Diakonische Spiritualität als ökumenische Spiritualität (original) (raw)

Mission und Diakonie in den pastoralen Räumen

2011

in: Neue Caritas spezial 3 (Oktober 2011) Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben die Neuorientierung der Pastoral unter das Leitwort ,,Mehr als Strukturen..." gestellt; damit haben sie sich dafür ausgesprochen, alle betriebswirtschaftlichen und ökonomischen Engführungen zu überwinden. Diesem Ziel dienen auch die folgenden vier inhaltlichen Bestimmungen des Handelns der Kirche.

Zur theologischen Begründung und zur Praxis einer missionarischen Diakonie

Mission als «genetischer Code» der Diakonie in Deutschland Als die deutsche Kanzlerin Angela Merkel im Jahr 2008 bei der Eröff-nungsveranstaltung zum Wichernjahr (200. Geburtstag Wicherns, zu-gleich 160. Jahrestag seiner berühmten Rede auf dem Kirchentag in Wit-tenberg) einen Vortrag hielt, fragte sie spontan und öffentlich den dama-ligen Präsidenten des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warum man denn heute von Diakonie und nicht mehr von Innerer Mission spreche. Die Pfarrerstochter aus der ehemali-gen DDR stellte diese Frage mutmasslich nicht aus Unbedarftheit, son-dern womöglich als Anfrage: «Was ist aus Wort, Geist und Sache der Mission geworden?» Diese Episode wirft ein Licht darauf, wie tief der Missionsbegriff durch Johann Hinrich Wicherns Innere Mission in Deutschland nach-wirkt. Er tut es trotz des 1975 erfolgten endgültigen Wegfalls des Na-mens «Innere Mission» zugunsten des neuen Namens «Diakonisches Werk» und wirkt nach bis in die neue Satzung des heutigen Evangeli-schen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE) hinein, zu dem das Diakonische Werk der EKD und «Brot für die Welt» seit 2012 fusioniert wurden: «Diakonie und Entwicklungsdienst wurzeln in dem Glauben, der die Welt als Gottes Schöpfung bezeugt, in der Liebe, mit der Gott uns an jeden Menschen als Nächsten weist, und in der Hoffnung, die in der Gewissheit der kommenden Gottesherrschaft handelt. Sie sind getra-gen von der Überzeugung, dass nach dem biblischen Auftrag die Ver-kündigung des Evangeliums und der Dienst in der Gesellschaft, missio-narisches Zeugnis und Wahrnehmung von Weltverantwortung im Han-deln der Kirche zusammen gehören.» 1 __ 1 www.ekd.de/download/S2011\_XIII\_KG\_Diakonie\_Entwicklung\_DEDG\_EKD\_ satzung%281 %29.pdf, vgl. auch das Leitbild des Diakonischen Werks der EKD:

Die Christengemeinschaft und die ökumenische Dogmatik

Diese Arbeit behandelt die Frage, ob die Christengemeinschaft aus dogmatischer Perspektive Teil der Ökumene sein könnte. Es wurden dazu mehrere Hypothese überprüft und die Ergebnisse zeigen, dass die Christengemeinschaft inhaltlich zu weit von der Dogmatik der Ökumene abweicht. Eine Hypothese ist, dass die Christengemeinschaft zum gnostischen Strang innerhalb des Christentums gezählt werden kann. Die Hypothese wurde bejaht. Die größten Differenzen finden sich in der Christologie und beim Thema Reinkarnation. Die Christengemeinschaft ist eng an die Philosophie Rudolf Steiners orientiert und 90 Prozent der Gläubigen glauben an die Reinkarnation und an die gnostische Inkarnationschristologie.

Laiendominikanische Spiritualität

Laiendominikanische Spiritualität -eine Meditation. by Rotsinn • Nov. 4, 2014 • 5 min read • original Das "Jahr der Laien" im Zugehen auf das 800-jährige Jubiläum der Dominikaner im Jahr 2016 neigt sich langsam dem Ende zu. Wie es mit solchen Jahren immer ist: Sie vergehen wie im Flug. Unsicher ist, was davon im Gedächtnis bleibt. Dennoch (oder: gerade deswegen) möchte ich mir an dieser Stelle Gedanken machen, was laiendominikanische Spiritualität ist bzw. sein könnte. Dies tue ich eher im Modus der persönlichen Selbstverständigung als im Sinne einer objektiven Untersuchung und/oder Begriffsbestimmung. Eine solche habe ich vor einigen Jahren an anderer Stelle versucht. Auf der Suche nach Informationen über Laiendominikaner wird man mittlerweile auch bei Wikipedia fündig. Persönlich schreibe ich Laiendominikanern drei geistliche Dimensionen zu:

Sola Scriptura ökumenisch

2021

Die Programmschrift Sola Scriptura Ökumenisch ist weltweit der erste Versuch, Ökumene konsequent aus dem gemeinsamen Bezug auf die Bibel als wegweisender Richtschnur für individuellen Glauben und institutionelle Gestaltung von Kirchen im Kontext offener gesellschaftlicher Konflikte der Gegenwart zu denken. Erstmals werden 10 Thesen zum Verständnis und zur Funktion einer Schriftauffassung im Zeichen von Sola Scriptura publiziert, die gemeinsam von einem evangelischen, einem römisch-katholischen und einem orthodoxen Bibelwissenschaftler formuliert wurden. Sie sind sich darin einig, dass allein die Schrift richtig verstanden eine frohe Botschaft für alle bezeugt und nur die gemeinsame, erwartungsvolle wie kritische Hinwendung zur Schrift tragfähige Ökumene ermöglicht. Diese ist die Basis dafür, biblische Einsichten in die Ermöglichungsbedingungen gemeinschaftlichen Lebens in die globalen und lokalen kirchlichen und gesellschaftlichen Konflikte der Gegenwart einzubringen.

