Wann ist der Mann ein Mann? (original) (raw)
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Ethik in der Medizin, 2012
Jahrhunderte lang galt der Mann in den Wissenschaften als Synonym des Menschen. Jede Forschung bezog sich auf den Mann als Prototyp, die Frau spielte keine Rolle beziehungsweise wurde sie subsumiert unter dem männlichen Körper, der als allgemeingültige Vorlage diente. (vgl. Badinter 1992; Meuser 2006; Walter 1996) Bis zur Renaissance verfügte man nicht über anatomische Begriffe für den Frauenkörper. Die Vagina wurde als nach innen gestülpter Penis betrachtet, die Geschlechtsorgane von Mann und Frau seien dieselben, sie wären lediglich unterschiedlich zusammengesetzt, so die damalige Auffassung. (vgl. Aulenbacher et al. 2010; Bourdieu 2005) Der Mann und seine Anatomie waren alleiniges Abbild des Menschen. Dennoch kann dies noch nicht als "Männerforschung" bezeichnet werden, da von einer Allgemeinheit, nicht von spezifischen Besonderheiten ausgegangen wurde. Abgesehen von der Anatomie, existieren unterschiedliche Annahmen darüber, ab wann von typisch "männlichem" und "weiblichem" Verhalten gesprochen wurde. Raewyn Connell (2005) vertritt die These, dass bereits um 1450 eine Vorstellung davon existierte, was männlich sei. Homosexualität wurde wahrscheinlich von Anbeginn der Menschheit praktiziert, der Begriff wurde erst um 1900 bekannt. Die Abgrenzung zu Homosexuellen und in weiterer Folge Homophobie waren stets ein wichtiges Mittel zur Herstellung von Macht-laut Connell bereits im 18. Jahrhundert. Das Wort "Geschlecht" verwies Badinter (1992) zufolge bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts auf die Abstammung der jeweiligen Person, auf den Ehemann, den Bauersmann oder dergleichen. Mit dem Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft, von der agrarisch strukturierten zur industriellen Gesellschaft wurde die Natur in den Mittelpunkt gerückt. Man glaubte daran, dass alle Eigenschaften naturgegeben wären. Zu dieser Zeit entstand die Vorstellung von einer Binarität der Geschlechter, die in dieser
Wann ist man ein Mann? Wandel männlicher Lebenslagen und Transformation von Männlichkeit
blog interdisziplinare geschlechterforschung , 2019
"Was bedeutet es für euch, ein Mann zu sein?"-Diese Frage haben wir für unser DFG-Forschungsprojekt "Neujustierungen von Männlichkeiten" verschiedenen Männergruppen in unterschiedlichem Alter und in verschiedenen Städten in Deutschland gestellt. Sie scheint heute nicht mehr so einfach und vor allem nicht eindeutig zu beantworten. Im Gegenteil, oft löst die Frage zögerliches Suchen nach einer passenden Antwort aus. Diese Reaktion verstehen wir als deutliches Zeichen der Reflexivierung und Flexibilisierung von Männlichkeiten. Routinierte Erzählungen à la ‚Ein richtiger Mann ist …', die für alle befragten Männer gleichermaßen gelten, sind nicht mehr verfügbar. Bürgerliche Männlichkeit bröckelt Die Vorstellung von Männlichkeit, wie sie mit der bürgerlichen Moderne entstanden ist, erodiert. Das Idealbild des beruflich erfolgreichen Mannes, der im Rahmen eines Normallebenslaufs in einem Normalarbeitsverhältnis erwerbstätig ist, ist zunehmend in Auflösung begriffen. Existenzsicherndes Einkommen, langfristige Anstellung, arbeitsvertragliche Stabilität und sozialrechtliche Absicherung stellen keine Selbstverständlichkeiten mehr dar, an die Männer so ohne weiteres anknüpfen können. Die tradierte Männlichkeitskonstruktion wird durch den Rückgang männlich-dominierter Arbeitsplätze in den Großindustrien, eine zunehmende Unsicherheit von Beschäftigungsverhältnissen und eine gestiegene Konkurrenz-nicht nur durch andere Männer, sondern auch durch sehr gut qualifizierte Frauen-herausgefordert. Dadurch erleben Männer einen Verlust des männlich-homosozialen Charakters vieler Arbeitsplätze. Die Entwicklung einer ‚berufszentrierten Männlichkeit', für viele immer noch wesentlicher Bestandteil männlicher Identität, wird somit immer schwieriger (Lengersdorf/Meuser 2010). Mit dem sich gegenwärtig vollziehenden strukturellen Wandel von Erwerbsarbeit verändern sich also auch die Bedingungen, unter denen eine berufszentrierte Männlichkeit hergestellt werden kann (Heilmann/Scholz 2017). (Neue) Väter sind auch Männer Wie Männlichkeit konstruiert wird, hängt in zunehmendem Maß auch mit Vaterschaft zusammen, denn es lassen sich Veränderungen hinsichtlich des Orientierungsmusters von Vaterschaft feststellen. Vielen Männern ist es heute ein großes Bedürfnis, anders in der Familie ‚präsent' zu sein, als dies in früheren Generationen der Fall war. Emotionale Zugewandtheit zur Familie und die Möglichkeit, sich mehr an der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen sowie eine tragfähige Beziehung zu ihnen aufzubauen, ist ihnen wichtig (Baumgarten et al. 2017). Diese veränderten Ansprüche an Vaterschaft wirken auf die berufliche Sphäre zurück und evozieren ebenfalls Veränderungen der Erwerbsarbeit. Hinzu kommen vermehrt Fragen der Work-Life-Balance sowie der Gesundheits-und Selbstsorge. Damit wird auch die geschlechtliche Arbeitsteilung zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit reorganisiert. Wenn auch derzeit (noch) mit der Konsequenz, dass Frauen mehrheitlich berufstätig sind, jedoch weiterhin den Löwenanteil an unbezahlter Haus-und Familienarbeit leisten (Lenz et al. 2017).
Mann oder Frau-Wo kommt denn die Männlichkeit her?
2006
Am Beginn einer Schwangerschaft sind alle Embryonen zunächst weiblich und Männlichkeit entsteht aus vorgeburtlichen Signalen, die dem Gehirn und Körper mitteilen, daß sie maskulinisiert werden müssen. Panksepp geht davon aus, daß dies durch den Einfluß von Hormonen auf die reifenden Gehirnschaltkreise und auf die körperliche Entwicklung geschieht. Dadurch wird sozusagen ein Negativ des Geschlechts belichtet.
Wann ist ein Mann ein Mann? Darstellungen tugendhafter Männer auf antiken Münzen
S. Krmnicek (Hrsg.), Antike Rollenbilder. Wertvorstellungen in Münzbildern, Begleitband zur Ausstellung im Museum der Universität Tübingen MUT - Alte Kulturen - Schloss Hohentübingen, 29. November 2018 - 2. Februar 2019 (Bonn 2018) 15-23, 2018
Wann ist ein Mann ein Mann? à Da stellu ge àtuge dhate àMä e à à aufàa ike àMü ze Ch isia e No ak Schöngeist, Athlet, Krieger. Ideale des Alltags eines griechischen Mannes Se uelle Ide itäte Stefa K i ek Love, Sex, and Money Ma uel Fle ke Die Macht des Phallos. Sexuelle à Ide itäte ài àde àá ike Jugend und Alter Ma kus Lö Jung und Alt im Zeichen der Macht Ale a de Hei e a Von Drei-und Vierbeinern. Alter und Jugend in der visuellen Kultur der à á ike Herrschatsrepräse taio 77 Ale a Küte à Fe aleà ate s.àF aue ài àde àà à à ä li he àHe s hats ep äse taio Ma i Ko a s Kaiser Titus und eine Dame aus der Zeit à u à à .àCh .àBild is ep äse taio e à in der römischen Kaiserzeit Religiöse Vorstellu ge 99 A hi Li hte e ge à á d og itätàu dàGes hle hte o d u gàà im Kult 107 Ve o ika Sossau à Vo àGöte àu dàMe s he .àà à à á häologis heà)eug isseà eligiöse àà Vorstellungen Projekio e i M thos 117 Ca e A old-Biu hi à P ojekio e àde àGes hle hte dife e zàà à i àM thosàa ha dàde àa ike àMü ze 125
Seite 2 von 5 Advent 2017 So, heute abend ist endlich mal Frieden. Wir werden uns rund um den Weihnachtsbaum versammeln und miteinander besinnlich sein, ein jeder nach seinen Möglichkeiten. Der ledige Vater Peter wird nachmittags die Geschenke bei seiner Leibesfrucht abliefern, deren Mutter ihn nicht allzu gerne sieht, obwohl er sich als Freiberufler ohne weiteres um die Alimente drücken könnte. Anschließend wird Peter nach Hause fahren. Dort wartet seine neue Freundin Jutta mit ihrem Kind, dem süßen kleinen Mädchen von ihrem Ex-Mann Klaus, das sowohl zu Peter als auch zu Klaus schon ganz lieb "Papa" sagen kann. Klaus war schon da,
Das Magazin, 2021
Wie Bundesrat Philipp Etter (1891–1977) vom Gegner des Frauenstimmrechts zu einem zögerlichen Befürworter wurde.
Ein Mann und eine Frau – vom Menschen zum Hybrid
Politisch unkorrekte Gedanken zur Gendertheorie und was sie mit der Auflösung des Nationalstaats zu tun hat. Paolo Becchi ist italienischer Rechtsphilosoph. Dieser Essay ist die gekürzte Fassung seiner Abschiedsvorlesung an der Uni Luzern, wo er als Ordinarius für Rechts- und Staatsphilosophie gewirkt hat. Becchi lebt in Genua, er lehrt dort an der Universität.
Zeitzeichen, 2007
Unser Körper ist hoffnungslos an seine kulturellen Bedeutungen gebunden. Besonders die Zuschreibung der Geschlechterrollen ist geradezu betoniert. Überraschenderweise legt bereits der Apostel Paulus nahe, dass das - jedenfalls in der Kirche - ander sein könnte, zeigt Isolde Karle, Theologieprofessorin in Bochum.
Tagesanzeiger, aktualisiert, 2012
von Eva Waiblinger. Buchbesprechung: Loetz, Francisca:Sexualisierte Gewalt 1500 - 1850. Ein Plädoyer für eine historische Gewaltforschung, Frankfurt 2002.