Einleitung und inhaltliche Übersicht (original) (raw)

Inhaltsverzeichnis und Einleitung

„Rent a Grandma“: Aktivierte Alterskraft. Großelterliche Gefühle und Fürsorge im Spiegel der Debatten um (Selbst-)Verantwortung im Alter., 2018

„Es muss einfach passen“: Leihgroßelternschaft ist weder ein institutionell geregeltes Tätig­keits feld noch als Rolle innerhalb eines Familiengefüges von vornherein geklärt. Vielmehr muss Leihgroßelternschaft als soziale Konstruktion gesehen werden, die auf unterschiedliche Normen sowie auf Alltagswissen zur individuellen Deutung und Ausgestaltung zurückgreift. Die Arbeit nimmt diese These zum Ausgangspunkt und fragt nach den Sinnstrukturen und Deutungsmustern von Leihgroßeltern. In fünf Fallportraits wird gezeigt, wie Leihgroßelternschaf durch Bezugnahmen auf gesellschaftlicheund subjektive Vorstellungsbilder von Familie, Alter und Großelternschaft jeweils unterschiedlich gedeutet und ausgehandelt wird. Zentrale Frage ist hierbei, welcher Stellenwert in diesen Erzählungen den Praktiken des „Gebens“ zugeschrie­ben wird, einem wiederkehrenden Motiv in den Diskursen um ehrenamtliche Arbeit im Alter und Fürsorgearbeit im Allgemeinen.

2013: Einleitung und Übersicht

kreist um die Frage der Wertfreiheit versus Wertbezogenheit der Wissenschaften. Er bildet eine der zentralen und nachhaltigsten Debatten der Wissenschaftsphilosophie und Sozialphilosophie. Der erste und richtungsweisende Werturteilsstreit fand zwischen und statt, prominent angeführt durch Max Weber, der die Wertneutralität der Sozialwissenschaften gegenüber den so genannten »Kathedersozialisten«, namentlich Gustav Schmoller, verteidigte. Ein zweiter Werturteilsstreit ereignete sich im deutschen Sprachraum in den er und er Jahren, im Zuge und in der Nachfolge des Positivismusstreites. Mittlerweile kann man von einem dritten Werturteilsstreit sprechen, der insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten in der englischsprachigen Philosophie stattfand und in dessen Verlauf teils bekannte, teils neuartige Einwände gegen die Wertneutralität vorgebracht wurden, denen die Verteidiger der Wertneutralität mit teils ebenfalls neuartigen Argumenten entgegentraten. Anders als die beiden ersten Werturteilsdebatten ist diese dritte Kontroverse im deutschen Sprachraum wenig bekannt. Diesem Mangel möchten die Herausgeber mit diesem Band abhelfen. Er enthält Übersetzungen von wichtigen jüngeren Arbeiten zum Werturteilsstreit, zusammen mit den zentralen historischen Ausgangspunkten der Debatte, dazu passenden Neubeiträgen und einer Einleitung, die dem Leser die nötige Übersicht vermittelt. Auf diese Weise soll dieser Sammelband nicht zuletzt als Seminargrundlage dienen. Der erste Teil des Bandes enthält »klassische« Ausgangspunkte der Werturteilsdebatten. Er beginnt mit der Schrift Max Webers von , die den ersten Werturteilsstreit einleitete. Weber bezieht darin Stellung gegen die Proponenten von »Kathederwertungen«, vor allem gegen Gustav Schmoller, der die Au assung vertrat, die Sozialwissenschaft solle sittliche Werturteile vom Katheder aus, also mit der Autorität des Wissenschaftlers verkünden. Dem hält Weber energisch entgegen, dass Objektivität in der Wissenschaft nur erreicht werde könne, wenn die Wissenschaftler sich auf deskriptive

