Klassifikation und Aufbau ausgewählter Vorkommen glazilimnischer Sedimente nördlich der Pommerschen Eisrandlage im brandenburgischen Abschnitt der Erdgasfernleitung OPAL (original) (raw)

Bio- und lithostratigraphische Untersuchungen an limnisch-fluvitilen Sedimenten aus dem Eem-Interglazial im unteren Peenetal (NO-Deutschland)

In the drilling 8/007 from lower Peene-valley were established Eemian fluvitile deposits in NE Germany at first. Sedimentological and especially heavy mineral analytical studies were carried out on a 2 m thick sandy-silty layer of Eemian age. On the basis of rate increase above all of amphibole an initial interglacial weathering im-pact was proved by an accelerated decay of amphiboliferous nordic crystalline rocks. Corresponding biostrati-graphical and lithological evidences permit to conclude that the drilled Eemian sediment was formed predomi-nantly in fluviolimnic facies in stagnant river lakes. The results of palynological investigations assumed a very short time of sedimentation during the Eemian namely from pollen zone 4 after ERD (1973a, time of deciduous mixed forests with oak and hazel) up to the beginning of pollen zone 5 (time of main prevalence of hazel, yew and lime) around 125 ka BP (c. f. beginning of the Eemian Stage in Europe at 127.2 ka, BRAUER et al. 2007, LITT & ...

Ein randglaziales Sediment aus der Rißkaltzeit bei Wehr (Südschwarzwald)

E&G Quaternary Science Journal, 1981

Kurzfassung: Bei der geomorphologischen Kartierung für das Blatt Wehr der GMK 25 wurden im Wehra-und Haseltal Sedimente der Riß-Kaltzeit gefunden. An einem Profil von der Meierhofstraße in Wehr wird der kaltzeitliche und geomorphogenetische Charakter einer sandigen Schluff-und Lehmablagerung diskutiert. Sie erscheint bodentypologisch als Pseudogley. Sedimentologisch handelt es sich um eine randglaziale Ablagerung, in welche Grundmoränenkomponenten der Riß-Kaltzeit eingearbeitet wurden. Als Hypothese wird aufgestellt, daß die Ablagerung des Materials auf einer trogschulterförmigen Verflachung über dem Wehratal-Einschnitt erfolgte. [A Glacial Border Sediment of the Riss-Glaciation in the Vicinity of Wehr (Southern Black Forest)] Abstract: A geomorphological mapping of the sheet Wehr of the GMK 25 (= Geomorphological Map 1 : 25 000) was carried out. On that occasion sediments of the Riß-Glacial were discovered in the valleys of the river Wehra and the brook Hasel. The author discusses by example of a profile of the Meierhofstraße at Wehr the glacial and geomorphogenetic character of a sandy silt-and loam-deposit. The soil type of the profile is a pseudogley. The sedimentological type of the deposit is characterized as a sediment of the ice-border. In the sediment are worked up ground moraine-components of the Riß-glacial. The hypothesis is discussed that the accumula tion of the material took place at a plain with the character of glacial trough shoulders upon the entrenched Wehra-valley.

Ein neues Sedimentprofil vom Randecker Maar (Unter-/Mittelmiozän, Schwäbische Alb)

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 2013

Das Randecker Maar, ein unter-/mittelmiozäner (MN 5) Kratersee im Kirchberg-Uracher Vulkangebiet auf der Schwäbischen Alb, ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Die ausgesprochen fossilreichen Seeablagerungen sind vor allem für die stellenweise perfekt erhaltenen Makrofloren und Insekten berühmt. Trotzdem fehlten detaillierte Kenntnisse zur vertikalen und lateralen Entwicklung der Ablagerungs-bzw. Lebensräume; bisher gibt es hierzu nur Angaben grober Trends. Bei neuen Grabungen in den Jahren 2009 und 2011 konnte nun erstmals ein mehrere Meter umfassendes Profil hochauflösend vermessen und beprobt werden. Die 7,8 m mächtige Abfolge besteht aus Breccien sowie laminierten und strukturlosen Tonen, Mergeln, Silten und Kalksteinen. Im Zuge der Grabungen konnten hunderte Fossilien geborgen werden, unter denen sich auch mehrere Erstnachweise für das Randecker Maar befinden.

