Smart City: Zwischen Utopie und Dystopie (original) (raw)

Smart Cities - Zurück in die Zukunft

The smart city vision tends to focus on infrastructure, buildings, vehicles, looking for a client amidst the city governments that procure or plan such things. But the city is something else. The city is its people. We don´t make cities in order to make buildings and infrastructure. We make cities in order to come together, to create wealth, culture, more people. As social animals, we create the city to be with other people, to work, live, play. Buildings, vehicles and infrastructure are mere enablers, not drivers. They are a side-effect, a by-product, of people and culture. (Hill 2013)

Intelligentes Leben in der Stadt der Zukunft

HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, 2015

Zusammenfassung Schweizerische Städte rechnen mit Bevölkerungszuwachs zwischen 10-25 % bis zum Jahr 2030. Aufgrund des Platzmangels sind in der Schweiz nur ökologie-bewusste Verdichtungen möglich. Der demografische Wandel ist ein anderer spürbarer Trend. Babyboomers kommen in das Pensionsalter und die Lebenserwartung steigt kontinuierlich weiter bei gleichbleibender Zahl des Pflegepersonals und der Pflegeeinrichtungen. Somit wird die Bevölkerung länger in den eigenen vier Wänden leben, wobei wachsende Ansprüche an Individualität und Selbstbestimmung auch im hohen Alter hinzukommen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig umweltschonend mit natürlichen Ressourcen umzugehen, sind neue Lösungen für intelligentes Wohnen gefragt. Die Miniaturisierung und das Downscaling als Basis unserer technologischen Entwicklungen heute ermöglicht die nahtlose Integration von Sensoren, Aktoren, Steuerungskomponenten und mikroelektronischen Systemen in smarte Subsysteme, Komponenten und Geräte. Zugleich ermöglichen neue Ansätze des Web 3.0 die Verknüpfung und die Zusammenarbeit verteilter Systeme und Unterkomponenten, die aktiv oder sogar proaktiv Umgebungen gestalten können. Ermöglicht durch die

Digitale Mobilität - Dyanmik im öffentlichen Raum

Digitale Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen und wird zunehmend zum Leitbild der Gesellschaft und zum Innovationstreiber für die Wirtschaft. Sie hat eine enorme Bedeutung für die moderne Gesellschaft. Kommunikation wird individueller und dynamischer und damit steigt auch das Schutzbedürfnis.

Smart City – Bausteine auf dem Weg zu einer CO2-armen Stadt

2009

Die Städte tragen weltweit am stärksten zum Klimawandel bei. Wer mit dem Klimaschutz ernst machen will, muss also dort ansetzen. Eine Metropole in einen weitgehend CO -freien Ballungsraum umzuwandeln, ist eine sehr anspruchsvolle, aber mach- 2 bare Aufgabe, die natürlich nicht umsonst zu haben ist, sich im Großen und Ganzen aber rechnet. Wie eine aktuelle Studie zeigt, lässt sich die weitgehende CO -Freiheit aber nur realisieren, wenn der gesamte Entwicklungsprozess der urbanen Infrastrukturen 2 in die Stadt-, Gebäude-, Verkehrs- und Energieplanung sowie in die Investitionsentscheidungen der privaten Akteure vorrangig integriert wird. Und wenn alle mitziehen: Verwaltungen, Stadtplaner, Energieversorger und der Bürger.

