Urbane Reallabore: ein Blick in die aktuelle Forschungswerkstatt (original) (raw)
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Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021
As part of sustainable transformation of municipalities, real-world laboratories have been increasingly used as instruments in research projects since 2015. However, the academic reflection of their implementation has so far been scarce. This paper views real laboratories as a cooperative instrument for the sustainable transformation of urban spaces. It investigates the research question, to what extend real-world laboratories work as a theoretical concept in practice. The paper undertakes a comparative analysis of the projects “Bottrop 2018+”, “KuDeQua” and “ProUrban”, where real-world laboratories present the central methodology. Despite their common theoretical background, the projects show significant differences in the subject matter, spatial scope, practitioners’ involvement, processes and procedures. Through the comparison, opportunities, challenges and possible problems in implementing real-world laboratories are worked out.
Die Stadt als „Reallabor“ für Systeminnovationen
Innovation und Gesellschaft, 2013
Seit einigen Jahren lässt sich ein "Experimental Turn" in der Ökonomie und in den Sozialwissenschaften beobachten (vgl. u. a. Overdevest et al. 2010). Insbesondere durch Laborexperimente ist es zu einer empirisch fundierten Erweiterung der Verhaltensannahmen von Akteuren gekommen und hat diese Disziplinen in ihrer Aussagekraft noch mächtiger gemacht. Es zeigt sich immer deutlicher, dass ein solcher "Experimental Turn" auch bei der Analyse komplexer sozio-technischer Veränderungsprozesse notwendig ist. Die Herausforderung besteht darin, dass die klassische kontrollierte Labor-und Experimentsituation zu "Realexperimenten" und "Reallaboren" weiterentwickelt werden muss. Gelingt dies, können Reallabore zu zentralen Bausteinen einer transdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaft werden, die sich der Untersuchung von Systeminnovationen widmet. 2 Systeminnovationen als Kern nachhaltigen Wandels 2.1 Zum Wesen von Systeminnovation Systeminnovationen sind Innovationen, die weit über technologische Veränderungen hinausgreifen und die Veränderungen von Infrastrukturen, Institutionen,
Reallabore im Kontext Transformativer Forschung
2017
Erstellt im Rahmen des Projektes "Forschung in Reallaboren begleiten, systematisieren und transferieren (ForReal)" Einer Kooperation von Finanziert von IETSR Discussion papers in Transdisciplinary Sustainability Research präsentieren erste Ergebnisse laufender Forschung an der Professur für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie laden zur kritischen Diskussion ein und zielen auf eine Weiterentwicklung der Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen ab. Die Professur schätzt den wissenschaftlichen Wert und die Qualität der Publikationen, identifiziert sich jedoch nicht notwendiger Weise mit ihrem Inhalt.
Wuppertal Paper, 2019
by Michael Rose, Matthias Wanner & Annaliesa Hilger. 2nd, updated and extended edition. [German summary below] The Great Transformation towards sustainability is a challenge for society as a whole, and science is also required to address it. For this reason, the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) has launched the "Sustainable Economy" (NaWi) funding programme to support science and practice in meeting this challenge. A new format for designing this cooperation between science and practice as a contribution to sustainable development is the so-called real-world laboratory. This is where actors from science and practice come together to jointly develop and test solutions for a real-world sustainability problem. Based on the conceptual and empirical real-world laboratory research of the NaWi project "Well-Being Transformation Wuppertal" (WTW), the experiences and findings from the NaWi projects WTW, KInChem and WohnMobil as well as the latest scientific literature on real-world laboratories were synthesised. The resulting study at hand offers readers a comprehensive overview of the design and implementation of real-world laboratories. First, existing real-world laboratory concepts are reflected and eight key components of real-world laboratories are presented. The real-world laboratory will then be examined in more detail in terms of its process and structural dimensions. A detailed process guide shows step by step how a realworld laboratory process should be designed. The new roles of scientists in this will also be analysed. Finally, the structuring elements of a real-world laboratory are presented and – like the process steps and roles – applied to the three NaWi projects. The study results in a detailed catalogue of factors that help to set up, implement and improve real-world laboratories. These include - orientation towards the real-world laboratory flowchart and the structuring elements; - securing of process and knowledge quality; - development of proper communication and participation structures and formats; - targeted selection and qualification of personnel; - early clarification and continuous reflection of goals, interests, responsibilities and roles and the prevention of conflicts; - management of possible resource shortages in advance; and - addressing the conflicts of objectives immanent in real-world laboratories. -------------------------------------- Die Große Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, für deren Bewältigung auch die Wissenschaft gefordert ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher unter anderem die Fördermaßnahme "Nachhaltiges Wirtschaften" (NaWi) ins Leben gerufen, um Wissenschaft und Praxis in ihrer Begegnung dieser Herausforderung zu unterstützen. Ein neues Format, um diese Wissenschafts-Praxis-Kooperation als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, ist das sogenannte Reallabor. Dort kommen Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um gemeinsam Lösungen für ein realweltliches Nachhaltigkeitsproblem zu erarbeiten und auszuprobieren. Ausgehend von der konzeptionellen und empirischen Reallaborforschung des NaWi-Projekts "Wohlstands-Transformation Wuppertal" (WTW) wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den NaWi-Projekten WTW, KInChem und WohnMobil sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu Reallaboren synthetisiert. Die hieraus entstandene vorliegende Studie bietet den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren. Zunächst werden bisherige Reallaborverständnisse reflektiert und acht Schlüsselkomponenten von Reallaboren präsentiert. Anschließend wird das Reallabor in seiner Prozess- und seiner Strukturdimension näher beleuchtet. Ein ausführlicher Prozess-Leitfaden zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Reallabor-Prozess gestaltet werden sollte. Auch die teils neuen Rollen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Reallaboren werden analysiert. Schließlich werden die strukturierenden Elemente eines Reallabors vorgestellt und - wie bereits die Prozessschritte und Rollen - auf die drei NaWi-Projekte angewendet.
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021
The continuation and stabilization of urban real-world laboratories has the potential to contribute substantially to a successful socio-ecological transformation. Implementing actors face challenges which include time constraints related to project funding and the complexity of transdisciplinary research logic and practice. Selected externally funded research projects are assessed in terms of continuity, transferability, contribution to transformation, reflexivity and learning processes and transdisciplinarity to determine how project frameworks affect the continuity of real-world laboratory elements. The findings indicate a tendency towards a successful continuation of multi-stakeholder collaborations. A structural ontinuation of real-world laboratory activities by practitioners is also proven to be possible in various constellations. The termination of donor funded infrastructure and resources remains a major obstacle due to short project durations. The criteria of transdisciplina...
Neugestaltung urbaner Freiräume – Einblicke in das Reallabor Wuppertal
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021
Städte als Orte der Nachhaltigkeitstransformationen finden immer größere Bedeutung in der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung. Eine der Schlüsselfragen hier ist, wie sich urbane Nachhaltigkeitsnischen proaktiv fördern und verbreiten lassen. Lineare und planbare Pfade zur Vergrößerung dieser sind oftmals nicht umsetzbar, da so die Kompelxität von Transformationsprozessen nicht berücksichtigt wird. Darum fokussiert dieser Beitrag die komplexen Beziehungen zwischen nicht-nachhaltigen und nachhaltigen Strukturen über das Konzept der institutionellen Logiken, das strukturelle Regeln beschreibt und mit Hilfe von Narrativen sichtbar gemacht werden können. Um einen Zugang zu diesen zu bekommen und einen reflexiven Lernprozess anzustoßen wurde ein temporäres Experiment im Reallabor Wuppertal durchgeführt und in einer illustrativen Fallstudie diskutiert. Die gemeinsame Forschungs- und Praxisfrage der Reallaborinteverntion, wie lebenswerter urbaner Freiraum entwickelt werden kann, wu...
