Alles voller Sprache - Schreiben als Versuchsanordnung (original) (raw)

Versuchung Sprache

Kurzer Beitrag zum Thema der Versuchung, die aus theologischer Sprache erwächst. Stefan Silber: Versuchung Sprache, in: Hirschberg 71 (2018) 9, 536 -541

Forschen im Erproben: Re-enactment eines Vortragsskripts im Modus gemeinsamen Schreibens

2021

This article is based on a critical engagement with the practical conditions of teaching and doing research, which are significantly influenced by the respective artistic and theoretical backgrounds of the three authors involved in this project, by the media through which they communicate and (inter)act, and by the artistic, educational and scientific strategies and practices implemented in the work itself. Together the writers try out the experimental practice of re-scription as a mode of research. They bring to bear their individual writing experiences on the situation of co-writing this e-journal article by engaging with concepts from artistic-educational theories, such as becoming research, working from conditions, turning education and chronopolitics. It is an experimental approach to methodological processes, developed by way of pedagogical, artistic, and radical publishing strategies. The making of this article thus becomes part of a time-permitting and probing research proce...

Schreiben als Praktik

2015

SABINA BREVAGLIERI 3.2 Die Wege eines Chamäleons und dreier Bienen. Naturgeschichtliche Praktiken und Räume der politischen Kommunikation zwischen Rom und dem Darmstädter Hof zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. .. .. .. .

Zusammen schreiben. Ein Versuch über das gute Schreiben

Theoriekritik Journal, 2020

Situierung: Im Wissen um das geteilte Begehren nach Schreiben und Fabulieren haben wir im Februar 2018 einen Briefverkehr angefangen, um unsere eigene Schreibpraxis und Situierung im erweiterten Kunstfeld sowie im Feld der Geisteswissenschaften zu reflektieren. Dabei war uns durchaus bewusst, dass wir in einem besonderen Verhältnis zueinander stehen: Ruth Sonderegger ist von ihrer Ausbildung her Philosophin und Sofia Bempeza eine theorieaffine Künstlerin. Kennen gelernt haben wir uns 2012 im Rahmen von Ruths Doktorant*innen-Kolloquium an der Kunstakademie in Wien. Unser erster Austausch fand also im Rahmen der Dissertationsbetreuung statt. Nach dem Abschluss von Sofias Dissertation entstand die Idee, das wissenschaftliche Schreiben bzw. die Theorieproduktion in der eigenen Sprache bzw. in der Fremdsprache aus unseren unterschiedlichen Standpunkten zu problematisieren und auf diese Weise unseren Austausch fortzusetzen. Zunächst haben wir den Akzent auf die Problematik des legitimierten Wissens innerhalb der Geisteswissenschaften im deutschsprachigen Raum (insbesondere mit Blick auf die Kunst-und Kulturwissenschaften) und die unterschiedlichen Perspektive von Autor*innen mit oder ohne Migrationsvordergrund.

Das Ziel: Schreiben/Darstellen

Einführung in die interaktionistische Ethnografie, 2012

Hoffentlich ist die Ethnografie, die aus der Feldarbeit erwächst, keine Tragödie. Die Einsicht aber bleibt für die Geschichte, die zu erzählen ist, anwendbar: Es geht nicht um Charaktere, nicht um Personen und ihre Persönlichkeiten. Es geht Interaktionisten um Handlung und die sozialen Prozesse, in denen Aktivitäten der Teilnehmer stehen, und zum Zweck der Darstellung dieser Handlungen und Prozesse beziehen sie Charaktere ein. Aber sie konzentrieren sich nicht auf sie, sondern auf Prozesse und Praktiken im Feld. Nachdem Analyse schon Teil der Feldphase war, beginnt die Schreibphase nicht mit einem Berg ungeordneter Information, sondern mit im Laufe der Feldforschung langsam konkretisierten Ideen, was am eigenen Feld spannend, mitteilungsfähig, anschlussfähig an soziologische Interessen ist und damit gewinnbringend thematisiert werden kann. Sie beginnt immer bereits mit vorläufigen Kategorisierungen und Ordnungen möglicher Studien. Ein ausgearbeitetes Analyselog ist nicht nur bereits Skelett der Arbeit: Gefüllt mit Teilen der Inhaltsnotizen ist es bereits mit dem Fleisch auf diesem Skelett ausgestattet, so dass ein gut gemachtes Analyselog das Schreiben der Arbeit letztlich zur leichten Übung machen wird. Zwar beginnt die Planung der Arbeit mit einer Pluralität solcher konkretisierter Linien, aber das ist zunächst eine Auswahlaufgabe, denn zumindest zunächst wird nur eine davon verfolgt. Die Tortur des Schreibens ist eine Tortur der Auswahl: Man schreibt eine eingegrenzte Analyse mit einem klaren Ziel-und nur diese eine Analyse, und nur dieses Ziel. Wer ethnografische Bücher schreibt, kann mehrere (dann aber zusammenhängende, konzeptionell "überdachte"-im Sinne von "denken" wie von "Dach"!) Analysen zusammenhängend verfolgen, aber sowohl ein Artikel oder eine Studienarbeit als auch eine ethnografische Arbeit in Langform muss sich an eine Linie halten. Dabei ist wieder keine eindeutige Linie vorzugeben. Ethnografen betonen üblicherweise, dass gutes Schreiben jenseits von Technik liegt und dass es, "wie