1 Einleitung und Übersicht

VHDL-Synthese, 2015

Auch Weber (2014, 100) unterscheidet drei Ebenen der Ökonomisierung von Gesellschaften: auf "der Ordnungsebene als Übertragung der Marktlogik auf bisher verschonte Bereiche", "der Prozessebene als Ausrichtung aller Prozesse auf Produktivität und Effizienz" und "der Subjektebene als Zwang des Individuums zur Selbstoptimierung". Einschränkend zur Kritik an der Ökonomisierung schreibt Weber (ebd.), "dass mit oder ohne Marktlogik wirtschaftliche Entscheidungen" immer schon die Knappheit der Mittel zu beachten hätten und "die Kritik" an der Ökonomisierung sich "stärker [an der] Ausrichtung der Kapitalverwertung an ökonomischen Kennziffern, die v.a. Kostensenkung und Gewinnmaximierung messen", orientieren müsste. Mit der Ökonomisierung einhergehen die Privatisierung staatlicher Aufgaben bzw. öffentlicher Güter und sog. öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) Einleitung und Übersicht 17 oder Public Private Partnership (PPP), bei denen Private im öffentlichen Auftrag z.B. Autobahnen bauen 16. Beispiele für Privatisierung (in Deutschland) sind u.a.: die Bundespost 17 , die Bundesbahn, die Luftraumüberwachung 18 , Luftsicherheitskontrollen an Flughäfen (mit Mängeln 19), Wachpersonal in Gefängnissen, militärische Aufgaben (so übernehmen Beschäftigte aus der Rüstungsindustrie Aufgaben der Bundeswehr in Afghanistan 20).-Die neueste Idee sind nun "staatliche Infrastrukturgesellschaften", die als Geld-Sammelstellen von ‚Privaten' fungieren und damit öffentliche Infrastruktur-Maßnahmen finanzieren 21 .-Diese Idee ist ähnlich kritisch zu sehen wie der gesamte ÖPP-Komplex, da auch hier wiederum Gewinnmitnahmen, ‚Rosinenpickerei' u.Ä. durch private Investoren stattfinden wird. Nach einer Meldung des Tagesspiegel (12.11.2014 22) gehe es "in der Privatisierungsdebatte vor allem um die beiden Bonner Großkonzerne [Post und Telekom] und weitere Beteiligungen wie die Flughäfen in München oder Köln/Bonn. An den Telekom-Aktien hält der Bund direkt und über die staatseigene KfW-Bank [23] noch 31,7 Prozent. Das Paket ist derzeit rund 17,8 Milliarden Euro wert. An der Post hält der Staat über die KfW rund 21 Prozent, ein Wert von aktuell 6,3 Milliarden Euro". Ein "Bahn-Börsengang" so der Tagesspiegel-gelte "als praktisch ausgeschlossen". 16 Vgl. hierzu einen "Bericht" des Bundesrechnungshofes "an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages" (04.06.2014) zu ÖPP und "Bundesfernstraßen". Der Bundesrechnungshof kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass ÖPP für den Staat (in vielen Fällen) teurer ist. Dieses Ergebnis erstaunt insofern nicht, da die Privatunternehmen u.a. Gewinnaufschläge in die Rechnung einkalkulieren.-Die Welt (11.

Inhalt und Einleitung

Gewalt und Selbstwerdung, 2023

Auf welche Weise verändert sich unsere Selbst- und Weltbeziehung, wenn ein schon ein verweigerter Gruß oder eine klischeehafte Verkleidung als Gewalt verstanden wird? Welche Gefahren entstehen für das gesellschaftliche Zusammenleben, wenn der Anspruch auf Rücksicht auch auf verletzte Gefühle ausgedehnt wird, die zudem von Dritten prinzipiell nicht zu hinterfragen sind? Angesichts eines sich verändernden öffentlichen Diskurses über das Thema Gewalt stellt dieser Essay alternative Perspektiven zur Diskussion: Welche Möglichkeiten zur Emanzipation hat der Mensch im Umgang mit seiner Verletzbarkeit durch andere? Welche Quellen des Lebensmutes und des Lebenkönnens erwachsen ihm aus der ihm eigenen Vulnerabilität? Welche Werte und Tugenden sollten wir bei allem Verständnis für unsere Bedürfnisse nach Schutz und Einhegung von Gewalt nicht aufgeben?

