Wenn Saatgut zum Gemeingut wird (original) (raw)
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2011
Beim Begriff Abfall denkt man heutzutage zunachst an in Parks herumliegende leere Flaschen und allerhand weggeworfene oder lagen gelassene Verpackungen. Doch was bedeutet Abfall aus archaologischer Sicht? Wie wird aus Abfall Kulturgut? Eine Betrachtung anhand zweier aktueller archaologischer Fallbeispiele.
Wegweisung zur Gesundheit: Gesundheit als Gemeingut
Gesundheitsförderung - Rehabilitation - Teilhabe
Zusammenfassung Für Gesundheit gibt es keine allgemeinverbindliche Definition, aber es ist Konsens, dass Gesundheit mehr bedeutet als die Abwesenheit von Krankheit. Sie ist ein vielschichtiges Geschehen, das in Zusammenhang mit Lebensqualität, förderlichen Lebenssituationen und selbstbestimmter Lebensführung steht. Gesundheit als Gemeingut und das Schaffen gesundheitsfördernder Verhältnisse werden deswegen unter der Überschrift „ Health in All Policies “ zunehmend als Querschnittsaufgabe gesehen. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Dabei spielen insbesondere bei der WHO Fragen nach dem subjektiven Wohlbefinden (subjective well-being) eine zunehmend wichtigere Rolle, wobei Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle zu berücksichtigen sind. Es gilt also, Strategien der Gesundheitsförderung zu entwickeln, die ausdrücklich auch Menschen jeden Alters und Menschen mit Beeinträchtigungen berücksichtigen. Dabei sollen die Faktoren, die Gesundheit beschränken, reduziert,...
Gemeingüter im horizont des Gemeinguts der Menscheit
Gerechtigkeit und Verantwortung in der globalen Gesellschaft, 2020
Im Rahmen der Debatte über zu Gerechtigkeit und Verantwonung in der globalen Gesellschaft möchte ich aus einer philosophischen Sicht zur Suche na ch einer geschichtlich geerdeten, weltweiten Gerechtigkeit beitragen. Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen bildet die Diskussion über die Gemeingüter als Annäherung an eine Antwort auf verschiedene gesellschaftliche und Umweltkrisen, mit denen die Weltgesellschaft konfrontiert ist. Mit dieser philosophischen Sicht ist im Gegensatz zum alltäglichen und mitunter sogar wissenschaftlichen Sprachgebrauch nicht gemeint, es handle sich um ein Spiel mit Begriffen, die, losgelöst von empirisch-realen und mit Mängeln behafteten Prozessen, keinerlei Einfluss auf die Lebenspraxis haben. Vielmehr geht es darum, eine kritische theoretische Vernunft mit einer ethisch geerdeten, praktischen Vernunft zu verbinden, die uns sowohl ein kritisches Verständnis der Prozesse ermöglicht, mit denen die heutige Menschheit die Hervorbringung von Welt bestimmt, a1s auch eine ethische Dynamisierung derselben auf eine verstärkte Humanisierung und Nachhaltigkcit hin.
Vom Luxusgut zum Massenphänomen
2019
Die folgende Arbeit setzt sich mit den Entwicklungen am Tourismussektor von 1945 bis heute auseinander. Dabei wird ein Fokus auf das Tourismus- und Reiseverhalten der Österreicher und Österreicherinnen gesetzt. Die wirtschaftliche Lage in Österreich weist in der hier untersuchten Zeitspanne die gesamte Bandbreite von einer zerstörten Wirtschaft bis hin zu einem Wirtschaftsboom auf und bietet damit eine ideale Grundlage, das Tourismusphänomen in den verschiedenen wirtschaftlichen Lagen zu analysieren. Die Tourismusreise hat sich dabei in weniger als hundert Jahren vom Luxusgut zum Massenkonsumgut transformiert und darf keinesfalls als anthropologische Grundkonstante gewertet werden, sondern unterliegt gesellschaftlichen, sozialen wie auch individuellen Faktoren. Insbesondere die (neuen) technischen Kommunikationsmittel scheinen dabei ein Faktor zu sein, der die Branche in ihren Strukturen grundlegend verändert (hat). Sie sollen hier ebenso näher analysiert werden wie das studentische...
