Theoretische Überlegungen zu Fremd und Selbstführung (original) (raw)

2021, Muslimischsein im Sicherheitsdiskurs

https://doi.org/10.1515/9783839457115-004

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Wuerde und Autonomie. Ein Entwurf

Die Idee einer unantastbaren, unverfügbaren Würde von Personen ist nicht allein in der Rechtstheorie und der Metaethik von großer Bedeutung, sondern offenbar auch ein Element unseres Selbstverständnisses als Menschen, die Würde haben und sie bewahrt wissen wollen. Welche Überzeugungen und Erfahrungen kommen in der Idee einer unantastbaren, unverfügbaren Würde zum Ausdruck? Ich unterscheide fünf Auffassungen von Würde, und zwar Würde als (i) absoluten rechtlichen Status, als (ii) moralischen Status, den Personen einander zusprechen, indem sie moralische Forderungen akzeptieren, als (iii) ein soziales Verhältnis, d. h. als eine Lebensform, als (iv) einen Wert und als (v) ein praktisches Selbstverhältnis. Ich möchte in diesem Entwurf eine eudämonistische (glückstheoretische) Interpretation der Würde von Personen vorstellen und folgende These begründen: Wenn eine Person ein insgesamt gelingendes Leben führt, dann führt sie ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben, ist also in der Lage, ihre (komplexe) Fähigkeit der Autonomie erfolgreich auszuüben. Wenn wir die Würde von Personen achten, dann respektieren wir ihren Anspruch auf soziale und personale Autonomie.

Selbstverantwortung und Fremdbestimmung. Ein philosophisch-ethischer Zugang

In meinem Beitrag möchte ich den komplexen Zusammenhang zwischen (Fremd)Verantwortung und Selbst- bzw. Eigenverantwortung aufzeigen. Was bedeutet es überhaupt, Verantwortung zu übernehmen und worin liegt der Unterschied zur Selbstverantwortung? Weiters werde ich mich dem Appell zuwenden, dass wir heute mehr Selbstverantwortung brauchen. Wie war es bisher? Welche Hintergründe sind dafür maßgebend, dass gerade jetzt danach verlangt wird? In einem weiteren Schritt werde ich, auf die individuelle Einsicht und Bereitschaft selbstverantwortlich zu agieren, eingehen und folgende Fragen stellen: Was könnte hinter den angeblichen Widerständen des Einzelnen stehen? Warum sollte sich jemand dagegen wehren, eigenverantwortlich seine eigenen Lebensentwürfe realisieren zu wollen? Wie sieht es mit den jeweiligen Ressourcen und Fähigkeiten aus, die zu einem eigenverantwortlichen Leben notwendig sind? Wie hängen Freiheit, Verantwortung und Risiko zusammen?

Fremdbestimmung durch Selbstbestimmung – ein berechtigter Einwand

Tahy " Manche Autoren sehen in Krankheitszuständen wie fortgeschrittene Demenz und Wachkoma eine so schwerwiegende Diskontinuität in der Persönlichkeit, dass eine verbindliche Befolgung vorausverfügter Entscheidungen einer " Versklavung " der aktuellen Person durch die frühere Person gleichkäme. Ungeachtet der Plausibilität der zugrundeliegenden Behauptung stellt sich bei diesem Argument die Frage, welche " Versklavung " das größere Übel darstellt: die durch die frühere Person, zu der zumindest eine biografische Kontinuität besteht, oder diejenige durch dritte Personen, die in ihren Entscheidungen immer auch durch eigene Interessen beeinflusst sind. " Wie lässt sich dieses Spannungsverhältnis im Hinblick auf die Rechtfertigungsfähigkeit von Patientenverfügungen auflösen? Dieser Frage geht die vorliegende Hausarbeit nach.

