Zivilgesellschaft als Desiderat? Die Dekonstruktion eines populären Begriffs (original) (raw)

Zusammenfassung Die Rezeption des Begriffs Zivilgesellschaft erscheint in einem immer zwiespältigeren Licht. Einerseits befindet sich der Begriff in seiner Rezeption in einem sowohl quantitativen als auch normativ zugeschriebenen Höhenflug, andererseits wird im zivilgesellschaftlichen Diskurs zusehends immer mehr die in den meisten Ansätzen fehlende deskriptiv-analytische Konzeptionierung der Zivilgesellschaft und die inhaltliche Beliebigkeit des Begriffs kritisiert. In dieser Arbeit wird der Begriff der Zivilgesellschaft dreistufig auf seine Plausibilität hin untersucht werden. Dabei wird der Begriff in der Form seiner Einheit als Bezeichnung und damit hinsichtlich seiner generellen Eignung als wissenschaftlichen Terminus untersucht. Anschließend erfolgt eine Typologisierung und Analyse seiner Differenzen, also den die empirischen Phänomene und normativen Vorstellungen beschreibenden Konzeptionen, die alle auf die Einheit des Begriffs rekurrieren und dennoch different sind. Dabei wird festgestellt werden, dass sich weder der Begriff der Zivilgesellschaft als wissenschaftlicher Terminus in einem deskriptiv-analytischen Sinne eignet, noch, dass irgendeine existierende oder auch nur potentiell existierende Konzeption von Zivilgesellschaft plausibel sein kann. Daraufhin wird herausgearbeitet werden, dass Zivilgesellschaft seine semantische Prominenz seiner Funktion als Desiderat der bisherigen paradigmatischen Beschreibung politischer Funktion verdankt, die es bisher unmöglich machte, durch funktionale Differenzierung bestimmte empirische Phänomene dem politischen System zuzuschreiben, weshalb der Bedarf nach einem Desiderat entstand und dieses in Form der Zivilgesellschaft gefunden wurde. Durch eine Umstellung der Beschreibung der Funktion des Politischen von kollektiven Entscheidungen hin zu geräuschloser kommunikativer Legitimation kann funktionale Differenzierung greifen und es wird möglich, sich des Desiderats zu entledigen. Schlüsselwörter:

Zivilgesellschaft als Öffentlichkeit gegen Staat:

Der Aufsatz geht um die Frage der Zivilgesellschaft in Marokko. Aber die Analyse ist anhand eines Begriffs der Öffentlichkeit bei Habermas in seinem Buch Faktizität und Geltung entwickelt hat. Als Beispiel geht den Text um die amzigische Zivilgesellschaft als Element der marokanische Öffentlickeit.

Zivilgesellschaft als Arena gesellschaftskritischer Diskurse

Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Zusammenfassung Der Artikel gliedert sich nach den drei zentralen Aspekten der Äußerung von Kritik: Der Rolle und Relevanz von Akteuren, der Bedeutung kommunikativer Prozesse und der Notwendigkeit der Identifikation der jeweiligen Arena, in der soziale Sachverhalte aufeinandertreffen und verhandelt werden. Die Zivilgesellschaft ist hierbei ein besonders zentraler Ort der kontinuierlichen Aushandlung dieser Wechselverhältnisse. Sie ist geradezu par excellence durch kommunikationsintensive Prozesse gekennzeichnet, wie etwa die Rolle von Religionsgemeinschaften als Kommunikationsgemeinschaften in ihr illustriert.

Regieren und Zivilgesellschaft [Germ.]

Im Zentrum des Beitrages stehen Fragen der politischen Kultur. Der Autor thematisiert die bestehende Kluft im Verhältnis von Regierung und Zivilgesellschaft und unterstreicht die Bedeutung, welche die sozialen Bewegungen in Italien haben.

Die soziale Antizipation der Zukunft

Worker's Cinema, 2016

This is the second essay I have written on radio art and political activism. The essay was written in 2016 and published in the Worker's Cinema anthology.

Zivilgesellschaft im Umbruch PhR 70.1 (2023)

Philosophische Rundschau, 2023

The claim that "democracy is in crisis" is hardly new. Crisis seems to be a constant condition of democracy, and has been since its beginnings in antiquity. Of course, there are major differences between ancient and modern democracies. Indeed, the model of representative democracy emerged partly as a reaction to the failure of the direct democracies of the Greek city-states, which fell victim to the temptation of the demagogues. Today, the danger comes more from populists. This shift in terminology may also be the reason why many are calling for the introduction of elements of direct democracy to deal with the current crises. The works reviewed in this article also respond to this call. Their hope rests on the power of citizens to solve the crisis. Plutarch is a notable exception. With a cool eye, he describes the citizen's susceptibility to manipulation and other forms of corruption, and on this basis develops new ways of actively shaping politics for the better.

Sozialdimension: Dissens

Risiko, 2000

Die Sozialdimension des Risikos interessiert im Zusammenhang der Divergenz von Auffassungsperspektiven in der modernen funktional differenzierten Gesellschaft. Die damit gegebene Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Dissens und der Unwahrscheinlichkeit von Konsens wird in besonderer Weise in der Risikothematik sichtbar. Davon sind Fragen der Konfliktbewältigung durch Partizipation oder Verständigung berührt, aber auch Fragen struktureller Unterschiede in der Risikowahrnehmung, die dann wieder Prozeduren der Konfliktbewältigung belasten. Zentralunterscheidung in dieser Sinndimension von Risiko ist die zwischen Entscheidern und Betroffenen bzw. die zwischen deren Dissens oder Konsens 89

Medien, Zivilgesellschaft, und »Kiez«

PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, 1996

Although clientele oriented loyalities dominate the mass medias, there is a process of transformation in the structures of brazilian public. Neighbourhood-based »small public« has an important function in this process. Media are of increasing importance for the gaining of political legitimacy.

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