Zwischen Heimatfotografie und Medienkunst. Fotografie in Österreich 1939 bis 1970 (original) (raw)

Heimatfotografie in jüdischen Privatalben im nationalsozialistischen Deutschland

Thorsten Carstensen and Oliver Kohns (Eds.), "Heimat in Literatur und Kultur", 2023

Die von Männern, Frauen, Kindern sowie Älteren aufgenommenen privaten Fotografien widmeten sich sämtlichen Aspekten jüdischen Lebens in Deutschland, vom häuslichen Alltag über Freizeitaktivitäten bis hin zu religiösen Zeremonien sowie Ferienaufenthalten im Ausland. Die in Alben angeordneten Bilder skizzierten Erzählungen, in denen angestrebt wurde, Erfahrungen Bedeutung zuzuweisen, um damit die Art und Weise, wie sie in Erinnerung bleiben sollten, zu beeinflussen. In dem Bestreben, eine aussagekräftige Darstellung des jüdischen Lebens im nationalsozialistischen Deutschland zu präsentieren, wurden in zahlreichen Alben jüdischer Familien herkömmliche Heimatbilder inkludiert. Desgleichen weisen die Fallstudien, die im Folgenden betrachtet werden, darauf hin, dass Heimat nicht nur angesprochen wurde, um auf die jahrhundertelange jüdische Präsenz in Deutschland hinzuweisen. Vielmehr bediente man sich der Heimatikonografie, um die Zugehörigkeit der jüdischen Bevölkerung zum modernen deutschen Bildungsbürgertum zu betonen.

"... irgendwer hat immer fotografiert ..." Private Fotografie in Ostdeutschland 1980-2000.

2024

Wenn man durch private Fotoalben aus Ostdeutschland der Jahre 1980 bis 2000 blättert, ändern sich in diesem Zeitraum die Bilder kaum — höchstens die Moden, Frisuren und Autos. Und wer in den 1980ern Urlaub an der Ostsee machte, fuhr in den 1990ern vielleicht nach Mallorca. Dass währenddessen erst ein Staat unterging und sich dann eine ganze Gesellschaft umwälzte, bleibt in den Bildern von Einschulungen, Wochenendausflügen und weihnachtlichen Bescherungen fast unsichtbar. „… irgendwer hat immer fotografiert …“ wertet ein Projekt aus, das seit 2020 die privaten Bildwelten dieser zwei Dekaden in Albensichtungen und anhand von Zeitzeugeninterviews untersucht hat. Die Aufsätze in diesem Band verstehen private Fotografie als soziale Praxis und diskutieren, wie Bilder hergestellt, in Alben geordnet und angesehen wurden und wie sich die politischen Verhältnisse in sie einschrieben. Links: https://spectorbooks.com/de/buch/-irgendwer-hat-immer-fotografiert-

Fachwerk in Österreich – Eine Spurensuche. Die Bildquellen

Fachwerk in Europa , 2022

Historisches Sichtfachwerk ist im österreichischen Ortsbild quasi nicht vorhanden. Eine Ausnahme bildet historistisches Fachwerk, das um 1900 vor allem im Bereich der Villenarchitektur bzw. in Zusammenhang mit dem sogenannten Heimatstil sehr beliebt war. Eine weitere Ausnahme stellt Österreichs westlichstes Bundesland Vorarlberg da, welches – durch den Arlberg von den anderen Landesteilen getrennt – topografisch und kulturell dem alemannischen Kulturkreis zuzurechnen ist. Hier finden sich vergleichsweise viele Fachwerkhäuser, vor allem auch Bauten aus Sichtfachwerk. Diese beiden Ausnahmen wurden im vorliegenden Beitrag nicht miteinbezogen. Nähert man sich nun dem Thema Fachwerk in Österreich, drängt sich zuerst die Frage auf, ob es in Österreich Fachwerkhäuser überhaupt gegeben hat oder sie nur mit der Zeit aus dem Ortsbild verschwanden. Dieser Beitrag versucht sich über die Bildquellen dieser Frage zu nähern. Hat es sichtbares Fachwerk in Österreich gegeben, und wenn ja, wann und in welchem Ausmaß? Dazu wurden Darstellungen, auf denen Fachwerkkonstruktionen zu sehen sind, gesammelt und systematisch ausgewertet.

