Einleitung -Jenseits des Schemas von Interaktion, Organisation und Gesellschaft (original) (raw)

Einleitung: Organisationen und Konventionen

Die französische Soziologie der Konventionen (Diaz-Bone und Th évenot 2010) wird als Économie des conventions (EC) bislang vor allem in der Wirtschaft ssoziologie rezipiert (

Vom Interaktionalen Organisieren zum Organisieren von Kommunikation

Die im Beitrag „Wandelresistenz“ erarbeitete Sichtweise auf Spitäler, das „interaktionale Organisieren“, unterliegt Bedingungen, die heutzutage zunehmend erodieren. Statt an dieser Beobachtung zu verweilen, nimmt dieser Beitrag die Frage auf, wie der notwendig werdende Perspektivenwechsel prinzipiell bearbeitet werden kann. Der Perspektivenwechsel besteht darin, zukünftig nicht nur ökonomisch die Frage nach Effizienz zu stellen oder sich medizinisch-pflegerisch auf die Einhaltung und Entwicklung der professionellen Standards zu konzentrieren. Zukünftig kommt der Blick auf die Organisation als solche hinzu. Diese ‚Wiederentdeckung’ fokussiert auf das Organisieren von Kommunikation. Über die Strukturierung von Kommunikation lässt sich die Grundlage dafür schaffen, die vielfältigen Themen ökonomischer Effizienz, organisationaler Strukturierung, professionaler Standards und relationaler Identifikation der Beteiligten produktiv zu verknüpfen. Auf diese Weise können Krankenhäuser die Hera...

Einführung: Soziale Netzwerkperspektiven – Inhalt trifft auf Struktur

2021

Wenn wir versuchen, menschliches Verhalten oder menschliche Überzeugungen zu verstehen, könnten wir entweder versucht sein, diese als das Ergebnis der freien Entscheidung eines Individuums zu betrachten, oder als das Resultat von individuellen Eigenschaften. Jedoch haben Menschen ein Bedürfnis nach sozialem Kontakt (d. h. nach der Interaktion mit anderen; Crosier, Webster und Dillon, 2021). Diese soziale Komponente bietet einen dritten Erklärungsansatz dafür, warum Menschen sich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten oder warum sie zu einer bestimmten Überzeugung tendieren. Das heißt, dass ihre verhaltensbezogenen Entscheidungen und Überzeugungen davon abhängen, wie sie mit anderen Menschen in Verbindung stehen. Im Mittelpunkt eines solchen Ansatzes stehen also die sozialen (Netzwerk-)Beziehungen, die Menschen unterhalten. Der zentrale Gedanke dieser Sichtweise ist, dass sich soziale Beziehungen auf unser Verhalten auswirken und unsere Überzeugungen und Ansichten über das Leben ...

Jenseits der Metapher vom Eisberg – Zu Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation über Organisationen

Organisationen, 2011

Kaum eine Metapher wird in der Organisationsforschung so häufig wie die des Eisbergs. Das Problem bei der Verwendung der Eisberg-Metapher ist jedoch, dass sie Manager, Berater und Wissenschaftler häufig dazu verleitet, sich gerade nicht im Detail mit dem zu beschäftigen, was unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Aber selbst wenn es gelingt, Strukturen unter der Oberfläche zu beobachten, können diese wegen der Kommunikationslatenz in Organisationen nicht ohne weiteres für alle sichtbar gemacht werden.