Kaffeehausgeschichten. Politik der Gastronomie in Yadé Karas Cafe Cyprus (original) (raw)
2014, Colloquia Germanica
In Yadé Karas (*1965) roman Cafe Cyprus (2008) gehen Gastronomie und Politik miteinander einher. zu dieser Symbiose gehört auch, dass die rede über die Esskultur oft mit einem kolonial motivierten Bestreben verschränkt wird. Im Buch liest man etwa, dass man london, «wie McDonald’s es zuvor gemacht hatte,» von einem «Kebap Van» aus kolonialisieren (16), ja ein «Mc’KebapImperium» gründen wolle (20), dass diese Stadt mit «Kebap-Shops» belagert oder mit Kaffee erobert werde (232), oder dass dem Protagonisten Hasan beim zwiebelschneiden Tränen in die augen stiegen, die seinen Eroberungsgeist anspornten (17). In einem zypriotischen Café in london, der titelgebenden Institution, hat sich außerdem eine Gemeinschaft von in England lebenden zypriotischen Männern um Kaffeehaustische geformt, die während «Mokkagespräche[n]» (50) über den zypernkonflikt debattiert – und zwar in all seinen Facetten. Dort ziehen sich zyprioten vom alltag in der englischen Metropole zurück, bilden eine art «unO-Ver...
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1994
Zu den Besonderheiten von Literaturproduktion und-rezeption im Kaffeehaus Die Geschichte der literarischen Kommunikation seit dem Ende der Antike ist zugleich die ihrer fortschreitenden Mediatisierung. Mittel
Das Kaffeehaus: Bürgerliche Öffentlichkeit
2015
Das europäische Kaffeehaus ist nicht nur eine der großen ökonomischen Erfolgsgeschichten im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert, es wurde darüber hinaus durch die Behandlung in den Texten vor allem von Sir Richard Steele und Joseph Addison sowie durch die Theorien von Jürgen Habermas zu einem symbolischen Ort für die Entstehung diskursiver Literaturformen und einer ‚bürgerlichen Öffentlichkeit'. In der Selbstwahrnehmung der Aufklärer und ihrer Nachfolger ist dieser Raum im mehrfachen Sinne zentral -als realer physischer Ort des Zusammentreffens und als konzeptueller Raum für die Entfaltung von Diskursen, sei es über Literatur, das Theater, Wissenschaft oder auch Politik.
Die griechische Politische Kultur
Sehr verblüfft und mit etwas Schrecken konstatiert die europäische öffentliche Meinung in den letzten Jahren gleich nach den NATO-Interventionen im ehemaligen Jugoslawien und besonders nach den USA-Invasionen in Afghanistan und im Irak große Anti-NATOund Anti-EU-Demonstrationen in Griechenland, deren Demonstranten einen tiefen Hass gegen die USA bekunden und sich offen mit Milosevic oder Bin Laden solidarisieren. Nicht zuletzt nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das praktische Entzaubern der vermeintlichen Unverwundbarkeit der Weltmacht vernahm man von den meisten Griechen eine Schadenfreude über dieses Leid der Amerikaner. Viele stellten nämlich die Behauptung auf, auch die USA sollten irgendwann an ihrem Leib erfahren, "was Krieg und Schmerz heißt". Der Antiamerikainsmus kulminierte im März 2003, als die USA ihren Angriff gegen Irak starteten. Außer den üblichen Demonstrationen, Krawallen vor der amerikanischen Botschaft und den Ausschreitungen mit der Polizei sprach sich herum, dass eine konsequente Antikriegshaltung einen Boykott gegen alle amerikanischen und britischen Produkte erfordert! Der Verein der griechischen Regisseure rief sogar alle Griechen auf, die amerikanischen Filme zu boykottieren, solange der Krieg anhält! Doch wenn man die für europäische Verhältnisse logische Vermutung aufstellen würde, man habe es hier entweder mit muslimischen Exklaven oder mit Erzkommunisten oder noch logischer mit fanatischen Globalisierungsgegnern zu tun, würde man sich irren. Denn diese unentwegten Proteste wurden von ganz normalen Bürgern veranstaltet, die zwar manchmal eine gewisse Sympathie zu linken Ideen haben, jedoch sowohl in ihrem Wahlverhalten, als auch in ihrer allgemeinen Wertvorstellung der üblichen europäischen Denkweise nahe stehen.
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