Vorwort zum Sonderheft „Statistical Literacy“ des Wirtschafts- und Sozialstatistischen Archivs (original) (raw)
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Vorwort und Überblick zum Sonderheft PISA Plus 2012–2013
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Ein häufiger Kritikpunkt an den international vergleichenden PISA Studien ist deren rein querschnittliches Forschungsdesign, welches aus wissenschaftstheoretischer Perspektive keine kausalen Aussagen über Prädiktoren für die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler zulässt (z. B. Diekmann 2014; Kromrey 2002). Lediglich in einem sehr eingeschränkten Umfang lassen sich auf Basis der internationalen Daten, im Rahmen der Trendanalysen über mehrere Zyklen hinweg, Aussagen zu Entwicklungstendenzen der Leistungsfähigkeit eines Bildungssystems als Ganzes treffen (vgl. dazu auch Heine et al. 2016). Eine erweiterte Analyse und Erkenntnisse zu differenzierten Bedingungsgefügen als Antezedens schulischer Kompetenzentwicklung sind oft nicht möglich oder müssen zumindest unsicher bleiben.
„Statistik“ als Schlüsselqualifikation für Juristinnen und Juristen
Zeitschrift für Didaktik der Rechtswissenschaft
Der Beitrag untersucht, welche Kompetenzen in der empirischen Datenanalyse für Juristinnen und Juristen in der richterlichen oder anwaltlichen Berufspraxis hilfreich sein können und wie die Vermittlung statistischer Untersuchungsansätze in der juristischen Ausbildung verankert werden kann. Wir argumentieren, dass quantitative Methodenkenntnisse als Schlüsselqualifikation im Sinne des Deutschen Richtergesetzes angesehen werden können und strukturieren mögliche Lehrinhalte eines entsprechenden Kurses.
Zivilstatistik: Konzept einer neuen Perspektive auf Data Literacy und Statistical Literacy
AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv
Zusammenfassung Demokratie lebt von Argumenten, die auf nachweisbaren Fakten basieren. Lebendige Demokratien brauchen gut informierte Bürger, die relevante gesellschaftliche Fragen verstehen, diskutieren und sich in öffentliche Entscheidungsprozesse einbringen können. Dieser Aufsatz stellt in Erweiterung von Statistical Literacy eine Teildisziplin vor, die wir Zivilstatistik nennen. Zivilstatistik konzentriert sich auf das Verstehen statistischer Informationen über die Gesellschaft, wie sie von den Medien, Statistikämtern und anderen Statistikanbietern bereitgestellt werden. Die Herausforderung, Menschen zu befähigen, Sinn aus diesen Daten zu erschließen, richtet sich gleichermaßen an Bildungseinrichtungen (Schulen und Hochschulen) wie auch an Medien und Statistikanbieter. Im vorliegenden Aufsatz beschreiben wir die spezifischen Charakteristika von Zivilstatistik und begründen die Notwendigkeit dieser Teildisziplin, die im Schnittfeld von Statistik, Gesellschaftswissenschaften und –...
Statistical Literacy & Data Literacy – Grundbildung im Umgang mit empirischen Daten
2020
Bereits in der Schule ist es notwendig, ein Verstandnis von wissenschaftlichen Forschungsprozessen und dem Zustandekommen der daraus resultierenden Befunde, Schlusse und Darstellungen zu fordern, um Schuler*innen so auf einen kompetenten Umgang mit Informationen im Alltag vorzubereiten. In diesem Beitrag wird ein Ansatz vorgestellt, wie diese Forderung im Rahmen eines Naturwissenschaftskurses fur die Eingangsphase der Oberstufe erfolgen kann.
Statistik: selbstverständlich?
Statistik und Intuition, 2015
Statistik spekuliert nicht. Statistik beruht auf harten Fakten. "Es ist ein Buch über Demografie, das ist in Ordnung, das sind einfach Zahlen", sagte Frank Schirrmacher über Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab". Ich bin Statistikerin. Mein Arbeitsalltag besteht darin, Zahlen und Fakten zusammenzutragen und zu analysieren, um daraus Informationen zu gewinnen. Informationen, die mir und anderen helfen zu begreifen, wie unsere Welt funktioniert-unsere Gesellschaft, unsere Umwelt, unsere Wirtschaft und natürlich wir Menschen selbst. Statistiker betreiben, vereinfacht gesagt, Recherche-nur eben mit ganz bestimmten, formalisierten Mitteln. Recherche ist, so definiert es der Journalist Hans Leyendecker, "ein professionelles Verfahren, mit dem Aussagen über Vorgänge beschafft, geprüft und beurteilt werden". Recherche hat zunächst einmal etwas mit Handwerk zu tun. Statistisches Handwerkszeug wird angesichts der Verfügbarkeit großer Datenmengen auch für Journalisten immer wichtiger. Denn Datenjournalismus heißt, Daten ihre Geschichte erzählen zu lassen, Erklärungen zu finden und Entwicklungen vorherzusagen.
Welche Daten? Welche Literacy?
2021
Der Beitrag diskutiert die Data-Literacy-Charta des Stifterverbandes aus einer medienwissenschaftlichen Perspektive. Er formuliert eine Sichtweise, in der Daten nicht nur individuellen, sondern auch kollektiven Verantwortlichkeiten unterliegen. Daten lassen sich als ein gemeinschaftliches, sozial zu verhandelndes Gut lesen. In ihnen sind historische und sozio-politische Umstände eingeschrieben. Die Frage lautet: Was bedeutet es in, als und durch Daten zu sein? Der Beitrag wurde im Open-Media-Studies-Blog der Zeitschrift für Medienwissenschaft erstveröffentlicht: https://zfmedienwissenschaft.de/online/open-media-studies-blog