Das (Medien-)Kunstwerk im Fokus der Genie-, Werk-, Rezeptions- und Interaktionsästhetik (original) (raw)

Das Kunstwerk, Weltkunst und Intermedia Art

kritische berichte, 2008

Niklas Luhmann developed an art theory as a part of his systems theory. The article discusses Luhmann's theory of art and the work of art. The consequences of Luhmann's definition of the system of art (his connection between autopoiesis and the autonomy of art) for intermedia art are explained from a critical point of view. An alternative theory of art is proposed demonstrating that the systems theory offers fundamentals for other than Luhmann's conclusions concerning definitions of art and the art work. In: kritische berichte. Heft 4/2008, S.54-57.

Geniekünstler und KulturarbeiterInnen

'Seit ungefähr zwei Jahrzehnten prägt die ökonomische Bedeutung von Kreativität den internationalen Kunst- und Kulturdiskurs. Ziel dieses Artikels ist es, die aktuellen Entwicklungen dieses Diskurses in einen größeren historischen Zusammenhang zu stellen. Sowohl das Bild des autonomen Geniekünstlers, das dem Menschenbild der Moderne und den ökonomischen Erfordernissen des aufstrebenden Kapitalismus entsprach, als auch die zahlreichen Strömungen, die sich gegen dieses KünstlerInnenbild wandten, finden sich im zeitgenössischen Verständnis von Kunst, Kultur und Kreativität wieder. Zugleich entspricht die Ökonomisierung in diesem Bereich auch generellen neoliberalen Entwicklungen. Diese Zusammenhänge werden anhand von Hegemonietheorien theoretisch eingeordnet und ihre praktischen Auswirkungen auf die Entwicklung der 'Creative Industries' und die ihnen tätigen KulturarbeiterInnen analysiert.' (Autorenreferat) 'In the last two decades, the economic importance of creati...

Über das Magische in der Kunst: Konvergenz zwischen Magie und bildender Kunst

Diese Arbeit wurde als ein Versuch gedacht, die Rolle des Magischen in der zeitgenössischen Kunst bzw. Kultur durch die Beziehungen und die konvergenten Wege zwischen den bildenden Künstlern und der Magie darzulegen. Während der Recherche und Bearbeitung stellte ich fest, dass das Feld der bildenden Kunst für die vorliegende Masterarbeit zu eng gefasst ist, deshalb habe ich das Themenfeld um neue Medien erweitert. Die Magie, die selbst für ihre eigene, dunkle Aura verantwortlich ist, präsentiert sich als ein sehr schwierig anzufassendes Untersuchungsobjekt, der Grund warum eine Erklärung des Begriffes 'Magie' zum Anfangen nötig wird. Es wird also versucht, eine wissenschaftliche Beschreibung der Magie sowohl als Kunst als auch als wahrnehmbare Realität oder Qualität eines Ereignisses (in dem besonderen Fall eines künstlerischen Ereignisses) zu erreichen. Dafür werden die vielen Seiten des Magischen analysiert und gemäß unseren Interessen klassifiziert, um die innewohnende Ambivalenz dessen unter Kontrolle zu halten. Nach einer historischen Beschreibung der Magie wird gezeigt, inwieweit sie relevant ist für die Entwicklung der modernen Kultur. Durch ihrer Beziehung mit den Neuen Medien, ihrem Einfluss auf politische Ereignisse und ihrer Anwesenheit in der Konsumkultur wird dann gezeigt, und das ist meine Kernfrage, wie und warum manche zeitgenössische Künstler sich das Magische für verschiedene Zwecke angeeignet haben.

Genie und Wahnsinn in der Musik, Malerei und Literatur

Essentials, 2017

Die Alltagsbedeutung von "Genie" basiert oft auf falschen Vorstellungen, beispielsweise auf einem Doppelmythos für das Zustandekommen von genialen Einfällen: Der Mythos der sogenannten "Inspiration" beinhaltet, dass geniale Einfälle auf göttliche oder andere höhere Eingebungen zurückgehen-das aber steht außerhalb des wissenschaftlichen Denkens. Der Mythos eines "angeborenen" Talents basiert auf der Annahme, dass Genialität bei einigen Menschen schon von Kindesbeinen an gegeben sei; allerdings steht dies in einem eklatanten Widerspruch zu der empirischen Evidenz der letzten Jahrzehnte. Gibt es für das Konzept Genialität eine wissenschaftlich befriedigende Begriffsbestimmungfalls ja, bietet sie auch eine exakte Definition? Bei der Originalität, Kreativität und Genialität handelt es sich um drei einander überlappende Begriffe für neuartige, schöpferische und produktive Leistungen (Entdecken, Erfinden, Entwerfen). Dabei bezieht sich dieses Begriffsbündel immer auch auf einen soziokulturellen Bezugsrahmen, und das sowohl für die individuelle Genialität als auch für die gesellschaftlichen Anforderungen an ein Individuum (Eibl-Eibesfeld und Sütterlin 2007). Im Folgenden wird auf die Frage einer Verknüpfung von "Genie" und "Wahnsinn" eingegangen und dazu das sogenannte biopsychosoziale Interaktionsmodell herangezogen. Am Kapitelende findet sich eine Auswahl von Basisliteratur. Eine humanistische Perspektive zur menschlichen Kreativität und Genialität im Sinne von "Selbstverwirklichung" vertritt-neben anderen Humanisten in der Psychologiebereits Abraham Maslow (1970).