Moränen versus Till: Empfehlungen für die Beschreibung, Interpretation und Klassifikation glazialer Landformen und Sedimente

E&G Quaternary Science Journal

Die glazialgeomorphologische und -sedimentologische Terminologie hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten international eine starke Weiterentwicklung erfahren und die Nutzung der Begrifflichkeiten folgt seit geraumer Zeit einheitlichen Richtlinien. Grundsätzlich ist bei der Aufnahme glazialer Ablagerungen auf eine saubere Trennung zwischen Beschreibung und Interpretation zu achten, insbesondere sollten geomorphologische Begrifflichkeiten stets klar von sedimentären Prozessen und den sedimentären Produkten unterschieden werden, um eine terminologisch-interpretative Vermengung von Form Landform) und Inhalt (Sediment) zu vermeiden. Glaziale Sedimente sollten zunächst ausschließlich aufgrund ihrer lithofaziellen Eigenschaften und unter Nutzung strikt lithologischer Begriffe (wie Diamikton, schräggeschichtete Sande, laminierte Schluffe etc.) beschrieben werden. Erst im nächsten Schritt, und nach eingehender Untersuchung, sollten genetische Begriffe (wie Till, Schmelzwassersande, glaziolimnische 1 Warvensedimente etc.) zur Interpretation der zuvor beschriebenen Einheiten genutzt werden. Die empfohlene Trennung glazialgeomorphologischer und -sedimentärer Begriffe ist bis heute im deutschsprachigen Raum nicht immer gewährleistet. Dies betrifft v.a. den Begriff der ‚Moräne', der einerseits als sedimentäre Sammelbezeichnung für glaziale Ablagerungen verschiedenster Herkunft dient (z.B. ,Moränenmaterial'), anderseits aber auch den durch den Gletscher aktuell transportierten Gesteinsschutt beschreibt (z.B. ‚Obermoräne'). Desweiteren wird der Moränenbegriff gleichermaßen sowohl für die Ansprache glazialer Landformen (z.B. Endmoräne) als auch für die Beschreibung von Eigenschaften des Geschiebespektrums genutzt (z.B. Lokalmoräne). Diese Praxis führt nicht nur bei Einsteigern zu Verwirrungen, sondern erschwert auch die Verständigung unter Fachleuten, da diese multifunktionale Nutzung des Moränenbegriffs international seit geraumer Zeit nicht mehr üblich ist. Weitere terminologische Probleme ergeben sich aus den voneinander abweichenden Nomenklaturansätzen, die innerhalb der verschiedenen deutschsprachigen Staaten im Gebrauch sind, sowie der Praxis, dass z.B. in Deutschland quartärgeologische Aufnahmen in den Aufgabenbereich der einzelnen Bundesländer fallen und damit eigene begriffliche Traditionen fortbestehen. Der vorliegende Artikel hat das Ziel, einen systematischen Überblick über die Genese glazialer Sedimente zu liefern und Empfehlungen für die zukünftige Beschreibung, Benennung und Interpretation solcher Sedimente in der deutschsprachigen Literatur zu liefern, die den internationalen Definitionen entsprechen. Der Begriff ‚Moräne', einschließlich der Variante ‚Grundmoräne', sollte fortan lediglich für die Einordnung glazialer Landformen bzw. Landformenvergesellschaftungen verwendet werden, jedoch nicht für die Ansprache glazialer Sedimente. Letztere sollten künftig erst nach genauerer lithologischer Beschreibung und nach den hier definierten diagnostischen Kriterien benannt und geogenetisch interpretiert werden. Die in diesem Artikel präsentierte Zusammenstellung der wichtigsten Kriterien für eine sichere Unterscheidung diverser glazialer Diamikte richtet sich nach dem aktuellen internationalen Forschungsstand. Danach wird ein primärer Till als ein ausschließlich subglaziales und durch direkte Ablagerung vom Eis gebildetes Sediment definiert. Ein solcher in der ‚Traktionszone' eines basal gleitenden Gletschers entstandener Till wird als ‚subglazialer Traktionstill' (engl. subglacial traction till) bezeichnet. Traktionstills sind von gletscherüberfahrenen prä-existenten Sedimenten (z.B. deformierte Schmelzwassersande) zu unterschieden, welche künftig als ‚Glaziotektonit' (engl. glaciotectonite) angesprochen werden sollten und nicht zu den primären Tills sensu stricto gerechnet werden. Eine Weiterverwendung der älteren, stark prozessspezifisch geprägten Till-Begriffe wie Lodgement till und Deformation till ist nach aktuellem Forschungsstand nicht mehr sinnvoll, da zwischen beiden Tilltypen in der Realität ein genetisches Prozesskontinuum besteht und keine gesicherten diagnostischen Kriterien für eine zuverlässige Einzelansprache im Gelände vorliegen. Andere diamiktische Sedimente, die häufig in glazialen Ablagerungsräumen auftreten und meist supra-bzw. proglazialer Herkunft sind, sollten nicht als Till, sondern nach dem jeweils dominanten Ablagerungsprozess benannt werden (z.B. Schlammstrom(-ablagerung), debris flow (deposit); Abtropfdiamikt, dropstone diamict). Unter Anwendung dieser Kriterien stellen die Autoren fest, dass subglazial gebildeter Till weit weniger verbreitet ist als bislang angenommen. Vor allem glaziale Landformen wie Endmoränen enthalten bei genauer Betrachtung nur selten größere Anteile primärer glaziale Sedimente (Till). Stattdessen setzen sie sich zumeist aus einer Vielzahl verschiedenartiger und deformierter Sedimente zusammen, die im ehemaligen Gletschervorfeld abgelagert und im Zuge eines Vorstoßes zusammengestaucht wurden. Regelung (generell mit oder ohne Verbindungsvokal -o-) überdacht werden. Da das verbindende -o-in der Bezeichnung des Faches Glaziologie allgemein genutzt wird (die Alternative wäre ansonsten Glazilogie), empfehlen wir die Einfügung des Verbindungsvokals zukünftig auf alle mit glazi-zusammengesetzten Worte zu übertragen (d.h. glaziofluvial, glaziogen, Glaziotektonik etc.).