Hohepunkt und Ende der urbanen Utopie Ramona Martina Carl

Auch wenn für viele Europäer Rio de Janeiro die präsenteste Stadt Brasiliens ist, hat seine Hauptstadt Brasília nicht weniger zu erzählen als sein Pendant an der Copacabana. Dass die Stadt, die aus dem nichts erschaffen wurde, nicht nur durch seine einzigartige Entstehungsgeschichte überzeugt, sondern auch architektonisch viel zu bieten hat ist einer der Gründe, weshalb sie oft in Verbindung mit der urbanen Utopie gebracht wird. Der Fokus dieser Arbeit liegt beim Plano Piloto von Lúcio Costa, der in einem nationalen Wettbewerber als Stadtplaner erkoren wurde und demnach für die einmalige Stadtstruktur verantwortlich ist. Im Verlauf der Arbeit wird einerseits auf die Grundideen des Plans eingegangen und auf dessen Umsetzung, andererseits wird der Bericht, der dem Plan beigelegt wurde, als literarisches Werk analysiert. Der erste Teil der Arbeit gibt einen Überblick über die Geschichte der Stadt, von der Idee einer neuen Hauptstadt, die bereits im neuzehnten Jahrhundert aufkam, bis hin zur fertigen Stadt, wie sie heute existiert. Der zweite Teil befasst sich mit den wichtigsten Strukturen und Bauwerken der Stadt und basiert hauptsächlich auf den Kritiken des argentinischen Architekten und Historikers Adrián Gorelik und des bekannten Anthropologen James Holston. Es geht darum, Brasília als Teil einer neuen Bewegung, der Avantgarde, zu sehen und Übereinstimmungen wie Abweichungen auszumachen. In einem weiteren Teil wird der Plan dann aus der Sicht des Gründers betrachtet, indem direkt mit dem portugiesischen Originaltext gearbeitet wird. Abschliessend wird versucht, einen Blick aus der heutigen Perspektive auf das Projekt Brasília zu werfen und somit das ‚Endprodukt' mit seinem ursprünglichen Plan zu vergleichen. Ziel der Arbeit ist es demnach, einen umfassenden Überblick über das Projekt der neuen Hauptstadt Brasiliens zu geben und eine Antwort zu finden, inwiefern Brasília die Erwartungen einer modernen Stadt und diejenigen einer urbanen Wunschbildes erfüllt hat. Wie bereits erwähnt werden hauptsächlich die Werke von Gorelik und Holston sowie der offizielle Bericht von Lúcio Costa in die Arbeit eingebunden, die ganze Bibliographie wird aber am Ende der Arbeit aufgeführt. Universität Zürich Ramona Martina Carl Seminar der Spanischen Literatur FS15/HS15, 11.10.2015 Prof. Dr. Jens Andermann 3 2. Die Idee einer neuen Hauptstadt 2.1 Die Lage von Brasília und der Grund für die Verlegung der Hauptstadt Kurz nach der Eroberung Brasiliens wurde Salvador da Bahia zur Hauptstadt des Landes gewählt. 1763 verlegte man dann den Sitz der Regierung nach Rio de Janeiro 1 . Die Stadt an der Atlantikküste wurde immer grösser und gelangte langsam aber sicher an die Grenze seiner Kapazitäten. Auch merkte man schnell, dass die Stadt des Zuckerhutes, die seinen Ursprung im sechzehnten Jahrhundert hat, das heisst kurz nach der Eroberung Brasiliens, nicht für Autos gedacht war; ein Problem, das viele historische Städte kennen. Die Strassen sind eng, und zentrale Orte der Innenstadt kaum mit motorisierten Fahrzeugen erreichbar. Ein weiteres Thema war die massiv ansteigende Einwohnerzahl, die ebenfalls ein weitverbreitetes Phänomen der modernen Urbanisierung darstellt. Aufgrund seiner geographischen Lage war es Rio de Janeiro nicht weiter möglich, zu expandieren, da auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite die Serra do Mar die Küstenstadt natürlich eingrenzen. Demzufolge brachten das immer grösser werdende Verkehrschaos sowie die massiv ansteigende Einwohnerzahl und die dauernd knapper werdenden Wohnmöglichkeiten den Wunsch nach einer neuen Hauptstadt auf. Die Grundidee bestand darin, den Regierungssitz in die Mitte des Landes zu verlegen. Dadurch wollte man einerseits die Infrastruktur des Landesinneren fördern und somit den "leeren Raum erobern" 2 . Andererseits sollte die Kapitale durch seine zentrale Lage besser geschützt sein und in etwa gleicher Entfernung zu den anderen Metropolen stehen. Dieser Gedanke einer strahlenförmigen Herrschaft erinnert stark an den zentralisierten Staat von Ludwig XIV. 1891 hatte man den Beschluss, eine neue Hauptstadt zu gründen, in der Verfassung festgelegt. Drei Jahre später bestimmte man eine 14.4000 km 2 grosse Fläche im Bundestaat Goiás als Ort, wo die Umsetzung des Dekrets stattfinden sollte 3 . Demnach sollte die neue Stadt "im roten Staub einer unbewohnten Landschaft" 4 entstehen, wie es Carmen Stephan in ihrer Einleitung schreibt. Sie bezieht sich dabei auf die Savanne des Planalto Centrals, dem sogenannten Cerrado, wo sich heute der Distrito Federal befindet. Um die Wasserversorgung der neuen Stadt zu vereinfachen, wählte man die Wasserscheide der drei wichtigsten Flüssen Brasiliens als genau Lage der neuen 1 vgl.

