Stoess, Beginn Münzprägung Erfurt (original) (raw)

Beginn der Münzprägung in der Markgrafschaft Meißen unter Ekkehard I. (985–1002)

Neues Archiv für sächsische Geschichte, 2021

Der Beginn der Münzprägung in der Markgrafschaft Meißen unter Ekkehard I. (985-1002) * von WILHELM HOLLSTEIN Von entscheidender Bedeutung für das mittelalterliche Münzwesen Europas war die von Karl dem Großen (768-814) 792/793 durchgeführte Reform. Er legte für die allein dem König unterstehende Münzproduktion und die auf Silber basierende Reichswährung ein einheitliches System fest. Bei gleichem Feingehalt wurden aus einem karolingischen Pfund von ca. 408 g 240 Denare (Pfennige), gerechnet zu 20 Solidi (Schillinge) à 12 Denare, geprägt. Das Denargewicht von ca. 1,7 g sank in der Folgezeit und lag seit dem 10. Jahrhundert nur selten über 1,5 g. Ludwig der Fromme (814-840) ließ erstmals auch halbe Denare (Obole oder Hälblinge) ausgeben. Nach dem Vertrag von Verdun 843 prägte jeder Kaiser und König in dem ihm unterstehenden Reichsteil Münzen mit eigenem Namen. Während auch die Herzöge von Amts wegen über das Münzrecht verfügten, begann mit der Regierung Ottos I. (936/962-973) die vermehrte Vergabe des Münzrechts durch den König, verbunden mit dem Markt-und Zollrecht, zunächst an geistliche (Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte), später auch an weltliche Herren (Grafen). Dies führte zu einer starken Zunahme von Prägeorten und hatte eine größere Bildervielfalt zur Folge. Neben den zahlreichen Kreuz-und Architekturdarstellungen erscheinen auch Bildnisse der Münzherren. Die Bilder der selten geprägten Obole entsprachen zumeist denen der Denaremissionen. In ottonischer und noch in salischer Zeit verließen bedingt durch den Fernhandel die Münzen -besonders sind hier etwa die Otto-Adelheid-Pfennige (Abb. 6) zu nennen -das ostfränkisch-deutsche Reich und kommen in großer Zahl in Hortfunden Nord-und Osteuropas zu Tage. 1 In diese Periode des sogenannten * Der Aufsatz stellt die erweiterte Fassung eines Vortrags dar, der im Rahmen eines Kolloquiums anlässlich des 60. Geburtstages von Rainer Grund, dem Direktor des Dresdner Münzkabinetts, zur Jahrestagung des Arbeitskreises für Sächsische Münzkunde am 13. April 2019 gehalten wurde. Für die kritische Durchsicht des Manuskripts und fruchtbare Diskussionen danke ich herzlich Marion Hollstein (Tharandt) und Jan-Erik Becker (Dresden), für die Bereitstellung von Fotomaterial Konrad Classen (Frankfurt am Main), Peter Ilisch (Münster), Jørgen Steen Jensen (Kopenhagen), Bernd Kluge (Berlin), Hendrik Mäkeler (Frankfurt am Main), Christian Stoess (Berlin), Gerd Stumpf (München), Ralf Wiechmann (Hamburg) und Johannes Wienand (Braunschweig). 1 Zur Münzgeschichte karolingischer und ottonischer Zeit vgl. die Arbeiten von BERND KLUGE, Numismatik des Mittelalters, Bd. 1: Handbuch und Thesaurus Nummorum Lizenz-und Nutzungshinweis: Werke der Autorinnen und Autoren stehen unter der Lizenz CC BY-ND 4.0. Sie können Inhalte Dritter mit abweichendem Rechtestatus enthalten.

Entstehung des Münzgeldes in der Spätzeit

2011

Im pharaonischen Agypten gab es bis zur Spatzeit fur Bezahlung von Leistungen und Steuern kein Geld in Form genormter Edelmetallstucke als gangiges Zahlungsmittel. Bezahlung erfolgte im Rahmen des Tauschhandels durch Ubergabe von Gegenstanden (Gefase, Kleidung), Tieren (Rinder), landwirtschaftlichen Produkten (Getreide) oder Metallen (Kupfer, Silber, Gold). Im Vergleich zur 26. Dynastie, in der auslandische Soldaten einen wichtigen Bestandteil des agyptischen Heeres bildeten, hatten die Soldner der 29. und 30. Dynastie eine vollig andere Stellung in der Gesellschaft. Ihre Interessenlage war eine andere als damals. Sie wollten Geld verdienen und nicht mehr sesshaft werden. Der Wunsch, Siedlungsland zugeteilt zu bekommen und in die Gesellschaft – ahnlich den Machimoi – integriert zu werden, bestand nicht mehr. Die Soldner wollten eine Vergutung erhalten, die ihnen nach Beendigung ihres Dienstes in der Armee und nach Ruckkehr in das Heimatland zur Verfugung stand und dort verwertet wer...

Erfurt Dekolonisieren

Zeitschrift für Medienwissenschaften, 2020

Ich würde sagen, die Darstellung ist ganz klar rassistisch, weil Schwarze Menschen über u. a. den Ohrring -hier kann man es auch sehen -mit ‹Wildheit› und ‹Kannibalismus› 5 assoziiert werden. Das ist um 1900 das, was der Ohrring in den Darstellungen symbolisieren soll. Nun wäre es interessant zu wissen, von wann das hier ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es aus dem 19. oder 20. Jahrhundert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es älter ist -nach allem, was ich weiß. Es ist allerdings immer schwierig, genaue Daten herauszufinden.

Der Eroten-/Satyrfries vom Theater in Ephesos

Während der ersten Grabungsjahre österreichischer Archäologen in Ephesosseit 1895konzentrierten sich die Arbeiten vornehmlich auf wenige Monumente, wie das Hafengymnasium und das antike Theater; Ruinen, die teilweise immer über der Erde sichtbar gewesen sind und lange bekannt waren. Im Theater von Ephesos hatte bereits John Turtle Wood in den 60 er Jahren des 19. Jahrhunderts gearbeitet und einzelne Funde nach London ins British Museum gebracht 1 .