Zur Bedeutung Urie Bronfenbrenners für die Psychologie (original) (raw)
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Urie Bronfenbrenner 1917-2005. Facetten eines persönlichen Porträts
2012
Urie Bronfenbrenner hat mit seiner Ökologie menschlicher Entwicklung einen wesentlichen Beitrag zu einer - die Biologie einschließenden - transdisziplinären Sozialisationstheorie geleistet und der Forschung sowie der sozialpolitischen Praxis wichtige Impulse vermittelt. Zur Würdigung seines Werks und seines Wirkens gehört untrennbar eine Schilderung der Ausstrahlung seiner Persönlichkeit und seines steten Engagements für die Belange der Kinder und Familien. (DIPF/Orig.)
Die Psychodynamik des «Bauchhirns»?
2015
In jüngster Zeit hat sich in der Wissenschaftswelt die Existenz des Bauchhirns durchgesetzt. Sprich, unser enterisches Nervensystem, die Komplexität der Verdauungsprozesse sowie die Beziehungen beider in psycho-affektiver Hinsicht stehen zur Debatte. Und wer kennt es nicht, dass der eigene Bauch bei Stress ein mehr oder weniger geräuschvolles Eigenleben entwickelt? Doch allem gesunden Menschenverstand zum Trotz wurden sämtliche Erkenntnisse in dieser Richtung, ganz wie bei den Vorstellungen des Unbewussten, lange unterdrückt, um nicht zu sagen, mit Missachtung und Ignoranz gestraft, da die Thematik mit wissenschaftlichen Methoden schwer zu erfassen und als Forschungsthema nicht wirklich salonfähig war. Ein anderer Grund könnte auf der Lokalisierung der Kognition und der Nervenzentren im Gehirn beruhen, was im weiteren Sinne auch mit dem Leib-Seele-Problem zu tun hat, mit dem sich seit Descartes die Philosophie des Geistes auseinandersetzt.
Die soziologische Interpretation des Indikationskalküls von George Spencer-Brown
Diese Masterarbeit diskutiert die philosophischen Grundlagen der Laws of Form von George Spencer-Brown, ihre Relevanz für die Systemtheorie sowie ihre Rezeption durch Niklas Luhmann. Dabei werden verschiedene Schlüsselfragen zu den Laws of Form beantwortet, einschließlich ihres Zwecks, ihrer Relevanz und ihrer Anwendbarkeit. Der Grundgedanke ist, dass die Laws of Form eine Sprachphilosophie sind, die in Struktur und Inhalt an Wittgensteins Werk angelehnt sind. Sie entwickeln ein Regelwerk für die Verwendung der Befehlssprache und behandeln die Entstehung der Objektivität als eine Konsequenz der Befolgung von Befehlen. Sie enthalten auch eine semiotische Komponente, indem sie die Trennung von Signifikat und Signifikant von einem Befehl abhängig machen. Aus dieser Semiotik leitet sich der mathematische Formalismus ab, welcher als das Indikationskalkül bezeichnet wird. Die Masterarbeit erklärt auch das Konzept des Re-entry sowie der Interpretation des Indikationskalkül. Darüber hinaus wird die Rezeption der Laws of Form in der Systemtheorie von Heinz von Foerster, Varela und Maturana kritisch diskutiert. Die These ist, dass Spencer-Brown mit dem Feld sowohl inhaltlich als auch historisch wenig zu tun hatte. Genauso wird kritisch auf die Missverständnisse in der Rezeption von Niklas Luhmann und Dirk Baecker eingegangen. Viel wichtiger klärt diese Masterarbeit darüber auf, welche Rolle Spencer-Brown in der soziologischen Systemtheorie spielte und spielen sollte. Darüber hinaus wird eine Grundlage für eine neue soziologische Leseart der Laws of Form gelegt und ein neuer Entwurf für eine soziologische Interpretation des Indikationskalküls vorgestellt. Zitierfähige Url: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-848968
Die Psychoanalyse als Erbin der Aufklärung
Psychosozial-Verlag eBooks, 2020
Die Psychoanalyse insbesondere Freud'scher Provenienz hat sich von jeher als eine den Maximen und Imperativen der Aufklärung verpflichtete Denkund Theorietradition verstanden. In seiner Metapsychologie entfaltete Freud eine Theorie des Subjekts, die all jene Prozesse, durch die sich das Subjekt in Zeit und Raum konstituiert, zu erfassen und zu beschreiben versucht. Tatsächlich entwickelt Freud mit der Psychoanalyse eine Denkmethode, die der innersten Verfasstheit der Subjekte und deren Konstitutionsbedingungen nachgeht, sie analytisch aufschließt und freilegt. Ja mehr noch: Es ist die konsequent konstitutionslogische Denkbewegung Freuds, die den Gegenstand der Psychoanalyse überhaupt erst hervorbringt und einen Prozess in Gang setzt, in dem sich, überpointiert formuliert, Explanans und Explanandum