Geschichte als Erinnerung (original) (raw)

Historische Erinnerung angesichts neuer Herausforderungen

URL: https://www.geschichtslehrerverbandhessen.de/html/historische\_erinnerung.html, 2019

“The Dead are not dead.” Historical remembrance facing new challenges Conference held in the ASSITEJ* Workshop 2019, Wiesbaden, 17-06-2019 (*Association internationale du Théâtre pour l’Enfance et la Jeunesse) The conference (in German) points out the problems of new challenges for historical remembrance: (1) a new revisionism emerging through the nationalist critique of the “cult of guilty” and „political correctness“, (2) the question how to adapt historical remembrance in a multicultural society, and (3), relied to both of them, the problem of a wrongly ritualized and sometimes even contra-productive aspects of commemorative culture– all relied but not restricted to the specific German situation. The paper pleads for a new culture of memory culture by integrating more „positive“ historic references without forgetting the „negative“ ones. „Die Toten sind nicht tot.“ Historische Erinnerung angesichts neuer Herausforderungen Vortrag in der ASSITEJ-Werkstatt* 2019, Wiesbaden, 17.05.2919 (*Association Internationale du Théâtre pour l’Enfance et la Jeunesse) Der Vortrag zeigt das Problem der dreifachen Herausforderung der Erinnerungskultur auf, durch (1) einen neuen Revisionismus im Zuge der nationalistischen Kritik am „Schuldkult“ und der „political correctness“, (2) die Frage, wie Erinnerungskultur in einer multikulturellen Gesellschaft angepasst werden kann, und (3), mit beidem verbunden, das Problem einer fälschlicherweise ritualisierten und manchmal sogar kontraproduktiven Aspekten der Erinnerungskultur – alles mit der spezifischen deutschen Situation verbunden, aber nicht darauf beschränkt. Der Vortrag plädiert für eine neue Erinnerungskultur durch die Integration von mehr „positiven“ historischen Bezügen, ohne die „negativen“ zu vergessen.

Geschichte als Erzählfiktion

I. Zwischen Empirismus und Rationalismus: Vom vernunftgemäßen Erzählen II. Wie man Geschichte erzählt/ Der Anspruch der Prosa

Geschichte als Baustelle

Auf der Suche nach Identitäten: Volk - Stamm - Kultur - Ethnos. Internationale Tagung der Universität Leipzig vopm 8.-9. Dezember 2000, 2007

