Sprache kann in jedem Moment ganz anders sein. Improvisationstechniken im Gespräch (original) (raw)
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Technik aus dialogphilosophischer Sicht: Keine Technik, aber ein Gespräch
Pädagogische Anthropologie der Technik
Aber was meint Buber mit dem Terminus "wirkliches Leben" und gehört diesbezüglich Technik zum unwirklichen Leben? Martin Buber, der 1878 in Wien geboren und 1965 in Jerusalem gestorben ist, war kein Maschinenstürmer und Sozialromantiker. Er wollte vielmehr ein neues Denken entwickeln, das eine binäre Logik überwindet. Dieses Denken sieht das Ich des Menschen als eine sich relational verwirklichende Anderheit, die mit Worten nur unzulänglich erfasst wird, was der Grund sein kann, warum Buber seine Gedanken keiner Systematik unterwirft und Technik als Ich-Es selten thematisiert. Dennoch bezieht er Stellung: Zur Technik widersprach Buber Rabindranath Tagores These über die "seelenlosen Technisierung der westlichen Völker" und sagte: "Er (Tagore) möge sich […] einen Mann vorstellen, der auf seinem Rücken ein schweres Wahrzeichen bergaufwärts trägt, um es auf dem Gipfel einzupflanzen. Einer kommt ihm halbwegs entgegen, schüttelt den Kopf über sein wahnwitziges
2012
This article presents findings of a pilot study on how language switch is used in a discussion between Finnish and German speaking students. Language switch in L2-interaction has been mostly considered as interference and a communicative deficit. After the Common European Framework of References for Languages highlighted the importance of plurilingual competences, language switch and other plurilingual strategies have been seen more positively as a productive way of reaching a communicative goal. The data analyzed in this article have been derived from a recorded group discussion in a Tandem course. As Tandem includes aspects of both didactic and non-didactic communication, the analysis also intends to find out whether language switch is used primarily as a communication strategy or as a learning strategy. The results illustrate that language switch is widely used in the data, mostly by the participants interacting in the L2 (German) and it mostly occurs when searching for lexical i...
Improvisation will gelernt sein
Pläne scheitern. Immer wieder. Und dann? Wird improvisiert, einfach so, ir gendwie. Denn gelernt hat das niemand. Weil Improvisation planungsversessenen Managern noch immer als Rumgewurschtel gilt, dem saubere, akribische Planung prinzipiell vorzuziehen sei. Nur stößt Planung an die Grenzen der Vorhersehbarkeit. Die Antwort: Improvisation endlich als seriösen Hand lungsmodus anerkennen: als unternehmerische Kunst.
Sprach-Spiel-Kunst, 2019
Sprach-Spiel-Kunst im Dialog Wort-und Sprachspiel als seriöses Thema? Verbreitung und Popularität von Wort-und Sprachspielen in der Alltagskommunikation können als unbestritten gelten: Sie erscheinen bei schlagfertigen Repliken in der Alltagskommunikation und sind ein wichtiges Gestaltungsmittel bei privaten Festreden. Kinder entdecken im Zuge des Spracherwerbs die Materialität von Sprache, spielen mit Klängen und Strukturen und erfreuen sich an der Manipulation und Verfremdung bekannter Wörter. Bereits auf dem Schulhof und bei Kindergeburtstagen versprechen das Erzählen von Witzen und der Austausch von Sprachspielen Unterhaltung und Anerkennung. Ebenso gewährt im Erwachsenenalter die Gewandtheit im sprachlichen Ausdruck einschließlich der souveränen Beherrschung spielerischer Verfahren und ihrem angemessenen Einsatz sozialen Erfolg. Die Liste von möglichen Begegnungsorten mit Wort-und Sprachspiel in privaten Kontexten ließe sich noch lange fortsetzen. Darüber hinaus sind Wort-und Sprachspiele auch ein Teil des öffentlichen Lebens. Sie sind in neuen Medien und in neu entstandenen Textsorten und Diskurstraditionen wie etwa Twitter, der Chatkommunikation oder Internet-Memes ein wichtiges Gestaltungsmittel, das virale Wirkung entfalten kann. Ebenso werden Wortund Sprachspiele in der Werbung und Presse vielfach angetroffen, wo sie die Aufmerksamkeit von Leserinnen und Lesern, Zuhörerinnen und Zuhörern erregen und die Memorierung der Botschaften verbessern können. Neben klassischen Printmedien und elektronischen Medien ist die große Präsenz von Wortspielen in sprachlichen Landschaften 1 zu erwähnen, in denen Wortspiele-über Werbeplakate und andere Werbebotschaften (die Bäckertüte, ausliegende Flyer usw.) sowie andere Manifestationen von Schrift im öffentlichen Raum (etwa wortspielerische Graffitibotschaften)-allgegenwärtig sind. Ebenso kann an Werbung im Fernsehen und Radio gedacht werden, wo spielerische Verfahren darüber hinaus auch anderweitig anzutreffen sind (beispielsweise, um Botschaften wie Staunachrichten im Radio interessanter zu machen). Ein großer und sehr vielseitiger Bereich ist schließlich die Verwendung von Wortspielen in künstlerischen Kontexten-etwa in der Literatur im Allgemeinen, wo sie häufig als 1 Vgl. die neu entstandene Forschungsrichtung, die sich mit Manifestationen von Schrift im öffentlichen Raum-den Linguistic Landscapes-befasst (vgl. Landry und Bourhis 1997; Auer 2010). 2 Die genaue Entstehung dieses "Festtags" konnte nicht vollständig geklärt werden; häufig wird die Einführung dem Cartoonisten und Blogger Bastian Melnyk zugeschrieben und auf das Jahr 2009 datiert (vgl. https://www.kuriose-feiertage.de/tag-der-schlechten-wortspiele/, letzter Zugriff am 12.08.2018). 3 Anzumerken ist, dass das französische Wort calembour, das die Ausgangsform des deutschen Wortes darstellt, keine entsprechende negativ-wertende Dimension aufweist. 4 Wissenschaftliches Netzwerk WI 3826/1-1, vgl. wortspiel.uni-trier.de (letzter Zugriff am 12.08.2018). Das Projekt sieht als Arbeitssprachen neben dem Deutschen auch das Englische und Französische vor.
