Wortwirken (original) (raw)

Wortschatz und Textarbeit

Humanitas Nova, 2016

Wortschatz-Arbeit, Methoden der Satz- und Texterschließung, Textgrammatik - eine Einführung für Studierende im Grundstudium.

Sprechen

2011

Im DESI-Test zum Sprechen wird sowohl ein kommunikativer als auch ein psycholinguistisch orientierter Weg beschritten. So werden einerseits kommunikative Gesprächselemente mit offenen Antwortmöglichkeiten verwendet und andererseits die sprachlichen Teilkomponenten der mündlich-produktiven Kommunikationskompetenz zum Gegenstand von Testaufgaben gemacht. Damit liegen den Testaufgaben einerseits ein kommunikatives Testkonzept und andererseits ein psycholinguistisches Modell der Sprechfähigkeit zu Grunde, wie die folgenden Darlegungen zeigen. (DIPF/Orig.)

Sprache Macht Arbeit

2012

Die Wortkonstellation der Überschrift "SPRACHE MACHT ARBEIT" legt verschiedene Lesarten nahe. Einer (alltags-)sprachlichen Satzlogik folgend, kann man diese bspw. als Aussage in der Form "Sprache macht Arbeit" lesen. Zunächst scheint dieser Aussagesatz eine kohärente Nachricht zu vermitteln, da er den formalen Anforderungen einer Subjekt-Prädikat-Objekt-Konstellation folgt. Doch inwiefern macht Sprache Arbeit? Das grammatikalische Subjekt ‚Sprache' scheint nicht einfach existent zu sein, sondern bedarf einer aktiven Beschäftigung und Investition. So ist Sprache zwar grammatikalisch aktiv, aber semantisch passiv, da diese nicht selbst arbeitet, sondern einen Arbeitseinsatz, eine Investition erfordert. Versteht man Sprache als Handwerkzeug, das es einem Individuum ermöglicht, sich verbal auszudrücken, so dass es von seinen Mitmenschen verstanden werden kann, impliziert ‚Sprache macht Arbeit', dass dieses Handwerkzeug erlernt werden muss. Die Aneignung von sprachlichen Fähigkeiten, die eine Kommunikation ermöglichen, müssen durch Erfahrung erlernt und ausgeweitet werden. ‚Sprechenkönnen' ist also das Ergebnis eines Prozesses, an dem das Individuum aktiv beteiligt ist und das von diesem Investitionen u. a. zeitlicher Art erfordert und sich in sozialen Kontexten vollzieht. Wenn man das Prädikat ‚machen' jedoch im Sinne von "(ver)schaffen" versteht, erhält der Zusammenhang eine gänzlich andere Bedeutung, nämlich, dass Sprache in der Lage ist, Arbeit hervorzubringen. In dieser Perspektive wird ‚Sprache' auch semantisch aktiv. Das Sprechenkönnen ist in dieser Perspektive die Voraussetzung für soziale Teilhabe in Form von Betätigung bzw. von Erwerbsarbeit. In einer dritten Lesart kann die Überschrift als Trilogie von Sprache-Macht-Arbeit gefasst werden, die suggeriert, dass diese drei Elemente in einem Bedingungsgefüge stehen und nicht voneinander zu trennen sind. In den folgenden Unterkapiteln wird versucht werden, dieses Bedingungsgefüge näher zu betrachten, in dem Verstrickungen, Interdependenzen, Abhängigkeiten sowie das darin mögliche kreative Potential von ‚Sprache Macht Arbeit' deutlich zu machen. Die Schwierigkeit, auf die man dabei trifft, ist zum einen, dass die einzelnen Themen für sich bereits aus verschiedenen theoretischen Perspektiven erforscht wurden und daher sehr umfangreich sind. Zum anderen ist es eine besondere Herausforderung, die Komplexität der Verstrickungen und Interdependenzen in eine durch die Verschriftlichung erzwungene Linearität zu bringen.

Zugriff auf Wortbedeutungen

Die Natur der Sprache, 2017

Zugriff auf Wortbedeutungen 10 Zugriff auf Wortbedeutungen Zusammenfassung Wie auf lexikalische Bedeutungen Zugriff genommen wird, hängt von verschiedenen Variablen ab, einschließlich der Eingangsmodalität, morphosyntaktischer Strukturen, perzeptueller Merkmale und Abstraktheitsgrad. Sensorische und kategorienspezifische Störungen können durch Kaskadenprozesse innerhalb eines modalitätsunabhängigen lexikalisch-konzeptuellen Systems vorhergesagt werden. Lexikalische Bedeutungen sind dezentralisiert repräsentiert. Auch wenn die Bedeutung primär perzeptueller Natur ist, konzeptuelle Mediationsprozesse sind offensichtlich stets beim semantischen Zugriff beteiligt. Welche corticalen Areale aktiviert werden, hängt von Berechnungskosten und der Art des mit der lexikalischen Einheit assoziierten Inhalts ab. Die fMRT-Daten verdeutlichen, dass das Broca-Areal dann aktiviert wird, wenn der Zugriff auf idiomatische Phrasen höhere Berechnungskosten erfordert. Weiterhin stellt die "Geschwind-Region" (Gyrus supramarginalis und Gyrus angularis) die Schaltstelle zwischen präfrontalen und temporookzipitalen Regionen dar und trägt entscheidend zu der Integration multi-sensorischer Erfahrung bei. Diese Region, die aus evolutionärer Sicht relativ jung zu sein scheint, ist vermutlich insbesondere an Prozessen beteiligt, die Aufmerksamkeit und Bewusstsein erfordern.

Rückenmark und Wortsturm

Rede zur Eröffnung des 19. St. Galler Literaturfestivals Wortlaut 2019, 29. März 2019 Homer meets Kate Tempest