Unabhangige historische Erinnerung

Die unabhängige historische Erinnerung der demokratischen Opposition in Ungarn "Unsere Generation, die am Vergessen interessiert ist, würde das gute Gedächtnis gern per Dekret abschaffen. Auch ich wäre froh, wenn man meine frühen Gedichte aus den Bibliotheken und dem Gedächtnis der Menschen entfernte. Armselige Menschen korrigieren ihre Vergangenheit. (…) Wenn sie sich über jemanden ärgern, erklären sie, er sei ja schon in der Wiege ein Verbrecher gewesen. Das spielt heute natürlich keine Rolle mehr." 1 Das historische Gedächtnis der demokratischen Oppositionellen in Ungarn war unabhängig von der Ideologie des kommunistischen Regimes. Diese Unabhängigkeit war die Ursache für die Entstehung und Arbeit der Opposition, nicht deren Folge. Publizistische Plattform der ungarischen Oppositionellen war die Samizdat-Presse. Die Autoren befassten sich vor allem mit aktuellen, nur selten mit historischen Ereignissen. Ihre Arbeit war aber unmittelbar mit dem Bedürfnis nach einem unabhängigen Gedächtnis verbunden. Dieses Gedächtnis war konstitutiver Teil der demokratischen Opposition. Die wichtigste Samizdat-Zeitschrift war Beszélő 2 (Der Sprecher). Beszélő erschien erstmals Ende 1981, nach der selbstbegrenzten Revolution in Polen. 3 Die Herausgeber der Zeitschrift hatten enge Verbindungen zu demokratischen Oppositionellen, insbesondere zu SZETA, einer Organisation zur Unterstützung der Armen, deren Existenz vom Regime geleugnet wurde. Die Herausgeber unterhielten Ende der 1980er Jahre auch enge Bezie-1 Eörsi, István (1986): Búcsú egy naiv embertől (Abschied von einem naiven Mann), in: Fanny Havas u.a. (Hg.): Beszélő Összkiadás (Beszélő Gesamtausgabe), Bd. 1, Nr. 1, Budapest 1992, S. 135-137. 2 Die Herausgeber waren János Eörsi, Miklós Haraszti, Gábor F. Havas, Gábor Iványi, János Kis, Ferenc Kőszeg, Bálint Nagy, György Petri, Ottília Solt und Sándor Szilágyi. 3 Am 13. Dezember hatte Wojciech Jaruzelski in Polen den Notstand ausgerufen, um die oppositionelle Gewerkschaftsbewegung Solidarność zu verbieten, die das kommunistische Machtmonopol bedrohte. 3. vom Regime tabuisierte Themen; 4. Rezension illegaler oder im Ausland erschienener Bücher zu politischen und moralischen Fragen; Berichte über legale und illegale demokratische Organisationen, ihre Veröffentlichungen und Aktivitäten. Da stets die aktuellen Entwicklungen im Vordergrund standen, lag der Fokus auf den relevanten Problemen der 1980er Jahre: (1) die Krise der ungarischen Wirtschaft und mögliche Lösungen, (2) Zensur und die Oppositionspresse, (3) die Lage der ungarischen Minderheiten im Ausland (vor allem in der Tschechoslowakei und in Rumänien), (4) das Verhältnis von Kirchen und Machthabern, Unterdrückung und Verfolgung, (5) die Machtübernahme des Militärs in Polen 1981 und das Verbot der Solidarność, (6) die Lage der Armen in Ungarn, (7) die Notwendigkeit einer Interessensvertretung der Arbeiter, (8) der Kampf gegen das Staudammprojekt in Gabčikovo-Nagymaros, (9) die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die von der offiziellen Presse verschwiegen wurde und (10) die Wahlrechtsreform. Beszélő veröffentlichte nur sehr wenige Artikel, die sich explizit mit der Geschichte Ungarns befassten, berücksichtigte aber bei der Diskussion aktueller Ereignisse die historische Perspektive und führte die gegenwärtigen Probleme auf bestimmte historische Prozesse zurück. Eine Ausnahme vom Gegenwartsbezug machte die Redaktion beim Aufstand von 1956. Die Autoren formulierten in Beszélő nicht nur ihre eigene Interpretation der Revolution, sie bemühten sich auch, durch Interviews und die Veröffentlichung von Memoiren und Dokumenten die Perspektive der Beteiligten aufzugreifen. Damit machte Beszélő die Dokumente zu 1956 auch für die Forschung zugänglich. In ihren Beiträgen über die Revolution von 1956 behandelten die Autoren das Ereignis allerdings nicht als historisches, sondern als ungelöstes und deshalb aktuelles Problem der ungarischen Gesellschaft. Indem sie das Schweigen des Kádár-Regimes zu 1956 und den sich anschließenden Vergeltungsmaßnahmen brachen und die Wahrheit über die Revolution veröffentlichten, leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zur Delegitimierung des Regimes. Weitere Tabuthemen, die im Beszélő immer wieder angesprochen wurden, waren die Machtübernahme der Kommunisten 1947 und das Schicksal der übrigen Parteien, die Lage der Juden und die ungarische Emigration nach 1945. Neben solchen landesspezifischen Themen reflektierten die Autoren von Beszélő auch die sozialen, politischen und wirt-7 Eörsi, István (1986): Búcsú egy naív embertől (Abschied von einem naiven Mann), in: Havas, Fanny u.a. (Hg.): Beszélő Összkiadás (Beszélő Gesamtausgabe), Bd. 1, Nr. 1. Budapest 1992. S. 135-137. 8 Csurka, István : Bibó-felejtés (Bibó-Vergessen), in: Rainer M., János: A monori tanácskozás jegyzőkönyve (Die Protokolle des Treffens von Monor), Budapest 2005, S. 75-85. 9 Haraszti, Miklós (1987): Emlék és panasz 1956-ból (Erinnerungen an und Klagen über

Philosophie als Erinnerung

Language, Truth and Democracy

The study is motivated by the question of how pre-philosophical knowledge and the knowledge gained through philosophizing are related to each other. The starting point is Plato's anamnesis theory, according to which the cognition of being corresponds to a recollection (anamnesis) of pre-existing knowledge in us. The investigation is based on Plato's dialogue between Socrates and Meno and reconstructs the origin of Meno's paradox, according to which man can neither search for what he knows nor for what he does not know. In response to this paradox, Socrates presents the anamnesis theory, in which he elucidates the relationship between pre-philosophical knowledge and philosophical inquiry. The answer to the question as to whether virtue can be taught, can be found in a further advancement of the anamnesis theory.