Theologie und Spiritualität im Raum des Mundanen

Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften, 2022

Der Beitrag untersucht das Verhältnis der christlichen Sozialethik zu Theologie und Spiritualität innerhalb des Raums des Mundanen (als Alternativbegriff zum Raum des Öffentlichen). Dazu werden drei Thesen formuliert und ausgeführt. Erstens ist eine theologische Sozialethik ohne spirituellen Impetus nicht sinnstiftend, so wie Spiritualität ohne soziale (sozialethische) Bezüge nicht sinnvoll ist. Zweitens wird gezeigt, dass der Ort des Spirituellen im Raum des Öffentlichen, d. h. in der Sphäre des sozialen Umgangs miteinander, zu finden ist. Drittens wird vorgeschlagen, anstelle vom Raum des Öffentlichen, um der besseren Einordnung willen, die Beschreibung des Raums als einen des Mundanen zu verwenden, wird doch damit die Charakteristik des Raums präziser. Der Ort des Spirituellen ist der Raum des Mundanen, d. h. der Raum einer Kommunikation mit sich überschneidenden und nicht voneinander separierbaren Wert-und Glaubensvorstellungen. Die Konkretionen des spiritual care oder auch der Work-Life-Balance zeigen, wie praktisch Spiritualität sein kann, d. h. wie sehr sie sich nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf den Anderen bezieht. Die Gesamtdisziplin Theologie ist relevanter Bezugspunkt der Sozialethik und umgekehrt. Dies wird paradigmatisch am ekklesiologischen Communio-Gedanken skizziert, der über den klassischen Volk-Gottes-Begriff (ad intra) hinaus als communio in und mit der Welt (ad extra) zu deuten ist.

Evangelikale Gemeinschaftsdynamiken

Praktische Theologie, 2022

Eine eindeutige und abschließende Definition des Begriffes evangelikal erweist sich als schwierig. Nicht nur global betrachtet sind die unterschiedlichen Strömungen schwerlich 1 Vgl. Interview mit Thomas und Irene Widmer-Huber »Gemeinschaft und Diakonie im Gemeinschaftshaus Moosrain« in diesem Themenheft, S. 157ff. 2 Diese Spannung zeichnet sich bereits im Interview selbst ab, vgl. S. 158: »Das Problem ist, dass evangelikal teilweise von Leuten definiert wird, die sich nicht als evangelikal verstehen. Evangelikal hat dann eine negative Konnotation […], bei dem es keinen Sinn macht, ihn weiter zu nutzen. Wenn ich jetzt einen Vortrag hielte […] und ich würde selbst definieren können […], dann könnte ich mir vorstellen, diesen Begriff zu gebrauchen.« 3 Vgl. u. a. Patrick Todjeras: »Transformationen im evangelikalen Milieu.

Der Entwurf einer ‹leisen› Theologie in Anlehnung an das Leibkonzept von Emmanuel Levinas Überlegungen am Beispiel der Diakonie als Öffentlicher Theologie

Der Entwurf einer ‹leisen› Theologie in Anlehnung an das Leibkonzept von Emmanuel Levinas Überlegungen am Beispiel der Diakonie als Öffentlicher Theologie, 2020

Mit meinem Ansatz einer Theologie des Verlassens setze ich mich für eine ‹leise Theologie› ein, die primär Raum schafft, ethisch zu wirken. Die alles andere als neue Erkenntnis und Überzeugung, dass sich in den gesellschaftlichen Bereichen interdisziplinär, interkulturell, interreligiös etc. verständigt werden muss, reicht m. E. nicht aus. Vielmehr geht es darum, eine Offenheit und Bereitschaft dafür zu haben, diese komplexe Verständigung konkret in der Praxis umzusetzen. Meine Untersuchung bietet insofern einen Ausgangspunkt, wie das Denken und Handeln ausgehend vom absolut Anderen methodisch und theologisch umzusetzen und zu begründen ist. Die Einsicht, dass die Position der Anderen kein lästiger Nachtrag ist, sondern elementarer Bestandteil des eigenen Lebens, kann nicht nur postuliert werden, sondern muss in Wissenschaft, Forschung und Lehre, in Kirche und Gesellschaft gleichermaßen, praxisorientiert Einfluss nehmen. Realitätsfern verliert sich die theologische Einsicht, dass die Schöpfung den Menschen primär in die ethische Verantwortung ruft, in leeren gehalts-und wirkungslosen Theorien.