Vermittlung von Informationskompetenz und Präsentation von Wissen (original) (raw)

Vermittlung von Informationskompetenz

2000

„Auch für die Ausbildung der Studierenden ließen sich die Universitätsbibliotheken noch viel mehr ausnutzen, wenn ein regeres Ineinandergreifen zwischen Bibliotheksbetrieb und akademischem Unterricht hergestellt würde. Nicht darin liegt für die Universität der Nutzen der Bibliothek, dass sie überhaupt da ist, sondern darin, dass die Universitätsangehörigen die Bibliothek und ihre Einrichtungen kennen und sie zu benutzen verstehen.

Wissenskooperation durch Tagungen und Publikationen

2017

Der vorliegende Beitrag wirft einen Blick auf die „Kommunikationsinfrastruktur“ der DGWF: die Jahrestagungen und ihre Fachzeitschrift. Es wird nachgezeichnet, wie über die Jahrzehnte die Bedarfe an Kommunikation und ihre Formen einen kontinuierlichen Wandel erfahren haben. Dabei wird ein besonderer Blick auf unterschiedliche Akteursgruppen mit ihren jeweiligen Kommunikationsansprüchen geworfen. Ein Schwerpunkt wird auf die Auswertungsverfahren (Monitoring) der Jahrestagung und die veränderten Publikationsstrategien gelegt. 1 Zum Wissensaustausch in einer Fachgesellschaft In einer Fachgesellschaft kommt der wissenschaftlichen Kommunikation eine herausragende Bedeutung zu. Durch die Organisation von Tagungen und die Möglichkeiten des persönlichen Austausches prägt die DGWF als zentraler „Player“ seit Jahrzehnten das Feld. Zunächst war für den Arbeitskreis Universitäre Erwachsenenbildung (AUE) vor allem die Außenorientierung eine bedeutsame Aufgabe: So „erwies sich der AUE als ein wich...

Das Konzept Informationskompetenz

Since the 1990s, the concept of „Informationskompetenz“ has been developing into a key term in the educational as well as in the library sector in Germany. It represents a transfer of the concept of information literacy, which has been established in the Anglo-American area since the 1980s and which is used generally to describe the ability to handle information, esV pecially in digital form. In this thesis, the concept of information as a point of reference for this ability will be examined from an etymological and a semiotic point of view, as well with a mathematical-statistical approach and also as a basic term in information science. The interrelation with media history will be demonstrated and analysed in an investigation of the emergence of the term. The development of the concept will be traced, from its first appearance up to more current usages that are focused on target groups, such as information literacy in the working place The Berlin-based project „Informationskompeten...

Von der Informationskompetenz zur Kulturzugangskompetenz

19. Jahrhundert. Die alte monarchisch und agrarisch geprägte Welt wird durch die Industrialisierung und den modernen Buchdruck umgekrempelt. Monarchien verschwinden, Demokratien entstehen. Informationen werden massenhaft verbreitet, als Flugblätter, Zeitungen, Bücher. Immer mehr öffentliche Bibliotheken versorgen Interessierte mit immer mehr Informationen. Schulen ermächtigen einen Großteil der Bevölkerung, die immer heterogeneren Informationen zu lesen, zu bewerten und zu verstehen und so an der modernen Kultur teilzuhaben. Wer lesen und die Informationen einigermaßen einordnen konnte, erfuhr, wenn irgendwo ein Krieg ausgebrochen war, konnte sich über die politischen Strömungen ein Bild machen, Vertreter in die Regierung wählen und sich abends vielleicht sogar in ein belletristisches Buch vertiefen. 21. Jahrhundert. Die alte demokratisch und industriell geprägte Welt wird durch die von Computern und Internet ausgelöste Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung umgekrempelt. Die Publikation von Informationen ist viel einfacher geworden, das Datenvolumen explodiert förmlich. Die Digitalisierung der allermeisten Daten führt zu einer Konvergenz der Datenspeichermedien wie Papier, Filmrollen oder Negativstreifen. Algorithmen und Programmcodes automatisieren immer mehr Arbeitsprozesse. Das Internet vernetzt beliebige Menschen und Geräte miteinander und ermöglicht Austausch und Zusammenarbeit. Wer ein Kulturzugangsgerät¹ wie Computer oder Smartphone und die entsprechende Kompetenz hat, kann an der modernen Kultur teilhaben, kann Informationen nicht nur rezipieren, sondern auch in einem Blog, auf Twitter oder über 1 Der Begriff wurde durch Lisa Rosa geprägt, siehe https://shiftingschool.wordpress.com/ 2014/10/21/kulturzugangsgerat-kleine-abhandlung/.