Das Fremde Und Das Eigene Im Dialog

Turk Kulturu lncelemeleri Dergisi, 2021

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Übersetzen von kulturspezifischen Elementen in literarischen Texten. Der Übersetzer wird u.a. auch als Kulturexperte bezeichnet. Durch seine professionelle Kulturkompetenz muss er in der Lage sein, kulturgeprägte Inhalte richtig zu interpretieren und zu vermitteln. Um die ausgangssprachlichen und ausgangskulturellen scenes and frames, die in einem literarischen Text vorhanden sind, in die Zielsprache und Zielkultur zu übertragen, benötigt der Übersetzer auch Kenntnisse über die

Selbstorganisation und Eigensinn. Über die Unverfügbarkeit des Subjekts

2020

Selbstorganisation und Eigensinn. Über die Unverfügbarkeit des Subjekts [Ein zusammenfassender Beitrag zur Personal- und Organisationsentwicklung im Zusammenhang mit meinen Lehrveranstaltungen zur Dynamik von Interaktions- und Organisationsstrukturen] Schlüsselwörter: Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Charakter von Organisationen, Sozialpathologien, Menschenbild, Subjektwissenschaft, Selbstorganisation, Eigensinnigkeit, Unverfügbarkeit, Humanistische Planung, Transformation. Der Beitrag befasst sich mit Selbstorganisation und Eigensinn im Zusammenhang mit den Kompetenzen des Individuums, sein Leben und seine beruflichen Herausforderungen zu bewältigen. Reflexive Kompetenzen ermöglichen es dem Menschen, zwischen äußeren Systemzwängen und Eigensinn zu agieren und seine Umwelt durch schöpferisches Handeln zu verändern. Das humanistische Menschenbild stellt den selbstverantwortlichen Akteur in den Mittelpunkt, der Illusionen über sein Selbstbild ablegen kann. Die Kategorien Eigensinn bzw. Eigensinnigkeit und Unverfügbarkeit zeigen, dass die subjektive Logik nicht vollständig in vorgegebenen gesellschaftlichen Normen aufgeht, sondern einen freien Raum der Selbstorganisation ermöglicht. Diese Einsichten unterscheiden sich von der illusionären Selbstwahrnehmung des postmodernen Subjekts, das Freiheit mit Unterwerfung verwechselt. Das humanistische Menschenbild kann auf die Entwicklung und Transformation von Organisationen ausgeweitet werden. Seine Merkmale sind für Organisationen relevant und haben gesellschaftliche Implikationen. Es gilt, den unvorhersehbaren und unkontrollierbaren Raum der Selbstorganisation zu erkennen und zu nutzen. Published in German. Machine translation: Self-Organization and Self-will. On the unavailability of the subject. [A summary paper on human resource and organizational development in the context of my courses on the dynamics of interactional and organizational structures] Keywords: organizational development, human resource development, character of organizations, social pathologies, image of man, subject theory, self-organization, self-will, unavailability, humanistic planning, transformation. This paper addresses self-organization and self-will in the context of individuals' competencies to manage their lives and professional challenges. Reflective competencies enable individuals to act between external system constraints and self-will and to change their environment through creative action. The humanistic conception of man focuses on the self-responsible actor who can shed illusions about his self-image. The categories of self-will and unavailability show that subjective logic is not completely absorbed in predetermined social norms, but allows a free space of self-organization. These insights differ from the illusory self-perception of the postmodern subject, which confuses freedom with subjugation. The humanistic view of man can be extended to the development and transformation of organizations. Its characteristics are relevant to organizations and have social implications. It is necessary to recognize and use the unpredictable and uncontrollable space of self-organization.

Verbitterung, Weisheit und Suizidgedanken

Verhaltenstherapie, 2020

Inwieweit Verbitterung mit Suizidgedanken assoziiert ist, wurde bislang nur selten untersucht. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Weisheit bzw. Weisheitskomponenten den Zusammenhang zwischen Verbitterung und Suizidgedan­ken moderieren, Weisheit also als ein Resilienzfaktor gegenüber Suizidgedanken zu verstehen ist. Insgesamt nahmen 311 Proband*innen (n = 179, 57,6% weiblich; Alter: Mittelwert = 32,63 Jahre, SD = 14,06) an einer internetbasierten Fragebogenstudie teil. Es zeigte sich sowohl, dass Verbitte­rung und Suizidgedanken eng assoziiert sind, als auch, dass dieser Zusammenhang durch die Weisheitskomponente Humor moderiert wird. In Bezug auf weitere Weisheitskomponenten fanden sich keine erwartungskonformen Zusammenhänge. Die Ergebnisse unterstützen aktuelle Befunde zur Bedeutung von Humor als Resilienzfaktor gegenüber suizidalem Erleben.

