Die deutsche Geschichtswissenschaft und die Moderne (original) (raw)
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Die Wissenschaften in der Geschichte der Moderne: Antrittsvorlesung, Wien, 2. April 1998
1999
Sowohl Goethes Faust als auch sein Vorgänger, Marlowes Dr. Faustus, waren kPine modernen "\i\Tissenschaftler, sondern-wie ihr historisch belegter Prototyp , Georg von Heidelberg-Magier und Astrologen. Doch ist der faustische Pakt mit all seinen vormodernen, sogar biblischen Assoziationen zur klassischell Versinnbildlichung der Verstricku11ge11 von vVissenschaft und Macht in der :. vroderne geworden. Wie ist es dazu gekommen? Im Folgenden möchte ich Ergebnisse und Fragestellungen der neueren "\i \Tissensd1aftsgeschichtsschreibuug auf ihre Bedeutung für eine allgemeine Geschichte der Modeme hin umrißartig thematisieren. Dabei geht es nicht allein um das Ensemble kultureller Umbrüche um 1900, für das sich der Terminus ,die Moderne' als Kollektivsingular eingebürgert hat. Es handelt sich vielmehr um einen Versuch, die unterschiedlichen Rollen der vVissenschaften im vielscliichtigen Prozeß der Modernisierung zu bestimmen und das Verhältnis dieser Entwicklungen zu ,der Modeme', hier verstanden als Komplex von Denk-und St ilinhalten, näher zu bestimmen. Gewöhnlich sieht man die Anfänge der Moderne, was die Wissenschaften betrifft, in der Entstehung der neuen Naturphilosophie im 17. und ihrer Durchsetzung und Übertragung auf die Moralphilosophie und Staatslehre im 18. Jahrhundert. Gleichwohl werden viele Beispiele der folgenden Analyse aus dem 19. Jahrhundert kommen, denn in dieser Zeit wurde die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Infrastruktnr vollendet, die die neue Naturphilosophie des 17. Jahrhunderts zu einer lebensgestaltenden Wirklichkeit werden ließ. 1 Gemeint sind die institutionellen Strukturen des modernen universitären, außeruniversitären und industriellen Forschungsbetriebs, das Ensemble von zuneh-me11cl normierten Ausbildungs-und Forschungspraktiken sowie das Netzwerk l Andrcw Cunningham u.
1985
Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Weber, Wolfgang: Die deutschen Ordinarien für Geschichte und ihre Wissenschaft: ein historischwissenschaftssoziologischer Beitrag zur Erforschung des Historismus. In: Schröder, Wilhelm Heinz(Ed.): Lebenslauf und Gesellschaft : zum Einsatz von kollektiven Biographien in der historischen Sozialforschung. Stuttgart : KlettCotta, 1985 (Historisch-Sozialwissenschaftliche Forschungen : quantitative sozialwissenschaftliche Analysen von historischen und prozeß-produzierten Daten 18). ISBN 3-608-91137-5, 114-146.. https://nbn-resolving.org/ urn:nbn:de:0168-ssoar-338205
Die Historischen Hilfswissenschaften - gestern und heute1
Archiv für Diplomatik, 2008
Auf dem ersten internationalen Historikertag nach dem Zweiten Weltkrieg, 1955 in Rom, gab es auch eine "sottosezione" "Scienze ausiliarie della storia" 2. Schon daß den Historischen Hilfswissenschaften dieses Forum geboten wurde, ist beachtlich, denn auf keinem der folgenden Kongresse hat sich dies wiederholt 3. Das Rahmenthema lautete "Paléographie et diplomatique", aber von Diplomatik war in Rom keine Rede; die Sektion widmete sich im Kern ausschließlich der Paläographie, garniert mit ergänzenden Interventionen. Daß nun zum 50. Gedenktag des römischen Kongresses ein Deutscher mit diesem Referat betraut wurde, ist vielleicht nicht zufällig, denn das Klagen über die Lage der Historischen Hilfswissenschaften im allgemeinen scheint eine deutsche Spezialität zu sein; soeben ist ein weiterer Sammelband zum Thema erschienen 4 , der seinen apologetischen Tenor nicht verleugnen kann. Da auch eine neue Lei-1
2019
The paper examines how the Schmittian theorem of »Weltbürgerkrieg« [world civil war] was adopted and formed by his students Roman Schnur, Reinhart Koselleck, Hanno Kesting and Nicolaus Sombart after 1945. It shows that the concept of Weltbürgerkrieg could be used to give answers for young conservative intellectuals in the specific situation after the World War II and the National Socialism. Like Schmitt, his students used the concept of Weltbürgerkrieg to relativize the violence of National Socialism. However, there is a difference between Schmitt and his students, which lies in the rejection of war and violence by the latter.