Kunst als Medienspektakel – Das Projekt "Lustmord" und die Geschichte/n s/einer Rezeption

1994

Das Projekt "Lustmord" und die Geschiehteins/einer Rezeption "Das Realitätsprinzip des zeitgenössischen Informationsuniversums steht ... unter dem Primat der besorgniserregenden Nachricht. " 1 Mit dem Prädikat "Künstler von Weltrang" wurde Jenny Holzer in die mittlerweile traditionell von Künstlern ~estaltete Reihe der sogenannten "Edition 46" des SZ-Magazines aufgenommen. Ihr Beitrag: Der Zyklus" Lustmord", der schon vor seiner offiziellen Herausgabe durch die SZ (19.11.1993) für Furore sorgte, da er bereits eine Woche davor in der SZ angekündigt worden und als Vordruck in einer das Projekt begleitenden Ausstellung im Münchner Haus der Kunst (15.11.1993) zu sehen war. Der Stein des Anstoßes: Auf dem Deckblatt des Magazins klebt ein Faltzettel, dessen Schauseite mit einer roten Druckflüssigkeit beschriftet ist, die "echtes" und freiwillig gespendetes Frauenblut enthält. Für den Druck dieses Kärtchens in Höhe der Auflage des SZ-Magazines (400000) wurden insgesamt ca. sieben Liter Druckflüssigkeit

Der Mythos um das kreative Genie: Einfall und schöpferischer Drang

Musikermythen – Alltagstheorien, Legenden und Medieninszenierungen (S. 125–161). Hg. von Claudia Bullerjahn & Wolfgang Löffler. Hildesheim: Olms, 2004

Die meisten Menschen haben von Komponisten ein sehr romantisches Bild: Sie sehen in ihnen Personen, die auf unerklärliche Weise, möglicherweise durch Gottesgabe, herausragende Musikwerke hervorbringen. Sie bemerken wenig von den handwerklichen Grundlagen des Komponierens und ignorieren die Tatsache, dass auch große Komponisten Jahre mühevollen und beharrlichen Lernens absolviert haben. Bedeutende Leistungen sind jedoch weder im ästhetischen noch im wissenschaftlichen Bereich Produkte einer einmaligen genialen Intuition bzw. des unbewussten Geistes, sondern erfordern stets fundiertes Spezialwissen als notwendige Voraussetzung. Überraschenderweise findet sich allerdings dieser romantisch angehauchte Mythos über das Komponieren nicht nur im Bereich sogenannter klassischer Musik, sondern auch in der Rockmusik. Nur zu gern werden Legenden über Rockstars geglaubt, die diese über die Normalität des Alltags hinaus heben. Der Aufsatz versucht anhand von empirischen Belegen zu einer ›Entzauberung‹ des Mythos um das Komponieren und das kreative Genie beizutragen. Zu diesem Zweck werde ich zunächst die Gründe für eine Mystifizierung aufzeigen, die sowohl den Kompositionsvorgang als solchen – inklusive des kreativen Produkts – als auch die Person des Komponisten betreffen. Danach sollen Argumente präsentiert werden, die – soweit möglich – logische Erklärungen für geheimnisumwitterte Vorgänge und Verhaltensweisen liefern. Im Anschluss werden einige Beispiele aus dem rockmusikalischen und filmmusikalischen Bereich belegen, dass Mystifizierungen und Mythologisierungen keineswegs auf den klassischen Bereich beschränkt sind, andererseits gewisse Umstände dazu beitragen, dass die Wertschätzung einiger Komponisten geringer ausfällt als die anderer. Ein kurzer Ausblick auch in Hinblick auf mögliche Forschungsperspektiven beschließt den Aufsatz.