Geoarchaeology in Roman Portugal _ Geoarchäologische Forschungen zur römischen Fischsaucenproduktion in Lusitanien: Boca do Rio (Algarve) und Tróia (Alentejo) (original) (raw)

Bleicistae mit Produzenteninschriften aus dem römischen Schiffswrack von Rena Maiore (Sardinien). Arelate/Arles (dép. Bouches-du-Rhône/F) als Umschlagplatz im überregionalen Metallhandel? Archäologisches Korrespondenzblatt 47, 2017, 217 - 229.

On the Leaden Cistae from the Roman Shipwreck of Rena Maiore (Sardinia). Arelate /Arles (dép. Bouches-du-Rhône / F) as a Transhipment Site in the Supra-regional Trade of Metals? Besides a great amount of lead ingots, four leaden boxes (cistae) with manufacture’s inscriptions were part of the cargo of a vessel sunk in the Augustan era at Rena Maiore near to the northern coast of Sardinia. The assumption that they may have been produced on the Iberian Peninsula must be dismissed. A detailed epigraphic examination of the producer marks together with the analysis of the metal’s lead isotope compositions has revealed that the cistae were manufactured at Arles /Arelate, with lead coming from deposits in Germania (northern Eifel / northern Venn mountains or even northern Sauerland) and from Gaul itself (Cevennes / Massif Central). The cargo of the Rena Maiore wreck is the first to offer evidence that also in Gaul lead had been mined in greater quantities. At the same time, the Roman colony of Arles developed into a major transhipment site both for goods such as lead. À propos des cistae de plomb portant les noms de producteurs et provenant de l’épave romaine de Rena Maiore (Sardaigne). Arelate /Arles (dép. Bouches-du-Rhône / F) comme un lieu de transbordement du commerce suprarégional des métaux? La cargaison du bateau qui a coulé à l’époque augustéenne sur la côte septentrionale de la Sardaigne, près de Rena Maiore, ne se compose pas seulement de lingots de plomb, mais on y trouva également quatre cistae de plomb qui portent les noms de leurs producteurs. Selon l’opinion commune, ces objets auraient éventuellement été produits sur la péninsule ibérique. Celle-ci est à rejeter, car l’autopsie épigraphique n’a laissé aucun doute sur leur origine arlésienne (Arelate). L’analyse scientifique du matériel a confirmé que les ouvriers disposaient de plomb provenant des gisements de Germanie (Nord de l’Eifel et de la Fagne ou encore contrées septentrionales du Sauerland) et de Gaule (Massif Central). La cargaison de l’épave de Rena Maiore fournit un premier indice en faveur d’une extraction du plomb à grande échelle en Gaule. Dans ce cadre, l’Arles antique s’est développée en un lieu de transbordement remarquable entre autres pour le plomb en question.

<<Theile einer Badeanstalt im römischen Style>> Zu den Anfängen der provinzialrömischen Forschung im Süden Lusitaniens

Thiasos: Festschrift für Erwin Pochmarski zum 65. Geburtstag, 2008

Wien 2008 <<Theile einer Badeanstalt im r˛mischen Style>> Zu den AnfÌngen der provinzialr˛mischen Forschung im Sˇden Lusitaniens Felix Teichner Im Jahre 1880 erschien in Frankfurt am Main das Bˇchlein <<Zum Cap S. Vincent^Reise durch das K˛nigreich Algarve>> 1 . Darin schilderte der Mecklenburger Naturforscher und Schriftsteller Hermann Freiherr von Maltzahn die Eindrˇcke seiner im Vorjahr durchgefˇhrten Reise an die Sˇdkˇste Portugals. Dort hatte Maltzahn auf Anregung eines lokalen Privatgelehrten und Mˇnzliebhabers, der <<seiner an die 10.000 Stˇcke umfassenden Sammlung vorwiegend arabische und r˛mische Mˇnzen einverleibte>>, am 16. April des Jahres 1879 auch das in <> gelegene D˛rfchen Estoy besucht. <<Theile einer Badeanstalt im r˛mischen Style wurden hier freigelegt. Bleierne Bademˇnzen, die man noch von Zeit zu Zeit findet, weisen darauf hin, dass hier die Turdetanische Stadt Ossonoba zu suchen ist. Der den Bademarken eingeprÌgte Fisch wiederholt sich als Einlage der vortreff lich erhaltenen Mosaikarbeiten, welche in Ìusserst geschmackvoller Zusammensetzung nicht nur die Grundf lÌche der GÌnge, sondern auch die Wandungen der Badebassins bekleiden. Die FlÌche, welche vom Erdboden entbl˛sst ist, betrÌgt mehrere tausend Quadratmeter. SÌulenreste von italienischem Marmor lassen auf weiteren Luxus schliessen. † Die vielen Erdbeben, die Algarve erschˇtterten, haben wohl das Zerst˛rungswerk begˇnstigt. † Der Grund und Boden, auf dem Estoy liegt, geh˛rt einem reichen Manne in Portima‹ o, der es der Regierung gestattet zu graben, so viel sie will. Die Algarbischen Abgeordneten haben so lange gepredigt, bis zur Freilegung des Bades die erforderlichen Mittel hergegeben wurden †>>.