Hinführung zum Thema und Zusammenfassung der Beiträge

Praxeologie, 2014

Hinführung zum Thema und Zusammenfassung der Beiträge "Praxeologie" bezeichnet eine konzeptionelle Verdichtung praxistheoretischer Theorieansätze, die derzeit in den Kulturwissenschaften hoch im Kurs stehen. Sogar von einem neuen "Practice" bzw. "Material Turn" ist bereits die Rede.1 In den letzten Jahren erschienen zahlreiche Publikationen, die sich vor allem aus soziologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit der Praxeologie auseinandersetzen, darunter Studien zur Theorieentwicklung, fachspezifische Adaptionen, aber auch bereits erste einführende Darstellungen.2 Schon allein der Umfang praxeologischer Grundlagentexte und darauf basierender konzeptioneller bzw. disziplinärer Weiterentwicklungen macht deutlich: Die theoretischen Grundsteine sind gelegt. Im Kontrast dazu steht jedoch eine noch zögerliche empirische Anwendung der Praxeologie. Der vorliegende Band möchte daher nicht in erster Linie zur konzeptionellen Ausdifferenzierung des Ansatzes beitragen, sondern über den Stand, die Möglichkeiten und Grenzen seiner forschungspraktischen Anwendung Auskunft geben. Entwickelt hat sich die Praxeologie aus einem Strang der Kulturtheorien, die sich von einem strukturalistischen, normativen Kulturverständnis abwenden und stattdessen die praktische Handhabung und Produktion von Kultur im Handeln der Akteure in den Vordergrund stellen. In den Fokus rücken somit konkrete Akteure und deren Praktiken. Damit ist jedoch keineswegs die Rehabilitation einer rationalistischen, individualistischen Handlungstheorie verbunden.3 Schließlich liegen die Ursprünge der Praxeologie in der Kulturtheorie. Ihr Ziel ist es, die performative, materielle Dimension der Produktion von Sinn zu erfassen, also den Beitrag von Praktiken zur sozialen Konstruktion von Wirklichkeit zu analysieren. Als Stichwortgeber und theoretische Referenz dienen der Praxeologie unter anderem die Arbeiten von Pierre Bourdieu, der etwa im Begriff des Habitus auf die Reproduktion kultureller Ordnungen durch implizit vollzogene, inkorporierte Praktiken verweist.4 Auch die Arbeiten der Cultural Studies flossen in die praxeologische Theoriebildung ein. Zu nennen wären hier insbesondere die Artefakt-Theorien und die Theorien des Performativen, wie sie etwa von Bruno Latour oder Judith Butler formuliert wurden.5 Wie sich in

Inhaltliche und methodische Einführung

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

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Vorwort - Inhaltsverzeichnis - Einleitung

Die Sünde der Menschen und die Sündhaftigkeit sozialer Systeme. Überlegungen zu den Bedingungen und Möglichkeiten theologischer Rede von Sünde aus sozialtheologischer Perspektive, 1995

In der modernen Weltgesellschaft ist jeder Mensch in ein Netz unüberschaubarer sozialer Beziehungen verstrickt und mit seinem Verhalten an vielen negativen Entwicklungen ursachlich beteiligt. Aber ist es letztlich die Sündhaftigkeit der Menschen oder die Eigendynamik sozialer Zusammenhange, die dafür verantwortlich ist? Das vorliegende Buch bietet eine theologisch und soziologisch fundierte Beschreibung der Wechselwirkung zwischen menschlicher Sunde und negativen Sozialstrukturen. Durch die Aufnahme der soziologischen Systemtheorie Niklas Luhmanns wird in dieser Arbeit das traditionelle theologische Reden von Sünde und den Aspekt der Sundhaftigkeit sozialer Systeme erweitert. Dies eröffnet neue Perspektiven für ein sozialtheologisches Reden von Sunde und Schuld in der modernen Gesellschaft.

Einleitung zum Sammelband

Lesson Studies in der Lehrerbildung, 2019

Lesson Studies (LS) kann man als Variante von Aktionsforschung sehen. Wie bei Aktionsforschung werden bei den LS Daten, oft aus der Beobachtung von Schulerinnen und Schulern bei ihren Lernprozessen, fur die Reflexion und Weiterentwicklung von Unterricht genutzt. Ursprunglich kommt das Konzept der LS aus Japan. Auf diese hundert Jahre alte japanische Tradition der Entwicklung und Analyse von Unterricht wurde man im Westen erst vor wenigen Jahren aufmerksam (Altrichter, Posch & Spann, 2018).