Die Wirksamkeit von Lehrerinnenfortbildung aus der Sicht der Fortbildnerinnen (original) (raw)
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Die Wirkungskaskade in der Lehrerbildung
In einer Lehrerbildungsveranstaltung 1) mache ich als Dozent mit den teilnehmenden Lehrpersonen etwas … in der Hoffnung, dass 2) die Lehrpersonen im Unterricht mit ihren Lernenden etwas machen, … das dazu führt, dass 3) die Lernenden in einer zukünftigen Situation ihres Lebens etwas anders und damit besser machen, … als wenn die ganze Lehrerbildungsveranstaltung gar nicht stattgefunden hätte. Diese Hoffnung ist nur schwer zu begründen.
Forschung zur Wirksamkeit der Lehrerbildung
Ich danke Karl-Heinz Arnold, fürg Baillod und Georg Hans Neuweg für ihre wertvollen Rückmel dungen zu einer früheren Fassung dieses Textes. Forschung zur Wirksamkeit der Lehrerbildungr l. Einleitung Der Erfolg von Schule und Unterricht hängt von den Lehrpersonen ab. ,,Auf den Lehrer kommt es an" resümierte Lipowsky (2006), nachdem er in einem Übersichtsartikel den Einfluss d., i;: rerhandelns auf die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler im Fach irrtathematik nach_ gezeichnet hatte. Solche Ausführungen verdeutlichen, dass sich die Forschung damit beschaftJt was Lehrpersonen können bzw. welche Kompetenzen sie aufweisen und welche Wirkung.n ãi_ raus entstehen (Arnold, 2006). Weitaus weniger wurde bisher empirisch untersucht, riã f.f,.personen diese Kompetenzen erwerben und welchen Beitrag die Lehrerbildung dazu leistet (cochran-smith et al., 2012), aber dieses Forschungsfeld wächst kontinuierlich , ,,Wirkt Lehrbildung?"so der Titel des Sammelbands von Abel und Fausr (2010) zu Befun_ den empirischer Forschungsarbeiten. Ähnliche Fragen adressieren die Beiträge im Buch ,,Forschung zur (Wirksamkeit der) Lehrerbildung" von Hascher und Neuweg (2012) und .i". poblikation von Terhardt (20L2: ,,Wie wirkt Lehrerbildung?"), in der verschiedene Formen der Wirksamkeit angesprochen werden. Aufgrund der fahrhunderte langen Tradition der Lehrerbildung mag es paradox anmuten ihre Wirkung zu bezweifeln. Dennoch sprechen einige Gründe dafür, zumindest eine skeptische Haltung einzunehmen (siehe auch Galluzzo,l995) und nach dem ,value added" (Kenned¡ Ahn & choi, 2008, s. l24z) zu fragen. Dies sei anhand von drei ausgewählten Erkenntnissen kurz illustriert:
Personbezogene überfachliche Kompetenzen. Impulse für Bildungs-, Lern- und Entwicklungsprozesse in der Lehrer*innen-Bildung, 2023
In diesem Beitrag wird von der Annahme ausgegangen, dass Praxisformen von Lehrpersonen im Unterricht, wie beispielsweise Kommunikation und Interaktion, ihr erzieherisches Verhalten und auch die Art der Unterrichtsgestaltung, Ausdruck von Menschenbildern sind. Aufgrund der Wirkmächtigkeit von Menschenbildern und Haltungen erfolgt zunächst eine theoretische Fundierung, um danach didaktisch-methodische Möglichkeiten in der Lehrer*innenbildung aufzuzeigen, wie Lehrpersonen ihren Menschenbildern und Haltungen auf die Spur kommen und ihre Praxisformen entsprechend reflektieren können. Ziel dieser Interventionen ist, dass Lehrpersonen in der Lage sind, ihr professionelles Wissen und Können in Situationen im Unterricht wirksam einzusetzen, entsprechend ihren eigenen Erwartungen und jenen der Schüler*innen, die jeweils im Beitrag auszugsweise illustriert werden.
Didaktische Wirksamkeit - Befunde der Schul- und Unterrichtsforschung
Wirksamkeit muss insofem als ein normativer Begriff verstanden werden, als nicht von beliebigen-.Effs_\ten ausgegangen wird, sondern von pädagogisch erwünschten. Dabei lassen sich eher allgemeine Erwartungen (2.8. die Schüler/innen lemen im Unterricht etwas dazu) von ganz spezifischen Lehrzielen (2.8. die Schüler/innen können das passé composé korrekt bilden und verwenden) unterscheiden. Einige zentrale Prämissen der didaktischen Wirksamkeit können wie folgt benannt werden: Die Didaktik schafft Bedingungen (2.8. effektive Lemzeit, Motivation), die für erfolgreiches schulisches Lemen notwendig sind. Schulischer Unterricht unterstützt nachhaltiges Lernen; die Didaktik ermöglicht dies grundlegend.
Unterricht aus der Sicht von Lehrenden und Lernenden
Diskurserwerb in Familie, Peergroup und Unterricht, 2020
Dieses Kapitel stellt zwei methodische Zugänge vor, mit deren Hilfe sequenzielle Analysen von (Unterrichts-)Interaktion angereichert werden können: Sie machen Wissensbestände sichtbar, die in der Interaktionsanalyse im Allgemeinen nicht rekonstruiert werden können, die aber für die Veränderung von Handlungsroutinen zentral sein dürften. Datengrundlage sind vier Gruppendiskussionen von Lehrpersonen sowie sechs von Schülerinnen und Schülern, in denen sich die Beteiligten handlungsentlastet jeweils über dieselben kurzen Videosequenzen aus dem Deutsch-und Mathematikunterricht von fünften Jahrgangsstufen verständigen. An diesen Interaktionen zweiter Ordnung wird einerseits untersucht, welche (sprachlichen) Aspekte von unterrichtlichen Diskursaktivitäten explizit thematisiert werden. Anderseits werden die Referenzformen auf Schülerinnen und Schüler als soziale Kategorisierungen betrachtet, die Hinweise geben auf die impliziten Orientierungen bezüglich der sozialen Ordnung des Klassenverbandes. Beide Zugänge ergeben im Vergleich jeweils innerhalb der Gruppen der Lehrenden und Lernenden sowie zwischen Lehrer-und Schülersicht Übereinstimmungen und Divergenzen, die bedeutsam sind für unser Verständnis von Passungen zu den institutionellen Zwecken und Erwartungen von Unterricht.