Das Kochbuch der Gertraud Stolzin. Eine Spurensuche (original) (raw)
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Die Küche, wie sie im Buche steht, 1989
English version, for German version see below: Anna Wecker's cookbook is the first one in German language written by a woman. Since the author was married a second time to the Basel doctor Johann Jakob Wecker, her cookbook is sometimes also referred to as the first Swiss cookbook, even though its first edition appeared in Amberg (Germany) in 1597. In addition to this, there is another reason for studying Anna Wecker's cookbook: The vignette of the title page showing two women (one of them Anna Wecker?) working in the kitchen allows to set the inventory of a contemporary kitchen. It is the intention of this paper to clarify on what extent this image can be considered as a representation of reality having documental value. Deutsche Version: Beim Kochbuch der Anna Wecker handelt es sich um das erste von einer Frau geschriebene Kochbuch in deutscher Sprache. Da Anna Wecker in zweiter Ehe mit Basler Arzt Johann Jakob Wecker verheiratet war, wird ihr Kochbuch gelegentlich auch als das erste schweizerische Kochbuch bezeichnet, obwohl die Erstausgabe im Jahre 1597 in Amberg (Deutschland) erschien. Zu diesem äusseren Anlass für die Beschäftigung mit der bildlichen Darstellung der Küche im Kochbuch der Anna Wecker kommt ein weiterer, weniger offensichtlicher. Die Titelvignette mit der Abbildung einer Küche erlaubt es, das Inventar einer zeitgenössischen Küche zu erstellen. Diese Abbildung gibt Anlass zu überprüfen, inwiefern die Darstellung als Abbild der Wirklichkeit gelten kann und inwieweit ihr somit Dokumentationswert zukommt.
Ein Kochbuch als Klassiker, Kult und Kulturerbe
2013
Damals war die Kochwelt noch in Ordnung. Mädchen und junge Frauen erhielten eine solide Ausbildung in allen Bereichen des Haushaltes und natürlich primär in Küchenarbeit, als Grundlage für ihre Rolle als Hausfrau und Mutter. Denn in den bürgerlichen Kreisen, für die Elisabeth Fülscher ihre Kochschule betrieb, war die Berufsfrau kein verbreitetes Rollenmodell. Das Fülscher-Kochbuch, entstanden aus der langjährigen Erfahrung der Zürcher Kochexpertin und ihrer Vorgängerin, zeugt von einer Welt mit festen Werten und hohen Standards, von einer Epoche, die vielleicht als letzte klassische Phase der bürgerlichen Gesellschaft und Kultur bezeichnet werden kann, bevor diese durch vielfältige Entwicklungen grundlegend verändert wurde: durch die Popund Massenkultur, welche den Lebensstil des Bürgertums grundlegend in Frage stellte, durch die Emanzipierungsbewegungen und sich wandelnde Geschlechterverhältnisse, durch die Nahrungsmittelindustrie, die immer mehr Produkte für eilige Kundinnen und Kunden produzierte, und durch die Globalisierung mit ihren weltumspannenden Moden und Produkten. Wer vor den Gefahren dieser Globalisierung, der Gleichmacherei und Uniformität einer sich ausbreitenden globalen Kultur warnt, verwendet häufig dieses Schlagwort: McDonaldisierung. Es ist kein Zufall, dass gerade dieser Begriff aus dem Bereich der Ernährungskultur den fundamentalen Wandel beschreiben soll. Denn diese ist für den Menschen nicht nur physiologisch zentral, sondern stellt auch ein wesentliches Element seines psychischen Wohlbefindens und seines Gefühls von Zugehörigkeit dar. Der Begriff der McDonaldisierung meint eine Entwicklung, in der eine bestimmte Esskultur (manche würden allerdings eher von «Unkultur» sprechen) nach und nach den Globus
Das Kochbuch als Fotobuch. Theoretische Überlegungen und historiografische Sondierungen
Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 44. Bd., S. 267-317, 2018
Aus Perspektive des fotografisch illustrierten Kochbuchs wird die Ausrichtung der bisherigen Forschungsarbeiten zum Fotobuch problematisiert. Der Anspruch der Fotobuchforschung, das Feld der Fotografie für Wissenschaft, Museum und Kunstmarkt ganz neu zu ordnen, indem man das gedruckte, massenhaft verbreitete Bild in den Blickpunkt rückt, läuft ins Leere, solange an der Leitidee des Werks festgehalten werden. Unter dieser Voraussetzung bleibt eben unter vielem anderen das Foto im Kochbuch jenseits des Horizonts. In einer ersten Skizze der Geschichte des fotografisch illustrierten Kochbuchs möchte dieser Beitrag aufzeigen, warum es sich lohnt das Foto im Buch jenseits des Werkcharakters zu untersuchen. Um die Wende zum 20. Jahrhundert tritt das Foto ins Kochbuch ein, um die gekochten Umsetzungen von Rezepten aufzuzeigen und in Step-by-Step-Serien Tätigkeiten in der Küche zu lehren. Im Laufe der Fotografiegeschichte, befördert besonders durch die Durchsetzung der Farbe, werden die illustrativen Funktionen des Bildes immer mehr von dessen Eigenwert überlagert. Die Zahl und ästhetische Qualität der Bilder wird vom Layout in Szene gesetzt, um das Blättern im Kochbuch zu einem von der Kochpraxis relativ unabhängigen Genuss zu machen.
Von der schwarzen zur weißen Küche: zur Frage des Verschwindens häuslicher Kochkunst
2008
Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Meyer-Renschhausen, E. (2008). Von der schwarzen zur weißen Küche: zur Frage des Verschwindens häuslicher Kochkunst. In K.-S. Rehberg (Hrsg.), Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2 (S. 5965-5975). Frankfurt am Main: Campus Verl. https://nbnresolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153622
Der Koch und die Kartoffeln. Wilhelm Wundt und seine Trashstones
Magazin, 2003
Wie sonst hatten bereits über 150 Trashstones meinen Verdauungstrakt verlassen konnen? Atemluft angereiehert mit intensiven Gerüehen begleitet den Prozess der sehweiBtreibenden Produktion meiner Steine. Heimtüekisehe Gerüehe weeken Erinnerungen an meine früheste Kindheit und nur meine Atemmaske bewahrt mieh davor, den verloekenden Duftassoziationen zu vertrauen. Latente Verunsieherung. Ohne Atemmaske betrete ieh den Ausstellungsraum. Der eharak-Trashstone 179 u. 182 teristiseh mi/de Duft der Po/itur wird sieh erst naeh e1mgen Tagen vol/standig verflüehtigt haben. /eh sehe und taste die endlieh versiegelten Oberf/aehen dieser amorphen Volu-men. In jedem einzelnen sind Dinge gespeiehert, die in meinem Bewusstsein wirksam waren bevor meine Erinnerung an sie zu verb/assen begann. Nummerierte Fragmente, Rohstoffe mit denen ich meine Bezugssysteme zu generieren versuehe. /eh spüre ihre Anwesenheit. Vertragliehe Wesen f/üehtige Moleküle, amorphe Gesta/ten oder doeh Kartoffeln ? /eh koehe". VVi/helm Mundt, 4. Februar 2003 Wilhelm Mundt, 1959 in Grevenbroich geboren, studierte von 1979-86 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Tony Cragg, Klaus Rinke und lrmin Kamp. Schon in den frühen Arbeiten hat sich der Künstler mit der Formenwelt serieller, industrieller Fertigung auseinandergesetzt. Sein Arbeitsmaterial bildeten lndustrieprodukte, Produktionsrückstande oder Fundstücke vom Bau.