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Das Eigene, das Fremde und das Husserlsche Einstimmigkeitstheorem

Published inP. Merz/A. Staiti/F. Steffen (eds.), Geist – Person – Gemeinschaft. Freiburger Beiträge zur Aktualität Husserls (Ergon Verlag, Würzburg 2010), 151-168.

In this paper I offer an analysis of the issue of interculturality from the point of view of Husserl’s late phenomenology, with particular attention to the notions of concordance and tendency to concordance. After presenting the mainstream criticism of Husserl’s approach to cultural otherness, according to which genuine otherness has to be conceived of radically and according to which Husserlian phenomenology is intrinsically unable to do so, I summarize the core of Husserl’s position with what I call the “theorem of concordance”. According to this theorem, in every cross-cultural encounter intersubjective concordance is always a priori reachable regardless of the point of departure of the subjects involved. This theorem can be demonstrated by exploring the implications of three fundamental assumptions that guide Husserl’s thought: (1) doxic discordance between subjects in unbearable; (2) all cultural significance is mediately or immediately founded on doxic positions; (3) culture is directed towards and expresses itself in the configuration of the surrounding world. The conclusion of the paper is that otherness and in particular cultural otherness cannot be as radical as some contemporary continental philosophers would have it.

Abseits der Norm? Das Fremde und das Eigene

2014

DRAUSSEN & DRINNEN AUSSEN-RÄUME MINDERHEITENGESCHICHTE "Vielfalt, nicht Uniformität ist Stärke"-diese Worte von Altbundeskanzler Willy Brandt bezeugen die gesellschaftliche Grundhaltung zu einem Miteinander verschiedener Lebensentwürfe. Anders zu sein als die Mehrheit hat in der Geschichte allerdings auch immer wieder zu Auseinandersetzungen und Ausgrenzung geführt. ABSEITS DER NORM ? EDGAR WOLFRUM & RUBINA ZERN DAS EIGENE DAS FREMDE & DR. RUBINA ZERN ist wissenschaftliche Koordinatorin des Arbeitsbereichs "Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa". Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Öffentliche Wissenschaft am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des Karlsruher Instituts für Technologie. Zu den Forschungsschwerpunkten der promovierten Historikerin zählen die historische Stereotypenforschung und die europäische Wahrnehmungsgeschichte, besonders die deutsch-italienische Geschichte.

Neue Managementkonzepte - zwischen Autonomie und Fremdbestimmung

2003

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Das Eigene und das Fremde

2002

The desiguALdades.net Working Paper Series serves to disseminate first results of ongoing research projects in order to encourage the exchange of ideas and academic debate. Inclusion of a paper in the desiguALdades.net Working Paper Series does not constitute publication and should not limit publication in any other venue. Copyright remains with the authors.