Geistiges Eigentumsrecht als Instrument zum Erhalt biologischer Vielfalt? Saatgut als Sonderfall
Biopatente, 2016
Geistige Eigentumsrechte an Pflanzen (Sortenschutz, Patente) und Biologische Vielfalt stehen in einem spannungsreichen Wechselverhältnis. Für Saatgut gilt dies in besonderem Maße. Lange waren die Interessengegensätze um Saatgut in die agrarpolitische Doppelinstitution von Sortenschutz und Verkehrsgenehmigung rechtlich eingebettet. Sie brachten einerseits die gegenläufigen Interessen von Züchtern und Landwirten und andererseits das öffentliche Interesse an einer verlässlichen Lebensmittelversorgung zum Ausgleich. Seit Mitte der 70er Jahren aber steht der Sortenschutz in Verdacht, als Motor der Grünen Revolution die Verengung des Genpools, das Ausräumen der Landschaft und die Chemikalisierung der Agrarwirtschaft mit zu verantworten. Seither ist neben die internen Agrarkonflikte der Umweltkonflikt getreten. Beide Konfliktherde haben sich durch den Einsatz von Biotechnologie und die damit einhergehende Verschiebung des gewerblichen Rechtsschutzes vom Sortenschutz hin zum Patentschutz verschärft (»Biopatente«). Zudem ist eine weitere Diskussion über »Biopiraterie« entbrannt, die eine ungerechte Rohstoffordnung zu Lasten des globalen Südens anprangert. Dem Verlust von Biodiversität und ungerechten Strukturen der globalen Nutzung biologischer und genetischer Ressourcen setzt seit 1992 die Konvention über den Schutz der Biologischen Vielfalt (CBD) 1 ein Gegenkonzept entgegen. Dieses internationale Abkommen wurde 2001 durch den Internationalen Saatgutvertrag (ITPGRFA 2) ergänzt. Seither steht Saatgut rechtlich in einem ____________________ 1
Nachbarschaft als sozial-räumliches Gemeingut
Spatial Commons. Die Nachbarschaft und ihre Gewerberäume als sozial-räumliches Gemeingut, 2020
Herausgeber*innen: Dagmar Pelger Anna Heilgemeir Nada Bretfeld Jörg Stollmann, in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung Technische Universität Berlin, Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung, www.cud.tu-berlin.de Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, www.bildungswerk-boell.de
Der deutsche Markt für Getreidesaatgut im Licht der Property-Rights-Theorie
1998
Saatgut von Weizen, Gerste, Hafer und mit Einschränkungen auch von Roggen kann ohne Qualitätseinbußen vom Landwirt selbst erzeugt werden, indem er einen Teil der Ernte zur erneuten Aussaat verwendet (Nachbau). Die wertbestimmenden Eigenschaften von Saatgut (genetisches Leistungspotential, Keimfähigkeit etc.) sind zudem nicht offensichtlich, so daß vom Staat durch die Sortenschutz-und Saatgutverkehrsgesetzgebung detaillierte Regelungen geschaffen wurden, damit Saatgut mit klar definierten Eigenschaften marktwirtschaftlich gehandelt werden kann. Dadurch besitzt das Produkt Saatgut zugleich ein komplexes Eigenschafts-und Wirkungsbündel, das mit Hilfe der Property-Rights-Theorie systematisch und nachvollziehbar entflochten werden kann. Die Ermittlung und systematische Darstellung der Verfügungsrechtsstruktur von Saatgut ermöglicht es zu überprüfen, ob die Absatzstrategien der Saatgutanbieter die aufgezeigten Eigenarten des Saatgutes angemessen berücksichtigen.