Periglaziäre, polygonal-verzweigte rinnenförmige Bildungen und glazitektonische Strukturen in Saale-Till am Elbe-Urstomtalrand bei Wedel (Schleswig-Holstein)

E&G Quaternary Science Journal, 2015

Während der Sanierung eines Raffineriegeländes in Wedel / Holstein wurden im Jahre 2008 auffällige Strukturen beobachtet. Die in Aufsicht polygonal verzweigten, rinnenartigen Strukturen sind in einen bindigen und kalkreichen, saalezeitlichen Till der Niendorf-Formation eingeschnitten und im Querschnitt symmetrisch halbkreisförmig ausgebildet. Die polygenetisch entstandenen Strukturen sind mit kalkhaltigen, schluffigen Sanden gefüllt, die als umgelagerter Till mit aus den hangenden Sanden vermischtem Material bzw. äolischen Komponenten interpretiert werden können. Die Breite der Strukturen beträgt ca. 0,3 bis 1,5 m, die Tiefe bis zu ca. 0,8 m. Bis zu mehr als 10 m lange Risse, als schmale Bänder rötlich gefärbter Sande ausgebildet, sind oft zentral in den o. g. rinnenartigen Strukturen positioniert. Die rötliche Färbung ist auf anthropogene Verunreinigung zurückzuführen. Diese Bänder reichen bis auf die Sohle der rinnenartigen Formen. An der Unterseite der Rinnenstrukturen setzen häufig glazitektonisch angelegte Klüfte an, die bis zu wenige Zentimeter breit sind und über mehrere Meter Tiefe bis an die Sohle der Auskofferung zu verfolgen waren. Die Genese der Strukturen, die einen möglichen Zusammenhang der rinnenartigen Strukturen mit dem glazitektonischen Kluftnetz bzw. den vermuteten paläohydrogeologischen Verhältnissen einschließt, wird diskutiert. Periglacial polygonal-dendritic channelized forms and glacitectonic structures in Saalian till at the rim of the Elbe spillway in Wedel (Schleswig-Holstein

Zur Deglaziationsgeschichte Nordwestspitzbergens: akustische u. sedimentologische Untersuchungen von Fjordsedimenten

