Improvisation als Paradigma künstlerischer Wirksamkeit und ihrer sozialen Dimension (original) (raw)


Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Figueroa-Dreher, S. K. (2008). Vom "Impuls" zur Sozialität: Reflexionen über die "Natur" des musikalischen Improvisierens. In K.-S. Rehberg (Hrsg.), Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2 (S. 4865-4874). Frankfurt am Main: Campus Verl. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-154507

Was sind die Widerständigkeiten des Jazz? Zu dieser Frage haben sich im Laufe der Jazzgeschichte zwei zentrale Interpretationen herausgebildet. So gilt Jazz einerseits als afroamerikanische Subversion gegen rassistische Unterdrückung. Andererseits wird das emanzipatorische Potential dieser Musik gerne der Improvisation zugeschrieben. Anhand von historischem Material und Interviews mit Jazzmusikern geht der Autor diesen etablierten Selbstverständlichkeiten des Jazz kritisch nach und untersucht die Dialektik von Herrschaft und Befreiung unter kulturindustriellen Imperativen.

Im Fokus des Artikels steht die Ausbildung von FremdsprachenlehrerInnen, die nach Meinung des Autors zu wenige kreative und ganzheitliche Elemente enthält. Ausgehend von dem Lernzuwachs, den der Einsatz dramapädagogischer Methoden im Fremdsprachenunterricht mit sich bringt, wird hergeleitet, dass diese Methoden und Prinzipien schon im Studium durch für die angehenden LehrerInnen erfahrbar gemacht, praktiziert und reflektiert werden müssen. Aufgezeigt wird dabei, dass es nicht nur um die Entwicklung eines ‚Methoden-Pools‘ geht, sondern auch Grundeinstellungen von LehramtsstudentInnen eine Rolle spielen: Soll der Fremdsprachenunterricht einen performative turn durchleben, so hat dieser u.a. in Seminaren an der Universität seinen Ursprung. Bereits im Studium sollten daher DozentInnen als Rollenbilder guter LehrerInnen zur Verfügung stehen, aktivierende Methoden eingesetzt werden und eine intensive Auseinandersetzung der Studierenden mit ihrer zukünftigen ‚Rolle‘ als LehrerIn, u.a. durc...

Menschliches Handeln als Improvisation Sozial- und musikwissenschaftliche Perspektiven herausgegeben von Ronald Kurt und Klaus Näumann, März 2008, Transcript Verlag

Menschliches Handeln als Improvisation

Aufbauend auf einer Synthese der Theorie der sozialen Felder von Pierre Bourdieu und der Theorie der Art-Worlds von Howard Becker und der Institutionentheorie von Peter Berger und Thomas Luckmann wird die Stellung der Institution Frankfurter Musikwerkstatt im Feld der Kunst beschrieben. Mit Hilfe von narrativen Interviews und teilnehmender Beobachtung wird das Spannungsverhältnis zwischen dem Freiheitsideal der Kunstform Jazz-Musik und deren Institutionalisierung expliziert

Im Folgenden werde ich versuchen, auf explorative und tentative Art zu zeigen, ob und wie der, vor allem aus dem Bereich der aufführenden Künste entnommene Begriff der „Improvisation“ auf das Denken von Architektur angewendet werden kann. Ich werde mich also besonders auf die Seite der Produktion stellen und auf diese Weise versuchen, einen (bewußt bescheidenen und einführenden) Beitrag für die Forschung über die performative Dimension der Architektur, hinsichtlich ihrer Bedeutung als soziale Praxis, aber auch hinsichtlich ihres konstitutiven Moments der ästhetischen Erfahrung, zu liefern. Die ästhetische Erfahrung ist im Fall von Architektur nämlich nicht kontemplativ, sondern partizipatorisch, denn sie kann auf die Bauwerke in performativer und transformatorischer Weise wirken.