Präsentation, Demonstration, Rezeption: Visualisierung der Wissenskommunikation

soz.uni-bayreuth.de

Durch die Veränderung gesellschaftlich etablierter Kommunikationsformen sind neue Arten visualisierter Darbietung von Wissen entstanden. Dabei stellt sich wissenssoziologisch die Frage, inwiefern sich im Zuge dieser voranschreitenden Visualisierung die Art und Weise der Verbreitung und Aneignung von Wissen transformiert und ob damit eine Veränderung individueller wie gesellschaftlicher Wissensvorräte einhergeht. Von hervorgehobener Bedeutung sind dabei die gesellschaftlichen Folgen des Visualisierungsschubs auf formalisierte Wissensbestände und Qualifikationen. Wir konzentrieren uns deshalb hier auf Bereiche, in denen visualisierte Wissenskommunikation tragender Teil institutionalisierter kommunikativer Austauschprozesse ist, deren Aneignung bei den Beteiligten zu anerkannten Bildungstiteln, offiziellen Zertifikaten oder wirksamen Kompetenznachweisen führt. 1 Will man die Eigenheiten visueller im Kontrast zu verbalisierter oder textlicher Wissenskommunikation herausarbeiten, müssen sowohl die Darbietungs- als auch die Rezeptionsformen visuellen Wissens untersucht werden. Letzteres erfordert ausführlichere Untersuchungen, als wir es hier leisten können. Wir konzentrieren uns deshalb auf zwei Fälle: das Telekolleg und medizinische Demonstrationen, um exemplarisch Merkmale visualisierter Wissenskommunikation in institutionalisierten Ausbildungsfeldern herauszuarbeiten. Die Analysen zielen darauf ab, Spezifika visualisierter Wissenskommunikation zu bestimmen, die Hinweise auf die übergreifenden Transformationen gesellschaftlicher und individueller Wissensbestände im Zuge kommunikativer Visualisierung erlauben. Wir stützen uns auf vorangehende Arbeiten (Schnettler 2007; Tuma 2008; Soler Schreiber 2004) und Daten, die im zweiten Fall aus einer intensiven, zeitlich ausgedehnten beobachtenden Teilnahme eines der Autoren in der Dermatologie stammen.

Informationskompetenz: Ein Thema für den Informatikunterricht

Informatik & Schule, 2009

Das Angebot an Online-Informationen nimmt weiter rasant zu. Die neuen Informationsmedien, speziell die Dienste im Web 2.0, erfordern neue Suchstrategien und neue Beurteilungsmethoden. Die Informationskompetenz heutiger Schülerinnen und Schüler lässt im Unterschied zu den Fertigkeiten und dem Gebrauch moderner Informations-und Kommunikationstechnologien aber zu wünschen übrig. Dem Informatikunterricht kommt hier eine zentrale Rolle in der Allgemeinbildung zu. Informationskompetenz bedingt auch ein Verständnis für die grundlegenden Konzepte von Informationsdiensten. Nach einem Überblick zu Informationsrecherche im Internet wird aufgezeigt, wie herkömmliche algorithmische Suchmaschinen und neuere Ansätze semantischer Suchdienste in Verbindung mit der geforderten Informationskompetenz im Informatikunterricht thematisiert und als authentische Lernumgebungen genutzt werden können.

Bildung für die „Informationsgesellschaft“

Bildung nach dem Zeitalter der Großen Industrie. Jahrbuch für Pädagogik 1998. Redaktion Josef Rützel und Werner Sesink. Frankfurt a.M.: Peter Lang, 1998

Pädagogik muß heute auf eine Welt vorbereiten, von der es heißt, sie befinde sich im Übergang oder an der Schwelle zur „Informationsgesellschaft”. Aber was meint hierbei „Vorbereitung”? Im Ursprung der modernen Bildungsidee ausgangs des 18. Jahrhunderts stand der Gedanke noch im Vordergrund, daß das gesellschaftlich Neue, das kommen sollte, nur von den Menschen ausgehen konnte. Und dazu gehörte Bildung als Befähigung zur aktiven Gestaltung der Welt. Das Erneuerungspotential zur Entwicklung der Gesellschaft wurde im Menschen gesehen. Wenn heute an die Pädagogik die Forderung gestellt wird, auf gesellschaftliche Veränderungen vorzubereiten, hat eine Verschiebung stattgefunden, was das gesellschaftsentwickelnde Moment betrifft: eine Verschiebung vom Subjektiven ins Objektive; oder vom Menschen zu seinen Hervorbringungen. Diese erscheinen längst als mit einer Eigendynamik versehen, die es fraglich werden läßt, wieweit die Menschen überhaupt noch als Gestaltungspotential anzusehen sind und nicht vielmehr als bloße Funktionselemente, wenn nicht gar Störfaktoren eines sich selbst organisierenden und reproduzierenden dynamischen Systems. Bei der höchst aktuellen Forderung, die Pädagogik möge die nachwachsende Generation auf die kommende Informationsgesellschaft vorbereiten, läßt sich diese Verschiebung ins Objektive sogar als eine Verschiebung ins Apparative beobachten. Information erscheint zwar zunächst noch als ein Terminus, mit dem eine Kommunikation zwischen wenigstens zwei Subjekten angezeigt wird: die eine Person informiert eine andere. Aber die Informationsgesellschaft heißt nicht deswegen so, weil die Menschen miteinander in dieser Gesellschaft – wie immer schon, nur jetzt in noch größerem Umfang und in höherer Frequenz – Informationen austauschen. Sondern sie heißt so, weil Technologien sich ausbreiten, die dem Terminus Information einen anderen, eben technischen, apparativen Bedeutungsgehalt geben. Es sind primär technische Systeme, Geräte, nicht Personen, welche Informationen (und das heißt dann: Signalfolgen) austauschen, deren Bedeutung in wachsendem Maße nur in der Auslösung apparativer Funktionen liegt, also dem technischen System immanent bleibt. Und die Informationsgesellschaft ist gedacht als eine Gesellschaft, die durch das Vordringen dieser technischen Kommunikation zur beherrschenden Form der Kommunikation charakterisiert sein soll. Welche Erschütterung des traditionellen pädagogischen Bildungsdenkens hiervon ausgeht, soll im Folgenden genauer bedacht werden.