Sprachbewusstheit Englisch (original) (raw)

Sprachbewusstheit

2011

Sprachbewusstheit entwickelt sich in der Fremdsprache auf Grund eines aufmerksamen Umgangs mit der neuen Sprache. Sie befähigt Lernende, die fremde Sprache kontrolliert anzuwenden und Verstöße gegen Regelungen im Bereich sprachlicher Formen und Strukturen sowie des Sprachhandelns zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren. Damit wird jedoch nicht ausgesagt, dass diese Entwicklung in jedem Fall eintritt. Im englischen Teil von DESI wird untersucht, welche Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler auf Grund ihrer unterrichtlichen Lernerfahrungen in Grammatik und sprachlichem Handeln abrufen und einsetzen können. Eine spezifische Teilkompetenz ist dabei die Fähigkeit zur Sprachreflexion. Sie beruht in der Regel auf Wissen über Sprache (explizites/deklaratorisches/verbalisierbares Wissen), während die Teilkompetenz der sprachlichen Korrekturfähigkeit stärker vom Wissen des Sprachgebrauchs oder des Sprachgefühls (vorwiegend implizites und prozedurales Wissen) bestimmt ist. (DIPF/Orig.)

Sprachbewusstheit und Sprachaufmerksamkeit

Didaktik Deutsch, 2022

Sprachbewusstheit und Sprachaufmerksamkeit Ein Vorschlag für ein empirisch operationalisierbares Minimalprogramm Zusammenfassung In diesem Beitrag wird eine auf empirische Operationalisierbarkeit ausgerichtete Neukonzeptualisierung des Arbeitsbereiches Sprachbetrachtung vorgeschlagen. Sie orientiert sich an aktuellen neurokognitiven Theorien von Bewusstheit und Aufmerksamkeit und gewährleistet damit interdisziplinäre Anschlussfähigkeit. Ferner bezweckt sie begriffliche Vereinfachung, Präzisierung und Eindeutigkeit innerhalb der Disziplin und eine partielle Umorientierung in der fachdidaktischen Modellbildung. Dazu werden Operationalisierungskriterien für die beiden Dimensionen Sprachbewusstheit und Sprachaufmerksamkeit vorgeschlagen. Aus ihrer Kreuzklassifikation ergeben sich vier sprachdidaktisch relevante Verarbeitungszustände, die eine disjunkte Zuordnung sprachlichen Verhaltens ermöglichen und damit Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen empirischen Untersuchungen gewährleisten.

Schweizerdeutsch und Sprachbewusstsein

2019

Die deutsche Schweiz gilt als typischer Fall einer Diglossiesituation, in der die Dialekte die ausschliessliche Alltagsvarietät aller Bevölkerungskreise darstellen. Die historischen Bedingungen, die zu dieser sprachgeschichtlichen Entwicklung geführt haben, sind bislang jedoch wenig untersucht. Die Studie analysiert die öffentlichen Debatten zum Schweizerdeutschen und zum Verhältnis zwischen Dialekt und Standardsprache in der Deutschschweiz des 19. Jahrhunderts. Auf dieser Grundlage rekonstruiert sie zeitgenössische Spracheinstellungen und dominante Formen kollektiven Sprachbewusstseins. Sie zeigt, wie sich vor dem Hintergrund gesellschaftsgeschichtlicher Entwicklungen ein nationales Sprachbewusstsein ausbildet, aus dem heraus sich die Diglossie als spezifisches Element einer (Deutsch)Schweizer Sprachkultur konsolidiert, die bis in die Gegenwart anhält. Die Erkenntnisse über die sprachbewusstseinsgeschichtlichen Prozesse des 19. Jahrhunderts, zu denen die Untersuchung eines umfassenden Quellenkorpus gelangt, führen zu nachhaltigen Einsichten in die Geschichte der Deutschschweizer Diglossie und leisten einen massgeblichen Beitrag zum Verständnis der Deutschschweizer Sprachsituation.

Sprechen Englisch

2013

Im DESI-Test zum Sprechen wird sowohl ein kommunikativer als auch ein psycholinguistisch orientierter Weg beschritten. So werden einerseits kommunikative Gesprächselemente mit sowohl eng geführten als auch offenen Antwortmöglichkeiten verwendet und andererseits die sprachlichen Teilkomponenten der mündlich-produktiven Kommunikationskompetenz zum Gegenstand von Testaufgaben gemacht. Damit liegen den Testaufgaben einerseits ein kommunikatives Testkonzept und andererseits ein psycholinguistisches Modell der Sprechfähigkeit zu Grunde. (DIPF/Orig.)

Stockhammers Sprachigkeit

2024

2002 führte Robert Stockhammer den Begriff 'Sprachigkeit' ein. Diese kleine Würdigung – geschrieben anlässlich von Stockhammers Emeritierung 2024 – zeigt den Belang dieses Begriffs für die Erforschung von literarischer Mehrsprachigkeit.