Vom Sprachspiel zur Jamsession. Geste, Musik, Kommunikation
Musik und Geste, 2018
Die skripturale Methode, Zeichen mit dem elektronischem Schreibtablett geschrieben, © A. Malik. Siehe: www.axel-malik.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:// dnb.d-nb.de abruf bar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig.
Eranos, 2022
This paper aims to show how Aeschylus uses abrupt shifts of musical register in order to explore or to express what characters for some reason cannot verbalize. After specifying what is meant by an 'abrupt shift of musical register', I analyse the dramatic function of this effect by examining the three instances in Aeschylus where an epirrhematic section turns abruptly into an amoibaion (Ag. 1072-1177 and 1407-1576) or vice versa (Supp. 825-910). In Aeschylus' dramaturgy, the lyric/epirrhematic dialogue between a character and the chorus, embedded as it is in Greek mousikē and song-dance culture, seems inherently open to communicating on an additional, wordless ʻchannelʼ.
Der Sprecherwechsel in der gesprochenen Sprache - Untersucht anhand einer Diskussionssendung des ORF
Einleitung: Was ist Kommunikation? Meyer-Eppler versteht unter Kommunikation „die Aufnahme und Verarbeitung von physikalisch, chemisch oder biologisch nachweisbaren Signalen durch ein Lebewesen. Die an einem Kommunikationsvorgang beteiligten lebenden und leblosen Glieder bilden eine Kommunikationskette.“ Ein Expedient sendet in einem Medium Signale, diese sind Träger sprachlicher Zeichen, deren Zuordnung beliebig ist und somit dem Ergebnis einer besonderen Übereinkunft zwischen dem Expedienten und dem Perzipienten entspricht. Damit die Kommunikation sinnvoll ist, muss der Übermittlungsweg intakt sein und es muss ein übereinstimmender Zeichenvorrat verwendet werden. Bei einem Dialog, kann der Perzipient seinerseits zum Expedienten werden und der Expedient zum Perzipienten. Somit besteht eine Wechselseitigkeit der Kommunikation und es gibt zwei Zeichenvorräte. Bei der sprachlichen Kommunikation spielen auch immer die außersprachlichen Bedingungen eine bedeutende Rolle, etwa der situative Rahmen oder die Redekonstellation wie Zeit, Ort, soziale Stellung, Gestik, Mimik, Geschlecht und Anzahl der Gesprächspartner. Zusätzlich sind alle Teilnehmer an gewisse soziale Normen gebunden. Die Grundeinheit sprachlicher Kommunikation ist das Gespräch. Das Gespräch wiederum gilt als die Grundeinheit menschlicher Rede. Das hervorstechende Merkmal hierbei ist die Wechselbeziehung: von Sprecher- und Hörerrollen; von Themeninitiierung und –akzeptierung. Das „Gemeinsame“ im Gespräch, erweist sich in kommunikativer Perspektive als der „Wechsel“ bzw. die Wechselbeziehung. Der Duden definiert das Gespräch als mündlichen Gedankenaustausch in Rede und Gegenrede über ein bestimmtes Thema während beispielsweise das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (herausgegeben von Klappenbach und Steinitz) das Gespräch als längeren Wechsel von Rede und Gegenrede zwischen zwei oder mehreren Personen oder als eine Unterhaltung definiert. Letzteres hebt das Kriterium des Sprecherwechsels deutlich hervor, während der Duden die Bedeutungsangabe um das Merkmal der thematischen Fixierung erweitert und den Aspekt der Mündlichkeit stärker betont. Brinker und Sager definierten folgende Kriterien des alltagssprachlichen Gesprächsbegriffs: (1) mindestens zwei Interaktanten, (2) Sprecherwechsel, (3) mündliche Realisierung und (4) Ausrichtung auf ein bestimmtes Thema. Das „Gespräch“ ist also eine begrenzte Folge von sprachlichen Äußerungen, die dialogisch ausgerichtet ist und eine thematische Orientierung aufweist. Der Äußerungsbegriff betont den Aspekt der Mündlichkeit und die Äußerungsfolge deutet darauf hin, dass verschiedene Sprecher beteiligt sind. Zusätzlich basiert das Gespräch auf einer Reihe von Ritualen und Formen des kommunikativen Austauschs. Deutlich wird dies, sobald solche Regeln missachtet werden. „Das »ideale« Gespräch ist themazentriert und eine interessante, informative Art von kommunikativer Unterhaltung; seine Merkmale gipfeln in jenem Zustand, der als »kommunikatives Wohlbefinden« zu bezeichnen ist. Eine besondere Form des Gesprächs bildet das Fernsehgespräch, welches unter anderen Bedingungen gehalten wird und somit auch einen anderen Zugang der Gesprächsanalyse bietet.