Treiber und Barrieren auf dem Weg zu einer Smart City : Erkenntnisse aus Theorie und Praxis

2016

Alle Rechte für den Nachdruck und die Vervielfältigung dieser Arbeit liegen bei der Abteilung General Management der ZHAW School of Management and Law. Die Weitergabe an Dritte bleibt ausgeschlossen. Dank Für die grosszügige Förderung der angewandten Forschung zu dem Projekt «Entwicklungsprozesse von Smart Cities and Regions in der Schweiz» wird der ZHAW, der Stadt Winterthur, dem Bundesamt für Energie sowie dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (COST-Projekt C13.0147) gedankt. Den drei Reviewern danken wir für die wertvollen Rückmeldungen zu einer früheren Version des Manuskripts. 4 CARABIAS et al. Treiber und Barrieren auf dem Weg zu einer Smart City Management Summary Städte nehmen eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Energiestrategie 2050 («Energiewende») ein. Einerseits steigt der Energieverbrauch von Städten infolge der Urbanisierung, welche als einer der wichtigsten globalen Trends angesehen wird, weiter an. Andererseits haben Städte durch die vorhandene Infrastruktur mehrere Möglichkeiten, sich aktiv für die Energiewende einzusetzen. Zudem können Städte durch ihre Vorbildfunktion in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Arealentwicklung oder bei der Sanierung von Gebäuden wichtige Impulse setzen. Städte stehen in enger Beziehung und Abhängigkeit zu Wirtschaft und Bevölkerung. Sie können Rahmenbedingungen schaffen, welche diese Akteure zu Energieeffizienz oder-suffizienz motivieren. Das Konzept Smart City birgt vielfältige Möglichkeiten, durch intelligente Vernetzung von Handlungsbereichen bessere Bedingungen für eine nachhaltige und moderne Stadtentwicklung zu schaffen. Mit dem integrativen Ansatz soll die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt erhöht und die Mitwirkung relevanter Anspruchsgruppen ermöglicht werden. Gleichzeitig wird eine Reduktion des Energie-und Ressourcenverbrauchs in Städten angestrebt. Smart City ist daher als Lösungsansatz für die zukünftigen Herausforderungen in Städten zu verstehen. In der Schweiz wurde das Konzept allerdings bisher erst in wenigen Städten im Rahmen von einzelnen Projekten berücksichtigt und angewandt. In diesem Working Paper wird der Frage nach den Barrieren und Treibern innerhalb der Transformationsprozesse zu einer Smart City und den vordringlichen Handlungsfeldern mit ihren Akteuren nachgegangen. Auf der Grundlage einer Literatur-Studie zu Forschungs-und Praxisansätzen, einer mehrstufigen Delphi-Befragung von Schweizer Experten zu Smart Cities 2035 sowie der Teilnahme an konkreten «Smart City Winterthur»-Teilprojekten, welche in den Jahren 2014-2015 durchgeführt wurden, wurden Treiber und Barrieren identifiziert und daraus weiterer Handlungs-und Forschungsbedarf abgeleitet. Als wesentliche Treiber für die Umsetzung von Smart-City-Konzepten sind sowohl die Zusammenarbeit relevanter Akteure, die Förderung von Pilot-als auch das Aufzeigen von konkreten Smart-City-Projekten identifiziert worden, die kosten-und ressourceneffizienter sind. Damit sollen Investoren und Unternehmen zur Unterstützung solcher Projekte motiviert werden. Fehlende politische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie die vertikalen, städtischen Verwaltungsstrukturen wirken beim integrativen Ansatz des Smart-City-Konzepts als Barrieren. Zukünftige Smart-City-Projekte sollten den Einbezug der Bevölkerung stärker berücksichtigen, insbesondere bei der Verwendung von Daten. Nebst praxisbezogenen Empfehlungen werden Hinweise zum Forschungsbedarf in der Thematik genannt.