Hörverstehen Englisch

2013

Im Einklang mit dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GERS) des Europarats wird Hörverstehen in DESI als eine rezeptive kommunikative Aktivität erfasst, die mit Verstehensabsichten verknüpft ist. So können Zuhörerinnen und Zuhörer beispielsweise beabsichtigen zu erfahren, was in einem Gespräch insgesamt gemeint ist, oder sie möchten eine ganz bestimmte Information erhalten oder das Gesprochene in allen Einzelheiten verstehen, um Schlussfolgerungen ziehen zu können (vgl. Europarat 2001). Die Verstehensabsichten finden sich in der Form von Lernzielen, Strategien und Aufgabenstellungen auch in den curricularen Vorgaben zur Entwicklung des Hörverstehens im Fremdsprachenunterricht (vgl. Nold/Rossa 2007) und bilden zusammen mit den entsprechenden Textsorten, Diskurstypen und Themen den Rahmen, in dem die Lernenden ihre Kompetenzen einsetzen müssen, um die kommunikative Aktivität des Hörverstehens erfolgreich zu gestalten. Beim Hörverstehen in der Fremdsprache Englisch ...

Sprache Leiblichkeit

2011

Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel ein theoretisches und methodisches Fundament für die Erforschung leiblichen Empfindens am Beispiel des leiblich-affektiven Spracherlebens in einem monolingual habitualisierten Feld zu bilden. Ausgang wird zum einen von der in der Phänomenologie begründeten Theorie der Leiblichkeit Maurice Merleau-Pontys genommen, welche den Leib als das Medium der Wahrnehmung und des Bezugs zur Welt erkennt. Zum anderen wird eine Mehrsprachigkeit von SprecherInnen im Sinne eines versatilen Einsatzes sprachlicher Mittel und somit ein lebensweltlicher Multilingualismus konstatiert. Zusammen mit Letzterem bildet ein habitualisierter Monolingualismus, welcher sich in und durch Sprachideologien einsprachiger Ausrichtung gründet, ein Spannungsfeld, in dem das leibliche Erfahren von Sprache zu betten ist. Das leibliche Erleben ist als ein sinnlich-sinnhafter Entwurf zur Welt zu verstehen, welcher über Strukturen und Funktionen verfügt, und folglich ein aufschlussreiches ...

Überlegungen zur Aussprachebewusstheit im Kontext der Fremdsprachenvermittlung

Studia Linguistica , 2021

Multilingualism at the European or worldwide level is related to the need for changing the perception of foreign language teaching and learning. As a result, the concept of language awareness has been given a high priority. It implies the reflection on the language elements and their functions – language comparisons on the one hand, and the interdisciplinary sensitivisation for languages with the inclusion of language curiosity, etc. on the other. At the same time, the concept of language awareness plays a significant role in the field of tertiary language didactics, such as teaching German after English. With that in mind, this article presents in-depth reflections about the consciousness of pronunciation aspects and their multidimensional character.

Sprache, Schrift und Selbstbewusstsein

Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2007

In seiner Erzählung Das Gesetz schildert Thomas Mann in eindrücklicher Weise eine Schriftentstehungsszene. Der alternde Moses ist auf den Berg Sinai gegangen, um dort von Gott das Gesetz, das "Ewig-Kurzgefasste, das Bindend-Bindende" zu empfangen. Um es allerdings zu "befestigen", muss er es schreiben. Und darauf ist, wie Thomas Mann schreibt, der Protagonist nicht eingestellt: "Was für eine drängende und gedrängte Aufgabe! Er hatte sie im voraus gar nicht erwogen, hatte nur ‚schreiben' gedacht und nicht bedacht, dass man so ohne weiteres gar nicht schreiben könne. Sein Kopf glühte und rauchte davon wie ein Ofen und wie der Gipfel des Berges, befeuert vom inbrünstig volkstümlichen Wunsche. Ihm war, als gingen ihm Strahlen vom Kopf, als träten ihm Hörner oben aus der Stirn vor wünschender Anstrengung und einfacher Erleuchtung." 1 Die Erfahrung, die Thomas Mann Moses hier zuschreibt, scheint mir für die Sprachphilosophie von einem gewissen Interesse zu sein. Es handelt sich um die -kulturgeschichtlich unabweisliche -Erfahrung, dass die Schrift in der gesprochenen Sprache nicht selbstverständlich angelegt ist. Diese Erfahrung scheint mir besonders mit Blick auf Sprachphilosophien interessant, die sprachliche Bedeutung im weitesten Sinn in Begriffen einer Praxis explizieren. Für solche Sprachphilosophien nämlich ist es schwierig, dem Unterschied von gesprochener und geschriebener Sprache größere Bedeutung beizumessen. In Begriffen der Praxis wird meist über Schrift nicht weiter nachgedacht -wie beispielsweise bei Brandom 2 , Davidson 3 und McDowell 4 -oder wird -wie von Derrida 5 -dezidiert der Unterschied von gesprochener und geschriebener Sprache negiert.