Historische Poetik des Films (original) (raw)

Metaphern einer anderen Filmgeschichte

2018

Dieses Buch eröffnet eine neue Perspektive auf eine der produktivsten, aber in der Forschung bislang vernachlässigte Phase experimenteller Filmproduktion an den Schnittstellen von Filmästhetik, Kunsttraditionen, sozialem Wandel und wissenschaftlichem Paradigmenwechsel. Auf der Grundlage von bislang unerschlossenen Quellen folgt das Buch den miteinander verwobenen Entwicklungslinien von ästhetischer Innovation, dem Streben der Experimentalfilmer um kulturelle Anerkennung und Institutionalisierung sowie den sich verändernden Konfigurationen technologischer Bildmedien. Kanonische Arbeiten von Filmemachern wie Kenneth Anger, Maya Deren, James Broughton oder den Brüdern John und James Whitney werden im Kontext von übersehenen, hier oft erstmals besprochenen Filmen betrachtet. Diese erweiterte Sichtweise stellt etablierte historische und theoretische Annahmen zum Experimentalfilm dieser Zeit grundsätzlich in Frage. Zugleich erschließt sie neue historische Kontexte, in denen sich Produktio...

Poetisches Verhalten. Diffuse Annäherungen im und des Film(s)

(Dis)Positionen Fernsehen & Film, 2016

Poesie – schreibt Barthes – sei vor allem Stille. Eine Stille, die Sofia Coppola in Lost in Translation (USA 2003) praktiziert und ‹artikuliert›, indem sie die filmische Sprache abgewandt von linearer Kausalität aus der Erfahrung der Differenz neu konturiert und somit die Öffnung gegenüber dem Anderen von der kulturellen auf die filmtheoretische Dimension überträgt.

Sentenzen zur Historik

Die Sentenzen zur Historik sind Teil einer Selbstpositionierung und geordnet nach den Aspekten: Erkenntnis, Metaphysik, Wissenschaft, Geschichte, Geschichtswissenschaft, Selbstreflexion der Geschichtswissenschaft, Wissenschaft und Leben/Glauben, warum wird Wissenschaft /Geschichtswissenschaft betrieben. Die Sentenzen sind Zitate verschiedener Personen, Wiedergaben mit leichten Veränderungen oder Aussagen, deren Sinn Autoren zugeschrieben werden kann.

„Kinogeschichte“, in: kunsttexte.de 4 (2006) [erweiterte Version des Textes „Filmgedächtnis“, in: Frieling / Herzogenrath (Hg.): 40jahrevideokunst.de].

Volker Eichelmanns Video Kurlichtspiele (Reminiszenz, 12. Dezember 1953) 2 verknüpft zentrale Stationen der Film-, Videokunst-und Mediengeschichte im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit individueller und kollektiver Geschichte beziehungsweise Erinnerung. Die Arbeit visualisiert und vertont Elemente des Zusammenspiels von Kinohistorie und persönlichem Gedächtnis. Erinnerungs-und Medienschichten werden miteinander überblendet und zusammen geschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Gegensatz von Immersion und Distanz zum Filmgeschehen. Eine reflektierende Haltung zur filmischen Narration wird in Kurlichtspiele durch die Integration und Ausstellung materieller Produktions-und Aufführungsbedingungen des Videos und anderer fotografischer und filmischer Techniken nahe gelegt. Kurlichtspiele ist in zehn Abschnitte unterteilt, die teils fließend ineinander übergehen, miteinander überblendet werden und partiell Wiederholungen darstellen. Das Video beginnt visuell mit einer Einstellung, in der sich eine schwarze Fläche von der rechten Bildschirmseite zur linken schiebt, woraufhin sich eine weiße Fläche von der linken zur rechten Seite bewegt. Die Bildfläche wird daraufhin kurz weiß, dann grau und läuft am Bildrand diffus in einen schwarzen 'Rahmen' aus. Dazu ist ein Klicken hörbar. Dadurch entsteht der Eindruck, die BetrachterInnen blickten auf eine Projektionsfläche, zum Beispiel eine Leinwand, auf die ein Diaapparat Licht projiziert. Das Magazin des Apparats wird schein-

Zur Geschichte und Ästhetik des holographischen Kinos

Spätestens seit der geradezu surreal anmutenden Auferstehung ABBAs in Form von »Hologrammen« ist der Begriff der Holographie wieder allseits bekannt. Dabei handelt es sich bei den »Abbataren« mitnichten um Holographie, sondern um hyperrealistische Computergrafik, die durch Motion Capture gesteuert und über ein hochauflösendes Display (vergleichbar mit den »Phantasmagorien« des 19. Jahrhunderts) auf die Bühne gebracht wird. Ein wirklich holographisches Kino stellt ganz neue ästhetische, narrative und rezeptive Herausforderungen. In einer wirklich dreidimensionalen Szene (nicht pseudo-3D, wie im bekannten stereoskopischen Kino) kann es zu Verdeckungen kommen, die je nach Zuschauerplatz unterschiedlich viel Information freigeben. Die würde neue Narrationsformen erzwingen. Solche Phänomene werden diskutiert und die Frage gestellt, warum sich holographisches Kino letztlich nicht hat etablieren können.

Ästhetik der Filmmusik

Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung

Die folgende Zusammenfassung soll und kann nicht die gesamte Ästhetik der Filmmusik Lissas wiedergeben. Vielmehr sollen die wesentlichen Gesichtspunkte ihrer Ästhetik aufgezeigt und anhand einiger Beispiele möglicher Funktionen der Musik im Film veranschaulicht werden. Bestenfalls soll sie die Neugierde des Lesers auf die Lektüre des leider nur noch schwer erhältlichen Werkes wecken.