2012
Modernity" and "Modernization" of the West German Society in the German Historiography since the 1960s The author of this article focuses on the concept of "modernization". He shows that this term, when used to describe the processes that had taken place between the 1930s and the 1960s, has gradually lost its traditional explicitly positive (leftist) connotation with democratization and expansion of human rights. As early as in the mid-1960s Ralph Dahrendorf proposed a theory of modernism which was formulated even more clearly by Zygmunt Bauman in the late 1980s and, consequently, by a number of other historians. These scholars argue, while reflecting some of the great controversies about the "sore spots" of the modern German history that in the 20 th century, especially during the times of murderous European dictatorships, certain modernizations took place, which were inherently politically, social and culturally malignant, perverted or contradictory. In this context, it is rather difficult to apply the term "modernization" unequivocally and without reservations to the essentially positive post war development of Europe and its neighbours.
Bruno Latour ist ein französischer Anthropologe, Soziologe und Philosoph. Seit 2013 ist er Professor an der London School of Economics and Political Science und gehört gegenwärtig zu den populärsten Vertretern der Wissenschaftsforschung. Ziel dieser wissenschaftlichen Hausarbeit soll es sein, die von Bruno Latour in dem Essay „Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie“ verfassten Argumente und eigentümliche Begrifflichkeiten darzustellen. Die leitende Forschungsfrage richtet sich auf den Gegenstand der Moderne als Epoche, insbesondere auf der Ebene einer metaphorischen Funktion als begreifbar machendes Element in der Rekonstruktion von vergangener Wirklichkeit.
Hegel-Jahrbuch, 2012
ZusammenfassungVom 15. bis 19. September 2010 fand in Sarajevo (Bosnien und Herzegovina) der XXVIII. Internationale Hegel-Kongress der Internationalen Hegel-Gesellschaft zum Thema „Hegel und die Moderne” statt. Der Band dokumentiert den ersten Teil der dort gehaltenen Plenar- und Sektionsvorträge zu den thematischen Schwerpunkten: Hegels Begriff der Moderne, Subjektivität und Individualität, Staat, Recht und Gesellschaft, Religion sowie Kunst.Mit Beiträgen u.a. von Eduardo Álvarez (Madrid), Samir Arnautovic (Sarajevo), Claudia Bickmann (Köln), Gilles Campagnolo (Aix-en-Provence), Paul Cruysberghs (Leuven), Ingolf Dalferth (Zürich), Giovanno Gerardi (Gorgonzola), Aliki Lavranu (Rethymnon), Yoshihiro Niji (Osaka), Pedro Novelli (São Manuel, Brasilien), Andrzej Przylebski (Poznan), Erzsebet Rózsa (Debrezen), Alberto Siani (Pisa), Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig) und Violetta Waibl (Wien).
Moderne und Askese Über ihr Verhältnis nach Max Weber und Norbert Elias
Das Mittelalter, 2010
In this article Weber’s famous theory concerning “The Protestant Ethic and the Spirit of Capitalism” is taken as a theory of civilization. It is shown that in his analysis of ascetic Puritanism, and also of the Calvinistic doctrine of predestination, Weber comes to depict the principle of self-control as the main feature of the Puritan which makes him “the father of modern self-discipline”. Self-discipline in turn is the principal ability of modern man in Norbert Elias’ theory of civilization. But all these categories that Elias uses to describe the status of being civilized – self-control, control of emotion, methodical moderation of spontaneity, punctuality etc. – already appear in the work of Max Weber in his attempt to explain the religious genesis of such attitudes.