Die Abbauzone Lagoinhos im römischen territorium metallorum Três Minas / Jales (Nordportugal)

2017

Haud aliter collis scrutator Hiberi, cum subiit longeque diem uitamque reliquit, si tremuit suspensus ager subitumque fragorem rupta dedit tellus, latet intus monte soluto obrutus, ac pentitus fractum obtritumque cadauer indignantem animam propriis non reddidit astris. acrior hoc Tydeus, animisque et pectore supra est. Nicht anders der Prospekteur der iberischen Hügel, wenn er weit unter Tage gegangen ist und das Tageslicht sowie das Leben hinter sich gelassen hat, wenn das über ihm hängende Land bebt und die gerissene Erde ein plötzliches Krachen von sich gibt, verborgen tief drinnen im abgelösten Fels verschüttet ist, und dazu die völlig zerschmetterte und zerquetschte Leiche ihre empörte Seele nicht ihren eigenen Sternen zurückgibt.

Thomas X. Schuhmacher und Arun Banerjee, Pottwalelfenbein im chalkolithischen Portugal

Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt hatte die systematische Aufnahme aller Elfenbeinobjekte der Iberischen Halbinsel zum Ziel, die sich in die Zeit von ca. 3000 bis 1650 v. Chr. datieren lassen. Gleichzeitig wurden verschiedene naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden angewendet, um die Art des verwendeten Rohmaterials zu bestimmen. Hierbei konnte, unter anderem, für Objekte aus fünf Fundstellen des atlantischen Mittelportugals zum ersten Mal Pottwalelfenbein nachgewiesen werden. Die betreffenden Fundkomplexe gehören vorwiegend der Glockenbecherphase an. Im vorliegenden Beitrag werden diese Fundobjekte und ihre Kontexte vorgestellt, sowie die angewandten Untersuchungsmethoden und ihre Ergebnisse besprochen. The aim of a research project, financed by the German Research Foundation (DFG), was a systematic compilation of all the ivory objects found on the Iberian Peninsula and dated between 3000 and 1650 A.C. At the same time different scientific methods were employed to determine the raw material used. Besides other results, it could be confirmed for the first time that several objects out of five sites from Atlantic Central Portugal had been made of sperm whale ivory. The contexts of the objects in question belong primarily to the Bell Beaker phase. In the present article we present these objects and their contexts and discuss the scientific methods employed and the results.

Austern, Oliven und Wein vom Mittelmeer? Die villa rustica im Propsteier Wald. Ein Einblick in das römerzeitliche Landleben im Aachener Umland anhand archäologischer Befunde

Der römischen -oder allgemeiner der römerzeitlichen -Siedlungsstruktur der heutigen Stadt Aachen ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der archäologischen und althistorischen Forschung einige Aufmerksamkeit geschenkt worden. 1 So ist man jüngst bestrebt gewesen, Belege für ein über den Status als römisches Militärbad hinausgehendes urbanes Gepräge und einen weit fortgeschrittenen Grad der Romanisierung bzw. Romanisation 2 der Siedlung zu erbringen. 3 Deutlich spärlicher sieht die Forschungslage aus, sobald man sich dem Aachener Stadtkern rund um die römischen Thermalbädern ab-und den ländlichen Siedlungsformen der Umgebung zuwendet. Neben den etwa für Stolberg-Gressenich/-Breinigerberg 4 oder Düren-Mariaweiler 5 prominent 1 Vgl. etwa Koch, Wilfried M.: Aachen -erste Ergebnisse einer Stadtarchäologie, in: Ausgrabungen im Rheinland 1985/86, S. 95-112; Bauchhenß, Gerhard (Red.): Aquae Granni. Beiträge zur Archäologie von Aachen (= Rheinische Ausgrabungen 22), Köln/Bonn 1982; Galsterer, Hartmut: Das römische Aachen -Anmerkungen eines Althistorikers, in: ZAGV 98/99 ; Kraus, Thomas R. (Hrsg.): Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 3 Bde., I: Die natürlichen Grundlagen. Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen 13; Beihefte der ZAGV 7), Aachen 2011; von Haehling, Raban/Schaub, Andreas (Hrsg.): Römisches Aachen. Archäologischhistorische Aspekte zu Aachen und der Euregio, Regensburg 2013. 2 Dass die Ausbreitung der römischen Kultur in die Randprovinzen im Sinne eines dynamischen ‚Einsickerungs-Effektes' vonstattenging und weniger im Sinne eines ‚Kulturimperialismus', wird heute weitgehend angenommen. Diese mehr oder minder ‚freiwillige' Adaption der römischen Kultur wird im deutschsprachigen Raum in Abgrenzung zum eher mit einem linearen Assimilationsprozess assoziierten Begriff der Romanisierung vor allem unter dem Begriff der Romanisation, d. h. ‚Eigen-Romanisierung' gefasst. Vgl. dazu etwa Spickermann, Wolfgang: Art. Rothenhöfer, Peter: Die Wirtschaftsstrukturen im südlichen Niedergermanien. Untersuchungen zur Entwicklung eines Wirtschaftsraumes an der Peripherie des Imperium Romanum (= Kölner Studien zur Archäologie der römischen Provinzen 7), Rahden/Westf. 2005, S. 84 f.