Kredit und Bankrott in der deutschsprachigen Literatur (original) (raw)

"Die Materialität von Kredit. Sachüberlieferungen mittelalterlicher Schuld- und Kreditbeziehungen" (Das Mittelalter 2022/2)

Das Mittelalter – Themenheft, 2022

Dieses Themenheft gibt einen Überblick über die Diversität von Sachüberlieferungen mittelalterlicher Schuld- und Kreditbeziehungen in Zentral-, Nord- und Südosteuropa. In neun Fallstudien wird die Bedeutung verschiedenartiger Artefakte wie Kerbhölzer, Pfandgegenstände, Rechnungslisten oder Briefe für Kreditbeziehungen in unterschiedlichen mittelalterlichen Gesellschaften beschrieben. Es wird gezeigt, dass Kredite auf keine bestimmte ökonomische oder soziale Gruppe beschränkt waren. Unter Anwendung multidisziplinärer Zugänge, etwa aus der Archäologie, Philologie, Judaistik oder Germanistik, werden neue Aspekte des mittelalterlichen Wirtschaftens rekonstruiert, die bisher nur peripher wahrgenommen wurden.

Rezension: Felix Krämer, Leben auf Kredit. Menschen, Macht und Schulden in den USA vom Ende der Sklaverei bis in die Gegenwart, Campus: Frankfurt 2024.

Redaktionell betreut von Ralf Ahrens "Wo sind die vielen Geschichten dazwischen, daneben oder dahinter?" (S. 12), fragt Felix Krämer zu Beginn seiner Studie. Statt sich mit visionären Finanzministern, risikofreudigen Unternehmern oder mächtigen Bankern auseinanderzusetzen, widmet er sich dem historischen Alltag verschuldeter Menschen in den USA. Krämer interessiert sich nicht ohne Grund für die "Kehrseite eines abstrakten Finanzkapitalismus" (S. 87). Sein analytischer Blick richtet sich auf Menschen, deren Körper und Selbstverhältnisse, weil er wissen möchte, was sie dazu brachte, sich zu verschulden, und was Schulden mit ihnen machten. Das ist keine leichte Aufgabe, doch seine Darstellung und Analyse verschiedener "Leben auf Kredit" sind originell und überzeugen. Wie geht er vor?

Jenseits von Angebot und Nachfrage: Was die Literatur über die Finanzkrise weiß

2013

Bei diesem Beitrag handelt es sich um die Schriftfassung der Siebten Wilhelm-Ropke-Vorlesung, die der Ressortleiter Wirtschaft sowie Geld & Mehr der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Dr. Rainer Hank, am 21. Februar 2013 in der Thuringer Aufbaubank in Erfurt gehalten hat. Die jahrlich zum Todestag des grosen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlers stattfindende Veranstaltung des Wilhelm-Ropke-Instituts e.V. soll dazu beitragen, Ropkes Wirken als Wissenschaftler, Politikberater und Publizist in Erinnerung zu rufen und seine Ideen auf aktuelle Probleme anzuwenden. Anhand der Analyse verschiedener Klassiker der europaischen Literaturgeschichte wird deutlich: Goethe, Shakespeare & Co. wissen zwar nichts von der Eurokrise. Aber vom Thema Schuld & Schulden, der Tiefendimension unserer Finanzkrise seit dem Jahr 2008, davon verstehen sie etwas. Lange hat sich niemand um solche Themen gekummert. Jetzt hat sich gezeigt, dass Schulden, private und offentliche, eine problematische Angeleg...

Terrorismus, Crash und Krise in der Literatur

transcript Verlag eBooks, 2023

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Geld oder Leben. Bankrott und Rettung im 18. Jahrhundert und in Kotzebues Der Opfertod

2020

The article examines the discursive interrelationship between bankruptcy and lifesaving around 1800, showing in the first part how fraudulent bankruptcy has been (unsuccessfully) combated by governments since the early modern era and how this problem appears as an object of literature. Here, too, the issue is that fraudulent bankrupt bankers easily evade punishment (and infamy) and profit from bankruptcy. The victims of such bankrupts, on the other hand, must be rescued – proposals for state rescue were made around 1800. State rescue has been set up since the last third of the 18th century for the benefit of drowning victims. In favour of saving lives, the infamation of dead bodies (as potential suicides) is to be abolished. The justifications for these undertakings are based on the wealth of the state to be preserved. The logic of life and the logic of money with their respective reproductive powers are projected on each other. Just as saving lives means saving wealth for the state...

Träume in der deutschsprachigen Barockliteratur

Peer Schmidt/Gregor Weber (Hg.), Traum und res publica. Traumkulturen und Deutungen sozialer Wirklichkeit im Europa von Renaissance und Barock. Berlin: Akademie, 59-75, 2008

Survey of the literary representations of dreams in German Baroque literature. Examples discussed include: Daniel Caspar von Lohenstein's novel "Arminius" (1689/90); Andreas Gryphius's drama "Catharina von Georgien"; Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen's novel "Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch" (1668/69)"; the anonymously published "Deß Weisen Mannes Politische Träume" (1683), probably by Christian Weise; Christian Reuter's novel "Schelmuffsky" (1696).