1994

In drei Fjorden Nordwestspitzbergens konnte während einer Spitzbergenexpedition 1992 akustisches (Sonographie und Flachseismik) und sedimentologisches Datenmaterial gewonnen werden. Die Auswertung dieses Materials sowie der internationale Erfahrungs-und Datenaustausch ergaben viel neue Gesichtspunkte und Arbeitsansätze in Hinblick auf bisher nur wenig erforschte sedimentdynamische Prozesse (An-und Umlagerung, Erosion) in Fjorden der Hocharktis. Über die genetische Kopplung dieser Prozesse an Gletscherfluktuationen, Extremereignisse, isostatische Hebungen des Gebietes und deren Interaktionen mit der Klimageschichte Nordwestspitzbergens ist bisher nur wenig bekannt. Einleitung: Svalbard (intern. Name der Inselgruppe bestehend aus Spitzbergen, Nordaustlandet und Edge!<"ya) liegt in der europäischen Hocharktis zwischen etwa 75-84° Nord und 10-35° Ost Von der Gesamtfläche von 62700 km 2 sind ca. 60% permanent vergletscher t. Der Permafrost erreicht durchschnittliche Tiefen von ca. 300 m. Svalbards Küsten sind wie die Gesamtskandinaviens durch das Auftreten von Fjorden geprägt. Fjorde, selbst Produkte glazialer Prozesse, stellen sowohl Übergangsbereich als auch Puffer zwischen einem mehr oder minder stark vergletscherten Hinterland und dem offenen Ozean dar. Sie weisen eine große Spannbreile geologiscb geographischer und physikalisch-dynamischer Prozesse auf und können in der Mannigfaltigkeit der auftretenden kleinräumigen Änderungen als natürliche geologisch-ozeanographische Laboratorien bezeichnet werden. Die Küstenlinie Svalbards wird zu mehr als 20% von im inneren der Fjorde liegenden sog. "Tidewater galciers" gebildet. "Tidewater galciers" sind direkt in den Fjord einmündende und kalbende, im Gezeitenbereich liegende Gletscher. Diese Gletscher stellen eine bedeutenden "Schnittstelle" zwischen dem terrestrischen und dem marin litoralen Milieu dar. Ihre Bedeutung liegt neben der Bildung von Eisbergen insbesondere in der Eigenschaft der schnellen und weiträumigen Vorstöße (sog. "Surge" eines Gletschers). Ein solcher Vorstoß bat eine Vielzahl von geologisch-glaziologischen Folgen. Zu nennen wären etwa eine tiefgreifende Erosion des vor dem Gletscher liegenden Sediments und die Übe rp rägung des präexistenten Reliefs. Die geologisch-glaziologische Bedeutung von Eisbergen liegt im wesentlichen im Transport von an-und eingefrorenem Sediment, welches als IRD ("lce rafted detritus") z.T. fernab des Ursprungsorts resedimentiert wird sowie im Aufarbeiten von Sediment auf dem Fjordboden. Bei diesem sog. "Iceberg bulldozing" wird zum einen feinkörniges Sediment resuspendiert und zum anderen gröberes Sediment vor dem Eisberg hergeschoben. Über die Mechanismen eines Gletscher-Surges und über das Sedimentationsgeschehen in hocbarktischen Fjorden ist bisher nur wenig bekannt. Erste detaillierte Untersuchungen existieren aus einigen Bereichen der kanadischen und amerikanischen Arktis und aus Westspitzbergen. Die SPE-Expeditionen: Die Spitzbergenexpeditionen '90, ' 91 und '92 (SPE '90 bis '92) des "Deutschen Arbeitskreises für Polargeographie" sind ein interdisziplinäres Gemeinschaftsunternehmen verschiedener Universitäten. Ziel der Untersuchungen ist die Erforschung der "Stofftransporte Land-Meer in polaren Ökosystemen" und die Erfassung der Zusammenhänge zwischen den terrestrischen, litoralen und marinen Systemen. Im Mittelpunkt des Programms stehen die funktionalen Zusammenhänge zwischen Transportmechanismen und ökologischen Faktoren, die es in ihrer zeitlichen und räumlichen Anordnung zu erfassen gilt. Befassten sich die Spitzbergenexpeditionen '90 bis '91 ausschließlich mit der Aufnahme terrigener Verhältnisse und Prozesse, so stand bei der Schiffsexpedition des Jahres '92 erstmalig das Sedimentationsgescbehen der drei Fjorde des Arbeitsgebietes (vgl. Abb. 1) im Mittelpunkt. An der Schiffsexpedition waren u.a. auch das Geologisch-brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk