Antisemitismen: Sondierungen im Bildungsbereich (original) (raw)

Aspekte antisemitismuskritischer Bildungsarbeit

Bundeszentrale für politische Bildung, 2017

Antisemitismuskritische Bildungsarbeit hat in Deutschland eine lange Tradition-und doch scheint kaum etwas schwieriger zu sein, als über Antisemitismus aufzuklären, meint der Soziologe Wolfram Stender. Er erklärt, was eine aktuelle, antisemitismuskritische Bildungsarbeit für ihn ausmacht.

Israelbezogener Antisemitismus - eine Herausforderung für die Bildungsarbeit

Bildung gegen Antisemitismus. Spannungsfelder der Aufklärung. Hrsg. von Marc Grimm u. Stefan Müller, 2020

Israelbezogener Antisemitismus stellt eine besondere pädagogische Herausforderung dar. Im Artikel werden einige Grundlinien ausgewählter Seminarinhalte vorgestellt, die im Rahmen des seit 2015 durchgeführten Modellprojekts "Bildungsbaustein Israel" erarbeitet wurden. Dabei werden zunächst das Thema und der Ablauf der Bildungseinheit zusammenfassend erläutert, anschließend ihre Chancen, Lernziele und Grenzen beschrieben sowie inhaltliche Anschlussmöglichkeiten formuliert. Abschließend werden einige grundsätzliche Herausforderungen in Bezug auf Bildungsarbeit über den Nahostkonflikt und zu israelbezogenem Antisemitismus skizziert.

Antisemitismus und Eliteerziehung in den Nationalpolitischen Erziehungsanstalten

Stiftung niedersächsische Gedenkstätten – Jahresbericht: Schwerpunktthema – Kindheit im Nationalsozialismus, 2017

This essay explores various ways in which the Napolas (aka Nationalpolitische Erziehungsanstalten), the Third Reich’s most prominent elite-schools, were implicated in anti-Semitic agitation and, ultimately, the Holocaust. Case studies include Napola Spandau’s anti-Jewish campaign on the Frisian island of Wyk auf Föhr, and attempts to expropriate Jewish property by the Napola in Haselünne.

Pädagogische Auseinandersetzungen mit dem Nahostkonflikt: Adressierungen von israelbezogenem Antisemitismus

erschienen in: Julia Bernstein/Marc Grimm/Stefan Müller (Hg.), Schule als Spiegel der Gesellschaft. Antisemitismen erkennen und handeln (Reihe Antisemitismus und Bildung, Bd. 2), Frankfurt/Main., 2022

Die folgenden Ausführungen nehmen zunächst eine Abgrenzung des politisch-bildnerischen Umgangs mit Antisemitismen zu anderen Formen der intervenierenden pädagogischen Bearbeitung vor. Der Kern der folgenden Darstellung soll in der Differenzierung von vier didaktischen Zugriffen auf das Thema Nahostkonflikt mit jeweils spezifischen und möglichen Beiträgen zur antisemitismuskritischen Bildung bestehen. Zu diesem Zweck werden zwei konzeptionelle Grundsatzfragen skizziert, aus deren Kombination sich die vier Zugriffe ergeben. Diese werden kurz vorgestellt, wobei jeweils auf beispielhafte Bildungsmaterialien verwiesen wird.

Mit Bildung gegen Antisemitismus? Möglichkeiten und Grenzen antisemitismuskritischer Bildungsarbeit

Im vorliegenden Beitrag werden Zusammenhänge zwischen Bildung und Antisemitismus erörtert, mit dem Ziel, Perspektiven einer erfolgreichen antisemitismuskritischen Bildungsarbeit aufzu­ zeigen. Dafür wird zunächst der Frage nachgegangen, inwiefern Antisemitismus ein »Bildungspro­ blem« darstellt. Danach erfolgt ein Überblick über die gegenwärtige Vermittlungsarbeit in Österreich zum Themenfeld Antisemitismus in Schule, außerschulischer Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, der aufgrund der schlechten Datenlage notwendigerweise lückenhaft bleibt. Daraus werden einige Fallstricke in der Bildungsarbeit zum Thema Antisemitismus abgeleitet. Im Zentrum des Artikels stehen eine normative Definition antisemitismuskritischer Bildungsarbeit sowie Anregungen für die Praxis, die auch einen Exkurs zum islamisierten Antisemitismus enthalten. Der Beitrag zeigt auf, dass Bildung zwar nicht per se vor Antisemitismus schützt, eine Bildungsarbeit, die den Antisemitismus als strukturelles sowie individuelles Phänomen ernst nimmt, ihn im historischen Längsschnitt thematisiert und verschiedene Formen differenziert, jedoch maßgeblich zu seiner Reduktion beitragen kann. Schlagworte: Antisemitismus, Bildungsarbeit, antisemitismuskritische Bildungsarbeit, Österreich Elke Rajal: Education Against Antisemitism? Possibilities and Limitations for Antisemitism­ critical Educational Work (pp. 132–152) This article discusses the relationship between education and antisemitism. The aim is to develop perspectives for a successful educational work against antisemitism. To this end, the question, to what extent antisemitism is a »problem of education«, is being explored. Afterwards, an overview of the current Austrian situation of instructions on the topic of antisemitism in school, youth work and adult education is presented, which unavoidably remains fragmentary, because of a lack of data. From this, some pitfalls in educational work on antisemitism are derived. The contribution focuses on a normative definition of antisemitism­critical educational work as well as on practical suggestions, which also include an excursus on islamized antisemitism. The article points out that education per se does not protect against antisemitism. However, educational work, which takes antisemitism seriously as a structural and individual phenomenon and addresses antisemitism in the historical longitudinal approach and differentiates between the various forms, can significantly contribute to a reduction of antisemitism.

Pädagogisches Handeln und Antisemitismus

Pädagogisches Handeln und Antisemitismus, 2010

Rezension zu : Heike Radvan, "Pädagogisches Handeln und Antisemitismus. Eine empirische Studie zu Beobachtungs- und Interventionsformen in der offenen Jugendarbeit." Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung (Bad Heilbrunn) 2010.

Antisemitismus in der politischen Linken als Thema der Bildungsarbeit gegen Judenfeindschaft

Aktuelle Erscheinungsformen und Herausforderungen des Antisemitismus. Eine Handreichung, 2022

Die politische Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und Rassismus sollte bei den Teilnehmenden eine selbstkritische Auseinandersetzung mit eigenen Voreingenommenheiten und Ressentiments anstoßen. Andernfalls erscheint Judenfeindschaft als ein Problem von "den Anderen". Deswegen ist das Thema "Antisemitismus in der Linken" nur dann sinnvoll, wenn die Mehrheit der Seminar- oder Workshopteilnehmenden sich zur politischen Linken zählen. [...] Für die politische Bildungsarbeit grundsätzlich interessant sind die Motive, die zu antisemitischen Positionen innerhalb der Linken führen, weil sie sich mit denen in der Mehrheitsgesellschaft überschneiden. Da sind zu nennen: Erinnerungs- und Schuldabwehr, Israelfeindschaft, eine personifizierte Wahrnehmung der kapitalistischen Gesellschaft und der Globalisierung sowie Verschwörungsideologien.

Konformismus statt Reflexion? Nicht-intendierte Effekte antisemitismuskritischer Bildung

Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden, 2022

Education is possibly the profession most frequently addressed with expectations of dealing with contemporary forms of antisemitism. However, the topic is not prominently discussed in the field of didactics and teachers report of feelings of overburdening, dealing especially with forms of antisemitism relating to the State of Israel and the Middle East Conflict. These forms are the most controversial variations of antisemitism and also the ones often not mentioned and also not interpreted and responded appropriately. The paper argues for a stronger awareness of non-intended effects of education on antisemitism. It shows their relevance focussing three exemplary contexts regarding spontaneous interventions to antisemitic statements as well as pedagogic concepts represented in published documents. Without a profound understanding of antisemitism as a complex phenomenon with specific patterns, awareness for possible non-intended effects can hardly be reached.