Ständige Selbst- und Fremdbeobachtung

Literatur nach der Digitalisierung

Ein E-Mail-Wechsel über Twitter Dieses Gespräch hat zwei Ausgangspunkte: Die Studie Die soziale Logik des Likes (2018) von Johannes Paßmann und den Workshop "Schreibweisen der Gegenwart: Digitale Lektüren, digitale Texte" des DFG-Projekts "Schreibweisen der Gegenwart. Zeitreflexion und literarische Verfahren nach der Digitalisierung", der am 10. Dezember 2020 in digitaler Form an der Universität Greifswald stattgefunden hat. 1 Es handelt sich um die schriftliche Reinszenierung und Fortsetzung eines Gesprächs, das Elias Kreuzmair dort mit Johannes Paßmann geführt hat. Im Zentrum steht die Frage, was Twitter aus Sicht der Medienwissenschaften einerseits und der Literaturwissenschaften andererseits ausmacht. Deine Dissertationsschrift Die soziale Logik des Likes ist eine "Twitter-Ethnografie". Wie kamst Du zum Thema Twitter? Und bist Du im akademischen Umfeld auch auf Widerstände gestoßen? Ich habe 2010 eigentlich eine Dissertation zu einem ganz anderen Thema begonnen, im Graduiertenkolleg "Locating Media". "Mediale Grenzen" war der Arbeitstitel, ich habe mich damals mit der Frage befasst, welche Qualitäten nicht-digitaler Medien von Dauer bleiben. Meine Ausgangsbeobachtung war: Digitale Medien können alles emulieren, allerdings nicht die Begrenztheit der alten Medien. Ich war vorher Hilfskraft in einem Projekt von Jörg Döring und Tristan Thielmann zu Geomedien; dort war diese Frage ebenfalls virulent: Was hat die Papierkarte, was Google Maps nicht hat? Vor diesem Hintergrund war Twitter besonders interessant, denn ich verfolgte eine Art Kompensationsthese: Weil digitale Medien sozusagen einen Grenzmangel haben, müssen sie und ihre Nutzung pragmatische Grenzen ziehen. Dass Twitter mit seiner harten 140-Zeichen-Grenze damals so ungeheuer erfolgreich war, hat mich deshalb interessiert: Offenbar, so dachte ich, ,braucht' digitale Kommunikation eine Logik der begrenzten Einheit, die alte Medien qua Materialität immer schon hatten. Das war aber gar nicht mal der Hauptgrund. Letztlich

Extraversion: Eine Frage guter Führung?

OSF Preprints, 2019

Was macht gute Führung aus? Wer eignet sich als Führungskraft und warum? Und welche Motive stehen dahinter? All dies könnten Fragen sein, mit denen Personalreferenten und Diagnostiker regelmäßig konfrontiert werden. Obwohl der Großteil der kleinen Unternehmen immer noch auf „die Bauchentscheidung“ bei der Personalauswahl setzt, ist bei einigen Großkonzernen die Notwendigkeit des Einsatzes valider Testverfahren mit einiger Verzögerung angekommen. Die nachfolgende Studie untersucht mögliche Einflussfaktoren der Persönlichkeit und deren Wirkung auf verschiedene Motivstrukturen und welche Auswirkung diese auf berufliches Verhalten haben können. Die daraus abgeleiteten Ergebnisse werden mit bestehenden theoretischen Betrachtungen in Verbindung gebracht und Handlungsempfehlungen für die Leistungsdiagnostik gegeben. Die Resultate zeigen insbesondere Zusammenhänge zwischen Offenheit und Gewissenhaftigkeit auf die intrinsische Motivation. Zudem werden Verbindungen zwischen Extraversion, Gewissenhaftigkeit und deren Einfluss auf das Machtmotiv festgestellt, welches gleichsam eine mögliche Vorhersage für den Willen darstellt, berufliche und akademische Herausforderungen anzunehmen.

Fremdgefährdung durch potenzielle Straftäter als Einschränkung der Selbstbestimmung

Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, 2017

Das Recht der Unterbringung von Straftätern wie sonstigen Gefährdern ist ebenso wie dasjenige zur Zwangsbehandlung in jüngerer Vergangenheit und Gegenwart erheblichen Veränderungen unterworfen. Ein vergleichender Blick auf die aktuell geltenden Rechtsgrundlagen zeigt jedoch im Binnenwie rechtsgebietsübergreifenden Vergleich erhebliche Fragwürdigkeiten und lässt ein konsistentes wertefundiertes Koordinatensystem für die - vielfach zu begrenzende - Zulässigkeit von Zwangsinterventionen gegenüber Psychiatriepatienten überfällig erscheinen.