Am Rande der Fotografie. Eine Medialitätsgeschichte des Fotogramms im 19. Jahrhundert

2019

Weshalb gibt es eine Geschichte der Fotografie, jedoch keine des Fotogramms? Ausgehend von einer Analyse der Fotografie-Historiografie, die Fotogrammarbeiten in eine "Vorgeschichte" verlagert, widmet sich die Publikation insbesondere dem Ausschluss von Frauen als Produzentinnen kameraloser Fotografien: technizistisch wie kunsthistorisch geprägte Fotografie-Geschichten rückten "männlich" kodierte "Meisterwerke" in den Vordergrund. Mithilfe der Geschlechtergeschichte und feministischen Wissenschaftskritik bricht die Untersuchung solch "objektivierende" Meister-Erzählungen jedoch auf und macht "blinde Flecken" sichtbar . Unter Einbeziehung zahlreicher Fallstudien arbeitet sie abseits gängiger Historisierungsweisen die historische Relevanz dieses bisher vernachlässigten Mediums heraus.

‚Die Fotografie war mit der Demokratie groß geworden. Oder umgekehrt.‘ Adrian Sauers Arbeiten als Metaphern des innerdeutschen und (post-)fotografischen Wandels“

in: Christina Leber (Hg.), Adrian Sauer. Identitäten und Ideologien, Ausst.-Kat., DZ BANK Kunstsammlung, Frankfurt, 2021

Identitäten und Ideologien »Als ich [Vilém] Flusser zum ersten Mal las, war ich schockiert! Die Kamera folgt einem Programm, das alle vorstellbaren Bilder bereits enthält? Folgt der Fotografi erende wie ein Schauspieler nur den vorgegebenen Optionen? Das wäre unglaublich für einen jungen Künstler, der seine eigene Geschichte erzählen will. Dieser Gedanke hat mich nicht verlassen. Er war eine gute Lektion für mich, um mein Medium von da an skeptischer zu betrachten. […] Mir geht es vielmehr darum, das Programm zu zeigen, zu zeigen, dass Bilder das Ergebnis mathematischer und wissenschaftlicher Prinzipien sind.«

Vom Heimatmuseum zum Landesmuseum - Die 70er und frühen 80er Jahre

120 JAHRE Archäologisches Museum Hamburg Stadtmuseum Harburg Helms-Museum, 2018

In den letzten 120 Jahren hat sich das Archäologische Museum Hamburg von einer Vereinssammlung über ein Heimatmuseum hin zu einer anerkannten Fachinstitution als archäologisches Landesmuseum und Sitz der Landesarchäologie gewandelt, deren Zuständigkeit sich nicht nur auf die Freie und Hansestadt Hamburg bezieht, sondern auch auf den flächenmäßig fast doppelt so großen niedersächsischen Landkreis Harburg. Als Stadtmuseum Harburg hält es gleichzeitig die Gründungstradition hoch und bildet das kulturelle Scharnier zwischen Hamburg und der südlichen Metropolregion. Die Forschungen, Veröffentlichungen und Ausstellungen des Hauses setzen auch international Impulse und tragen – wie die viel beachteten Neuerkenntnisse zur Hammaburg und der Frühgeschichte Hamburgs – zur Identitätsstiftung bei. Die Geschichte des Museums und seiner umfangreichen Sammlungen, die zwei Weltkriege überdauert und mehrere Umzüge erlebt haben, lässt bis heute keinen Stillstand aufkommen. „Für das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg ist es Herausforderung und Ansporn, seine Arbeit anschaulich, lebendig und ansprechend einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. In diesem Beitrag geht es um die Entwicklung des Hauses in den in 70er und 80er Jahren unter der Leitung von Dr. Claus Ahrens. Veröffentlichung des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg

Private Fotografie in Ostdeutschland 1980-2000. Glossar

2021

This publication was initiated, edited and published by the students of a seminar Katja Müller-Helle and I taught in 2021 at the Humboldt-Universität zu Berlin in conjunction with a research project and exhibition on private photography in Eastern Germany between 1980 and 2000. For further information on the project, please visit https://en.stiftung-reinbeckhallen.de/program/someone-was-always-snapping-photos/