Reallabore als Orte der Nachhaltigkeitsforschung und Transformation
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Reallabore knüpfen an verschiedene Forschungstraditionen an, etwa die transdisziplinäre Forschung, Nachhaltigkeitsforschung und Transformationsforschung, bieten aber auch wesentlich Neues. Erste Ergebnisse aus vier Reallaboren sowie der zugehörigen Begleitforschung werden in diesem Schwerpunkt verbunden mit konzeptionellen Beiträgen. Für ein zukünftiges Verständnis von Reallaboren werden davon ausgehend Bedingungen formuliert, die nötig sind um das volle Potenzial dieses neuen Forschungs- und Praxisformates zu heben: Forschungsorientierung, normative Orientierung an Nachhaltigkeit, Transdisziplinarität, Transformativität, zivilgesellschaftliche Orientierung, Langfristigkeit und Laborcharakter. Weitere zentrale Punkte werden zur Klärung ausgewiesen.
EconStor Preprints, 2017
Reallabore sind derzeit ein popularer Forschungsansatz an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Neben vermuteten Potentialen, wie der Erzeugung von Transformationswissen und einem Beitrag zu gesellschaftlichem Wandel, gibt es auch vielfaltige offene Fragen, u. a. im Hinblick auf das Verhaltnis zu transdisziplinarer Forschung, der Ubertragbarkeit des erzeugten Wissens oder der Gestaltung von Experimenten in der "realen Welt". Auch eine breit getragene Definition von Reallaboren existiert derzeit nicht. Dieses Diskussionspapier mochte daher dreierlei leisten: Es beginnt mit dem Herausarbeiten von Reallabor-Merkmalen als a) Beitrag zu Transformationsprozessen, b) Experimenten als zentraler Forschungsmethode, c) Transdisziplinaritat als Forschungsmodus, d) dem Ziel der Ausweitung und Ubertragung der Ergebnisse und e) Reallaboren als Orten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lernens. Im Nachgang werden diese Merkmale durch Ruckbezug auf die einschlagig...
Reallabore als Rahmen transformativer und transdisziplinärer Forschung: Ziele und Designprinzipien
Transdisziplinär und transformativ forschen
Zu Reallaboren, ihrer Definition und ihrem Aufbau, ihren Zielen und Methoden besteht inzwischen ein lebendiger und teils divergierender Diskurs. Die Kontroversen beruhen nicht nur darauf, dass sie ein noch junges, wenig beschriebenes Format sind, sondern auch auf ihrem umfassenden Anspruch: Sie schließen eine Lücke zwischen Forschung und Praxis; sie arbeiten transdisziplinär und transformativ, indem sie wissenschaftliche Forschung mit Beiträgen zu einem gesellschaftlichen Wandel kombinieren. Erste Definitionen von Reallaboren stellten den gesellschaftlichen Bedarf nach "wissenschaftsgeleitete[r] Unterstützung des Transformationsprozesses im Sinne der Transdisziplinarität" heraus (MWK 2013, S. 31; s. auch Wagner und Grunwald 2015; Arnold und Piontek 2018), auch weil zu diesem Zeitpunkt noch kaum Projekte unter diesem Begriff firmierten. In einer zweiten Phase, in der eine Vielzahl von Reallaboren die Arbeit aufnahm, lag der Schwerpunkt auf der Diskussion von Charakteristika und Kriterien, die helfen zu entscheiden, was berechtigterweise als Reallabor bezeichnet wird. Beecroft und Parodi (2016) listen zum Beispiel als Kriterien "Forschungsorientierung, normative Orientierung an Nachhaltigkeit, Transdisziplinarität, Transformativität, zivilgesellschaftliche Orientierung, Langfristigkeit und Laborcharakter" auf. Defila und Di Giulio (2018) betonen in der Einführung zu diesem Buch als zwingende Anforderung an Reallabore (nebst der Transdisziplinarität), dass diese ein gesellschaftlich legitimiertes Ziel verfolgen müssen, das ethisch gut begründet und gemeinwohlorientiert ist. An diese Definitionen anknüpfend soll hier ein Verständnis von Reallaboren vorgelegt werden, das auf der Reflexion praktischer Erfahrungen basiert, und das da