Polen, die Vertriebenen und die in den Heimatgebieten verbliebenen Deutschen seit den fünfziger Jahren. Hilfen - Kontakte - Kontroversen (original) (raw)

Deutsche Entlehnungen im Polnischen - Geschichte, Sachbereiche, Reaktionen

Linguistik Online, 2001

Ansichten zum Anteil deutscher Entlehnungen im polnischen Wortschatz Im Jahre 1893 behauptete Gabriel Korbut, keine Sprache habe dem Polnischen so viele Lehnwörter gegeben wie das Deutsche. Dabei seien deutsche Entlehnungen-im Gegensatz zu Latinismen-meist völlig assimiliert, so dass sie von Polnisch Sprechenden nicht mehr als fremd empfunden würden (Korbut 1893). Im Jahre 1974 erschien ein Artikel des tschechischen Linguisten Jiři Damborský, der das Auftreten von Germanismen in einem polnischen Wörterbuch (Skorupka et al., eds., 1969) untersuchte. Deutsche Entlehnungen nehmen in seiner Untersuchung zahlenmäßig erst die vierte Stelle hinter den lateinischen, französischen und griechischen ein.

Rezension: "Flucht, Vertreibung und Umsiedlung. Mediale Erinnerungen und Debatten in Deutschland und Polen seit 1989" / Maren Röger. Marburg: Verlag Herder-Institut, 2011. ISBN 3879693714

2020

Die Monographie verortet sich zwischen Zeit-, Medien- und osteuropäischer Geschichte sowie den Kultur- und Kommunikationswissenschaften (S. 15). Mit der aufwändig recherchierten Materialbasis [1] und den multiperspektivischen Analysen zentraler Medienereignisse markiert sie im Bereich der Forschungen zu den deutsch-polnischen Beziehungen einen zukünftigen Ausgangspunkt. Die produktive Verknüpfung text- und bildanalytischer Verfahren bleibt unbedingt zu berücksichtigen und eröffnet neue Perspektiven. Dies wird insbesondere durch die vielen Anschlussfragen deutlich, die Röger stets zu stellen vermag. Die vorgeschlagene Verbindung von "Methoden der Verflechtungs- und Vergleichsgeschichte sowie [...] einer Diskursanalyse" (S. 13) erscheint jedoch bisweilen problematisch, worauf zurückzukommen sein wird.

Deutsch-polnischer Minderheitenstreit nach dem Ersten Weltkrieg

Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 1999

Next to the historical burden it was the provisions of the Versailles Peace Treaty concerning territorial changes which caused the conflict-laden neighbourhood of Germany and Poland after World War I. In Germany, the formula of revising the peace treaty became a State doctrine and found wide-spread assent. The minority of Germans remaining in the ceded territories were used by the Weimar Republic to legitimize the demand for the return of these areas. In Poland, they were exposed to a policy which was not only subject to economic interests since the Poles, from a national outlook, came to see the German minority in the Western territories as a potential threat to the country's stability. Under these circumstances, the existence of a German minority turned into a minority problem that - under the specific post-war conditions - escalated into a minority struggle. The framework was provided by the stipulations of the Versailles Peace Treaty, especially those referring to citizenshi...

25 Jahre Mediation im Nachbarland Polen

2016

Die direkte Nachbarschaft und ein intensiver wirtschaftlicher Austausch mit dem sich seit Jahren imposant entwickelnden Land Polen1 laden dazu ein, einen Blick auf die Repub- lik auch dahingehend zu werfen, was ihre »mediative Entwicklung« anbelangt. Umso mehr weil Polen als Pionier in diesem Feld wirken kann. Schon Anfang der 90er Jahre bestand ein großes Interesse an der Mediation, was sich in ihrer frühen rechtlichen Verankerung nieder- schlug. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Mediation in Polen geregelt, wie sie organisiert und im Land wahrgenommen und schließlich, wie sie in nachbarschaftlichen Wirt- schaftsbeziehungen praktiziert wird.

Deutschsein: zum Spannungsfeld von Selbst- und Fremdzuschreibung bei Spätaussiedlern aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion

1995

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Nach der Versöhnung. Polen und Deutsche: eine Beziehungsdiagnose, in: Osteuropa , 72. Jg., 9/2022, S. 5–38.

Polen und Deutsche: eine Beziehungsdiagnose Jedes Gespräch zwischen Deutschen und Polen ist geprägt vom Umgang mit den sichtbaren und unsichtbaren Asymmetrien zwischen beiden Ländern. Die Praktiken der deutsch-polnischen Versöhnung und des Dialogs waren soziale Techniken zur Herstellung symbolischer Symmetrie. Seit Polens Regierung sich zunehmend weigert, diese Formen des Gesprächs fortzusetzen, herrscht das Ressentiment. Polens Rechte bekämpft zugleich ihre Gegner im Inneren und die Macht der Bundesrepublik Deutschland in der EU. Viele Deutsche sehen in dem Polen Kaczyńskis ein rückwärtsgewandtes Land, das die Zukunftsfähigkeit Europas gefährde. Zugleich behaupten sie mit dieser Einordnung auch die eigene Deutungshoheit in der Gegenwart. Was einst der deutsch-polnische Dialog war, ist zum kollektiven Selbstgespräch Gleichgesinnter degeneriert. So wurden auch einst verdienstvolle Räume des deutsch-polnischen Dialogs zu Echokammern. Das verschärft die anhaltende Krise zwischen Polen und Deutschland.