorsorgen einher (UNFPA 2007). Um vor dem Hintergrund des steigenden Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastungen eine hohe Lebensqualität für eine immer stärke diversifizierte Stadtgesellschaft zu gewährleisten, wird dem Konzept der Smart Cities, das den Ansatz einer ökologisch, ökonomisch und soziale gerechten Stadt vertritt, großes Potential zugeschrieben. Während in Caragliu et al. (2009, S. 6) neben technologischen Entwicklungen Investitionen in Human-und Sozialkapital, nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, hohe Lebensqualität, schonender Umgang mit Ressourcen und partizipative Governance gefordert werden, beschäftigen sich sehr viele "Smart Cities" Projekte ausschließlich mit der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien in den Bereichen Energie, Mobilität und moderner Informations-und Kommunikationssysteme (IKT). Gesellschaftliche und nutzerorientierte Ansprüche werden dabei zu wenig beachtet. Dies führt zum Problem, dass diese neuen Technologien nicht angenommen werden bzw. nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Um Lösungsansätze entwickeln zu können, die gesellschaftliche und technologische Ansprüche in Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung vereinen und eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Stadt der Zukunft ermöglichen, wurden 20 Experteninterviews mit Stakeholdern aus den Bereichen Stadtplanung und-verwaltung, Energie, Mobilität, Gebäude-und Infrastrukturmanagement geführt. Ziel der Der Weg zum Smart Citizensoziotechnologische Anforderungen an die Stadt der Zukunft 192