91 Der Weg zum Smart Citizen-soziotechnologische Anforderungen an die Stadt der Zukunft

2012

Die Bereitstellung von Infrastruktur und sozialen Dienstleistungen sowie die Gewährleistung einer hohen Lebensqualität für eine wachsende und immer stärker diversifizierte Stadtbevölkerung stellen vor dem Hintergrund der Umweltbelastungen und des steigenden Ressourcenverbrauchs eine der größten Herausforderungen für Städte dar. In Hinblick auf die ökologische, ökonomische und soziale Stadt der Zukunft wird dem Konzept der Smart Cities deshalb großes Potential zugeschrieben. In diesem Zusammenhang werden häufig neue Technologien, besonders im Bereich IKT, Energie und Mobilität entwickelt und eingesetzt, wobei jedoch gesellschaftliche und nutzerorientierte Ansprüche zu wenig beachtet werden. Das führt zu dem Problem, dass diese neuen Technologien nicht angenommen werden oder nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Voraussetzungen, um die technologischen Entwicklungen zu etablieren, sind einerseits die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um eine gemeinsame Vision, Vorgaben und regulative Grundlagen zu schaffen, ein hohes Bildungsniveau (Humanund Sozialkapital) sowie die Berücksichtigung der Diversität der Stadtbevölkerung. Andererseits ist vor allem die Einbindung der Stadtbevölkerung in Entscheidungsprozesse sowie die Etablierung von Technologien, die Bewusstseinsbildung und Partizipation in der Bevölkerung erhöhen, ausschlaggebend. Um herauszufinden, wie diese gesellschaftlichen Ansprüche in Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung umgesetzt werden können, wurden 20 Experteninterviews mit Stakeholdern aus verschiedenen Bereichen geführt, um den bisherigen Einsatz von Technologien durch die Bevölkerung sowie die Bereitschaft der Gesellschaft zur Nutzung dieser Systeme zu erheben. Dabei zeichneten sich Forderungen nach einem Smart Citizen, einem mündigen, selbstbestimmten und für Umweltbelange sensibilisierten Bürger ab, der gewillt ist, aktiv am Stadtgeschehen teilzunehmen und nachhaltig zu handeln. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein dreistufiger Prozess (Problemorientierte Bewusstseinsbildung, Akzeptanz der technologischen Erneuerungen, langfristige Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung) abgeleitet, der den Weg der Bürger in Richtung dieses Smart Citizen beschreibt. 2 EINLEITUNG Seit 2008 lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung (3,3 Milliarden Menschen) in Städten bzw. Megastädten und die Tendenz ist steigend, 2030 werden es rund 5 Milliarden Menschen (80% der Weltbevölkerung) sein. Diese Entwicklung führt zu einer Veränderung der städtischen Strukturen, die neue Herausforderungen entstehen lässt. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum gehen Probleme wie Umweltbelastungen, Armut, Überalterung der Bevölkerung, Segregation, wirtschaftliche, soziale, politische und ethnische Ungleichheiten, Wohnraummangel, steigender Ressourcenverbrauch oder Schwierigkeiten in der Bereitstellung von Infrastruktur, sozialen Dienstleistungen und der Daseinsvorsorgen einher (UNFPA 2007). Um vor dem Hintergrund des steigenden Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastungen eine hohe Lebensqualität für eine immer stärke diversifizierte Stadtgesellschaft zu gewährleisten, wird dem Konzept der Smart Cities, das den Ansatz einer ökologisch, ökonomisch und soziale gerechten Stadt vertritt, großes Potential zugeschrieben. Während in Caragliu et al. (2009, S. 6) neben technologischen Entwicklungen Investitionen in Human-und Sozialkapital, nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, hohe Lebensqualität, schonender Umgang mit Ressourcen und partizipative Governance gefordert werden, beschäftigen sich sehr viele "Smart Cities" Projekte ausschließlich mit der Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien in den Bereichen Energie, Mobilität und moderner Informations-und Kommunikationssysteme (IKT). Gesellschaftliche und nutzerorientierte Ansprüche werden dabei zu wenig beachtet. Dies führt zum Problem, dass diese neuen Technologien nicht angenommen werden bzw. nicht die gewünschten Erfolge erzielen. Um Lösungsansätze entwickeln zu können, die gesellschaftliche und technologische Ansprüche in Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung vereinen und eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Stadt der Zukunft ermöglichen, wurden 20 Experteninterviews mit Stakeholdern aus den Bereichen Stadtplanung und-verwaltung, Energie, Mobilität, Gebäude-und Infrastrukturmanagement geführt. Ziel der Der Weg zum Smart Citizensoziotechnologische Anforderungen an die Stadt der Zukunft 192