wechselseitig reflektieren. Diese Denkbewegung eröffnet einen hochspezifischen Erkenntnisraum (vgl. Gast, 2006), dessen Kartografierung und Erforschung nicht auf Freuds Forscherleben beschränkt blieb, sondern mit und nach ihm auch von anderen betreten werden konnte-uns Heutige eingeschlossen. Mit einer solchen Eröffnung eines neuen Erkenntnisfeldes und der Entfaltung einer eigenen Methodologie ist die diskursive Begründung einer neuen Wissenschaft mit einem eigenen, distinkten Gegenstandsbereich gegeben (vgl. Foucault, 1965). Welcher Art, so fragte Freud, sind die Konstitutionsbedingungen des Subjekts, welches seine Textur, seine psychische Architektur, seine innere Verfasstheit? Was treibt es an, was formt es, in welchem Verhältnis stehen Innenwelt und Außenwelt, wie verläuft seine Enkulturation? Welches Schicksal nehmen seine Triebe, aus welchen Konflikten geht es hervor, in welchen Abgründen verfängt sich sein Anspruch auf Lust, aus welchen Quellen speist sich seine Destruktivität? Und welcher Erkenntnislogik folgt die Entfaltung der metapsychologischen Konstruktion eines solchen Subjektverständ
Das erschöpfte Selbst der Psychologie
2016
Currently, there is an inflationary involvement with the subject Burnout, which has reached almost all professional groups and the private worlds in the global capitalism. It is clear that the helping professions are ranked at the top of exhaustion. Is it enough to recommend more "self-care" or "mindfulness"? There remains ultimately the need to contextualize the psychosocial work in a broader social frame and to work on overcoming the increasing "social blindness" or "social amnesia" of the current psychology. The whole PSY guild has been stopped in its triumphal march since the '80s. The utopian energies are also considered more and more exhausted in the course of neoliberal globalization and the psychosocial Professions are in the general social crisis mode. The psychology is affected by the social changes in an elementary way. The critical reflection began only gradually and it must be continued and intensified. Just fatigue symptoms o...
Haben Balḫīs Vorschläge zur psychischen Gesundheit eine Entsprechung in der heutigen Psychologie?
Temaşa Dergisi, 2020
Abū Zaid Aḥmad bin Sahl al-Balḫī (850-934), der mit seiner multidisziplinären Persönlichkeit in der islamischen Ideengeschichte hervorragt, ist der Autor des Buches Maṣāliḥ al-abdān wa'l-anfus (Gesundung des Körpers und der Seele). In seinem Buch erwähnt er, dass es keine beachtenswerte Arbeit über die psychische Gesundheit gibt, während jedoch über körperliche Gesundheit genü-gend Bücher geschrieben wurden und er behauptet zudem, dass seine Werke die ersten in dieser Hinsicht seien. Ihm zufolge sind psychische Störungen häufiger als körperliche, und das Ausmaß, in dem Menschen von diesen Krankheiten betroffen sind, hängt von individuellen Unterschieden ab. Die von Balḫī in Bezug auf psychische Erkrankungen gestellten Diagnosen gehen über seine Zeit hinaus. Das Ziel des vorliegenden Artikels ist es, Balḫīs Vorschläge basierend auf seinem erwähnten Buch unter Berücksich-tigung der heutigen psychologischen Wissenschaft zu bewerten. Die Frage, die wir zu beantworten versuchen, lautet: Gibt es eine Entsprechung zu Balḫīs Vorschlägen aus dem zehnten Jahrhundert zur psychischen Erkrankungen in der heutigen Psychologie?
Journal für Psychologie, 2022
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Léon Wurmesers Denken in seinem Einfluss auf die Psychoanalyse
2004
ich habe die ehrenvolle Aufgabe übernommen, zur Feier der Ehrenpromotion von Herrn Prof. Léon Wurmser an dieser Universität einige Gedanken über den Einfluss seines Denkens auf die Psychoanalyse beizusteuern. Ich tue dies umso lieber, als ich Herrn Prof. Wurmser nicht nur als eine von der Humboldt-Universität zu Berlin bestellte Gutachterin für diese verdiente Ehrenpromotion kenne. Er hat mich mit seinen Schriften – insbesondere seinem Buch „Die Flucht vor dem Gewissen“ – von früh an auf meinem psychoanalytischen Werdegang innerlich begleitet und ich konnte mir in manchen schwierigen Behandlungssituationen daraus Rat und Hilfe holen. Später habe ich Herrn Prof. Wurmser dann auch persönlich als Lehrer ebenso wie als Supervisor kennen und in besonderer Weise schätzen gelernt. Auch dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei ihm sehr herzlich bedanken.