Erklärungsansätze (original) (raw)
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Erklären in der Soziologie, 2017
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Eine kurze Verteidigung philosophischer Erklärungen
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2015
1 Folgendes scheint uns wahr zu sein: Es gibt Fragen über bestimmte Aspekte der Welt, für die gilt: 1. auf sie gibt es richtige (wahre) und falsche Antworten; 2. welche Antworten die richtigen sind, liegt nicht auf der Hand, sondern verlangt nach eingehenden Untersuchungen; 3. keine der etablierten Formen empirischer Forschung ist in der Lage, die richtigen Antworten zu geben; 4. sie sind relevant in dem Sinn, dass es für unsfür unser Selbst-und Weltverständniseinen Unterschied macht, welche Antworten die richtigen sind. Einige dieser Fragen dürften sein: Warum bedeuten Worte das, was sie bedeuten? Was ist Wissen? Handeln unsere Gedanken von einer von unserem Denken unabhängigen Welt? Ist unser Denken und Handeln determiniert? Und wenn ja: Ist dies damit vereinbar, dass wir für unser Denken und Handeln verantwortlich sind? Fragen wie diese zu beantworten, ist Aufgabe der Philosophie. (Treffender gesagtum deutlich zu machen, dass es uns hier nicht um territoriale Streitigkeiten zwischen akademischen Fächern geht: es ist Aufgabe philosophischen Nachdenkens, wo auch immer auf diese Weise nachgedacht wird.) Und wenn diese Fragen tatsächlich die Bedingungen (1) bis (4) erfüllen, dürfte zumindest eine der legitimen Funktionen der Philosophie die kognitive Funktion sein, wahre Darstellungen und Erklärungen von Aspekten der Welt zu liefern. Nun ist vor allem im 20. Jahrhundert verschiedentlich bestritten worden, dass dies so sei. Michael Hampes Kritik der "Lehren der Philosophie" ist der jüngste einer Reihe von Versuchen, die kognitive Funktion der Philosophie, zum Weltwissen beizutragen, zu leugnen. So schreibt Hampe etwa zum Schicksal der Philosophie des Geistes: Entweder verhalten sich ihre allgemeinen Behauptungen zu den konkreten Forschungen in [den empirischen] Wissenschaften als eine Art propädeutische Heuristik und Hypothesensammlung,
Erklärungen in rekursiven Verhältnissen
Wenn es um Erklärungen geht, dann herrscht in der Soziologie durchaus Einigkeit darüber, dass >richtige< Erklärungen Kausalannahmen implizieren. Doch eine methodologische Verankerung von Kausalität unterschätzt das Problem der Rekursivität-und damit auch das Rätsel der Sozialität selbst. Das unterläuft die Stärke der Disziplin, gerade Erklärungen für Phänomene liefern zu können, die nicht kausal operieren. Eine knappe Inspektion von Durkheim, Weber und Simmel verdeutlicht, dass das soziologische Interesse von Beginn an weniger der Kausalität, sondern der Rekursivität und selbsterzeugten Unbestimmtheit des Sozialen gilt. Doch die Durchsetzung von Kausalität zum Zwecke einer Fusion der Soziologie mit einer von der Entwicklung entsprechender Techniken der Datenmanipulation getriebenen Sozialforschung zwischen 1940 und 1960 hat das wissenschaftliche Selbstverständnis der Soziologie einschneidend verändert. Seitdem fehlen der Soziologie plötzlich die Methoden und der empirische Zugang, die beide offenbar nur noch von einem bestimmten, kausalistischen Typ von Sozialforschung geliefert werden können. Die Soziologie pflegt aber, genauso wie die Sozialforschung, ihre eigenen Methoden und ihre eigene Empirie. Sie weiß um ihre Einbindung in rekursive Verhältnisse und formuliert daher nicht-kausale, kybernetische Erklärungen, durch die soziale Phänomene für interessierte Beobachter nacherlebbar und behandelbar werden.
Kurzer Überblick des Verständnisprozesses
Journal of Biometrics & Biostatistics, 2016
Hier ist ein kurzer Überblick über die Hauptmerkmale des Verständnisprozesses, die aus den Forschungen von Pavlov, Chauchard und Korzybski stammen.
Die Methode der Explikation.pdf
In dieser Arbeit wird die Methode der Explikation in ihrem historischen und systematischen Kontext als Teil der sprachanalytischen Philosophie vorgestellt und am Beispiel der Temperatur erläutert. Dementsprechend ist die Arbeit dreigliedrig: Zu Beginn steht die historische Einbettung der sprachanalytischen Arbeiten Carnaps im Rahmen des logischen Empirismus. Der zweite Teil ist vorwiegend philosophisch und erläutert grundlegende Unterschiede zwischen Ausdruck und Begriff, Exaktheit und Präzision, sowie die Bedeutung von Begriffsbildung und Definition für die Wissenschaft. Außerdem werden zwei andere Methoden vorgestellt, mit denen die Explikation im engen Zusammenhang steht: die Begriffsanalyse und die logische Analyse der Sprache. Anschließend wird Carnaps frühe Idee der physikalischen Begriffsbildung (1926) mit seiner späteren Idee der Explikation (1959) verglichen. Im dritten Teil wird letztere an einem physikalischen Beispiel, der Temperatur, vorgeführt. Dabei werden die wichtigsten Erkenntnisse rekonstruiert, die zu dem heute verbreiteten Verständnis der Temperatur und zu der Möglichkeit quantitativer Bestimmung geführt haben. Die wesentlichen Fortschritte fanden vor allem im 18. und 19. Jahrhundert statt und können mit Carnaps Idee der Begriffsbildung auf zwei Stufen, mit der Explikation auf drei Stufen verstanden werden. Die absolute Temperatur stellt am Ende das theoretisch-mathematisch abgesicherte Explikat des Wärmezustands dar. Das Resultat der systematischen Anwendung ist eine Weiterentwicklung der Explikation durch eine Unterscheidung ihrer Varianten. Dadurch wird deutlich, dass die Methode in vielen Kontexten unbewusst zur Anwendung kommt, da sie im weiten Sinn für sprachliche Präzisierung und Präzision steht.
1996
NE:GT Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen , Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
In Gregor Damschen (Luzern, Schweiz) y Alejandro Vigo (Pamplona, España) (Hg.): Dialog und Verstehen. Klassische und moderne Perspektiven (Sammelband), Berlin, Münster, Fresnostr. 10: Lit Verlag, 2015, lit@lit-verlag.de, http://www.lit-verlag.de, S. 171-188. Übersicht: Das dialogische Verstehensmodell der Erlanger Schule wird hier vorausgesetzt, um manche möglichen Erweiterungen desselben zu diskutieren. Der Verstehensprozess und die Hermeneutik werden hauptsächlich als dialektische bzw. kooperativ-dialogische Prozesse erfasst, die die Vorstufe einer jeden vernünftigen Methode ausmachen.